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DGIM Innere Medizin
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Publiziert am: 11.08.2023

Umgang mit Portsystemen

Verfasst von: Kim Luley
Ein Portsystem ist immer dann angezeigt, wenn der Zugang zu einer großen Vene dauerhaft oder in erhöhter Sequenz erforderlich ist. Dies kann beispielsweise im Rahmen einer Chemotherapie oder einer dauerhaften parenteralen Ernährung der Fall sein. Im Vergleich zu einem zentralvenösen Katheter ist die Infektionsgefahr wegen der überwiegenden Lage im Unterhautfettgewebe geringer.
Ein Portsystem dient dazu, einen leicht punktierbaren, einlumigen Zugang zur oberen Hohlvene zu schaffen. Es besteht aus einem Reservoir, das unter die Haut zumeist in der oberen, seitlichen Brustgegend implantiert wird, und einem damit verbundenen Schlauch, der in die obere Hohlvene eingelegt wird. Hautseitig deckt ein Gelkissen das Reservoir ab, das mit einer Punktionsnadel durchstoßen werden kann.

Einleitung

Ein Portsystem ist immer dann angezeigt, wenn der Zugang zu einer großen Vene dauerhaft oder in erhöhter Sequenz erforderlich ist. Dies kann beispielsweise im Rahmen einer Chemotherapie oder einer dauerhaften parenteralen Ernährung der Fall sein. Im Vergleich zu einem zentralvenösen Katheter ist die Infektionsgefahr wegen der überwiegenden Lage im Unterhautfettgewebe geringer.
Ein Portsystem dient dazu, einen leicht punktierbaren, einlumigen Zugang zur oberen Hohlvene zu schaffen. Es besteht aus einem Reservoir, das unter die Haut in der oberen, seitlichen Brustgegend implantiert wird, und einem damit verbundenen Schlauch, der in die obere Hohlvene eingelegt wird (Video 1).
Hautseitig deckt ein Gelkissen das Reservoir ab, das mit einer Punktionsnadel durchstoßen werden kann.

Vorbereitung

Bevor ein Portsystem angestochen wird, sollten die Hände gewaschen und gründlich desinfiziert sowie sterile Handschuhe übergezogen werden.
Wenn man ein Portsystem anstechen möchte, desinfiziert man zunächst gründlich die zu punktierende Haut (Einwirkzeit des Desinfektionsmittels beachten). Der Bereich um den Katheter wird mit einem sterilen Lochtuch abgedeckt. Vor dem Einstechen mit der Nadel wird das System mit Kochsalzlösung durchgespült, um vorhandene Luft zu entfernen.

Praktisches Vorgehen

Man fixiert mit 3 Fingern der nichtdominanten Hand das unter der Haut tastbare Reservoir und sticht die Nadel zwischen den Fingern senkrecht in die Membran (Video 1). Die Nadel wird vorsichtig bis zum ersten metallischen Widerstand vorgeschoben. Wenn man die Nadel zu stark gegen die metallische Bodenplatte drückt, besteht die Gefahr, dass die Nadelspitze umbiegt und zum Widerhaken wird. Um die korrekte Lage zu prüfen, versucht man etwas Blut zu aspirieren. Wird Blut aspiriert, wird umgehend mit 10 ml Kochsalzlösung nachgespült.
Ist kein Blut zu aspirieren, macht man Lagerungsmanöver und versucht es erneut. Oberkörpertieflagerung oder die Umlagerung des Oberarms der Portseite können hilfreich sein. Man kann auch den Patienten tief inspirieren lassen. Ist weiterhin kein Blut zu aspirieren, sticht man den Port mit einer neuen Nadel an. Sollte der Port weiter nicht rückläufig sein, wird eine radiologische Portdarstellung veranlasst.
Ist der Port bereits als nicht rückläufig bekannt, ist ein Neuanstechen nach korrekt durchgeführter Punktion nicht sinnvoll. In diesem Fall kann der Port nach vorherigem Anspülen mit isotonischer Kochsalzlösung verwendet werden. Die Lösung sollte ohne Druck zu spritzen sein. Generell muss der Port vor und nach jeder Benutzung mit 10 ml Kochsalzlösung durchgespült werden.
Nun wird die Portnadel mit den Anschlüssen verbunden und mit durchsichtigen Folienverbänden abgedeckt (Video 1). Auf diese Weise kann man leicht die Einstichstelle kontrollieren. Wird der Port permanent verwendet, sollte alle 7 Tagen ein Verbands- und Nadelwechsel erfolgen. Wird das Portsystem nicht permanent verwendet, ist nach Abschluss der Wundheilung nur nach Anstechen des Ports ein Verband anzulegen. Es wird immer steriles Material verwendet und ein Verbandswechsel alle 7 Tage vorgenommen bzw. bei jeder Auffälligkeit an Verband oder Einstichstelle.
Auf den richtigen Sitz und die sichere Konnektion der Anschlüsse muss geachtet werden.
Nach Benutzung schließt man die Klemme. Ist keine Klemme am System direkt vorhanden, sollten nur Klemmen verwendet werden, die für diese Zwecke geeignet sind, damit das Material nicht geschädigt wird.
Bevor man die Portnadel wieder entfernt, spült man erneut mit 10 ml isotonischer Kochsalzlösung. Nach jeder Medikamentengabe und Blutentnahme über den Port wird der Port gespült. Eine Beimengung von Heparin ist nicht erforderlich. Der Port wird mit der nichtdominanten Hand fixiert und die Nadel vorsichtig entfernt.

Abschluss

Zum Abdecken der Punktionsstelle reicht ein kleines Pflaster aus.
Eine für die Daueranwendung vorgesehene Nadel kann 7–10 Tage bei regelmäßiger Kontrolle und fachgerechtem Umgang verweilen. Dann muss die Nadel gewechselt werden.

Elektronisches Zusatzmaterial

Video 1 Umgang mit Portsystemen (WMV 143329 kb)