Chronische Niereninsuffizienz: Störungen im Mineral- und Knochenstoffwechsel
Mineralhaushaltstörungen sind eine Komplikation chronischer Nierenkrankheiten („chronic kidney disease“, CKD) und werden unter den CKD-MBD ("CKD-mineral bone disorder") zusammengefasst. Die Veränderungen im Kalzium-, Phosphat-, Parathormon- und Vitamin-D-Haushalt führen zu kardiovaskulären Erkrankungen und Knochenpathologien (z. B. Ostitis fibrosa, Osteomalazie, adyname Knochenkrankheit, Osteopenie, Osteoporose). Die High-turnover-Osteopathie bzw. der sekundäre Hyperparathyreoidismus manifestiert sich am ehesten in unspezifischen Knochenschmerzen, daneben kommt es u. a. zu Muskelschwäche, Juckreiz und in sehr fortgeschrittenen Fällen zu Skelettdeformitäten. Die Low-turnover-Osteopathie verläuft klinisch asymptomatischer. Bei der Diagnostik steht die Labordiagnostik im Vordergrund (Parathormon, Vitamin-D-Status, Kalzium- und Phosphatwerte, alkalische Phosphatase, knochenspezifische AP). Das Ziel der Therapie besteht in einer Annäherung der Werte an den Normbereich. Zur Behandlung des sekundären Hyperparathyreoidismus stehen aktive Vitamin-D-Derivate und Kalzimimetika zur Verfügung. Die Behandlung der Hyperphosphatämie kann mit diätetischer Phosphatrestriktion, Phosphatbindern und bei Dialysepatienten Intensivierung der Dialyseeffizienz erfolgen.