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Die Ärztliche Begutachtung
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Publiziert am: 11.06.2022

Kardiologische Diagnostik – Bedeutung für die Begutachtung

Verfasst von: Ali Erdogan
Eine zuverlässige kardiologische gutachterliche Stellungnahme wird heutzutage in erster Linie durch eine ausführliche Anamnese, insbesondere durch eine anamnestische Erfassung der Belastbarkeit, durch nichtinvasive Basisdiagnostik, durch spezielle nichtinvasive diagnostische Verfahren und durch spezielle invasive diagnostische Verfahren ermöglicht. Dieses Kapitel beschreibt die Methoden der kardiologischen Diagnostik, die für eine zuverlässige gutachterliche Stellungnahme hilfreich sind.

Einleitung

Eine zuverlässige kardiologische gutachterliche Stellungnahme wird heutzutage
1.
in erster Linie durch eine ausführliche Anamnese, insbesondere durch eine anamnestische Erfassung der Belastbarkeit,
 
2.
durch nichtinvasive Basisdiagnostik,
 
3.
durch spezielle nichtinvasive diagnostische Verfahren und
 
4.
durch spezielle invasive diagnostische Verfahren
 
ermöglicht. Die folgende Übersicht listet die Methoden der kardiologischen Diagnostik auf, die für eine zuverlässige gutachterliche Stellungnahme hilfreich sind.
Methoden der kardiologischen Diagnostik
  • Ausführliche Anamnese (insbesondere anamnestische Angaben der Belastbarkeit)
  • Klinische (körperliche) Untersuchung
  • Nichtinvasive Basisdiagnostik
    • Ruhe-EKG
    • Transthorakale Echokardiografie (inkl. Gewebe-Dopplerechokardiografie)
    • Thorax-Röntgenaufnahme (anterior/posterior, lateral)
    • Ausgewählte Labordaten
    • Spiroergometrie
  • Spezielle nichtinvasive diagnostische Verfahren
    • Transösophageale Echokardiografie
    • Langzeit-EKG
    • Magnetresonanztomografie des Herzens
    • Computertomografie des Herzens
    • Nuklearkardiologische Verfahren (insbesondere Myokardszintigrafie und Positronenemissionstomografie)
  • Spezielle invasive diagnostische Verfahren
    • Rechtsherzkatheteruntersuchung
    • Linksherzkatheteruntersuchung
    • Bestimmung der Koronarreserve
    • Elektrophysiologische Untersuchungen
Im Vordergrund der kardiologischen Begutachtungsdiagnostik steht die Erkennung der funktionellen Beeinträchtigung durch koronare Herzkrankheit oder Herzmuskelerkrankungen (in erster Linie Kardiomyopathien bzw. entzündliche Herzmuskelerkrankungen). Die Reihenfolge der pathologischen Befunde bei Myokardischämie und die Ansatzpunkte der diagnostischen Verfahren sind in Abb. 1 dargestellt.
Obligatorische Untersuchungsmethoden zur Erkennung der oben genannten Erkrankungen und/oder einer Myokardischämie sind die Erhebung einer detaillierten kardiologischen Anamnese, ein Ruhe- und (wenn nicht kontraindiziert) Belastungs-EKG, ferner Labordaten, insbesondere Biomarker der Myokardnekrose, wie z. B. Troponine, sowie Entzündungsmarker.

Ausführliche Anamnese

Jedes kardiologische Gutachten beruht auf einer sehr ausführlichen Erhebung der Anamnese, wobei im Vordergrund die Schilderung der aktuellen Beschwerdesymptomatik des Patienten (Häufigkeit, Schweregrad, Auslösungsbedingungen) steht. Die Hauptinhalte der kardiologischen Anamnese sind dabei:
1.
Aktuelle Beschwerden
  • Dynamik der Schmerzentwicklung (allmählich zunehmender und abnehmender, nicht von Anfang an mit voller Intensität auftretender Schmerz, Crescendo-Decrescendo-Muster)
  • Charakter des Schmerzes: brennend, drückend, ziehend, krampfend
  • Hauptlokalisation des Schmerzes retrosternal, links- oder rechtsthorakal, Hals bis Unterkiefer, Rücken (zwischen den Schulterblättern), linker bzw. rechter Arm
  • Ausstrahlungsmuster des Schmerzes (bis zu den Handgelenken, bis in die Zähne des Unterkiefers, bis in den Oberbauch etc.)
  • Auslösbarkeit durch körperliche Belastungen (insbesondere nach Nahrungsaufnahme) bzw. durch psychische Belastung (Aufregung), ferner durch Kälteexposition
  • Vorhandensein eines „Durchmarschphänomens“ (Walk-through-Phänomen): initial typische Angina-pectoris-Beschwerden, danach Rückgang bzw. Verschwinden der Beschwerden beim Weitergehen
  • Unabhängigkeit der Schmerzsymptomatik von der Atemphase
  • Unabhängigkeit der Beschwerden von Körperbewegungen oder -drehungen
  • Besserung der Beschwerden durch Ruhebedingung, Nitrate, fehlende Besserung durch Antacida
  • Häufigkeit und Schweregrad der Beschwerden (Canadian-Cardiovascular-Society-Stadien)
  • Entwicklung und Verlauf der aktuellen Schmerzsymptomatik: Stabile Belastungsangina? Instabile Angina pectoris (Crescendo-Angina, Ruhe-Angina, insbeondere Ruhe-Angina innerhalb der letzten 24–48 h)?
  • Ruhe- und/oder Belastungsdyspnoe? Schweregrad (New York Heart Association)?
  • Herzrhythmusstörungen (Herzstolpern, Herzrasen), Schwindel, Synkopen, dokumentierte Bewusstlosigkeitszustände?
 
2.
Eigenanamnese
  • Kinderkrankheiten, akuter fieberhafter Gelenkrheumatismus
  • Profil kardiovaskulärer Risikofaktoren (arterielle Hypertonie, Lipidstoffwechselstörungen, Diabetes mellitus, Rauchen, familiäre Disposition)
  • Ergebnisse von Untersuchungen während der Schulzeit, Tauglichkeitsprüfungen (früher bereits dokumentierte Herzgeräusche, Blutdruckerhöhungen etc.)
  • Frühere Erkrankungen, die zu einer stationären Aufnahme und Behandlung geführt haben
  • Vorausgegangene nichtinvasive (EKG, Echokardiografie, Myokardszintigrafie etc.) bzw. invasive kardiologische Untersuchungen
 
3.
Familienanamnese
  • Kardiovaskuläre Erkrankungen in der Familie (Herz, peripheres Gefäßzentrum, TIA, Schlaganfall)
  • Herzinfarkt bei Angina pectoris in frühem Alter (<60 Jahre/bei einem Familienmitglied)
  • Plötzlicher Herztod in der Familie
 
4.
Sozialanamnese
  • Beruf (Risikoberuf?)
  • Beschwerden während der Ausübung des Berufs?
 
Die Hauptaufgabe der Anamnese bei einer gutachterlichen kardiologischen Untersuchung stellt die Abschätzung der körperlichen Belastbarkeit des Patienten dar. So sollte der Gutachter unbedingt erfragen, welche Art einer körperlichen Belastung hier zu Begutachtende soeben noch beschwerdefrei bewältigen können (Beispiel: Wie viel Etagen kann er steigen oder wie viele Meter kann er zügig bergaufgehen, ohne stehen zu bleiben?). Anhand der anamnestisch vom Patienten erhaltenden Angaben kann der Gutachter die körperliche Belastbarkeit in Watt abschätzen (Tab. 1).
Tab. 1
Alltagsbelastungen und ihre entsprechenden Belastungsstufen in Watt zur raschen gutachterlichen Abschätzung der körperlichen Belastbarkeit bei kardiovaskulären Erkrankungen. (Mod. n. Baer et al. 2006)
Belastung
Watt
Langsames Gehen in der Ebene, Schreibtischarbeiten, Pförtnertätigkeit
25
Normales Gehen in der Ebene, leichte Hausarbeit (Staub wischen, Geschirr abwaschen), selbstständiges Essen
50
Langsames Laufen in der Ebene, langsames Treppensteigen, Radfahren mit moderatem Tempo
75
1 Etage Treppensteigen, eine Anhöhe hochgehen, Laufen (7 km/h) Radfahren (15–20 km/h), Garten- und Feldarbeit
100
Schnelles Laufen in der Ebene
125
Schwere Hausarbeit (Fußboden schrubben, Möbel rücken), Radfahren (20–25 km/h), forciertes Laufen, Bergwandern, Golf, Kegeln, Tanzen, Arbeit in Schwerindustrie
150
Tennis, Skifahren, Endpunkt nach längerem Laufen, Kraulschwimmen, schwerste manuelle Arbeit
200
Weiterhin werden anamnestisch frühere Erkrankungen, kardiovaskuläre Erkrankungen bei engsten Familienmitgliedern, regelmäßig eingenommene Medikamente und bei Ausübung des Berufes auftretende Beschwerden erfragt.

Klinische (körperliche) Untersuchung

Die körperliche Untersuchung ist besonders bedeutsam für die Diagnostik und Ermittlung des funktionellen Schweregrades einer Rechts- und/oder Linksherzinsuffizienz sowie von erworbenen Herzklappenfehlern und angeborenen Herzfehlern:
  • Ein palpatorisch wahrnehmbares Schwirren über der Herzbasis sowie insbesondere ein raues, spindelförmiges systolisches Geräusch mit spätsystolischem Maximum über dem 2. Interkostalraum rechts mit Ausstrahlung in die Karotiden machen eine hochgradige Aortenklappenstenose (oder subvalvuläre Aortenstenose) wahrscheinlich.
  • Ein hochfrequentes diastolisches Decrescendogeräusch über dem 3./4. Interkostalraum linksparasternal direkt im Anschluss an den 2. Herzton mit einer großen Blutdruckamplitutde, einem positivem Corrigan-Puls, besonders kräftigen Pulsationen von Hals und Präkordium und einer Abnahme der Dauer des Diastolikums sprechen für eine hochgradige Aorteninsuffizienz.
  • Ein paukender 1. Herzton, ein sehr enges Mitralöffnungsintervall sowie ein deutlich wahrnehmbares, rumpelndes Diastolikum über der Herzspitze belegen eine hochgradige Mitralstenose.
  • Systolisches Schwirren über dem Erb-Punkt und über der Herzspitze, das mit einem frühsystolischen Decrescendogeräusch, einem deutlich abgeschwächten 1. Herzton und einem dritten Herzton einhergeht, belegt das Vorhandensein einer hämodynamisch schwerwiegenden Mitralinsuffizienz, z. B. bei Vorliegen eines Mitralsegelabrisses („flail leaflet“).
Auch das Vorhandensein von angeborenen Shuntvitien lässt sich mittels körperlicher Untersuchung gut erfassen:
  • So kann ein Ventrikelseptumdefekt leicht durch Schwirren und ein bandförmiges Systolikum über dem 3./4. Interkostalraum links parasternal,
  • ein Vorhofseptumdefekt durch ein frühsystolisches Geräusch mit atemunabhängiger Spaltung des 2. Herztons über dem 2. Interkostalraum links parasternal diagnostiziert werden.
  • Ein systolisch-diastolisches Maschinengeräusch über dem 3./4. Interkostalraum linksparasternal mit großer Blutdruckamplitude deutet auf einen hämodynamisch bedeutsamen offenen Ductus botalli hin.
  • Ein spätsystolisches Geräusch mit Punctum maximum über dem 2. Interkostalraum links parasternal, das sich über den 2. Herzton hinaus erstreckt und mit Hochdruck in der oberen Körperhälfte und abgeschwächtem Femoralis- sowie Fußpulsen einhergeht, weist auf eine hämodynamisch signifikante Aortenisthmusstenose hin.
Die körperliche Untersuchung ergibt in der Regel auch deutliche Hinweise auf das Vorliegen einer Herzinsuffizienz, falls die links- und/oder rechtsventrikuläre Funktion stark eingeschränkt sind:
  • So deuten ein dritter Herzton und ein Frühsystolikum über Erb-Punkt bis Spitze (Mitralinsuffizienz) zusammen mit fein- bis grobblasigen Rasselgeräuschen vor allem über den basalen Lungenpartien auf eine Linksherzinsuffizienz hin.
  • Eine Halsvenenstauung, ein positiver hepatojugulärer Reflux, eine Hepatomegalie, periphere Ödeme, ein Pleuraerguss und u. U. auch eine Aszites belegen eine bedeutsame Rechtsherzinsuffizienz.
Die körperliche Untersuchung muss – abhängig von der gutachterlichen Fragestellung – auch spezielle Untersuchungen umfassen. Soll z. B. das Ausmaß der Schädigung des Organismus durch arterielle Hypertonie beurteilt werden, darf die Diagnostik nicht nur auf die Ermittlung des kardialen Status (lauter Aortenklappenschlusston, hebender Herzspitzenstoß bei Linksherzhypertrophie) beschränkt bleiben. Bei dieser Fragestellung ist auch eine Beurteilung des Augenhintergrundes zur genauen Einstufung der hypertensiven Erkrankung (arterielle Hypertonie mit bzw. ohne Organschäden) obligat.
Wird im Gutachtenauftrag hingegen nach einem Gesamtgrad der Behinderung gefragt, so werden oftmals auch angiologische, neurologische und orthopädische Zusatzgutachten erforderlich sein.

Nichtinvasive Basisdiagnostik

Ruhe-EKG

Das Ruhe-EKG ist das am weitesten verbreitete, sehr einfach zu handhabende Instrument zur Diagnostik kardiovaskulärer Erkrankungen und zur Beurteilung der Mitbeteiligung des Herz-Kreislauf-Systems bei primär extrakardialen Erkrankungen. Insbesondere hinsichtlich der Diagnostik von Herzrhythmusstörungen hat es eine herausragende Bedeutung.
Im Rahmen jedes kardiovaskulären Gutachtens muss eine Ruhe-EKG (möglichst 12-Kanal-EKG) abgeleitet werden.
Gelegentlich werden neben den 12 Standardableitungen weitere Ableitungen (z. B. nach Nehb) erforderlich, um einen möglichst kompletten Befund zu ermöglichen, wie etwa bei Beteiligung der Hinterwand des linken Ventrikels oder des rechten Ventrikels am Infarktgeschehen.
Die detaillierte EKG-Analyse umfasst neben Rhythmus, Lagetyp, einer exakten Erfassung der einzelnen Zeitwerte (z. B. PQ-, QT-Intervall) sowie deskriptiven und quantitativen Beschreibungen von Abnormalitäten auch die Berechnung der korrigierten QT-Zeit (QTc) und der QT-Dispersion (Schneider et al. 1997), vor allem, wenn der zu begutachtende Patient Schwindel, Synkopen oder Rhythmusstörungen angibt.
Bei der Abfassung eines kardiologischen Gutachtens ist es selbstverständlich, dass frühere Elektrokardiogramme zum Vergleich herangezogen werden; dies hat eine besondere Bedeutung bei Zusammenhangsgutachten. Die in der folgenden Übersicht zusammengestellte Liste der häufigsten Diagnosen im Ruhe-EKG ist die Basisanforderung für die Erstellung und Interpretation des EKG im klinischen Alltag und bei der kardiologischen Begutachtung.
Diagnosen beim Ruhe-EKG
(Modifiziert nach Kadish et al. 2001)
  • Normales EKG
  • Technische Probleme
    • Falsche Lage der EKG-Elektroden
    • Artefarkte
  • Sinusknotenrhythmus und Arrhythmien
    • Sinustachykardie (>100 Schläge/min)
    • Sinusbradykardie (<60 Schläge/min)
    • Sinusarrhythmie
    • Sinusknotenstillstand
    • Sinuatriale Blockierungen
  • Andere supraventrikuläre Rhythmusstörungen
    • Supraventrikuläre Extrasystole
    • Ektoper atrialer Rhythmus
    • Ektope atriale Tachykardie, uni- oder multifokal
    • Vorhofflattern (typisch und atypisch)
    • AV-junktionale Tachykardie
    • AV-junktionaler Rhythmus (u. a. akzeleriert)
    • Supraventrikuläre Tachykardie, paroxysmal
  • Ventrikuläre Rhythmusstörungen
    • Ventrikuläre Extrasystolie
    • Akzelerierter idioventrikulärer Rhythmus
    • Polymorphe ventrikuläre Tachykardie (inkl. Torsades de pointes)
    • Vorhofflimmern
  • AV-Blockierungen
    • AV-Block I–III
    • AV-Dissoziation
  • Intraventrikuläre Erregungsleitungsstörungen
    • Links- oder Rechtsschenkelblock (permanent oder intermittierend)
    • Intraventrikuläre Leitungsverzögerung, unspezifisch
    • Aberrante Überleitung supraventrikulärer Schläge
    • Linksanteriorer bzw. linksposteriorer Hemiblock
    • Ventrikuläre Präexzitation (WPW-Syndrom)
  • QRS-Komplex und Amplitude, z. B.
    • Überdrehter Rechtslagetyp (+90 bis +180°), überdrehter Linkstyp(−30 bis −90°)
    • Elektrischer Alternans
    • Niedervoltage
  • Hypertrophie und Vergrößerung
    • Vorhofvergrößerung, Erregungsausbreitungsveränderungen
    • Linksherzhypertrophie (QRS-Komplexveränderungen) mit/ohne ST-/T-Streckenveränderungen
    • Rechtsherzhypertrophie mit/ohne ST-/T-Streckenveränderungen
  • Repolarisationsveränderungen
    • Veränderungen der ST-Strecke und der T-Welle (z. B. bei Myokardischämie)
    • Verlängertes QT-Intervall
  • Myokardinfarkt, akuter oder intermediärer Infarkt
    • Inferior
    • Posterior
    • Septalwandinfarkt
    • Vorderwandinfarkt
    • Hinterwandinfarkt
  • Begleiterkrankungen
  • Schrittmacher-EKG u. a.
    • Atrialer oder ventrikulärer Rhythmus
    • Bifokal stimulierter Rhythmus
    • Atrialer oder ventrikulärer Sensingdefekt
    • Schrittmacher-induzierte Tachykardie

Belastungs-EKG

Das medizintechnische Instrumentarium des Gutachters muss sich an seiner wissenschaftlichen Aufgabe, der Festlegung der funktionalen Gesundheit, ausrichten. Die hierbei angewendeten Untersuchungsmethoden müssen bei der Einordnung der von den Patienten angegebenen Minderbelastbarkeiten bzw. Funktionsstörungen in ein Leistungsbild wesentlich hilfreich sein. Dabei ergibt sich eine Begrenzung der gutachterlich verwendeten Methoden auf eine nichtinvasive Funktionsdiagnostik durch die rechtlichen Vorgaben der Duldungspflicht (Kammler 2005).
Gezielte Belastungsuntersuchungen (z. B. Fahrrad- oder Laufbandergometrie) haben bei der Abfassung von kardiologischen Gutachten aus leistungsdiagnostischer Sicht einen besonders hohen Stellenwert, zumal zusätzliche Informationen über myokardiale Minderdurchblutungen gewonnen werden.
Das Belastungs-EKG stellt die Basis in der Ischämiediagnostik bei der koronaren Herzkrankheit dar. Bei der Durchführung einer ergometrischen Belastung können zusätzliche Erkenntnisse hinsichtlich Blutdruckverhalten, körperlicher Leistungsfähigkeit, Trainingsherzfrequenz und möglicherweise auftretender Herzrhythmusstörungen gewonnen werden, die bei der kardiovaskulären Begutachtung extrem hilfreich sein können.
Die Voraussetzungen, die Modalitäten der Durchführung und die Möglichkeiten der Beurteilung sind durch mehrere Leitlinien festgelegt (Fletcher et al. 2001; Gibbons et al. 2002; Pina et al. 1995; Rodgers et al. 2000; Trappe und Löllgen 2000).
In Klinik und Praxis hat sich in Europa die Fahrradergometrie im Sitzen oder Halbliegen durchgesetzt; alternativ wird – besonders häufig in den USA – eine Laufbandbelastung angewendet.
Welche Parameter werden im Belastungs-EKG beurteilt?
  • EKG-Kriterien: ST-Streckenveränderungen (in erster Linie) und R-Zacken-Amplitude, Auftreten von Rhythmusstörungen
  • Allgemeine (altersgemäße) Leistungsfähigkeit
  • Blutdruckregulation (arterielle Hypertonie? RR-Abfall unter Belastung?)
  • Frequenzregulation (Ausbelastung? Tachykardie?)
  • Beschwerdesymptomatik unter der Belastung
Die absoluten und relativen Kontraindikationen zur Durchführung eines Belastungs-EKG sind in der folgenden Übersicht aufgeführt.
Kontraindikationen für eine Belastungsuntersuchung
(Modifiziert nach Trappe und Löllgen 2000)
  • Absolute Kontraindikationen
  • Relative Kontraindikationen
    • Hauptstammstenose der linken Koronararterie
    • Herzklappenerkrankungen mäßigen Schweregrades
    • Arterielle Hypertonie (systolisch >200 mmHg, diastolisch >110 mmHg)
    • Tachyarrhythmie oder Bradyarrhythmie
    • Hypertrophisch-obstruktive Kardiomyopathie und andere Formen der Ausflussbahnobstruktion
    • Höhergradige AV-Blockierungen
    • Physische und/oder psychische Beeinträchtigungen
    • Thromboembolische Erkrankungen/chronisches Cor pulmonale
    • Schlechter Allgemeinzustand
Abbruchkriterien einer ergometrischen oder Laufbandbelastung:
  • ST-Streckenhebung oder -senkung um >0,2 mV
  • Auftreten komplexer ventrikulärer Rhythmusstörungen oder Bradykardien
  • Ausgeprägte, heftige Angina-pectoris-Beschwerden
  • Anstieg des systolischen RR >240 mmHg
  • Systolischer RR-Abfall um >20 mmHg
  • Periphere muskuläre Erschöpfung (Ausbelastung)
Welche Bewertungskriterien werden bei einem Belastungs-EKG angelegt?
  • Pathologische Veränderungen im Belastungs-EKG werden überwiegend durch Innenschichtischämie hervorgerufen
  • Kriterien für ein positives Belastungs-EKG:
    • Horizontale oder deszendierende ST-Streckensenkung um >0,1 mV (80 ms nach dem J-Punkt, Junction Point)
    • ST-Veränderungen erst nach Ende der Belastung
    • Letztere geben einen Hinweis auf eine koronare Mehrgefäßerkrankung oder auf eine Hauptstammerkrankung der linken Koronararterie
  • Die Aussagekraft des Belastungs-EKG ist von der Vortestwahrscheinlichkeit (Bayes-Theorem) abhängig:
    • Bei niedriger Wahrscheinlichkeit (z. B. junge Frau, keine kardiovaskulären Risikofaktoren) ist mit falsch positiven Befunden zu rechnen
    • Umgekehrt schließt bei sehr hoher Wahrscheinlichkeit (60-jähriger Mann mit multiplen Risikofaktoren und typischen pektanginösen Beschwerden) ein negatives Belastungs-EKG die koronare Herzkrankheit nicht sicher aus
Die Sensitivität (d. h. der Prozentsatz echt positiver Tests) des Belastungs-EKG liegt für die koronare 1-Gefäßerkrankung bei etwa 50 %, für die 2-Gefäßerkrankung bei 60–70 % und für die koronare 3-Gefäßerkrankung bei ca. 80 %. Diese Sensitivitäten gelten nur unter der wichtigen Voraussetzung, dass der Patient mindestens submaximal belastet wurde.
Die Spezifität (d. h. der Prozentsatz echt negativer Tests) liegt bei 75–90 %; bei Frauen ist die Spezifität des Belastungs-EKG geringer (60 %).
Schlussfolgernd kann zusammengefasst werden, dass das Belastungs-EKG (ergometrische Belastung im Sitzen oder Halbliegen, Laufbandbelastung) keine sichere Aussage über die Lokalisation der Myokardischämie zulässt. Hinsichtlich der Ischämielokalisation sind Stressechokardiografie und Myokardszintigrafie sowie die Magnetresonanztomografie aussagekräftiger.
Für den Gutachter stellt eine Ergometrie (Fahrrad- bzw. Laufbandbelastung) nicht nur eine gezielte diagnostische Untersuchung zur Beurteilung des Herz-Kreislauf-Zustands, sondern auch einen „körperlichen Leistungstest“ dar, in den alle Körperfunktionen eingehen, d. h. dass Begleitsymptome (Motivation/Mitarbeit, Schwindel, bei der Ergometrie auftretende Schmerzen im Stütz- und Bewegungsapparat etc.) aus leistungsdiagnostischer Sicht zu analysieren sind.
Die Ergometrie ist also die einfachste globale Aktivitätsanalyse und damit unverzichtbares Element jeglicher Leistungsbeurteilung.
Generell kann festgestellt werden, dass eine Belastbarkeit von 3 W/kg KG für junge Männer (20–30 Jahre) und von 2,5 W/kg KG für junge Frauen erwartet werden kann. Für jedes Lebensjahrzehnt zusätzlich werden 10 % von der errechneten Wattzahl abgezogen (Nordenfelt et al. 1985).

Transthorakale Echokardiografie (inkl. Gewebe-Dopplerechokardiografie)

Die transthorakale Echokardiografie stellt neben den elektrokardiografischen Verfahren die zweite grundlegende, bedeutsame Methode bei der kardiovaskulären Begutachtung dar. Mithilfe der Echokardiografie können heute die links- und auch rechtsventrikuläre Pumpfunktion, die Wanddicke des Herzmuskels sowie Morphologie und Funktion der Herzklappen beurteilt werden; weiterhin können nichtinvasiv intrakardiale Druckwerte bestimmt werden.
Welche Aussagen ermöglichen die heute verwendeten Methoden der transthorakalen Echokardiografie bei der Diagnostik der koronaren Herzkrankheit?
  • Beurteilung der globalen linksventrikulären Funktion (z. T. auch der rechtsventrikulären Funktion) sowie evtl. einer Vergrößerung der linksseitigen Herzhöhlen (linker Ventrikel und linker Vorhof)
  • Hinweise auf einen abgelaufenen Myokardinfarkt (regionale Wandbewegungsstörungen) und dessen Folgezustände: z. B. Mitralinsuffizienz infolge einer Papillarmuskeldysfunktion nach Hinterwandinfarkt, Drucksteigerung im kleinen Kreislauf mit Rechtsherzvergrößerung
  • Anhaltspunkte für kardiale Begleiterkrankungen, z. B. Hypertrophie des linksventrikulären Myokards bei arterieller Hypertonie, Perikardergusslamelle bei Pericarditis epistenocardica
Die transthorakale Echokardiografie erlaubt in Verbindung mit dynamischen oder pharmakologischen Belastungsverfahren (Stressechokardiografie) auch Aussagen über eine induzierte Ischämie bzw. über die Vitalität des Herzmuskels nach Myokardinfarkt.
Die Stressechokardiografie besitzt eine hohe diagnostische Wertigkeit.
So wurden in einer Zusammenstellung der Ergebnisse von 28 Studien (Geleijnse et al. 1997) bei einer Gesamtzahl von 2246 koronarkranken Patienten eine Sensitivität von 80 % (n = 1604) und eine Spezifität von 84 % (n = 642) hinsichtlich der Erkennung einer belastungsinduzierten Wandbewegungsstörung berichtet, wobei die mittleren Sensitivitäten der Diagnosestellung bei koronarer 1-, 2- und 3-Gefäßerkrankung bei 74 %, 86 % bzw. 92 % lagen. Die Sensitivität der Erkennung einer Erkrankung des Ramus circumflexus war mit 55 % niedriger als diejenige bei Erkrankung des Ramus descendens anterior (72 %) und der rechten Koronararterie (76 %).
Die Stressechokardiografie kann
1.
unter körperlicher Belastung (Fahrradergometrie) und
 
2.
unter pharmakologischer Belastung
 
durchgeführt werden. Die körperliche Belastung weist eine höchste Sensitivität (86 %) und Spezifität (83 %) hinsichtlich der Dokumentation einer regionalen Myokardischämie auf. Bei der pharmakologischen Belastung wird in erster Linie Dobutamin in aufsteigender Dosierung (von 10–40 μg/kg/min i. v.) verwendet. Nur bei Kontraindikationen gegen eine dynamische (Ergometrie-)Belastung oder gegen Dobutamin werden Vasodilatatoren (Adenosin oder Dipyridamol) zur Provokation einer Myokardischämie diagnostisch eingesetzt, da diese Pharmaka eine geringere Sensitivität hinsichtlich der Erkennung einer Myokardischämie aufweisen. Die Bewertungskriterien der Stressechokardiografie sind Einwärtsbewegung, Wandverdickung und Asynchronie.
Zur Frage der Sicherheit der Dobutamin-Stressechokardiografie ist zu erwähnen, dass eine Metaanalyse bei 26.438 Patienten lediglich 79 (=0,03 %) bedrohliche Komplikationen ergeben hat (Lattanzi et al. 2000); die Myokardinfarktrate nach Dobutamin-Echokardiografie wurde mit 0,05 % angegeben (Geleijnse et al. 1997).
Vorteile der Stressechokardiografie:
  • Hohe Sensitivität und Spezifität (bei physikalischer Belastung 86 % bzw. 83 %)
  • Schnelle Durchführbarkeit der Methode
  • Große Akzeptanz
  • Optimale örtliche und zeitliche Verfügbarkeit
  • Tatbestand, dass diese Methode im Vergleich zur Computertomografie und der Magnetresonanztomografie sehr preiswert ist
Mithilfe der Echokardiografie sind bei 80–85 % der Patienten verlässliche und ausreichende Informationen hinsichtlich der kardiovaskulären Funktion und Morphologie verfügbar.
Limitationen der Stressechokardiografie:
  • Abhängigkeit von der Bildqualität (Problem: Lungenüberlagerung, schlechte Bildqualität bei ca. 15 % der Patienten)
  • Befundungssubjektivität (Abhängigkeit von der Erfahrung des Untersuchers)
  • Vorhandensein von vor Beginn der Belastung bereits in Ruhe bestehenden Wandbewegungsstörungen
  • Beschreibung falsch positiver Befunde (vor allem in der basal-inferioren und basal-septalen Myokardregion)
Was kann mit der Stressechokardiografie nachgewiesen werden?
  • Eine lokale Myokardischämie, induziert durch eine körperliche oder pharmakologische Belastung: Hierbei wird eine durch hochdosiertes Dobutamin (in ansteigender Dosierung bis 40 μg/kg/min) erzeugte neue Hypokinesie abgebildet.
  • Vitalität von unter Ruhebedingung nicht kontrahierendem Myokard: Hierbei wird eine Zunahme der Kontraktionskraft bzw. ein Wiederauftreten einer Kontraktion in zuvor akinetischem Myokard unter Gabe von niedrigdosiertem Dobutamin (<12 μg/kg KG/min) dokumentiert. Nach echokardiografischen Kriterien liegt dann avitales Myokardgewebe vor, wenn unter keiner Dobutamin-Dosis eine Zunahme der Kontraktionskraft des akinetischen Areals zu beobachten ist.
Die Ergebnisse der Stressechokardiografie haben prognostische Relevanz (Biagini et al. 2005; Shaw et al. 2005): Patienten mit einer im Dobutamin-Echokardiogramm nachweisbaren regionalen Wandbewegungsstörung wiesen eine deutlich geringere 7-Jahres-Überlebensrate auf im Vergleich zu Patienten mit normaler Dobutamin-Echokardiografie, insbesondere wenn gleichzeitig bereits eine Wandbewegungsstörung in Ruhe dokumentiert wurde (Biagini et al. 2005).
Kontinuierliche technische Weiterentwicklungen haben in den letzten Jahren zu einer Verbesserung der Bildqualität, insbesondere aber zu Fortschritten auf den Gebieten der dreidimensionalen und der Gewebe-Dopplerechokardiografie geführt (Weidemann et al. 2001; Mädler et al. 2003; Voigt et al. 2003; Flachskampf et al. 2007): Das Gewebe-Dopplerverfahren und die von dieser Technik abgeleiteten Parameter Verformung (Strain) und Verformungsrate (Strain-Rate) werden heute u. a. bei der Quantifizierung der Stressechokardiografie benutzt. Die Gewebe-Dopplerparameter der systolischen linksventrikulären Funktion, die Spitzengeschwindigkeit in der systolischen Ausbreitungsphase und insbesondere die Bestimmung der Strain-Rate haben zu einer Verbesserung der Dokumentation einer regionalen myokardialen Ischämie unter Dobutamin-Stress geführt. Der Nachteil von Geschwindigkeitsmessungen ist die Messung von Gewebsbewegung, egal, ob sie passiv oder aktiv erfolgt. Die Vorteile der Verformungsrate sind in erster Linie einfache Auswertung, stabile Signale und eine gute Reproduzierbarkeit (Völker 2005, persönliche Mitteilung). Mithilfe der Parameter der Gewebe-Dopplerechokardiografie konnte dokumentiert werden, dass während Myokardischämie Teile der regionalen Kontraktion in der Diastole erfolgen (Voigt et al. 2004). Das Verhältnis von Strain zu postsystolischer Verkürzung wurde als bester Parameter zur Ischämiedetektion ermittelt.

Ausgewählte Labordaten

Bei der Abfassung eines kardiologischen Gutachtens ist es gelegentlich notwendig, metabolische Parameter (Lipidwerte, Blutzuckerparameter wie Nüchtern- bzw. postprandiale Glukose, Hämoglobin-A1c- und C-Peptid) und ferner Eiweiß im Urin insbesondere zur Diagnose einer Mikroalbuminurie zu bestimmen. Nur ausnahmsweise wird es erforderlich sein, eine ausgedehnte Labordiagnostik (z. B. Differenzialblutbild, Gerinnungsanalyse und Antikörperbestimmungen) zur Beantwortung der im Gutachten gestellten Fragen vorzunehmen.

Spiroergometrie

Zur Ermittlung der Ausdauerbelastbarkeit eines Patienten stellt die Spiroergometrie die beste Untersuchungsmethode dar. Von den mit diesem Verfahren verfügbaren Parametern sind in erster Linie die maximale Sauerstoffaufnahme unter ergometrischer Belastung und die anaerobe Schwelle zu erwähnen. Letztere beschreibt die Leistungsgrenze eines Patienten während einer Ausdauerbelastung.
Zur Beantwortung einer Gutachterfrage ist bedeutsam, dass die mittels Spiroergometrie ermittelte anaerobe Schwelle zur Festlegung der individuellen Dauerbelastbarkeit herangezogen werden kann. Hier gilt: Die Dauerbelastbarkeit während eines 8-stündigen Arbeitstages sollte deutlich unterhalb der anaeroben Schwelle liegen!
Wird bei einer Spiroergometrie die Fahrradbelastung wegen „körperlicher Erschöpfung“ vor Erreichen der anaeroben Schwelle abgebrochen, muss eine mangelnde Mitarbeitsbereitschaft des zu Beurteilenden in Erwägung gezogen werden. In einer solchen Situation können Untersuchungen des Säure-Basen-Haushaltes, wie z. B. Bestimmung des Blutlaktatspiegels und des Basenüberschusses, bei der Abschätzung des Grades der Ausbelastung hilfreich sein.

Spezielle nichtinvasive diagnostische Verfahren

Transösophageale Echokardiografie (TEE)

Die transösophageale Echokardiografie, heute vor allem mit multiplanaren Sonden, ist insbesondere bei Patienten indiziert, bei denen wegen ausgeprägter, langjähriger Lungenerkrankung mit resultierendem Lungenemphysem das transthorakale Schallfenster sehr klein und damit die Beurteilbarkeit der Echokardiografie stark eingeschränkt ist.
Weiterhin besteht die Hauptindikation zur transösophagealen Echokardiografie bei speziellen Fragestellungen:
  • Zur Beurteilung von Linksherz-Klappenfehlern (insbesondere bei bakterieller Endokarditis)
  • Zum Nachweis von Thromben im linken Vorhof vor Durchführung einer elektrischen Kardioversion von Vorhofflimmern/-flattern oder bei Verdacht auf kardiogene Ursache einer Hirnembolie
  • Bei Verdacht auf Aortendissektion oder Aortenatherome
  • Zum Nachweis der hämodynamischen Bedeutung eines Shuntvitiums
  • Zur Abklärung erworbener und angeborener Herzfehler
  • Zur Beurteilung der Funktion von Herzklappenprothesen

Langzeit-EKG

Die Langzeit-Elektrokardiografie stellt eine anerkannte Methode zur diagnostischen Abklärung von anfallsweise auftretenden Symptomen dar, die auf Herzrhythmusstörungen zurückgeführt werden können. Weiterhin hat sich das Langzeit-EKG zur Verlaufskontrolle einer antiarrhythmischen Pharmakotherapie als geeignet erwiesen (Salerno et al. 2003).
Symptomatik in möglichem Zusammenhang mit Arrhythmien:
  • Synkopen bzw. Präsynkopen
  • Schwindel bei anderweitig nicht zu klärender Ursache
  • Rezidivierende Palpitationen oder Herzrasen
  • Ungeklärte Episoden von anfallsweise auftretender Dyspnoe, Thoraxschmerzen oder Müdigkeit
Im Rahmen einer antiarrhythmischen Therapie:
  • Zur Überprüfung der Wirksamkeit
  • Nachweis möglicher proarrhythmischer Ereignisse
  • Überprüfung der Frequenzkontrolle bei Vorhofflimmern
Bei asymptomatischen Patienten:
  • Zur Risikostratifizierung nach abgelaufenem Myokardinfarkt
  • Bei Patienten mit schwerer linksventrikulärer Dysfunktion (dilatative Kardiomyopathie, sekundäre ischämische Kardiomyopathie)
  • Zur Diagnostik eines paroxysmalen Vorhofflimmerns/-flatterns
  • Bei Patienten mit hypertrophisch-obstruktiver Kardiomypathie
  • Zur Therapiekontrolle
Bei Patienten mit antibrady- oder antitachykarden Therapiesystemen:
  • Synkopen, Präsynkopen oder häufige Palpitationen sowie bei Verdacht auf eine Systemdysfunktion, die sich nicht durch eine Schrittmacher-/ICD-Kontrolle diagnostizieren lässt
In den Richtlinien zum Langzeit-EKG (Block et al. 1999; Crawford et al. 1999; Salerno et al. 2003) findet sich als Indikation auch der Nachweis von Myokardischämien in Form von intermittierenden ST-Streckenveränderungen. Bei niedriger Sensitivität, erheblichem zeitlichen Aufwand (Heim et al. 1996) sowie der Notwendigkeit standardisierter Ableitungen (3 und mehr) hat die ST-Streckenanalyse allerdings heute in der Praxis an Bedeutung verloren und stellt vor dem Hintergrund deutlich verbesserter sonstiger Verfahren der myokardialen Ischämiediagnostik nur noch eine Ausnahmeindikation dar.

Magnetresonanztomografie des Herzens

Der Stellenwert der Magnetresonanztomografie (MRT) bei der nichtinvasiven bildgebenden Diagnostik des Herzens hat in den letzten Jahren aufgrund eindrucksvoller technischer Verbesserungen (Entwicklung höherer Feldstärken und stärkerer bzw. schnellerer Gradienten) deutlich zugenommen. Der große Vorteil dieser Technik liegt natürlich darin, dass die Bildgebung ohne ionisierende Strahlung erfolgt. Zum jetzigen Zeitpunkt liegt der Schwerpunkt der MRT-Diagnostik des Herzens in der Beurteilung der Morphologie und der Funktion des Myokards sowie der Herzklappen, weniger in der Darstellung der Koronararterien. Hier gibt es sicherlich Überlappungen der Anwendungsgebiete mit der Echokardiografie, vor allem bei der Ischämie- und Vitalitätsdiagnostik mithilfe der Dobutamin-MRT (höchster Stellenwert!).

Late-Enhancement

Es hat sich klar herausgestellt, dass die Magnetresonanztomografie insbesondere hinsichtlich der Differenzierung zwischen Narbe und hibernierendem Myokard sehr verlässliche Aussagen ermöglicht. Dies beruht auf dem Nachweis eines sogenannten Late-(Gadolinium-)Enhancement, einer relativen Anreicherung von Gadolinium z. B. im Rahmen einer akuten Myokardnekrose, wenn myokardiale Zellmembranen rupturiert sind und damit das Verteilungsvolumen des MRT-Kontrastmittels zunimmt (Vöhringer et al. 2007).
Das Late-Enhancement-Phänomen nach abgelaufenem Myokardinfarkt ist vorwiegend auf ein „No-reflow“-Phänomen zurückzuführen, d. h. auf eine Gewebsminderperfusion aufgrund von Kapillarblockaden durch Erythrozyten im irreversibel geschädigten Myokard (Kim et al. 1999). In tierexperimentellen Untersuchungen konnte das Auftreten eines Late-Enhancement bei akuter und chronischer Myokardischämie nachgewiesen werden (Fieno et al. 2000; Rehwald et al. 2002). Die Reproduzierbarkeit der Messung der Infarktgröße bei Patienten nach abgelaufenem Myokardinfarkt ist exzellent (Mahrholdt et al. 2002; Thiele et al. 2006).
Auch ein im Rahmen des fibrotischen Umbaus bei chronischen Prozessen vergrößerter extrazellulärer Raum im Herzmuskel kann zu einem Late-Enhancement führen (Vöhringer et al. 2007).

MR-Koronarangiografie

Nach den heute vorliegenden Daten erscheint die nichtinvasive Koronardiagnostik mit Hilfe der Magnetresonanztomografie als eine mögliche Option, die aber zum heutigen Zeitpunkt noch nicht den Stellenwert der computertomografischen Koronarangiografie und insbesondere nicht denjenigen der invasiven Koronarangiografie erreicht. Die bisher einzige größere Studie der Magnetresonanz-Koronarangiografie im Vergleich zur konventionellen Koronarangiografie wurde im Jahre 2001 von Kim und Mitarbeitern publiziert (Kim et al. 2001). Mithilfe der Navigatortechnik wurden 109 Patienten in 18 Zentren untersucht. In dieser Studie waren 636/759 (84 %) proximale Segmente auswertbar; die richtige Diagnose proximaler, hämodynamisch relevanter Stenosen wurde in 83 % der Fälle gestellt.
Die heutige Datenlage zum Stellenwert der Magnetresonanztomografie des Herzens lässt sich unter Angaben der Eignungskriterien der Fachgesellschaften wie folgt zusammenfassen:

Eignungskriterien nach ACCF/ACR/SCCT/SCMR/ASNC/NASCI/SCAI/SIR 2006 (Hendel et al. 2006)

Myokardischämie – Stress-Magnetresonanztomografie
Die Stress-Magnetresonanztomografie (insbesondere mit hochdosiertem Dobutamin oder Adenosin) zur Beurteilung der Wandbewegung ist klinisch anwendbar, insbesondere bei reduzierter Bildqualität im Echokardiogramm (Nagel et al. 1999). Eignungskriterium A7.
Die Bestimmung der regionalen Myokardperfusion ist klinisch nur eingeschränkt sinnvoll: Es bestehen keine großen Erfahrungen bei der visuellen und ein noch hoher Zeitaufwand bei der semiquantitativen Auswertung.
Vitalität des Myokards
Die Abschätzung der myokardialen Vitalität, vor allem mit Late-Gadolinium-Enhancement, ist mithilfe des MRT möglich, erste Studien waren sehr vielversprechend. Eignungskriterium bei Zustand nach Myokardinfarkt A7, vor geplanter Revaskularisierung A9.
Koronararteriendarstellung
  • Die MR-Koronarangiografie ist nur eingeschränkt einsetzbar, in erster Linie bei Koronaranomalien; ansonsten ist die MR-Angiografie derzeit allenfalls bei hochselektierten asymptomatischen Patienten in Erwägung zu ziehen. Die invasive Koronarangiografie bleibt Goldstandard.
  • Bei interventionellen Verfahren (perkutane koronare Intervention, Stentimplantation etc.) ist die MR-Anwendung erst in Anfängen, die invasive Koronarangiografie jedoch konkurrenzlos.
  • Beim Wandimaging (Plaquedarstellung) der Koronararterien und der Karotiden besitzt die invasive Koronarangiografie keinen Stellenwert; hier wird die MR-Bildgebung Goldstandard werden (zurzeit allerdings noch nicht zuverlässig genug).
  • Thrombusimaging (intravasal): Die MR-Bildgebung (mit thrombusspezifischem Kontrastmittel) ist als nichtinvasives Verfahren konkurrenzlos. Die invasive Koronarangiografie ist diesbezüglich nur bei akutem Koronarsyndrom und bei perkutaner Koronarintervention sinnvoll.

Computertomografie des Herzens

Rasante Fortschritte der Technologie – Einführung der Mehrzeilen-Computertomografie (CT) – haben durch Verbesserung der Orts- und Zeitauflösung der Bildgebung eine immer exaktere Darstellung des Herzens und der Koronararterien ermöglicht. Die invasive Koronarangiografie bildet das Koronargefäßsystem mit einer räumlichen Auflösung von 0,2 mm und einer zeitlichen Auflösung von 8 ms ab; die 16-Zeilen-Computertomografie des Herzens weist eine räumliche Auflösung von 0,4 mm und eine zeitliche Auflösung von 80–200 ms auf.

Koronarkalknachweis mittels Computertomografie

Das Vorliegen koronarer Kalzifizierungen beweist das Vorhandensein atherosklerotischer Ablagerungen; das Fehlen koronarer Kalzifizierungen macht das Vorliegen einer hämodynamisch signifikanten Koronararteriosklerose sehr unwahrscheinlich. Allerdings bedeutet der Nachweis großer Mengen Koronarkalks nicht, dass auch relevante Stenosen der Koronararterien vorliegen, da selbst bei Vorhandensein ausgedehnter Mengen verkalkter atherosklerotischer Plaques oft keine signifikante Lumeneinengung besteht.
Aus einem positiven Koronarkalknachweis darf also nicht die Indikation zur invasiven Koronardiagnostik abgeleitet werden!
Das Ausmaß der Koronarverkalkungen korreliert aber mit der koronaren Plaquebelastung („plaque burden“). Da größere klinische Ereignisse in der Regel auf einer Plaqueruptur oder -erosion (Letztere vor allem bei Frauen und Diabetikern) beruhen, ist ein Zusammenhang mit dem klinischen Ereignisrisiko naheliegend (Arad et al. 2000; Raggi et al. 2000; O’Malley et al. 2000).

Klinische Bedeutung des Koronarkalknachweises bei asymptomatischen Patienten

Zur Risikostratifizierung asymptomatischer Patienten stellt die Abbildung koronarer Kalzifizierungen mit computertomografischen Verfahren derzeit das direkteste und zuverlässigste nichtinvasive Verfahren dar. Der Einsatz zur Risikostratifizierung asymptomatischer Patienten ist allerdings in den Richtlinien der europäischen und amerikanischen Fachgesellschaften zur Primärprävention derzeit noch nicht niedergelegt. In mehreren Publikationen der American Heart Association und des American College of Cardiology wird aber darauf hingewiesen, dass bei ausgewählten Patienten der Einsatz der Elektronenstrahl- bzw. Mehrzeilen-Computertomografie bei der Entscheidung behilflich sein kann, mit welcher Aggressivität im Einzelfall eine Risikomodifikation und insbesondere eine medikamentöse Lipidsenkung durchgeführt werden sollte (O’Rourke et al. 2000; Smith et al. 2000). Die Autoren befürworten einen Einsatz der Computertomografie bei ausgewählten Patienten mit „intermediärem Risiko“ (10-Jahres-Risiko des Auftretens einer koronaren Herzkrankheit zwischen 10 und 20 %; NCEP Export Panel 2001); hier wird ein klinischer Nutzen des Koronarkalknachweises für zukünftige kardiale Ereignisse angenommen.
Die Empfehlungen der American Heart Association für die klinische Anwendung des computertomografischen Koronarkalknachweises zur Abschätzung der Prognose des asymptomatischen Patienten lauten: Klasse IIb, Evidenz B (Patienten mit intermediärem Risiko, 10-Jahres-Risiko des Auftretens einer koronaren Herzkrankheit 10–20 %). Niedrigrisiko- (<10 % beim 10-Jahres-Risiko) und Hochrisikopatienten (>20 % beim 10-Jahres-Risiko) profitieren prognostisch nicht von einem Koronarkalknachweis (Empfehlung der AHA Klasse III, Evidenzniveau B).

Klinische Bedeutung des Koronarkalknachweises bei symptomatischen Patienten

Eine große multizentrische Studie mit Elektronenstrahl-Computertomografie zur Diagnose einer hämodynamisch relevanten koronaren Herzkrankheit bei symptomatischen Patienten (n = 1851) ergab eine Sensitivität von 96 % und eine Spezifität von 40 % (Budoff et al. 2002). Durch Anhebung des Koronarkalkgrenzwertes über einen Schwellenwert >80 HU (Agatston-Score) nahm die Sensitivität des Koronarkalknachweises auf 79 % ab, wohingegen die Spezifität auf 72 % anstieg.
In einer weiteren größeren Studie (n = 1764) zum Vergleich des Koronarkalknachweises mit dem angiografisch ermittelten Nachweis der Koronarerkrankung ging ein Koronarkalk-Score von >100 HU (Agatston-Score) mit einer Sensitivität von 95 % und einer Spezifität von 79 % hinsichtlich des angiografischen Nachweises einer hämodynamisch relevanten koronaren Herzkrankheit einher (Haberl et al. 2001). Zusammengenommen ergaben diese beiden größeren Studien (n = 3615 Patienten) eine Sensitivität von 85 % und eine Spezifität von 75 % der Treffsicherheit des Koronarkalknachweises, bezogen auf den invasiv ermittelten koronarangiografischen Befund.
In einer Metaanalyse von 44 Studien der diagnostischen Treffsicherheit der Technetium-99 m-Myokard-Szintigrafie wurde eine mittlere Sensitivität von 87 % sowie eine mittlere Spezifität von 64 % berichtet, ähnlich den Resultaten des Koronarkalknachweises (Fleischmann et al. 2002).
Sowohl die American Heart Association als auch die European Society of Cardiology betonen die Bedeutung der gleichzeitigen Ermittlung des funktionellen Status des symptomatischen Patienten zusätzlich zur reinen computertomografischen Erfassung des Koronarkalks bei Angina-pectoris-Symptomatik.

Empfehlung der American Heart Association

Bei der diagnostischen Abklärung symptomatischer Patienten, bei welchen der Verdacht auf eine koronare Herzkrankheit nahe liegt, erscheint die Untersuchung des Koronarkalks sehr ratsam, insbesondere bei gleichzeitigem Hinweis auf eine reversible Myokardischämie, die durch andere Belastungsuntersuchungen (z. B. Myokardszintigrafie oder Stressechokardiografie) gewonnen worden sind (Empfehlungsklasse IIb, Evidenz B, Oxford-Graduierung 1b) (Budoff et al. 2006).

Fazit

Zusammenfassend ist zur Bedeutung des Koronarkalknachweises zu sagen, dass es immer noch unklar ist, ob eine allein aus dem Kalknachweis abgeleitete medikamentöse „Frühprävention“ prognostisch zu einer Lebensverlängerung führt. Ergebnisse entsprechender Studien liegen bisher noch nicht vor. Weiterhin muss darauf hingewiesen werden, dass der Kalknachweis per se noch keine Rückschlüsse auf das Vorliegen kritischer Koronararterienstenosen zulässt.

Nichtinvasive Koronarangiografie mittels Computertomografie („Cardio-CT“)

Mithilfe der Multidetektor-Computertomografie, der Dual-Source-Technologie und unter Einsatz adäquater Technik ist die nichtinvasive Koronarangiografie inzwischen Realität geworden. Bei Verwendung zumindest eines 16-Zeilen-Computertomografen und unter Anwendung geeigneter Untersuchungsprotokolle, z. B. mit medikamentöser Senkung der Herzfrequenz auf <60/min, ferner unter Gabe von Nitraten zur besseren Darstellung der Koronargefäße, ist die Detailgenauigkeit der Abbildung auch peripherer Koronargefäße in den letzten Jahren und Monaten deutlich besser geworden (Achenbach und Daniel 2007). Trotz der technischen Verbesserungen der Computertomografie wird der Schweregrad von Koronarstenosen in der Regel überschätzt; die geeigneten Indikationen für eine nichtinvasive Koronarangiografie mithilfe der Computertomografie kristallisieren sich derzeit erst langsam heraus.
Mit der 16-Zeilen- bzw. 64-Zeilen-Computertomografie lassen sich heute, vor allem bei medikamentöser Senkung der Herzfrequenz und nach Gabe von Nitraten, hämodynamisch relevante Koronararterienstenosen mit hoher Sensitivität und Spezifität nachweisen bzw. ausschließen. Der negative prädiktive Wert für die CT-Koronarangiografie liegt in mehreren Studien bei 92–100 %. Daraus ergibt sich, dass die CT-Koronarangiografie in erster Linie bei geeigneten Patientenkollektiven eine Möglichkeit zum Ausschluss signifikanter Koronarstenosen bietet, d. h., dass gegebenenfalls bei diesen selektierten Patienten eine invasive Koronarangiografie verzichtbar erscheint. Insbesondere bei Patienten mit „intermediärer“ Prätest-Wahrscheinlichkeit von Koronarstenosen (10-Jahres-Risiko 10–20 %) ist eine solche Anwendung denkbar.
Als weitere mögliche Anwendungsbereiche der nichtinvasiven CT-Koronarangiografie sind heute zu diskutieren:
1.
Darstellung aortokoronarer Bypasstransplantate (Schuijf et al. 2006), wobei allerdings die eingeschränkte Aussagekraft für die Beurteilung oft stark verkalkter Nativgefäße und in letzter Zeit auch implantierter Stents die klinische Anwendbarkeit stark limitiert
 
2.
Analyse von Koronaranomalien
 
3.
Eventuell in der Zukunft der Nachweis, ferner die Quantifizierung und Charakterisierung nichtstenotischer, nichtverkalkter koronarer atherosklerotischer Plaques zur Risikostratifikation
 

Limitationen der Computertomografie des Herzens

Die CT-Angiografie erfordert eine intravenöse Kontrastmittelgabe und geht mit einer Strahlenbelastung einher, die nicht unerheblich ist. Darüber hinaus lässt sie nur eine rein morphologische Bewertung zu und kann neben dem Stenosegrad keine Aussagen hinsichtlich der hämodynamischen Relevanz einer Koronararterienstenose liefern. Dies gilt auch für die invasive Koronarangiografie. Die CT-Angiografie der Koronararterien ist außerdem ein rein diagnostisches Verfahren; im Gegensatz zur invasiven Koronarangiografie besteht keine Möglichkeit, sofort eine perkutane Koronarintervention anzuschließen.

Fazit

Wenn aufgrund der klinischen Symptomatik und/oder eines eindeutigen Ischämienachweises mit großer Wahrscheinlichkeit eine hämodynamisch relevante Koronararterienstenose vorliegt, ist der zusätzliche Einsatz der CT-Angiografie daher nicht sinnvoll.
Zur Zeit besteht bei asymptomatischen Personen keine Indikation, ein Screening mithilfe der CT-Angiografie zur Abschätzung des kardialen Ereignisrisikos durchzuführen, allerdings ist bei Patienten mit einem hohen Leidensdruck und Risikokonstellation ein Cardio-CT durchführbar.
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