Die Erkrankung manifestiert sich in der 2. Schwangerschaftshälfte, es können aber auch Symptome bis 48 h nach Entbindung beobachtet werden. Die klinische Symptomatik ist vielfältig und unspezifisch durch die Beteiligung verschiedener Organsysteme: es treten
Kopfschmerzen, Oberbauchschmerzen, Übelkeit,
Ödeme und
Sehstörungen auf. Leitsymptome einer Präeklampsie sind arterieller Hypertonus und Proteinurie. Bei der
Eklampsie kommt es zusätzlich zu zerebralen Krampfanfällen. Ein
HELLP-Syndrom zeigt eine schwere Präeklampsie an und tritt selten auch ohne Hypertonus und Proteinurie auf. Auch hier sind die initialen klinischen Symptome unspezifisch und denen der Präeklampsie ähnlich. Das HELLP-Syndrom kann auch nahezu asymptomatisch verlaufen. Bei schwerem Verlauf des HELLP-Syndroms treten Koagulopathien bis zum Vollbild der
disseminierten intravasalen Gerinnung mit
Blutungsneigung und Infarzierungen sowie kardiopulmonale und renale Komplikationen auf. Ein Leberinfarkt oder Leberhämatom mit der Folge einer Leberruptur verursacht abdominelle
Schmerzen oder Schulterschmerzen. Ein ausgedehnter Befund kann hämodynamische Instabilität bis zum hämorrhagischen Schock verursachen. Infarktareale und Hämatome können infizieren und in einem septischen Verlauf münden.