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DGIM Innere Medizin
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Publiziert am: 30.07.2023

Histologische Klassifikation der Pankreastumoren

Verfasst von: Günter Klöppel
Die Neoplasien des Pankreas werden nach histologischem Phänotyp und biologischem Verhalten klassifiziert. Weitere Unterteilungen sind möglich in solide und zystische Formen, häufige und seltene Tumoren und KRAS- und Nicht-KRAS-mutierte Neoplasien. Der Darstellung der verschiedenen Tumorentitäten folgen am Ende des Kapitels die aktuellen und relevanten Klassifikationen der WHO und UICC sowie eine tabellarische Übersicht zu den häufigen zystischen Pankreasläsionen.

Einleitung

Das Kapitel behandelt die aktuelle histologische Klassifikation der Pankreastumoren, basierend auf der WHO-Klassifikation von 2019. Die Tumorentitäten werden kurz mit den wichtigsten epidemiologischen, prognostischen und morphologischen Daten vorgestellt. Der Text wird durch Tabellen ergänzt.

Epitheliale Neoplasien

Die Neoplasien des Pankreas werden epidemiologisch vom duktalen Adenokarzinom mit seiner schlechten Prognose dominiert. Die weiteren Tumortypen des Pankreas, die sich deutlich in einer Reihe von Kriterien, wie beispielsweise der Prognose, vom duktalen Pankreaskarzinom unterscheiden, sind selten. Die Tab. 1 präsentiert die wichtigsten Tumortypen des Pankreas und ihre Charakteristika. Spezielle Kriterien werden kurz in den nachfolgenden Beschreibungen der einzelnen Entitäten erläutert (Esposito et al. 2015).
Tab. 1
Einteilung und Charakterisierung der wichtigsten soliden und zystischen Neoplasien des Pankreas
Phänotyp
Tumortyp
Makroskopie
Häufigkeit (%)
Biologie
Prognose
Genotyp
Duktal
Duktales Adenokarzinom und Varianten
Solide
90
Hochmaligne
Ungünstig1
KRAS
 
Intraduktale papillär-muzinöse Neoplasie
Zystisch
2
Maligne
Gut2
KRAS
 
Intraduktale onkozytär-muzinöse Neoplasie
Zystisch
< 1
Maligne
Günstig
Non-KRAS
 
Intraduktale tubulopapilläre Neoplasie
Nodulär
< 1
Maligne
Günstig
Non-KRAS
 
Muzinöse zystische Neoplasie
Zystisch
1
Maligne
Gut3
KRAS
 
Seröses mikrozystisches Adenom
Zystisch
1
Benigne5
Gut
Non-KRAS
Azinär
Solid5
1
Hochmaligne
Ungünstig1
Non-KRAS
 
Solid5
< 1
Hochmaligne
Ungünstig1
Non-KRAS
Endokrin
Neuroendokrine Neoplasien
Solid5
2
Maligne
Intermediär4
Non-KRAS
Unklar
Solid-pseudopapilläre Neoplasie
Zystisch6
< 1
Niedrigmaligne
Gut
Non-KRAS
Nichtepithelial
 
Solid
Selten
Maligne7
Intermediär4
Non-KRAS
1 Verbesserte Prognose durch multimodale Behandlung (Chirurgie, Chemotherapie)
2 Ohne invasive Komponente und abhängig vom Subtyp
3 Ohne invasive Komponente
4 Abhängig vom Grading und der möglichen Behandlung
5 Zystische Formen selten
6 Maligne Variante und solide Formen selten
7 Malignes Potenzial abhängig vom Typ des mesenchymalen Tumors

Duktales Adenokarzinom

Das pankreatische duktale Adenokarzinom (PDAC) ist ein hochmaligner Tumor, dessen atypische Drüsenformationen die mittelgroßen und kleinen Pankreasgänge in Form und Funktion (Schleimbildung) imitieren. Das PDAC manifestiert sich meistens zwischen dem 65. und 80. Lebensjahr und betrifft Männer etwas häufiger als Frauen (1,5:1). Vor dem 40. Lebensjahr sind PDAC selten (Bruns 2022). Familiäre PDAC finden sich bei etwa 5 % der Patienten und treten generell nicht früher auf als die sporadischen Formen.
Makroskopisch handelt es sich beim PDAC um einen soliden Tumor von harter Konsistenz, der bevorzugt (70 %) im Pankreaskopf auftritt, unscharf begrenzt ist und bei Diagnose zwischen 1 cm und 3 cm groß ist (Esposito et al. 2015; Schlitter et al. 2021). Im Pankreaskopf stenosiert er den intrapankreatischen Teil des Gallenganges und breitet sich bevorzugt im dorsalen peripankreatischen Fettgewebe aus, wo er entlang der dort liegenden Nerven wächst und die Vena und Arteria mesenterica superior ummauert und infiltriert. Die ersten lymphogenen Metastasen finden sich am Pankreas sowie entlang des Truncus coeliacus und paraaortal; hämatogene Metastasen treten zuerst in der Leber auf. Eine Peritonealkarzinose kann sich im Zusammenhang mit Karzinomen des distalen Pankreas entwickeln.
Histologisch handelt es sich meist (80 %) um ein gut differenziertes (G1 oder G2) Adenokarzinom mit ausgeprägter Stromafibrose (Desmoplasie). Die Tumorzellen sind PAS-positiv und exprimieren die Muzinmarker MUC1 und 5, die Zytokeratine 7, 8, 18 und 19, CEA und häufig auch p53. KRAS ist in über 90 % der Fälle mutiert.
Wichtige histologische Varianten sind das adenosquamöse Karzinom mit einer Mischung von atypischen Drüsen und Plattenepithelformationen, das muzinöse Karzinom sowie das undifferenzierte (anaplastische, sarkomatoide) Karzinom mit pleomorphen Tumorzellen osteoklastären Riesenzellen oder einer rhabdoiden Differenzierung (Agaimy et al. 2015).
Bei chirurgischer Resektion ist die Tumorfreiheit des retroperitonealen (dorsalen) Resektionsrandes von prognostischer Bedeutung. Bei neoadjuvanter Behandlung ist nur die vollständige Regression oder eine 90–95 %ige Reduktion des erhaltenen Tumorgewebes prognostisch relevant (Janssen et al. 2021; Verbeke et al. 2018).
Vorläuferveränderungen des PDAC sind papilläre Läsionen das Gangepithels wie die intrapankreatische (glanduläre) intraepitheliale Neoplasie (PanIN) und die intraduktalen papillären Neoplasien (Abschn. 2.2) (Esposito et al. 2021). Am weitaus häufigsten sind PanIN Grad 1 und 2, die polyklonale KRAS-Mutationen zeigen können und in vielen Pankreata älterer Menschen (> 50 Jahre) vorkommen (Sipos et al. 2009), aber noch keine eindeutigen Zellatypien erkennen lassen und daher als Low-Grade-Dysplasie zusammengefasst werden. Selten sind dagegen PanIN-Grad-3-Läsionen, die einem intraepithelialen Karzinom bzw. einer High-Grade-Dysplasie entsprechen und durch klonale KRAS-Genmutationen geprägt sind (Liffers et al. 2023). PanIN-1- und PanIN-2-Läsionen besitzen im Gegensatz zu PanIN-3-Läsionen noch kein eindeutiges malignes Potenzial. Bei Personen mit einer Familienanamnese für Pankreaskarzinome finden sich vermehrt hochgradige PanIN-Läsionen (Esposito et al. 2015).

Intraduktale Neoplasien

Die primär intraduktal wachsenden Neoplasien sind Vorläuferläsionen des PDAC und manifestieren sich unter den häufigsten zystischen Pankreastumoren (Esposito et al. 2015; European Study Group on Cystic Tumours of the P 2018). Sie bilden eine phäno- und genotypisch heterogene Gruppe, in der die intraduktal papillär-muzinösen Neoplasien (IPMN) mit über 90 % an erster Stelle stehen, gefolgt von der intraduktal onkozytär muzinösen Neoplasie (IOPN) und der intraduktal tubulo-papillären Neoplasie (ITPN).
Bei den IPMN gibt es drei Subtypen. Ihnen allen ist gemeinsam, dass sie häufiger bei Männern als bei Frauen auftreten (3:2 mit Altersgipfel bei 60–70 Jahren), bevorzugt im Pankreaskopf lokalisiert sind und KRAS- und oft auch GNAS-Mutationen tragen. Die drei Subtypen der IPMN unterscheiden sich hinsichtlich Lokalisation (Hauptgang vs. Seitengang) und Zelltyp (intestinal, pankreatobiliär oder gastrisch). Die IPMN vom intestinalen und pankreatobiliären Subtyp liegen im Hauptgang, die IPMN vom gastrischen Typ in den Seitengängen. Der intestinale Subtyp produziert viskösen Schleim, wodurch der betroffene Gangabschnitt bis auf 3–4 cm zystisch dilatiert wird. Entwickelt sich ein invasives Karzinom, entsteht ein muzinöses PDAC. Der pankreatobiliäre Subtyp produziert wenig Schleim, zeigt dafür ausgeprägtere papilläre Proliferationen und geht in ein konventionelles PDAC über. Der gastrische Subtyp entsteht in den Seitengängen, meist des Processus uncinatus, die er traubenartig durch Schleimansammlung dilatiert. Die intraduktale onkozytär papilläre Neoplasie (IOPN), die früher als Subtyp der IPMN eingereiht wurde, jetzt aber wegen ihrer besonderen Genetik (keine KRAS-Mutation) eigenständig klassifiziert wird (Basturk et al. 2016), gleicht hinsichtlich Lokalisation, Geschlecht und Alter den IPMN. Die ITPN trägt ebenfalls keine KRAS-Mutation und ist prognostisch relativ günstig (Basturk et al. 2016). Histologisch ist sie durch intraduktal wachsende tubuläre Proliferationen charakterisiert, die zu knotigen (nicht aber zystischen) Veränderungen der betroffenen Pankreasgänge führt.
Als Folge der schleim- bzw. tumorbedingten Obstruktion des Pankreasgangs treten klinisch bei allen intraduktalen Neoplasien oft Pankreatitis-artige Schmerzen und im fortgeschrittenen Verlauf eine exokrine Pankreasinsuffizienz auf. Die Prognose der IPMN ist gut bis sehr gut, wenn der Tumor noch nicht invasiv ist und vollständig entfernt werden kann. Aber selbst im invasiven Stadium ist die Prognose meist besser als beim PDAC, insbesondere beim IPMN vom intestinalen und gastrischen Typ sowie beim IOPN und ITPN.

Muzinös-zystische Neoplasie (MCN)

MCN finden sich nahezu nur bei Frauen (Alter 40–60 Jahre) und zu 90 % im Pankreasschwanz (Esposito et al. 2015; European Study Group on Cystic Tumours of the P 2018). Ihr Durchmesser liegt gewöhnlich bei 3–4 cm. Die Schnittfläche zeigt meist einzelne größere mit zähem Schleim gefüllte Zysten, die keine Verbindung zum Gangsystem haben (Ozcan und Klimstra 2022). Sie werden primär durch ein gut differenziertes schleimbildendes Zylinderepithel ausgekleidet, welches im Verlauf der Erkrankung stark dysplastisch werden kann und in ein invasives Adenokarzinom übergeht. Dieses verhält sich in Ausbreitung, Prognose und Genetik wie ein PDAC. Bei vollständiger Resektion des Tumors und ohne ein die Zystenwand durchsetzendes Karzinom ist die Prognose sehr gut (Esposito et al. 2015). Gelegentlich handelt es sich bei dem invasiven Tumor um ein PDAC vom undifferenzierten osteoklastären Subtyp.

Seröses Zystadenom (SCA)

SCA treten häufig bei Frauen (Altersgipfel 70 Jahre) auf und sind oft Zufallsbefunde (European Study Group on Cystic Tumours of the P 2018). Die insgesamt großen Tumoren (4–10 cm) bestehen aus multiplen kleinen Zysten mit serösem Inhalt, die meist um eine zentrale sternförmige Narbe angeordnet sind. Multiple SCA, gelegentlich zusammen mit neuroendokrinen Tumoren, treten beim familiären Von-Hippel-Lindau-Syndrom auf. Nicht nur die familiären sondern auch die sporadischen SCA tragen eine Mutation des VHL-Gens (Ozcan und Klimstra 2022; Singhi et al. 2018). Maligne Formen sind extrem selten. Auf das Kap. „Zystische Neoplasien des Pankreas“ sei an dieser Stelle verwiesen.

Azinuszellkarzinom (AC)

Das AC tritt häufiger bei Männern als bei Frauen auf (Altersgipfel 55–65 Jahre) und manifestiert sich klinisch oft durch Lebermetastasierung. Der Primärtumor ist 2–4 cm groß und kann zystisch sein (Calimano-Ramirez et al. 2022). Die neoplastischen Zellen sind azinär differenziert und bilden Trypsin, Lipase und andere Pankreasenzyme. Der immunhistochemische Nachweis eines dieser Enzyme ist für die Diagnose entscheidend. Dies gilt auch für das Pankreatoblastom (PB), ein maligner Tumor, der dem Azinuszellkarzinom nahesteht, aber vornehmlich im Kleinkindesalter beobachtet wird. Sowohl AC als auch PB können Alpha-Fetoprotein (AFP) exprimieren und neuroendokrine Zellen enthalten. Bei dem relativ häufigen gemischten azinär-neuroendokrinen Karzinom liegt der Anteil der neuroendokrinen Zellen über 30 %. Molekulargenetisch findet sich keine die AC charakterisierende Driver-Mutation (Calimano-Ramirez et al. 2022). Die Prognose des AC ist etwas besser als beim PDAC und stark abhängig vom Stadium. Das PB kann im resezierbaren Stadium kurativ behandelt werden.

Neuroendokrine Neoplasie (NEN)

NEN treten nahezu gleich häufig bei Männern und Frauen innerhalb einer großen Altersspanne (30–80 Jahre) auf. Histologisch wird die NEN in die häufigen gut und die seltenen schlecht differenzierten NEN unterteilt, wobei die Neoplasien der ersten Gruppe als NET (neuroendokriner Tumor), die der zweiten Gruppe als NEC (neuroendokrines Karzinom) bezeichnet werden. NET werden weiterhin nach ihrer proliferativen Aktivität, bestimmt durch den prognoserelevanten Marker Ki67, in G1 (< 3 %), G2 (3–20 %) und G3 (> 20 %) klassifiziert (Konukiewitz et al. 2021). Die NEC haben alle einen Ki67-Index über 20 %. Der immunhistochemische Nachweis der Marker Synaptophysin und Chromogranin ist für die Diagnose als neuroendokrine Neoplasie entscheidend. Molekulargenetisch sind MEN1- und DAXX/ATRX-Mutationen charakteristisch. Die meisten NET haben vor allem nach Resektion eine weit bessere Prognose als das PDAC. Das seltene NEC wie auch die MiNEN (gemischte neuroendokrine-nichtneuroendokrine Neoplasie) haben eine schlechte Prognose.

Solid-pseudopapilläre Neoplasie (SPN)

Die SPN tritt typischerweise bei jungen Frauen auf. Histogenetisch ist bislang keine Einordnung möglich. Als diagnostischer Marker ist die nukleäre Expression des Beta-Catenin von Bedeutung, die eine CTNNB1-Mutation anzeigt. Bei vollständiger Resektion hat der Tumor eine sehr gute Prognose, wenn es auch bei etwa 10 % der SPN nach langem Verlauf zu Lebermetastasen kommen kann (La Rosa und Bongiovanni 2020).

Nichtepitheliale Neoplasien und Metastasen

Die meisten der seltenen nichtepithelialen Neoplasien sind Sarkome. Unter ihnen ist das Leiomyosarkom am häufigsten. Auch Ewing-Sarkome und andere Neoplasien mit Fusionsgenen werden beobachtet (Kasajima et al. 2021). Bei Metastasen muss in erster Linie an ein Karzinom der Nieren, Brust und Lunge als Primärtumor gedacht werden (Klimstra et al. 2023).

Klassifikation

Die WHO-Klassifikation 2019 (Board TWCoTE 2019) wird modifiziert in Tab. 2 wiedergegeben. Über die pTNM-Klassifikation gibt die Tab. 3 Auskunft. Die Tab. 4 fasst die Charakteristika der wichtigsten zystischen Pankreastumoren zusammen.
Tab. 2
Histologische Klassifikation der Neoplasien des Pankreas. (Modifiziert nach WHO 2019 [Board TWCoTE 2019])
Benigne epitheliale Neoplasien und Vorläuferläsionen
Seröses Zystadenom
pankreatische intraepitheliale Neoplasie mit hochgradiger Dysplasie
intraduktale papillär-muzinöse Neoplasie mit gering- bis hochgradiger Dysplasie vom intestinalen, pankreatobiliären oder gastrischen Subtyp
intraduktale onkozytär-papilläre Neoplasie
intraduktale tubulopapilläre Neoplasie
muzinös-zystische Neoplasie mit gering- bis hochgradiger Dysplasie
Maligne epitheliale Tumoren
Duktales Adenokarzinom
– adenosquamöses Karzinom
kolloides (muzinöses) Karzinom
– Siegelringzellkarzinom
– undifferenziertes (anaplastisches) Karzinom
– undifferenziertes Karzinom mit osteoklastären Riesenzellen
– großzelliges Karzinom mit rhabdoidem Phänotyp (SMARCB1-mutiert)
– hepatoides Karzinom (non-KRAS)
– medulläres Karzinom (non-KRAS)
– Azinuszellzystadenokarzinom
– gemischtes azinär-neuroendokrines Karzinom
intraduktale papillär-muzinöse Neoplasie mit assoziiertem invasiven Karzinom
muzinös-zystische Neoplasie mit assoziiertem invasiven Karzinom
seröses Zystadenokarzinom
solid-pseudopapilläre Neoplasie
Neuroendokrine Neoplasien
Mikrotumor (0,5 cm)
neuroendokriner Tumor NOS, nonfunctioning
neuroendokriner Tumor, functioning (z. B. Insulinom, Glukagonom, Gastrinom)
gemischte neuroendokrine-nichtneuroendokrine Neoplasie
neuroendokrines Karziom
Nichtepitheliale Neoplasien
Mesenchymale Tumoren
reifes Teratom
Tab. 3
pTNM-Klassifikation der Pankreaskarzinome
pT
Primärtumor
pTX
Primärtumor kann nicht untersucht werden
pT0
Kein Primärtumor nachweisbar
pTis
Carcinoma in situ
pT1
Größter Durchmesser des Primärtumors ≤ 2 cm
Tumor innerhalb des Pankreas
pT2
Größter Durchmesser des Primärtumors zwischen 2 cm und 4 cm
Tumor innerhalb des Pankreas
pT3
Größter Durchmesser des Primärtumors mehr als 4 cm
pT4
Primärtumor wächst ein in angrenzende große Gefäße (Aa. und Vv. coeliaca und mesenterica sup. sowie A. hepatica)
pN
Regionäre Lymphknoten
pNX
Die regionären Lymphknoten können nicht untersucht werden
pN0
Keine nachweisbaren regionärenLymphknotenmetastasen
pN1
Regionäre Lymphknotenmetastasen in 1–3 LK
pN2
Regionäre Lymphknotenmetastasen in 4 und mehr LK
pM
Fernmetastasen
pM0
Keine nachweisbaren Fernmetastasen
pM1
Nachweisbare Fernmetastasen
Tab. 4
Charakteristika zystischer Pankreasläsionen. (Modifiziert nach Schlitter et al. 2021)
Zystische Läsion
Geschlecht und Alter
(Jahre)
Lokalisation
Verbindung mit Gangsystem
Häufige Symptome, Begleiterkrankungen
Meist Männer
(30–60)
Meist außerhalb des Pankreas
Möglich
Oberbauchschmerzen, akute und chronische Pankreatitis bei Alkoholismus, Gallenwegerkrankungen
IPMN
IOPN
ITPN
Männer = Frauen
(50–70)
80 % im Pankreaskopf und -korpus, meist solitär
Ja
Symptome wie bei chronischer Pankreatitis möglich, exokrine Insuffizienz
MCN
Frauen
(40–60)
> 90 % im Pankreasschwanz, solitär
Nein
Unspezifische Oberbauchsymptomatik, Oberbauchschmerzen
SCA
Ältere Frauen
(60–80)
Oft Pankreaskorpus oder -schwanz, solitär
Nein
Unspezifische Oberbauchsymptomatik
VHL-assoziierte SCA
Männer = Frauen
Gesamtes Pankreas, multipel
Nein
Von-Hippel-Lindau-Syndrom, neuroendokrine Tumoren
SPN
Meist junge Frauen
(10–30)
Gesamtes Pankreas, solitär
Nein
Unspezifische Oberbauchsymptomatik
IPMN intraduktal papillär-muzinöse Neoplasie; IOPN intraduktal onkozytär muzinöse Neoplasie; ITPN intraduktale tubulo-papilläre Neoplasie; MCN muzinös-zystische Neoplasie; SCA seröses Zystadenom; SPN solid-psedopapilläre Neoplasie
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