Brugada-Syndrom
Das Brugada-Syndrom ist eine erbliche, heterogene Ionenkanalerkrankung (MIM-Eintrag: 601144), die durch charakteristische rechtspräkordiale EKG-Veränderungen, dem Fehlen von strukturellen Herzauffälligkeiten und einem erhöhten Risiko für den plötzlichen Herztod gekennzeichnet ist. Typische Symptome sind Synkopen, Kammerflimmern bzw. überlebter plötzlicher Herztod, nächtliche agonale Respiration, Palpitationen und/oder Missempfindungsstörungen im Brustkorbbereich. Diese Symptome entstehen überwiegend in Ruhe bzw. Schlaf, während eines Fieberanstiegs oder unter vagotonen Bedingungen. Das Syndrom wird durch eine Typ-1-ST-Segment-Elevation (Typ-1-EKG) diagnostiziert. Eine spezifische dauerhafte Medikation zur Behandlung des Brugada-Syndroms ist nicht verfügbar. Eine ICD-Behandlung ist derzeit die einzige effektive Strategie zur Verhinderung des plötzlichen Herztodes bei Patienten mit Brugada-Syndrom.