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Die Ärztliche Begutachtung
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Publiziert am: 19.08.2022

Diagnostik in der Dermatologie

Verfasst von: Cara Symanzik, Christoph Skudlik und Swen Malte John
Allergietests bilden die notwendige Voraussetzung für die differenzierte Bewertung allergischer Erkrankungen. Berufsbedingte Erkrankungen werden häufig durch Typ-I- und Typ-IV-Sensibilisierungen verursacht. Allergien vom Spättyp (Typ-IV) werden mit der Epikutantestung und Allergien vom Soforttyp (Typ-I) mit dem Reib-, Prick- bzw. Scratchtest sowie dem Intrakutantest überprüft. Bei Überprüfung der humoralen Immunreaktivität können ergänzend antigenspezifische IgE-Antikörper und das Gesamt-IgE bestimmt werden. Ein Goldstandard für Hautfunktionstests existiert bisher nicht. Gutachterlich verbreitet sind Empfindlichkeitsprüfungen i. S. des Alkaliresistenztests. Ein anderes Modellirritanz ist das anionische Detergenz Natriumlaurylsulfat (NLS). In der Zukunft werden voraussichtlich immunologische Testverfahren und Analysen epidermaler Strukturproteine (z. B. Filaggrin) mittels nicht invasiver Tape-Stripping Techniken Anwendung finden; diese sind bisher experimentellen Untersuchungen vorbehalten.

Allergietests

Allergietests sind notwendige Voraussetzungen für die differenzierte Bewertung von Erkrankungen mit allergischer Genese. Berufsbedingte Erkrankungen werden häufig durch Typ-I- und Typ-IV-Sensibilisierungen verursacht. Allergien vom Spättyp (Typ-IV-Sensibilisierung) werden mit der Epikutantestung und Allergien vom Soforttyp (Typ-I-Sensibilisierung) mit dem Reib-, Prick- bzw. Scratchtest sowie dem Intrakutantest überprüft. Im Rahmen der Überprüfung der humoralen Immunreaktivität können ergänzend antigenspezifische IgE-Antikörper und das Gesamt-IgE im Serum bestimmt werden.
Die Allergietests dienen der Objektivierung der Diagnose im Gutachten. Eine positive Reaktion im Allergietest stellt für sich allein noch keine klinisch relevante Diagnose dar, diese muss zusätzlich durch anamnestische Daten begründet werden können. Die Verbreitung der Berufsstoffe im allgemeinen Erwerbsleben repräsentiert ein Panel von möglichen Allergenen, die bei entsprechender Exposition zum klinischen Äquivalent eines allergischen Kontaktekzems oder einer schleimhautbezogenen Allergie (Rhinitis, Rhinokonjunktivitis, Asthma bronchiale) führen können.

Epikutantest (Läppchentest; Typ-IV-Testung)

Der Epikutantest ist die adäquate diagnostische Methode zur Aufklärung allergischer Dermatosen vom Typ der Spätreaktion (Typ-IV nach Coombs und Gell). Epikutantests werden als Bestätigungstests oder als Suchtests zur Klärung des Verdachts auf eine allergisch bedingte Berufsdermatose, bei ätiologisch oder nosologisch ungeklärtem Ekzem oder bei Verdacht einer Provozierung oder Verschlimmerung einer bestehenden Dermatose durchgeführt. Sie sind nicht geeignet, die Entwicklung einer Kontaktallergie vorherzusagen, die Durchführung zu diesem Zweck (sog. prophetische Testung) wird von der Fachgesellschaft Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG) (Schnuch et al. 2001; Przybilla et al. 2003) abgelehnt. Die Indikation, Durchführung und Bewertung der Epikutantestung werden in der aktuellen Leitlinie „Epikutantest“ der DDG sowie auch der Leitlinie der European Society of Contact Dermatitis (ESCD) beschrieben und erläuert (Johansen et al. 2015; Mahler et al. 2019a, b). Die Testung soll nach Abklingen der akuten Phase des Ekzems zur Anwendung kommen; ansonsten sind falsch positive Reaktionen zu befürchten.
Die Reaktionen werden obligat nach 24 h bzw. 48 h und nach 72 h oder später abgelesen bzw. bewertet. Nach den Empfehlungen der DDG erfolgt die Bewertung entsprechend den in Tab. 1 aufgeführten Kriterien. Nicht jede positive Reaktion im Epikutantest hat für den Betroffenen eine klinische Relevanz, diese muss durch anamnestische Fakten belegt werden (Schnuch et al. 2001). Die Durchführung und Bewertung des Epikutantests sind in den einschlägigen Leitlinien zur Epikutantestung (Johansen et al. 2015; Mahler et al. 2019a, b) beschrieben.
Tab. 1
Ableseskala für Testreaktionen nach der aktuellen Leitlinie der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG) in Bezugnahme auf die Deutsche Kontaktallergie-Gruppe (DKG) sowie die International Contact Dermatitis Research Group (ICDRG) (Lindberg und Matura 2011; Mahler et al. 2019a, b)
Deutsche Kontaktallergie-Gruppe (DKG)
International Contact Dermatitis Research Group (ICDRG)
 
Symbol
Klinisch-morphologische Beschreibung*
Symbol
Klinisch-morphologische Beschreibung
Interpretation
Unveränderte Haut
neg.
Unveränderte Haut
Negativ
?
Nur Erythem
?+
Schwaches Erythem (fragliche Reaktion)
Unklar (allergisch oder irritativ)
f
Wenige follikuläre Papeln
  
Unklar (allergisch oder irritativ)
+
Erythem, Infiltration, evtl. diskrete Papeln
+
Erythem, Infiltration, evtl. Papeln
Schwach positiv (i. d. R. allergisch)
++
Erythem, Infiltration, Papeln, Vesikel
++
Erythem, Infiltration, Papeln, Vesikel
Stark positiv (allergisch)
+++
Erythem, Infiltration, konfluierende Vesikel
+++
Ausgeprägtes Erythem und Infiltration mit konfluierenden Vesikeln
Extrem positiv (allergisch)
Ir
**
IR
Irritative Reaktionen verschiedenen Typs
Irritativ
n.t.
 
NT
 
Nicht getestet
*Es handelt sich bei den angegebenen morphologischen Aspekten innerhalb der einzelnen Reaktionsstärken um Inklusiva, keine Auswahlliste; **Unterschiedlich je nach Irritans, Konzentration, Kontaktzeit usw.; z. B. Seifeneffekt, Ringeffekt, Erythem, Erosionen, Blase, Nekrose
Die Testung von patienteneigenem Material bzw. berufsspezifischen Substanzen erfolgt nach anderen Kriterien (Frosch et al. 1997; Krautheim et al. 2018). Sie ist grundsätzlich abzulehnen, wenn die Zusammensetzung der Substanzen oder deren Inhaltsstoffe nicht bekannt sind.
In der Regel werden die zum Zeitpunkt 72 h oder später als „+“ bis „+++“ beurteilten Reaktionen als „allergisch“ bewertet; nicht selten werden Testreaktionen im Sinne einer Kontaktsensibilisierung aber auch erst zu späteren Ablesungszeitpunkten deutlich, weshalb über 72 h hinausgehende Spätablesungen empfohlen werden (Mahler et al. 2019a, b).
Unter der Vielzahl von Substanzen, die potenziell zu Reaktionen im Epikutantest führen können, sind solche bekannt, die häufig als Auslöser von Ekzemen auftreten und andere, die nur gelegentlich zu derartigen Wirkungen führen. Dieser Umstand hat neben der alphabetischen Auflistung potenziell wirksamer Substanzen mit ihren Lösungsmitteln, Grenz- und Prüfkonzentrationen zu sog. Standardtests geführt (Tab. 2) und darüber hinaus zu speziellen Testsubstanzgruppen (Tab. 3), darunter auch berufsgruppenbezogenen Stoffzusammenstellungen und zur Zuordnung bestimmter Berufsgruppen zu Substanzklassen (Brehler und Hellweg 1996; Fuchs und Schulz 2002; Fuchs und Gutgesell 2002; Hölzle 2002; Mahler et al. 2019a, b).
Tab. 2
Standardtestreihe der Deutschen Kontaktallergie-Gruppe (DKG) in der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG), Stand Januar 2022 (Deutsche Kontaktallergie-Gruppe 2022)
Nr.
Bezeichnung
Konzentration
Vehikel
1
Kaliumdichromat
0,5
%
Vas.
2
Thiuram-Mix
1
%
Vas.
3
Kobalt (II)-chlorid, 6*H20
1
%
Vas.
4
Perubalsam
25
%
Vas.
5
Kolophonium
20
%
Vas.
6
N-Isopropyl-N’-phenyl-p-phenylendiamin
0,1
%
Vas.
7
Wollwachsalkohole
30
%
Vas.
8
Mercapto-Mix ohne MBT (nur CBS, MBTS, MOR)
1
%
Vas.
9
Epoxidharz
1
%
Vas.
10
Methylisothiazolinon
0,05
%
Aqu.
11
Nickel (II)-sulfat, 6*H20
5
%
Vas.
12
Formaldehyd
1
%
Aqu.
13
Duftstoff-Mix
8
%
Vas.
14
Terpentin
10
%
Vas.
15
Propolis
10
%
Vas.
16
2-Hydroxyethylmethacrylat (HEMA)
1
%
Vas.
17
(Chlor)-Methylisothiazolinon (MCI/MI)
100
Aqu.
18
Sandelholzöl
10
%
Vas.
19
Compositae Mix II
5
%
Vas.
20
Mercaptobenzothiazol
2
%
Vas.
21
HICC (Lyral)
5
%
Vas.
22
Iodpropinylbutylcarbamat
0,2
%
Vas.
23
Duftstoff-Mix II
14
%
Vas.
24
Sorbitansesquioleat
20
%
Vas.
25
Ylang-ylang (I + II) Öl
10
%
Vas.
26
Jasmin absolut
5
%
Vas.
27
Natriumlaurylsulfat (SLS)
0,25
%
Aqu.
Aqu., dest. Wasser; Vas., Vaselinum album
Tab. 3
Übersicht über spezielle Epikutantestreihen der Deutschen Kontaktallergie-Gruppe (DKG) in der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG), Stand Januar 2022 (Deutsche Kontaktallergie-Gruppe 2022)
Nr.
Name
1
DKG Standardreihe
42
DKG Standardreihe für Kinder
18
DKG Externa-Inhaltsstoffe
38
DKG Konservierungsmittel, z. B. in Externa
30
DKG Topische Antibiotika
31
DKG Antimykotika
22
6
4
DKG Ophthalmika
32
DKG Weitere Arzneistoffe
33
DKG Aufschlüsselung des Duftstoff-Mixes
41
DKG Aufschlüsselung des Duftstoff-Mixes II
43
DKG Weitere deklarationspflichtige Duftstoffe
44
DKG Weitere Duftstoffe und etherische Öle
45
DKG Nachtestung bei Reaktion auf Perubalsam
5
DKG Desinfektionsmittel
8
DKG Gummireihe
28
DKG Kunstharze/Kleber
12
DKG Leder und Schuhe
24
DKG Leder- und Textilfarben
15
DKG Pflanzen-Inhaltsstoffe
26
DKG Aromatische p-Aminoverbindungen
29
DKG Bau-Hauptgewerbe
2
DKG Friseurstoffe
46
DKG Kühlschmierstoffe
37
DKG Industrielle Biozide
39
DKG Zahntechniker – Hauptreihe
17
DKG Dentalmetalle
47
DKG Tätowiermittel
48
DKG Knochenzementbestandteile
DKG, Deutsche Kontaltallergie-Gruppe
Ein grundsätzliches Problem der letzten Jahre, welches sich maßgeblich mit für die Epikutantestung eigentlich unangebrachten Änderungen in der Arzneimittelgesetzgebung verbindet, ist die sehr eingeschränkte Verfügbarkeit von kommerziellen Kontaktallergenen. Hinzu kommen in letzter Zeit die globalen Lieferkettenengpässe. Derzeit existieren 351 kommerzielle Testallergene für Epikutantestungen in Deutschland, von denen 184 über eine Zulassung beim hierfür zuständigen Paul-Ehrlich-Institut (PEI) verfügen (Paul-Ehrlich-Institut 2022a). Weitere 167 verkehrsfähige Testallergene sind zwar noch im Stadium des Zulassungsverfahrens (Paul-Ehrlich-Institut 2022b), im Rahmen einer Übergangsregelung derzeit aber faktisch den zugelassenen Testallergenen gleichgestellt. Dem gegenüber stehen ca. 4900 allergieauslösende chemische Stoffe, die mitsamt ihrer Testkonzentration und des zu verwendenden Applikationsvehikels beschrieben sind (de Groot 2018, 2020). Hier ergibt sich eine beklemmende diagnostische Lücke, die durch fehlendes Wissen über neu in Verkehr gebrachte potenzielle Kontaktallergene noch verstärkt wird (Uter et al. 2018).
Ein allergieauslösender Stoff kann nur dann detektiert werden, wenn dieser im Rahmen einer Epikutantestung berücksichtigt wird. Entsprechend ist die Epikutantestung mit patienteneigenen Substanzen im beruflichen Bereich eine hochrelevante diagnostische Maßnahme, die allerdings den testenden Arzt vor komplexe Anforderungen stellt (Krautheim et al. 2018). Die zu testenden Stoffe sind nicht nur hinsichtlich ihrer Verdünnung (geeignete Testkonzentration) angemessen aufzubereiten, sondern auch in Bezug auf die Auswahl eines geeigneten Applikationsvehikels, um das Auftreten falsch positiver bzw. falsch negativer Testreaktionen, aber auch die Induktion einer iatrogenen Sensibilisierung (noch dazu gegen Berufsstoffe) zu vermeiden (Krautheim et al. 2018; de Groot 2020). Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) hat zusammen mit der Arbeitsgemeinschaft für Berufs- und Umweltdermatologie (ABD) einen Standarddokumentationsbogen für die Testung von patienteneigenen Substanzen entwickelt, der sich auch für die Begutachtung empfiehlt (Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung 2020). Für das Vorgehen bei der Testung von Berufsstoffen wurden für einzelne wichtige Bereiche eigene Vorgehensweisen entwickelt. So werden Kühlschmierstoffe nach entsprechenden Empfehlungen getestet, die zwischen wasserlöslichen und wasserunlöslichen Kühlschmiermitteln sowie ungebrauchten und in industriellen Verfahren bereits gebrauchten Kühlschmiermitteln differenzieren (Geier et al. 2000). Für eine Vielzahl von beruflichen Stoffgemischen und deren Inhaltsstoffe fehlen verlässliche Daten bezüglich der Identifikation einer geeigneten Testkonzentrationen sowie der Auswahl eines geeigneten Applikationsvehikels (de Groot 2020). Besonders mangelt es gegenwärtig an standardisierten Testkonzentrationen für beruflich verwendete Produkte und deren enthaltene Komponenten (Krautheim et al. 2018).
Im Falle einer Epikutantestung mit Stoffen, für die keine verlässlichen Daten bezüglich der Testkonzentration und des zu verwendenden Applikationsvehikels vorliegen, wie beispielsweise auch patienteneigenen Substanzen, muss der Untersuchende entscheiden, wie die aufzubringenden Substanzen zur Testung vorzubereiten sind. Oft wird dies nur approximativ möglich sein, gegebenenfalls nach vorheriger Testung im offenen Anwendungstest (Johansen et al. 2015; Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung 2017; Krautheim et al. 2018; Mahler et al. 2019a, b). Voraussetzung ist immer die gründliche Recherche bezüglich der Inhaltsstoffe eines Stoffgemisches bzw. von Produkten, wie beispielsweise Handschuhen (z. B. in der GESTIS-Stoffdatenbank, dem Gefahrstoffinformationssystem der DGUV, in GISBAU, dem Gefahrstoffinformationssystem der Berufsgenossenschaft (BG) BAU (BG BAU 2022), oder auch in der Datenbank der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) (Europäische Chemikalienagentur 2022)) sowie die Herbeiziehung von Sicherheitsdatenblättern (z. B. über ISi, das Informationssystem für Sicherheitsdatenblätter des Instituts für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA) in Kooperation mit dem Verband der chemischen Industrie (VCI) (Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung 2022)). Da Sicherheitsdatenblätter allerdings nur Inhaltsstoffe ab einer Konzentration von einem Prozent deklarieren müssen, können allergologisch relevante Komponenten unter Umständen in ihnen nicht aufgeführt sein.
Um der bestehenden gravierenden diagnostischen Lücke entgegenzuwirken, wird gegenwärtig ein Forschungsvorhaben der DGUV mit dem Ziel einer Standardisierung der Diagnostik von Typ-IV-Allergien gegenüber patienteneigenen Substanzen, basierend auf einer systematischen Evaluation der verfügbaren Daten von bundesweit bei Verdacht auf Berufsdermatosen veranlassten Epikutantestungen, durchgeführt (John 2021; Symanzik et al. 2021a). Gleichzeitig wird es dadurch möglich, Hinweise auf neue Allergene zu gewinnen und für eine breite wissenschaftliche Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Empfohlen wird bei Verdacht auf ein allergisches Kontaktekzem, dass die Standardreihe bei jedem Patienten getestet wird und die speziellen Testreihen stets in Ergänzung getestet werden. Auf Wiederholungen von Allergenen aus der Standardreihe wurde daher bewusst verzichtet. Die einzelnen Testreihen sind so zusammengestellt, dass möglichst wenige Testsubstanzen in mehr als einer Testreihe vorkommen (Schnuch et al. 2001, 2008). Die nachfolgende Aufstellung der häufigsten Sensibilisatoren ist als Erläuterung zu verstehen. Vollständigkeit ist wegen der Vielzahl allergisierender Stoffe, des Wechsels der Substanzen je nach Expositionshäufigkeit in der Bevölkerung und Sensibilisierungspotenz der Substanzen und der von Fall zu Fall wechselnden Voraussetzungen nicht erreichbar; diesbezüglich wird auf Standardwerke verwiesen (de Groot 1986; Borelli 1988; Pilz und Frosch 1995; Fuchs und Schulz 2002; Fuchs und Gutgesell 2002; Rycroft et al. 2013; de Groot 2018, 2020). Die häufigsten Sensibilisatoren lassen sich nach folgenden Gruppen ordnen:
  • Metallverbindungen: Chrom-, Nickel- und Kobaltsalze,
  • Gummiinhaltsstoffe: z. B. Thiurame, Carbamate, Benzothiazole, Thioharnstoffe,
  • Farbstoffe: aromatische Amino- und Nitroverbindungen,
  • Kunststoffe: Epoxidharze, Akrylate, Härter, reaktive Verdünner,
  • Pflanzen und Hölzer (z. B. Kompositen/Sesquiterpenlaktone),
  • Oxidationshaarfarben (z. B. Paraphenylendiamin), Ammoniumpersulfat; früher: Glycerylmonothioglykolat („saure Dauerwelle“),
  • Arzneimittel: Antibiotika, Aldehydbiozide, Lokalanästhetika, Glukokortikosteroide.
Im Rahmen zweier kürzlich durchgeführter Feldstudien im Friseurhandwerk und einer kürzlich durchgeführten Feldstudie im Kosmetikhandwerk konnte gezeigt werden, dass dort verwendete metallische Arbeitswerkzeuge sowohl Nickel- als auch Kobalt-Ionen in allergologisch relevanten Mengen freisetzen (Symanzik et al. 2019, 2021b, 2022). Eine Nickel- und Kobaltliberation von Metallgegenständen kann mittels des sogenannten nickel spot tests (Dimethylglyoxim-Test) bzw. des sogenannten cobalt spot tests (Nitroso-R-Salz-Tests) erfolgen (Thyssen et al. 2010a; Thyssen et al. 2010b). Bei Rezidiven einer beruflich bedingten Kontaktallergie in der Berufsgruppe der Friseure und/oder Kosmetiker sollte eine Testung der Arbeitswerkzeuge auf Nickel und/oder Kobalt veranlasst werden. Angeregt werden kann eine solche Prüfung durch den Präventionsdienst der Unfallversicherungsträger.

Soforttyp-Hauttests (Typ-I-Testungen)

Zur Diagnose und zum Nachweis von Typ-I-Sensibilisierungen stehen verschiedene Hauttestverfahren zur Verfügung (Bergmann und Müsken 2000), die im Fall einer positiven Reaktion in Abhängigkeit von der Sensibilisierungsstärke Quaddeln, Rötung und Pseudopodien zeigen. Die Allergene werden bei den verschiedenen Testverfahren auf unterschiedliche Art auf oder in die Haut gebracht. Bei Ablesung nach 20 min zeigt sich bei Vorliegen einer Sensibilisierung eine Reaktion (Ruëff et al. 2011).

Reibtests

Der Reibtest eignet sich bei hochgradigen Sensibilisierungen, die anamnestisch zu starken klinischen Reaktionen geführt haben.
Die Allergene werden in einem definierten Areal (5 × 5 cm) 10-mal unter mäßigem Druck aufgebracht und verrieben (z. B. mit einem Augenspatel) (Bergmann und Müsken 2000). Der positive Test zeigt Papeln und/oder Quaddeln. Die Durchführung eines weiteren Testverfahrens verbietet sich bei positivem Befund im Reibtest wegen der dann erhöhten Gefährdung der Testperson durch Auftreten von systemischen Reaktionen.

Pricktests

Der Pricktest ist der Standardtest bei Aufklärung von Typ-I-Sensibilisierungen. Er besitzt die größte Spezifität der Testverfahren. Seine Durchführung erfolgt mit Hilfe von Allergenextrakten, die in flüssiger Form auf die Haut aufgetupft werden. Anschließend wird die Hornschicht durch den Extrakttropfen hindurch mit einer Lanzette durchstochen („geprickt“), sodass Antigene in die Epidermis eindringen können. Im Falle eines allergischen Reaktionsverhaltens bildet sich eine Quaddel, deren Größe (Durchmesser oder Fläche) dem Maß der Allergisierung entspricht. Die Testreaktionen werden im Vergleich zu Histaminhydrochlorid 10 mg pro ml (Positivkontrolle) und physiologischer Kochsalzlösung (Negativkontrolle) bewertet (Bergmann und Müsken 2000).
Die Allergene werden nach verschiedenen Gesichtspunkten geordnet. So erfolgt ihre Einteilung z. B. in saisonale und ganzjährige oder in inhalative und nutritive Allergene. Im sogenannten Prick-to-Prick-Verfahren wird das Allergen (i. d. R. ein natives Nahrungsmittel) mit der Pricklanzette durchstochen und dadurch eine kleine Menge allergenes Material in die Haut „geprickt“. Dieses Testverfahren eignet sich insbesondere bei Differenzierungen von Nahrungsmittelsensibilisierungen, etwa bei Bäckern oder Köchen. Durch zusätzliche Spätablesungen der Teststellen nach 24, 48 und mehr Stunden können ggf. Hinweise für eine Proteinkontaktdermatitis gewonnen werden.
In zahlreichen Berufen spielt der Schleimhautkontakt mit Allergenen eine Rolle, z. B. bei Bäckern, Gärtnern, Landwirten, Schreinern, Tierpflegern sowie bei der Verarbeitung tierischer und pflanzlicher Produkte.

Scratchtests

Dieses Testverfahren wird in der Regel zur Testung von nutritiven Allergenen oder bei der Testung von anderen patienteneigenen Typ-I-Allergenen eingesetzt. Mit einer Lanzette oder Nadel wird eine ca. 0,5 bis 1,0 cm lange Exkoriation (Aufkratzen) der Hornschicht durchgeführt, anschließend 1 Tropfen physiologische Kochsalzlösung auf diesen Bereich aufgegeben und das vermutete Allergen/die vermutete allergene Substanz aufgerieben (z. B. mit Augenspatel). Die positive Reaktion zeigt sich wie bei der Pricktestung als Papel und/oder Quaddel (Bergmann und Müsken 2000).

Intrakutantests

Beim Intrakutantest werden ca. 50 μl des Allergenextraktes streng intrakutan am Unterarm oder am Rücken injiziert (z. B. mit Insulinspritze). Der Intrakutantest besitzt die höchste Sensitivität, jedoch auch das höchste Risiko unspezifischer Reaktionen oder lokaler bzw. systemischer unerwünschter Wirkungen. Er wird in praxi für spezielle Allergene (z. B. Hölzer, Schimmelpilze) eingesetzt (Bergmann und Müsken 2000).

Labortests

Labortests ergänzen die Anamnese und die Hauttestungen (Kersten et al. 2000). Sie sind in der Diagnostik unerlässlich, wenn Hauttestungen nicht durchgeführt werden können (nicht absetzbare Systemtherapie, Urtikaria). Der wichtigste Labortest ist die Bestimmung allergenspezifischer IgE-Antikörper im Serum. Der quantitative Nachweis allergenspezifischer IgE-Antikörper liefert in vielen Fällen wesentliche Hinweise auf die Stärke einer Sensibilisierung und damit für die gutachterliche Einordnung. Andere Testverfahren sind bisher nicht in dem Maße etabliert und werden nicht routinemäßig angewendet.

Hautfunktionstests

Ein Goldstandard für Hautfunktionstests (Prüfungen der individuellen Hautempfindlichkeit) existiert – anders als bei den Allergietests – bisher nicht. Gutachtlich am meisten verbreitet sind Empfindlichkeitsprüfungen unter Einsatz von NaOH (Alkaliresistenztests). Hier gibt es Entwicklungen, die die Frage der gutachtlichen Objektivierbarkeit einer verbliebenen kutanen Minderbelastbarkeit nach beruflicher Hautschädigung betreffen. Ein anderes Modellirritanz ist das anionische Detergenz Natriumlaurylsulfat (NLS), das zunehmend als Negativkontrolle bei der Epikutantestung zur Bewertung fraglicher Reaktionen Bedeutung gewinnt.

Hautempfindlichkeit

Eine exakte dermatologische Definition des Begriffs „empfindliche Haut“ existiert nicht. Dennoch wird dieser Begriff häufig in gutachterlichen Äußerungen verwendet; überwiegend wird darunter eine vermehrte unspezifische Reaktionsbereitschaft der Haut gegenüber irritativen Noxen verstanden.
In der Tat ist es wissenschaftlich unbestritten, dass es Individuen gibt, deren kutane Reagibilität gegen Irritanzien deutlich ausgeprägter ist als bei der Mehrheit ihrer Mitmenschen (Frosch 1985; Frosch und John 2011; Brans et al. 2019). Der wesentliche Grund hierfür ist eine genetische Disposition, auch unabhängig von der Atopie.
Dafür sprechen Befunde aus der Zwillingsforschung bezüglich der weitgehenden Konkordanz in der Prävalenz von Handekzemen (Bryld et al. 2000, 2003). Holst und Möller (1975)untersuchten die Hautreaktivität gegenüber Natriumlaurylsulfat, Benzalkoniumchlorid und Sapo kalinus; dabei erwies sich die Konkordanzrate bei monozygoten Zwillingen signifikant höher als bei dizygoten Zwillingen. Zu ähnlichen Ergebnissen kamen Gloor und Schnyder (1977) bezüglich des Alkaliresistenztests. In diesem Zusammenhang sind auch die vielfach beschriebenen Unterschiede in der Hautreagibilität von Menschen unterschiedlicher Pigmentierung von Bedeutung, wonach Kaukasier eine eher empfindlichere Haut als People of Colour aufweisen (Frosch 1985).
Weiterhin mehren sich Befunde, die deutlich machen, dass es sehr unterschiedliche individuelle Reaktionsmuster auf chronische irritative Reize gibt, die sich zwischen den beiden Extremen „Toleranz/Hardening“ (Wulfhorst 2000) und „Hyperirritabilität“ bewegen. Dabei ist der exakte (Patho-)Mechanismus sowohl von Adaptationsphänomenen (Hardening) als auch der primären und einer erworbenen (d. h. sekundären) Hyperirritabilität bisher nicht bekannt. Dies hängt auch damit zusammen, dass es bisher noch kein allgemein akzeptiertes Nachweisverfahren für kutane Hyperirritabilität gibt. Kritisch wird insbesondere diskutiert, ob die gegenwärtigen Nachweisverfahren in der Lage sind, Konstitutionsmerkmale aufzudecken oder ob sie nur Momentaufnahmen der aktuellen Hautreagibilität liefern.
Trotz des fehlenden diagnostischen Goldstandards wird von Gutachtern vielfach erwartet, dass sie das Ausmaß der individuellen Hautempfindlichkeit angeben. So muss der dermatologische Gutachter unter anderem eine als Folge einer Berufskrankheit möglicherweise verbliebene Minderbelastbarkeit der Haut für die Einstufung der Minderung der Erwerbsfähigkeit (MdE) quantifizieren, ferner werden von ihm prognostische Einschätzungen erwartet. Derartige Bewertungen sind für die Betroffenen häufig von großer Tragweite, da sie bei Entscheidungen über Rentenzahlungen herangezogen werden.
Während die allergologische Diagnostik etabliert ist und nationale und internationale Fachgesellschaften (Deutsche Kontaktallergie-Gruppe – DKG, European Environmental and Contact Dermatitis Research Group – EECDRG, International Contact Dermatitis Research Group – ICDRG) (Johansen et al. 2015; Mahler et al. 2019a, b) verbindliche Standards zur Durchführung und Interpretation der Tests entwickelt haben, ist dies bei der Hautirritabilitätsdiagnostik bisher nicht so. Es gibt allerdings konkrete Ansätze zu einer Standardisierung der beiden Modellirritanzien NaOH und NLS, auf die im Folgenden eingegangen werden soll. Zur Erfassung der durch die Tests hervorgerufenen Änderungen der Hautbarrierefunktion kommen zunehmend moderne biophysikalische Messverfahren („Skin Bioengineering“) zum Einsatz (John 2001; Berardesca und Norma 2020), insbesondere die Messung des transepidermalen Wasserverlustes (TEWL).

Alkaliresistenztest

Der im deutschsprachigen Raum in der Begutachtung am meisten verbreitete funktionelle Test ist der Alkaliresistenztest nach Burckhardt (1947). Der Test, bei dem verdünnte Natronlauge unter Okklusion auf die Haut gebracht wird, wurde vom Autor und seinen Schülern wiederholt modifiziert (Burckhardt 1961; Locher 1962; Burckhardt und Suter 1969). Die meisten Modifikationen betrafen Testdauer, Konzentration und Sicherung des Testergebnisses. Im Folgenden wird die bisher häufigste Variante erläutert, auch werden jüngere Modifikationen für gutachterliche Zwecke dargestellt.
Generell verfolgt die Provokation mit NaOH das Ziel, die individuelle Empfindlichkeit der Hautbarriere durch Alkalien zu erfassen, denen wir im Privatleben und am Arbeitsplatz vielfach exponiert sind. NaOH scheint auch deshalb als Modellirritanz in der dermatologischen Begutachtung geeignet, weil eine der Hauptursachen für irritative Dermatosen die „Feuchtarbeit“ darstellt (definiert als >2 h täglich Wasserkontakt bzw. Tragen feuchtigkeitsundurchlässiger Handschuhe; Technische Regeln für Gefahrstoffe (TRGS) 401).
Feuchtarbeit bedeutet allein durch den Verdünnungseffekt durch auf die Haut einwirkendes Wasser eine Anhebung des physiologischen sauren Haut-pH (ca. pH 5,0), mithin eine Alkalinisierung. Zunehmend wird die Bedeutung des sauren Haut-pH für die Homöostase der Hautbarriere deutlich. Insbesondere für die komplexe Architektur der epidermalen Lipidschichten, die für die funktionelle Integrität der Hornschicht so wichtig ist, ist ein saures Milieu essenziell (pH-abhängige Enzymsysteme) (Hachem et al. 2003).

Vorbemerkung zur Methodik

Von Burckhardt und seinen Schülern wurde reklamiert, dass das Alkaliverhalten der Haut ein überwiegend idiotypisch (genetisch) reguliertes, paratypisch (umweltbedingt) variables Konstitutionsmerkmal darstellt (Burckhardt und Suter 1969; Schnyder et al. 1977), das einige Besonderheiten aufweist. So zeigte sich die Alkaliresistenz bei Ekzematikern – insbesondere nach längerer Krankheitsdauer – auch herdfern vermindert; dabei wurde eine Beziehung zwischen der Intensität gestörten Alkaliverhaltens und der Dauer der zu erwartenden Arbeitsunfähigkeit reklamiert (Burckhardt und Suter 1969). Darüber hinaus bestehen außerdem jahreszeitliche Schwankungen mit vermehrter Reagibilität im Winter (John und Uter 2005).
Waschen mit herkömmlichen Seifen verändert das Alkaliverhalten der Haut mehr als die Benutzung von Syndets, die allerdings die Hornschicht austrocknen und stets zu Rückfettungsmaßnahmen zwingen. Aktuelle irritative Einflüsse auf die Testregion (z. B. im Berufsleben) können das Testergebnis beeinflussen. In jedem Fall bedarf es vor der Untersuchung des Alkaliverhaltens genauer Informationen über die genannten Einflüsse, die dann auch bei der Interpretation des Tests berücksichtigt werden müssen.
Die Probanden sollten gebeten werden, 24 h vor der Untersuchung keine Externa anzuwenden und zum Waschen nur Wasser zu verwenden. Die Testung sollte bevorzugt in arbeitsfreier Zeit erfolgen; sie darf nur auf erscheinungsfreier Haut vorgenommen werden.

Klassische Methodik nach Burckhardt (1961)

Auf der normalen Haut des Unterarms werden nebeneinander 3 Felder von 2,5 × 3,5 cm markiert.
1.
Zuerst wird auf jedes Feld 1 Tropfen 0,5-molarer NaOH-Lösung getropft (Tropfengröße 1/30 ml). Die Tropfen werden mit einem Glasblock von 2,5 (L) × 3 (B) × 1,5 (H) cm zugedeckt.
 
2.
Nach 10 min werden die Glasblöcke entfernt und die Felder mit Watte oder Fließpapier getrocknet. Nun erhält nur noch das 2. und 3. Feld je einen Tropfen, die Felder werden wiederum zugedeckt.
 
3.
Nach weiteren 10 min werden die beiden Glasblöcke entfernt, die Felder getrocknet. Das 3. Feld erhält einen 3. Tropfen und wird mit dem Glasblock abgedeckt.
 
4.
Nach 10 min wird auch dieses Feld wieder getrocknet.
 
Man stellt fest, ob 1, 2 oder 3 Tropfen eine Reaktion in Form von Bläschen, heftigen Rötungen oder Erosionen hervorgerufen haben. Vorübergehende reflektorische Rötungen sollen nicht berücksichtigt werden. Im Zweifelsfall entscheidet eine zweite Ablesung nach 24 h, welche leichte Schädigungen durch die Lauge als Papeln oder mit Krüstchen bedeckte Erosionen erkennen lässt:
  • Reaktion auf den 1. Tropfen bedeutet eine stark verminderte Resistenz,
  • Reaktion auf den 2. Tropfen leicht verminderte Resistenz,
  • Reaktion auf den 3. Tropfen erhöhte Resistenz.
Der Eintritt der positiven Reaktion ist oft mit einem deutlichen Brennen verbunden. Wenn sich eine Reaktion einstellt, ist der Test abzubrechen.

Aktuelle Varianten von NaOH-Provokationen in der Begutachtung

Schneller modifizierter Alkaliresistenztest
Die oben genannte Methode nach Burckhardt führt in 1 % der Fälle zu oberflächlicher Nekrosebildung (Kolliquationsnekrose) (Ummenhofer 1980), naturgemäß gerade bei hautempfindlichen Personen, die in gutachterlichen Kollektiven überrepräsentiert sind.
In Osnabrück wurde darum ein weniger invasiver, aber aussagekräftiger, schneller modifizierter Alkaliresistenztest (SMART) unter Einsatz zeitgemäßer biophysikalischer Diagnostik und 0,5 M NaOH-Exposition über lediglich 2 × 10 min mit dazwischenliegendem Beobachtungsintervall entwickelt (John 2001) und an 572 gewerbedermatologisch Begutachteten klinisch evaluiert und standardisiert (Testort: Unterarm; Abb. 1 und 2). Als Kontrolle wurde NaCl 0,9 % eingesetzt, das in einem dem NaOH-Testfeld unmittelbar benachbarten Areal unter gleichen Bedingungen okklusiv aufgebracht wird.
Der SMART zeigte sich – auch in dieser Population ehemals Hauterkrankter – gut verträglich. Der Test konnte genotypische Merkmale (atopische Hautdisposition) in der untersuchten Kohorte sowohl klinisch als auch biophysikalisch identifizieren. Der transepidermale Wasserverlust (TEWL), bestimmt vor der Testung und 10 min nach dem Ende der 2. Okklusionsphase, erwies sich dabei als aussagekräftiger prognostischer Parameter der klinischen Reaktivität.
Der SMART erscheint damit hilfreich bei der Identifizierung vermehrter konstitutioneller Risiken im Rahmen gutachterlicher Fragestellungen in der Berufsdermatologie – bei gegenüber den herkömmlichen Verfahren verringerter Invasivität, reduziertem Zeitaufwand und verbesserter Aussagefähigkeit.
Differenzieller Irritationstest
Der SMART wurde anschließend modellhaft für die Beurteilung irritativer Folgeschäden angewendet (sekundäre Hyperirritabilität). Hierfür wurde der Test synchron vergleichend an 2 Körperlokalisationen eingesetzt, von denen eine ehemals kontinuierlich beruflich exponiert war (Handrücken), die andere nicht (Unterarmbeugeseite). Auf der Basis einer Pilotstudie an 31 Kontrollpersonen und 48 Personen mit abgeheiltem Berufsekzem wurde ein differenzieller Irritationstest (DIT) entwickelt (John 2001; John und Uter 2005; John und Schwanitz 2006).
Normalerweise ist die Haut des Handrückens sehr robust; die Reagibilität auf den Test fehlt deshalb bei Normalpersonen am Handrücken vollständig bzw. ist deutlich schwächer als am Unterarm. Jedoch zeigte sich bei einer Subkohorte von etwa 10 % der untersuchten Patienten, die in der Vergangenheit unter einem (zum Zeitpunkt der Testung abgeheilten) beruflich bedingten Handekzem litten, ein a priori paradoxes Phänomen: stärkere Reaktion am Handrücken als am Unterarm. Die normale Hierarchie der Hautreagibilität war hier – in einem früher beruflich exponierten und von einem Ekzem betroffenen Areal – aufgehoben. Dies deutet auf eine sekundäre Hyperirritabilität im Sinne einer erworbenen Minderbelastbarkeit der Haut hin; bei Hautgesunden wird eine derartige paradoxe Befundkonstellation nicht angetroffen.
Dieses Phänomen einer inversen Hierarchie der Hautempfindlichkeit als Ausdruck einer erworbenen Überempfindlichkeit des Handrückens konnte bei einer weiteren mittlerweile untersuchten Stichprobe von 554 früheren „Feuchtarbeitern“ mit abgeheiltem Ekzem bei 49 der Untersuchten beobachtet werden (John und Uter 2005).
Der mit dem vorgeschlagenen Test angestrebte Nachweis verbliebener subklinischer Dauerschäden hat sozialmedizinische Relevanz (MdE-Höhe: prognostische Schlussfolgerungen z. B. bezüglich Erfolgsaussichten präventiver Maßnahmen). Der DIT ist der bisher erste systematisch-methodische Ansatz der gutachterlichen Objektivierung einer resultierenden latenten Minderbelastbarkeit der Haut der Hände.

Natriumlaurylsulfattest

Natriumlaurylsulfat (NLS, EG Nr. 205–788-1, Chemical Abstracts Service (CAS) Nr. 151-21-3) ist ein in Wasser gut lösliches anionisches Detergens, das universelle Anwendung in Produkten des täglichen Lebens findet (Syndets, Shampoo, Zahnpasta). NLS hat sich in den letzten Jahrzehnten zu dem am häufigsten eingesetzten Irritanz in der experimentellen Dermatologie entwickelt, u. a. deshalb, weil es bei deutlichem irritativen kein allergenes Potenzial besitzt.
Die Standardisierungskommission der Europäischen Gesellschaft für Kontaktdermatitis (ESCD) hat 1997 Richtlinien zur Durchführung von NLS-Irritationstests publiziert, auf die verwiesen wird (Tupker et al. 1997). Die Testung erfolgt danach unter Verwendung großer Aluminiumkammern („large Finn-chambers“), üblicherweise in Konzentrationen von 0,1–2 % und Okklusion über 24–48 h; das Ergebnis wird klinisch und biophysikalisch beurteilt (Messung des TEWL, dies ist allerdings erst frühestens 120 min nach Beendigung der Okklusion möglich, wenn Artefakte vermieden werden sollen) (Friebe et al. 2003).
In experimentellen Studien hat sich eine vermehrte NLS-Irritabilität von Atopikern nur in der akuten Ekzemphase demonstrieren lassen (Löffler und Effendy 1999), in klinisch-berufsdermatologischen Studien bisher nicht (John 2001). Hinsichtlich der berufsdermatologisch interessanten Verwendung der Substanz für Berufseingangstests in Feuchtberufen konnte in einer größeren prospektiven epidemiologischen Studie an 500 Auszubildenden des Pflegedienstes keine prädiktive Potenz demonstriert werden (Löffler et al. 2006); wohingegen sich für NaOH in einer ähnlichen Untersuchung bei 205 Auszubildenden in der Metallindustrie (schwache) Hinweise auf eine prädiktive Aussagefähigkeit ergaben (Berndt et al. 1999). Weitere epidemiologische Untersuchungen werden hier zukünftig Klarheit schaffen müssen und auch die Frage zu klären haben, inwieweit die kombinierte Testung von Irritanzien die Beurteilung der Hautirritabilität in der Berufsdermatologie verbessern kann. Auch die Anwendung von repetitiven Tests mit mehrtägiger Applikation von Irritanzien (Frosch und Kurte 1994; Wulfhorst 2000; Wigger-Alberti et al. 2002) bzw. Waschtests (Gehring et al. 1998; Elsner et al. 2013; Sonsmann et al. 2014a, b; Symanzik et al. 2021c) ist seit längerem in der Diskussion.
NLS hat in der dermatologischen Diagnostik Bedeutung erlangt durch seinen Einsatz als erweiterte Negativkontrolle bei der Epikutantestung (0,25 %, 0,5 % NLS; 48 h Okklusion mit kleinen Aluminiumkammern) (Geier et al. 2003; Uter et al. 2003; Mahler et al. 2019a, b). Ziel ist es, die individuelle Hautreagibilität zum Testzeitpunkt zu erfassen, um auf diese Weise schwach positive allergische von irritativen bzw. fraglichen Reaktionen im Epikutantest besser differenzieren zu können; hierbei wird auch berücksichtigt, dass viele im Epikutantest routinemäßig untersuchte Allergene auch eine irritative Potenz besitzen (z. B. Konservierungsstoffe). Gerade für gutachterliche Testungen erscheint dieses Vorgehen als eine sinnvolle Entscheidungshilfe.

Standardisierung der gutachterlichen Irritabilitätsdiagnostik

Angesichts der Inzidenz und Bedeutung irritativer Hautschäden ist es eine Crux, dass die Standardisierung der Hautirritabilitätsdiagnostik bisher nicht abgeschlossen ist. Da dies unter Umständen die Gleichbehandlung der Begutachteten gefährden könnte, hat die Arbeitsgemeinschaft für Berufs- und Umweltdermatologie (ABD) in der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG) die Vereinheitlichung der diesbezüglichen Diagnostik als wichtiges Ziel eingestuft. Es wurde deshalb eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen („Erfassung und Bewertung irritativer Hautschäden“), die hier eine Konsensbildung für die in der gutachterlichen Diagnostik nicht empfehlenswerten Hautirritabilitätstests entwickelt hat (John et al. 2006). Zukünftig werden immunologische Testverfahren und Analysen epidermaler Strukturproteine, wie Filaggrin, mittels nicht invasiver Tape-Stripping Techniken (Keurentjes et al. 2021) zur Bewertung der Hautirritabilität Bedeutung gewinnen (de Jongh et al. 2008a, b, c; Landeck et al. 2012), die aber bisher nur experimentellen Untersuchungen vorbehalten sind.
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