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Die Intensivmedizin
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Publiziert am: 21.04.2023

Endoskopische Diagnostik

Verfasst von: Mireen Friedrich-Rust, Florian Alexander Michael und Jörg Albert
Das Kapitel fasst die wichtigsten diagnostischen und daraus folgenden therapeutischen endoskopischen Möglichkeiten in der Intensivmedizin zusammen. Hierbei liegt der Fokus auf pneumologischen und gastroentrologischen Endoskopieverfahren.
Die auf der Intensivstation am häufigsten eingesetzte endoskopische Technik ist die Bronchoskopie, die einen ganz wesentlichen Beitrag in der Diagnostik und Behandlung der Broncho-Pneumonie und bei Atelektasen sowie bei der Aspiration leistet (Kabadayi und Bellamy 2017).
Die Endoskopie ist zudem der Goldstandard in der Notfall-Diagnostik bei der gastrointestinalen Blutung und ist hier gleichzeitig die primäre Therapieoption. Die Untersuchung des oberen Gastrointestinaltrakts (GIT) mit der Ösophagogastroduodenoskopie (ÖGD) und des unteren Intestinaltrakts mit der Koloskopie wird durch moderne Enteroskopieverfahren für die Untersuchung des Dünndarms ergänzt. Hier stehen neben rein diagnostischen Verfahren wie der Kapselendoskopie zur Detektion des Blutungsortes auch kombiniert diagnostische und therapeutische Verfahren zur Verfügung, mit denen der gesamte Gastrointestinaltrakt behandelt werden kann. In der Regel werden diese Verfahren sequenziell in etablierten Algorithmen angewendet (Götz et al. 2017).
Neben Blutungen stellen vor allem septische Infektionen den zweiten wichtigen Einsatzbereich für die akutmedizinische gastroenterologische Endoskopie dar. Bei der Cholangitis und der biliären Pankreatitis ist die endoskopisch retrograde Cholangiopankreatografie (ERCP) der aktuelle Goldstandard zur Sanierung des biliopankreatischen Systems als Infektionsfokus. In zweiter Linie kommen Verfahren wie die perkutane transhepatische Cholangiodrainage (PTCD) oder die endosonografisch gesteuerte Gallengangsdrainage (EUS-CD) zum Einsatz (Gutt et al. 2018; Will et al. 2007). Mit speziellen Endoskopen können zudem die Gallenwege und das Pankreasgangsystem direkt endoskopisch inspiziert werden.
Darüber hinaus eröffnet der endoskopische Ultraschall (EUS) auch die Möglichkeit von therapeutischen Eingriffen jenseits des direkten luminalen Zugangs auf benachbarte Organe oder Infektherde, etwa zur Nekrosektomie bei der nekrotisierenden Pankreatitis (Arvanitakis et al. 2018). Zudem kann die EUS aber auch den Ausschluss von Konkrementen im Ductus hepatocholedochus und eine diagnostische Punktion sowie Drainageanlage bei V. a. infizierte Nekrosen oder von superinfizierten Pankreaspseudozysten leisten (Gutt et al. 2018).

Voraussetzungen

Eine unabdingbare Voraussetzung vor einer diagnostischen oder therapeutischen Notfall-Endoskopie ist die Stabilisierung des Kreislaufs des Patienten. Bei Zeichen einer intestinalen Blutung sollte möglichst vor Intervention eine Gerinnungsstörung und/oder eine Thrombozytopenie ausgeglichen werden. So ist z. B. der Verdacht auf eine diffuse Blutung bei ausgeprägter Thrombozytopenie in der Regel keine Indikation zur sofortigen Notfall-Endoskopie. Die Indikation der Antikoagulation sollte geprüft und ggf. vorübergehend pausiert werden. Ebenso geht bei einer septischen Cholangitis die Therapie der Sepsis der Durchführung einer ERCP voraus, die erst erfolgen kann, nachdem der Kreislauf stabilisiert wurde (Gutt et al. 2018; Götz et al. 2017; Denzer et al. 2015; Veitch et al. 2021).
Der spontan atmende Patient wird für die Endoskopie in stabiler Linksseitenlage positioniert, der intubierte Patient kann auf dem Rücken liegend oder in Linksseitenlage untersucht werden. Für die ERCP kann eine Bauchlagerung Vorteile bieten (Denzer et al. 2015).
Bei einem elektiven Eingriff sollte der Patient nüchtern sein. Ist der Patient nicht nüchtern oder besteht der V. a. eine obere gastrointestinale Blutung, so kann analog zur Leitlinie zur Förderung der Magenentleerung vor der Untersuchung der Motilin-Rezeptor-Agonist Erythromycin (Dosis: 250 mg i.v. [Cave: aktuell nicht in Deutschland lieferbar; nur 1 g lieferbar]) gegeben werden (Bai et al. 2011; Barkun et al. 2010). Vor einer Koloskopie muss in der Regel eine Darmlavage erfolgen (orales Abführen oder Hebe-Senk-Einlauf), damit das vorgereinigte Kolon aussagekräftig untersucht werden kann. Ist ein Eingriff notfällig indiziert, sollte eine Intubation zur Vermeidung einer Aspiration erwogen werden (Götz et al. 2017).
Insbesondere bei der Durchführung von endoskopischen Maßnahmen auf der Intensivstation sollten die erreichbaren Therapieziele entweder mit dem Patienten oder seinem gesetzlichen Vertreter besprochen werden. Etwaige Maßnahmen sollten dann nur durchgeführt werden, wenn das Therapieziel erreichbar ist. Für alle elektiven Maßnahmen muss eine schriftliche Einwilligungserklärung des Patienten oder seines gesetzlichen Betreuers mit 24-stündiger Bedenkzeit vorliegen. Bei Notfalleingriffen bei ansprechbaren orientierten Patienten muss ebenfalls das Einverständnis für den Notfalleingriff durch Unterschrift für eine Notfallendoskopie erteilt werden, wobei hier eine Bedenkzeit zwischen Aufklärung und Untersuchung entfällt. Bei nicht einwilligungsfähigem Patienten erfolgt eine Notfalluntersuchung zum Wohl und nach dem mutmaßlichen Willen des Patienten (Denzer et al. 2015; Götz et al. 2017).
Zur Ausstattung der Video-Endoskopieeinheit gehört ein mobiler Endoskopie-Turm, der an das Patientenbett gefahren werden kann und auf der Intensivstation oder im Bereich der Notaufnahme vorgehalten wird. Je nach Indikation steht eine breite Auswahl an Endoskopen zur Verfügung. Meist wird ein therapeutisches Endoskop mit großem Absaugkanal und zusätzlichem Spülkanal verwendet, um eine ausreichende Übersicht bei Blutungen zu bekommen.
Zudem gehören zur Ausstattung Instrumente und Medikamente wie beispielsweise Biopsiezangen, Faßzangen, Hämostase-Zangen oder -Sonden, Metall-Clips, Injektionsnadel, Suprarenin 1:10.000, Fibrinkleber, Histoacryl (Fundusvarizen), Ligatur-Set für die Ösophagusvarizenligatur, APC-Sonde, etc. Je nach Intervention kann ein mobiler Hochfrequenzgenerator für thermische Therapien bzw. eine APC-Einheit für die Argonplasma-Koagulation (APC) nötig sein.
Als Personal sollte mindestens ein intensivmedizinisch erfahrener Arzt, der die Sedierung durchführt und die Vitalparameter des Patienten überwacht, anwesend sein. Darüber hinaus führt ein Arzt die Endoskopie durch und wird von einer Endoskopieassistenz unterstützt (Denzer et al. 2015).

Die Bronchoskopie

Für die Untersuchung der Atemwege stehen diagnostische und etwas kaliberstärkere therapeutische Bronchoskope zur Verfügung. Der nicht-intubierte Patient sollte in halbsitzender Position untersucht werden. Es erfolgt vor der Untersuchung eine Lokalanästhesie von Pharynx und Larynx, dann – unter bronchoskopischer Sicht – eine Lokalanästhesie der Stimmlippen, Trachea und beider Hauptbronchien. Intubierte und analgosedierte Patienten werden in der Regel in Rückenlage untersucht. Beim intubierten analgosedierten Patienten ist meist keine zusätzliche Lokalanästhesie erforderlich.
Die Indikation zu einer Bronchoskopie wird u. a. bei Dyspnoe oder Hämoptysen gestellt (Tab. 1). Spezielle Indikationsstellungen sind die bronchoskopisch gesteuerte dilatative Tracheotomie, eine gezielte einseitige Intubation nach Pneumektomie und die Bronchoskopie bei thoraxchirurgischen Eingriffen. Vor einer Thorakotomie oder Lungen-(teil-)resektion ist eine Bronchoskopie obligat, um zentrale Veränderungen auszuschließen.
Tab. 1
Indikation zur Bronchoskopie. (Berton et al. 2014; Kabadayi und Bellamy 2017; He et al. 2011; Jelic et al. 2008; Lee et al. 2010; Luna et al. 2013; Murgu et al. 2012; Peng et al. 2011; Phua und Wahidi 2009; Rabe et al. 2010; Scala et al. 2010)
Indikation
Mögliche Ursachen
Endoskopische Diagnostik oder Therapie
Dyspnoe
Atelektase
Bronchusstenose oder Verschluss
zentraler Tumor
Entfernung von obstruierendem Material
Lokalisation, ggf. Therapie
Herdbiopsie
Entfernung von Gewebe mit Laser oder APC, Stentimplantation
Pulmonale Infektion
Pneumonie (Bakterien, Pilze, Viren)
Sekretgewinnung/BAL
 
Akute Aspiration
Aspiration
Entfernung von infektiösem oder obstruierendem Material
Hämoptysen
Inflammatorische oder neoplastische Erkrankungen
Diagnosestellung und/oder Blutungsstillung
Erschwerte Intubation
Intubation unter bronchoskopischer Sicht
Dilatative Tracheotomie
Bronchoskopisch gesteuerte dilatative Tracheotomie
BAL – bronchoalveoläre Lavage
Eine relative Kontraindikation zur Bronchoskopie in Abwägung von Nutzen und Risiko ist eine angespannte Beatmungssituation oder ein respiratorisch instabiler Patient. Komplikationen können durch die Bronchoskopie mit verursacht werden, wie bspw. eine Blutung oder eine aggravierte Hypoxie bzw. Lungenversagen, ein Pneumothorax und infektiöse Komplikationen (Kabadayi und Bellamy 2017; Jelic et al. 2008; Murgu et al. 2012; Peng et al. 2011; Phua und Wahidi 2009; Scala et al. 2010).
Bei der bronchoalveolären Lavage (BAL) wird das flexible Bronchoskop tief in einen Segmentbronchus eingeführt und 100–200 ml 0,9 %ige-Kochsalzlösung über den Spülkanal des Bronchoskops instilliert. Anschließend wird die instillierte Flüssigkeit abgesaugt. Das gewonnene Material wird in einer Zytozentrifuge aufbereitet und danach auf Objektträger ausgestrichen, fixiert und gefärbt. Je nach Fragestellung können immunhistochemische, molekularbiologische und elektronenmikroskopische Untersuchungen und/oder Spezialfärbungen erfolgen. So kann z. B. die Bestimmung auf CD4- und CD8-positive Lymphozyten bei V. a. Sarkoidose oder exogen allergische Alveolitis, CD1-Zellen bei V. a. Histiocytosis, Kongorotfärbung bei V. a. Amyloidose oder Grocott-Färbung bei V. a. Pneumocystis jirovecii wegweisend sein (Kabadayi und Bellamy 2017; Barkun et al. 2010; He et al. 2011; Lee et al. 2010; Luna et al. 2013; Phua und Wahidi 2009; Rabe et al. 2010).

Die Ösophagogastroduodenoskopie (ÖGD)

Entsprechend der jeweiligen Indikation kann zur ÖGD ein Standard-Endoskop eingesetzt werden, das einen Außendurchmesser von 8 bis 10 mm aufweist und einen Arbeitskanal von 2,8 mm hat oder ein therapeutisches Gastroskop, das bei einem Außendurchmesser von 10 bis 12 mm einen größeren Arbeitskanal von beginnend bei 3,4 mm besitzt. Die meisten Geräte bieten darüber hinaus einen zusätzlichen Spülkanal mit der Option der kontinuierlichen Spülung. Für besondere Fragestellungen wie die bei einer hochgradigen Stenose, kann ein besonders dünnes Gerät (Durchmesser ca. 5 mm) erforderlich sein.
Die häufigste Indikation zur Notfall-ÖGD ist die gastrointestinale Blutung. Zeichen der gastrointestinalen Blutung sind das Erbrechen von alteriertem Blut (Hämatinerbrechen, Kaffeesatzerbrechen) oder von unverändertem Blut und Koageln (Hämatemesis) sowie die peranale Ausscheidung von alteriertem (Melena, Teerstuhl) oder frischem (Hämatochezie) Blut (Götz et al. 2017).
Bei vermuteter oberer gastrointestinaler Blutung wird zwischen der Verdachtsdiagnose einer varikösen und nicht-varikösen Blutung unterschieden. Hierzu ist eine Anamnese bezüglich der Blutungsmanifestation, vegetativer Symptome, (gerinnungshemmender) Medikation und Begleiterkrankungen (Leberzirrhose, Malignom, zeitnah erfolgte Polypektomien, etc.) erforderlich.
Bei nicht-varikösen Blutungen stehen zur Einschätzung der Dringlichkeit und der weiteren Versorgungsform (ambulant versus stationär) des Patienten verschiedene Scores (z. B. Glasgow-Blatchford-Score (GBS) oder modifizierter GBS) zur Verfügung (Cheng et al. 2012; Blatchford et al. 2000). Der Glasgow-Blatchford-Score besteht aus laborchemischen Parametern (Hämoglobin-Wert, BUN [definiert als an den Harnstoff gebundener Stickstoff; Umrechnung: BUN = Harnstoff × 0,467], initialer systolischer Blutdruck, Herzfrequenz) und anamnestischen Parametern (Geschlecht, Melena, Synkopen, Lebererkrankungen, Herzinsuffizienz). Insbesondere Patienten mit einem niedrigen Score 0–1 können einer ambulanten Gastroskopie zugeführt werden und müssen nicht stationär aufgenommen werden (Götz et al. 2017).
Präendoskopisch sollte ein Protonenpumpenhemmer (z. B. 40 oder 80 mg Pantoprazol oder 40 mg Omeprazol intravenös) verabreicht werden. Der Zeitpunkt der Endoskopie ist abhängig von der Klinik des Patienten: hämorrhagischer Schock (< 12 h), Risikokonstellation (< 24 h) und stabile Situation (< 72 h). Zur Einschätzung der Risikokonstellation soll der Hämoglobin-Wert und der GBS/mGBS bestimmt werden. Insbesondere im hämorrhagischen Schock ist auch eine Bestimmung des Laktat-Wertes hilfreich, da Werte über 5 mmol/l, bzw. 45 mg/dl mit einer erhöhten Letalität verbunden sind und in der Folge auf der Intensivstation überwacht werden sollten (Götz et al. 2017).
Bei V. a. variköse Blutung und bekannter portaler Hypertension sollte zunächst eine Prämedikation mit einem Vasokonstriktor (Terlipressin, Somatostatin oder Octreotid) sowie einem Antibiotikum (z. B. Ceftriaxon oder Chinolon) erfolgen. Bei einem Patienten mit einem hämorrhagischen Schock sollte die Endoskopie frühestmöglich, ansonsten zeitnah (< 12 h) erfolgen.
Da Studien eine bessere diagnostische Beurteilbarkeit des Magens nach Erythromycin-Gabe bei oberer gastrointestinaler Blutung gezeigt haben, sollte dies vor jeder notfälligen ÖGD 30–120 min angewendet werden (Bai et al. 2011; Barkun et al. 2010). Außerdem haben die Endoskophersteller durch die Ausstattung ihrer Endoskope mit technischen Hilfsmitteln eine Verbesserung der Übersicht geschaffen. Durch Bildbearbeitung können so Blutungsquellen auch in unübersichtlichen Situationen leichter lokalisiert werden (Götz et al. 2017).
Weitere Indikationen und Kontraindikationen zur ÖGD sind in Tab. 2 und 3 aufgelistet.
Tab. 2
Indikationen zur Ösophagogastroduodenoskopie (ÖGD). (Arvanitakis et al. 2021; Biecker et al. 2008; Birk et al. 2016; Denzer et al. 2015; Chirica et al. 2017; Götz et al. 2017; Higuchi et al. 2003; Lusong et al. 2017)
Indikation
Mögliche Ursachen
Endoskopische Therapie
Dysphagie
Bolusobstruktion
Bolusentfernung
Fremdkörperingestion
Fremdkörperentfernung
Infektion (z. B. Soorösophagitis, HSV- oder CMV-assoziierte Ulcera etc.)
Diagnosesicherung
Tumor
Diagnosesicherung (Biopsieentnahme)
Palliation: Stenteinlage
Eosinophile Ösophagitis
Diagnosesicherung (Biopsieentnahme)
Blutung
Tumor
Diagnosesicherung (Biopsieentnahme), Blutungsstillung
Varizenblutung, Ulcusblutung
Blutungsstillung (Ligatur, Injektionstherapie, ELLA-Stent, Spray-Therapie, Metall-Clip Applikation, OTSC Applikation)
Intoxikation
Tabletteningestion
Endoskopische Entfernung der Tabletten
Postoperative Diagnostik
Leckage an der Anastomose
Endoskopischer Verschluss der Leckage mittels OTSC, Einlage eines cSEMS, Endosponge
Persistierendes Erbrechen und/oder Übelkeit
Enterale Stenose
Behandlung der Stenose (z. B. Ballondilatation, Bougierung)
Enterale Ernährung
z. B. nach Operationen am Magen/Ösophagus
Einlage einer nasojejunalen Sonde, Anlage einer PEG mit oder ohne jejunalem Schenkel (Indikation: innerhalb von 4 Wochen keine ausreichende orale Nahrungsaufnahme möglich)
Frustrane Anlage einer Magensonde
Stenose benigner oder maligner Ätiologie
Endoskopisch gesteuerte Sondenanlage
OTSC – over the scope Clip; cSEMS – ummantelter selbst-expandierender Metallstent; PEG – perkutane endoskopische Gastrostomie
Tab. 3
Relative Kontraindikationen und Komplikationsraten bei der Ösophagogastroduodenoskopie (ÖGD). (Behrens et al. 2019; Ben-Menachem et al. 2012; Denzer et al. 2015)
Relative Kontraindikation zur ÖGD
Komplikationsrate bei der diagnostischen ÖGD
Fehlende Einwilligung bei elektiver Endoskopie
Perforation: 0,03 %
Gastrointestinale Perforation
Blutung: 0,03 %
Hämorrhagischer Schock, der zunächst eine Kreislaufstabilisierung erfordert
Kardiopulmonale Komplikationen: 0,06 %
Ungeklärte (klinische relevante) Gerinnungsstörung
Infektion: 1/50.000
 
Mortalität: < 0,01 %
Ein Beispiel einer varikösen Blutung und der Therapie mittels Varizenligatur zeigt Abb. 1. Abb. 2 und 3 zeigen jeweils Blutungsquellen einer nichtvarikösen Ätiologie.
Auch eine akute Bolus-Obstruktion (siehe Abb. 4) und Fremdkörperingestion (siehe Abb. 5) können eine Notfallindikation darstellen. Bei der Bolus-Obstruktion kommt es zu einer Verlegung des Ösophaguslumens durch Nahrungsreste (meist Fleisch). Der Patient kann bei vollständigem Verschluss seinen Speichel nicht mehr schlucken. Die Endoskopie dient hier der therapeutischen Intervention.
Grundsätzlich muss immer die Ursache der Bolusobstruktion abgeklärt werden. Am häufigsten liegt der Obstruktion eine peptische Ösophagusstenose bei gastroösophagealer Refluxkrankheit oder eine eosinophile Ösophagitis zu Grunde. Andere Ursachen sind ein Schatzki-Ring und Ösophagustumore, eine zu enge Fundoplicatio oder eine Motilitätsstörung der Speiseröhre (z. B. Achalasie). Endoskopische Probenentnahmen sind zur Diagnosestellung oft zusätzlich erforderlich genau wie eine weitere Diagnostik (z. B. CT-Thorax, HR-Manometrie, etc.) (Ali et al. 2012; Birk et al. 2016; Sung et al. 2011).
Fremdkörper, die akzidentell oder intentionell geschluckt wurden, passieren in 80–90 % via naturalis den Gastrointestinaltrakt und müssen nur in ca. 10–20 % endoskopisch entfernt werden. Eine operative Bergung ist in weniger als 1 % der Fälle nötig.
Anamnestisch sollte zunächst erhoben werden, welche Art und Anzahl an Fremdkörpern oral aufgenommen wurden. Besonders gefährlich können verschluckte Magnete oder Batterien sein. Spitze Gegenstände können in Ösophagus oder Duodenum einspießen. Vor einer endoskopischen Intervention sollte der Patient zunächst untersucht und klinische Zeichen von Komplikationen ausgeschlossen werden. Bei unklarer Anzahl, Lokalisation oder Konfiguration der Fremdkörper kann ein Röntgenbild angefertigt werden. Nahrung ist hierbei in der Regel nicht im Röntgenbild darstellbar. Im Falle einer vermuteten Komplikation (z. B. Perforation, Ileus) ist eine Computertomografie anzufertigen. Im seltenen Fall des „Body packing“ ist zunächst eine natürliche Passage anzustreben. Bei Verdacht auf Ruptur der Päckchen ist eine Notfallchirurgie notwendig. Eine Endoskopie sollte vermieden werden (Birk et al. 2016).
Tab. 4 zeigt die zeitliche Indikationsstellung verschiedener Bolusobstruktionsarten und Fremdkörper abhängig von der Lage im Ösophagus oder Magen.
Tab. 4
Zeitliche Dringlichkeit abhängig von der Objektart und Lokalisation des Fremdkörpers nach (Birk et al. 2016); Notfällig bedeutet eine Intervention möglichst innerhalb von zwei bis sechs Stunden, dringende innerhalb von 24 Stunden
Objektart
Lokalisation
Dringlichkeit
Batterie
Ösophagus
Notfällig
Magen/Dünndarm
Dringend
Magnet
Ösophagus
Dringend
Magen/Dünndarm
Dringend
Spitzer Fremdkörper
Ösophagus
Notfällig
Magen/Dünndarm
Dringend
Stumpfer und kleiner (< 2 cm) Fremdkörper
Ösophagus
Dringend
Magen/Dünndarm
Nicht dringend
Stumpfer und mittelgroßer (2–5 cm) Fremdkörper
Ösophagus
Dringend
Magen/Dünndarm
Nicht dringend
Stumpfer und großer (> 5 cm) Fremdkörper
Ösophagus
Dringend
Magen/Dünndarm
Dringend
Essensbolus
Ösophagus (Komplettverschluss/Symptome)
Notfällig
Ösophagus (Teilverschluss ohne Symptome)
Dringend
Notfällig: idealerweise < 2 h, maximal bis zu 6 h; dringend: innerhalb von 24 h, nicht dringend: innerhalb von 72 h
Die Ingestion von Laugen oder Säuren stellt einen akuten Notfall dar. Säuren führen zu einer Koagulationsnekrose. Laugen hingegen zu einer Kolliquationsnekrose. Eine Schädigung der Mukosa tritt in der Regel nach wenigen Minuten ein. In den ersten drei Wochen kommt es zunächst zu einer mukosalen Schuppung, einer bakteriellen Invasion gefolgt von der Bildung von Granulationsgewebe und Kollagengewebe. In dieser Phase ist das Gewebe am vulnerabelsten für Scherkräfte, weshalb Endoskopien im Zeitraum von ca. Tag 3 bis 15 vermieden werden sollten. Ab der dritten Woche beginnt dann eine Ausbildung von Narbengewebe. Eine endoskopische Diagnostik sollte innerhalb der ersten 12 Stunden nach Ingestion von Ätzstoffen erfolgen, um das Ausmaß der Schleimhautverletzung im oberen Gastrointestinaltrakt zu beurteilen und eine prognostische Abschätzung abgeben zu können. Komplikationen sind Strikturen, eine Aspirationspneumonie, ein respiratorisches Versagen und die Perforation. Vom endoskopischen Befund werden die Kurz- und Langzeitprognose eingeschätzt und das weitere Vorgehen beeinflusst. Weitere diagnostische Maßnahmen sind neben einer ausführlichen Anamnese, die Abnahme von Laborwerten (Blutbild, Gerinnung, arterielle BGA, Elektrolyte, Leber- und Nierenwerte) und ggf. eine Bildgebung bei Verdacht auf Perforation. Tab. 5 zeigt die endoskopische Klassifikation und die zu treffenden Maßnahmen je Stadium. Besondere Bedeutung kommt der Ernährung zu, die ab dem Stadium 2b über eine endoskopisch angelegte nasogastrale Sonde erfolgen sollte. Außerdem kann zum Atemwegsmanagement eine Intubation oder eine Tracheotomie bei einem Larynxödem indiziert sein. Ist die Ingestion in suizidaler Absicht erfolgt, sollte ein Psychiater hinzugezogen werden (Chirica et al. 2017; Lusong et al. 2017).
Tab. 5
Die endoskopische Klassifikation der Schleimhautverletzung im Gastrointestinal-trakt nach Zargar et al. (1991)
Grad 0
unauffällige Schleimhaut
Maßnahmen
Grad 1
Schleimhautödem- und hyperämie
Krankenhausüberwachung für 24–48 h; vorsichtige Nahrungsaufnahme gestattet.
Grad 2a
Oberflächige Ulzerationen, Erosionen, Kontaktvulnerabilität, Blasen, Exsudation, Hämorrhagien, weißliche Belege
Grad 2b
Grad 2a plus tiefe fokale oder zirkumferentielle Ulzerationen
Engmaschige Überwachung auf IMC/ICU; Ernährung über endoskopisch angelegte nasogastrale Sonde für 2–3 Tage
Grad 3a
Multiple Ulzera mit nekrotischen Arealen (braun-schwarze oder graue Schleimhautveränderungen)
Engmaschige Überwachung auf IMC/ICU initial; Krankenhausüberwachung für mind. 1 Woche; Ernährung über endoskopisch angelegte nasogastrale Sonde
Grad 3b
Ausgedehnte Nekrosen
Grad 4
Perforation
Chirurgie/(endoskopische Verschlusstechniken)

Die Koloskopie

Eine aussagekräftige und komplikationsarme, komplette Ileo-Koloskopie setzt eine Reinigung des Kolons durch eine Lavage voraus. In einer Notfallsituation ist der Darm naturgemäß meist nicht entsprechend vorbereitet, sodass in der Regel diese Maßnahmen abgewartet werden müssen. Die Blutungsquelle von schweren, den Kreislauf kompromittierenden gastrointestinalen Blutungen ist auch nur in Ausnahmefällen im unteren Gastrointestinaltrakt zu finden, sodass eine Lavage meist keine den Patienten gefährdende Verzögerung darstellt. Ist eine orale Lavage durch Trinken oder über eine Magensonde nicht möglich, kann der Patient mit einem Hebe-Senk Einlauf vorbereitet werden.
Insbesondere die Einnahme von Thrombozytenaggregationshemmern und/oder Antikoagulanzien erhöht das Blutungsrisiko im gesamten Gastrointestinaltrakt. Hierbei ist das Risiko unter der Einnahme einer dualen Plättchenaggregationshemmung höher als unter einer Monotherapie mit Thrombozytenaggregationshemmern. Das Risiko für eine gastrointestinale Blutung ist unter direkt wirkenden oralen Antikoagulanzien (DOAKs) vergleichbar mit Vitamin-K-Antagonisten. Hierbei spielt die Indikation der Antikoagulation für das Blutungsrisiko eine entscheidende Rolle: Vorhofflimmern (OR: 1,21), venöse Thrombosen (OR: 1,59); akutes Koronarsyndrom (OR: 5,21) (Götz et al. 2017).
Indikation und Kontraindikation zur Koloskopie sind in Tab. 6 und 7 aufgeführt. Ätiologien von Blutungsquellen sind in den Abb. 6 (Divertikelblutung), Abb. 7 (Angiodysplasie), Abb. 8 (pseudomembranöse Kolitis), und Abb. 9 (ischämische Kolitis) bildlich dargestellt.
Tab. 6
Indikation zur Koloskopie. (Dominitz et al. 2003; Dafnis et al. 2001; Rembacken et al. 2012; Truong et al. 1997)
Indikation
Mögliche Ursachen
Endoskopische Therapie
Intestinale Blutung
Divertikelblutung
Angiodysplasien
Blutungsstillung
Kolitis (ischämisch, infektiös, chronisch entzündliche Darmerkrankung, radiogen)
Anorektale Erkrankungen (Hämorrhoiden, Rektumvarizen, Rektumulcus)
 
Neoplasien und post-Polypektomie Blutung
 
Megakolon
Endoskopische Dekompression, ggf. mit Einlage einer Dekompressionssonde
 
Diarrhöe
Pseudomembranöse Kolitis
 
 
Colitis unklarer Genese
 
Tab. 7
Kontraindikation und Komplikationen bei der Koloskopie. (Kim et al. 2019; Pox et al. 2012)
Relative Kontraindikation zur Koloskopie
Komplikationen bei der Koloskopie
Fehlende Einwilligung bei elektiver Endoskopie
Perforation:
0,01/1000 (diagnostische Koloskopie)
0,46/1000 (therapeutische Koloskopie)
Gastrointestinale Perforation
Relevante Blutung:
0,01/1000 (diagnostische Koloskopie)
0,92/1000 (therapeutische Koloskopie)
Hämorrhagischer Schock, der zunächst einer Kreislaufstabilisierung bedarf
Kardiopulmonale Komplikationen:
0,04/1000 (diagnostische Koloskopie)
0,05/1000 (therapeutische Koloskopie)
Ungeklärte (klinisch relevante) Gerinnungsstörung
Infektion: 1/50.000
Akute, perforierte Divertikulitis
Mortalität: < 0,01 %
tiefe Ulzerationen, transmurale Nekrosen, fulminante Kolitis
 
Kardiopulmonale Dekompensation
 
Die Indikation zur Endoskopie beim toxischen Megakolon, der schweren akuten Kolitis und/oder Ischämie ist zurückhaltend zu stellen, da im Rahmen der Entzündung des Darms ein erhöhtes Perforationsrisiko besteht. Die Endoskopie sollte nur erfolgen, wenn daraus eine therapeutische Konsequenz gezogen wird (z. B. Operation versus keine Operation) und muss durch einen erfahrenen Untersucher erfolgen. Für die diagnostische Probengewinnung bei Pankolitis (z. B. bzgl. CMV-Befall versus Graft-versus-host-disease (GvHD) bei immunsupprimierten knochenmarktransplantierten Patienten) ist eine Sigmoidoskopie mit Biopsieentnahme zumeist ausreichend (Rembacken et al. 2012; Dominitz et al. 2003; Dafnis et al. 2001).

Kapselendoskopie und Enteroskopie

Die Indikation zur Kapselendoskopie auf der Intensivstation ist selten. Für die Kapselendoskopie wird eine Kapsel mit integrierter Videokamera geschluckt und ein Video während der Passage der Kapsel durch den Dünndarm aufgezeichnet. Alternativ gibt es auch Kapseln, die keine Kamera besitzen, sondern mittels einer Messeinheit Blutbestandteile detektieren können. Sowohl Kapseln mit als auch ohne Video dienen der Detektion und Lokalisation einer Blutungsquelle, insbesondere bei der mittleren gastrointestinalen Blutung (Albert et al. 2008; Schmidt et al. 2016).
Bei dem seltenen Fall einer hämodynamisch relevanten, mittleren gastrointestinalen Blutung wird in der Regel eine CT-Angiografie oder eine konventionelle Angiografie zur Lokalisation der Blutung der Kapselendoskopie vorgezogen; die anschließende Angiografie ermöglicht die radiologische Intervention zur Blutungsstillung. In erfahrenen Zentren wird zudem die Indikation zur Ballonenteroskopie oder Motorspiralen-Enteroskopie, die ebenfalls die Möglichkeit einer Intervention bietet, zu prüfen sein. Nach vorangegangener Kapselendoskopie oder CT-Angiografie und damit nachgewiesener aktiver Blutung im Jejunum oder Ileum erfolgt die Enteroskopie auf dem kürzesten Weg von oral oder anal. Wird die Blutungsquelle erreicht, kann gezielt interveniert werden und es stehen die meisten therapeutischen Optionen zur Verfügung, die auch im Rahmen einer ÖGD oder Koloskopie eingesetzt werden können (Albert et al. 2008; Götz et al. 2017).
Bei V. a. Blutungen im proximalen Jejunum erfolgt erst eine Push-Enteroskopie. Kann hiermit keine Blutungsquelle gefunden werden, weil sich die Blutungsquelle im mittleren oder unteren Dünndarm befindet, so erfolgt eine Enteroskopie mit einem Ballonenteroskop (Single- oder Doppelballon) oder der Motorspirale. Eine solche Untersuchung wird selten bei Patienten auf einer Intensivstation durchgeführt. Das Prinzip der Ballon-Enteroskopie beruht darauf, den Dünndarm mit Hilfe eines oder zweier Ballons, die am Endoskop bzw. einem Übertubus befestigt sind, über das Endoskop aufzufädeln und somit die Blutungsquelle im Dünndarm zu erreichen. Diese Untersuchung bedarf einer speziellen Ausstattung zur Inflation der auf dem Übertubus und/oder Endoskop montierten Ballons und kann meist nicht am Patientenbett erfolgen. Der Patient muss also für den Transport hämodynamisch stabil sein. Bei der Motorspiralenteroskopie befindet sich um das Endoskop ein turbinenförmiger Motor, der es dem Untersucher ermöglicht, den Dünndarm hinter dem Endoskop aufzuschieben. Dadurch ist eine schnelle Darmpassage möglich. Allerdings muss der Patient für diese Untersuchung zunächst bougiert und intubiert werden. Eine gefürchtete Komplikation ist die Perforation (Denzer et al. 2015; Beyna et al. 2021).

Hepatobiläre Interventionen

Die Endoskopisch retrograde Cholangiopankreatografie (ERCP)

Die Durchführung einer ERCP erfordert neben der endoskopischen Ausstattung eine Röntgenanlage und kann daher in der Regel nicht bettseitig durchgeführt werden. Die ERCP wird heute überwiegend mit therapeutischer Indikation erfolgen, es sei denn, es ist eine gezielte Untersuchung der Gallengänge oder des Pankreasgangs mit speziellen Techniken wie etwa der Cholangioskopie oder dem intraduktalen Ultraschall nach uneindeutiger, nicht invasiver Diagnostik (z. B. MRT/MRCP) erforderlich. Bei einem intensivpflichtigen Patienten wird die Indikation zur ERCP eher selten gestellt. Im Vordergrund steht zuerst immer die Behandlung der Sepsis bei Cholangitis und/oder Pankreatitis. Zeichen einer Cholangitis werden durch die Tokyo Klassifikation charakterisiert: systemische Inflammation (Fieber/Schüttelfrost oder Leukozytose/CRP-Erhöhung) + erhöhte Leberwerte (Bilirubin, y-GT, AP, Transaminasen) + Sonografie (Ductus hepatocholedochus [DHC] > 7 mm/Konkrementnachweis). Für eine Choledocholithiasis sind folgende Kriterien prädiktiv: Erweiterter DHC > 7 mm + Hyperbilirubinämie + erhöhte GGT/ALT oder ein Konkrementnachweis oder der Nachweis einer Cholangitis gemäß den Tokyo-Kriterien. Weitere indirekte Merkmale sind insbesondere mehrere kleine Gallenblasensteine (Durchmesser < 5 mm) oder eine erhöhte Lipase (Gutt et al. 2018).
In Tab. 8 sind weitere typische Indikationen zur ERCP aufgeführt.
Tab. 8
Indikation zur Durchführung einer endoskopisch retrograden Cholangiopankreatografie (ERCP) beim Intensivpatienten. (Christensen et al. 2004; Fatima et al. 2007; Freeman 1998; Lai et al. 1992; Gutt et al. 2018; Ozden et al. 2005; Preetha et al. 2003; Will et al. 2007)
Indikation
Mögliche Ursachen
Endoskopische Therapie
Akute Cholangitis
Definition (2/3 Kriterien):
1) Fieber/Leukozytose/CRP
2) Erhöhte Leberwerte
3) DHC > 7 mm/Konkrementnachweis
Endoskopische Steinentfernung
Neoplastische Obstruktion des Gallenwegsystems
Einlage einer Endoprothese (Plastik-/Metallstent)
Choledocholithiasis
Kriterien:
1) DHC > 7 mm/Konkrementnachweis
2) Erhöhtes Bilirubin/GGT/AP
3) Nachweis einer Cholangitis oder biliären Pankreatitis
Endoskopische Steinentfernung;
ggf. endoskopische Nekrosenbehandlung
Postoperative Komplikationen
Pankreasgangleckage
Sphinkterotomie
Einlegen einer Endoprothese
Ballondilatation der Stenose
Biliäre Leckagen (z. B. nach Lebertransplantation)
Biliäre Stenosen
Anastomosenstenosen
DHC – Ductus hepatocholedochus. DW – Ductus wirsungianus
Wenn die Indikation zur ERCP durch weitere diagnostische Untersuchungen abgesichert werden muss, stehen als nicht-invasive Verfahren die Magnetresonanz-Cholangiopankreatikografie (MRCP) und der endoskopische Ultraschall zur Verfügung.
Komplikationen der ERCP schließen unter anderem eine Pankreatitis (1,7–10 %), eine intestinale Blutung (< 1 %), eine Perforation (0,45–1,9 %) und eine Cholangitis ein. Wird durch die ERCP keine komplette Drainage von kontrastierten Gallenwegsegmenten erreicht, kann durch eine prophylaktische Antibiotika-Gabe die konsekutive Cholangitis-Rate reduziert werden (Christensen et al. 2004; Fatima et al. 2007; Freeman 1998; Lai et al. 1992; Gutt et al. 2018; Ozden et al. 2005; Preetha et al. 2003; Will et al. 2007).

Perkutane transhepatische Cholangiodrainage (PTCD)

Eine PTCD hat ein etwas höheres Komplikationsrisiko als die ERCP und sollte daher dann erfolgen, wenn eine ERCP nicht gelingt (nicht zu intubierende Papille; hochgradige, nicht sondierbare DHC-Stenose zur Gallenwegsdrainage) oder wenn mittels ERCP keine suffiziente Drainage der Gallenwege (z. B. bei Cholangitis) erzielt werden kann oder wenn die Papille aus anatomischen Gründen – etwa bei biliodigestiver Anastomose – nicht erreicht werden kann. In ausgewählten Fällen kann auch ein kombiniertes, endoskopisch-perkutanes Vorgehen (Rendez-vous Prozedur) den therapeutischen Erfolg bringen (Kränzle et al. 2018; Lai et al. 1992; Ozden et al. 2005; Will et al. 2007; Gutt et al. 2018).
Die Gallenwege werden unter sonografischer Steuerung perkutan punktiert, mit Kontrastmittel unter radiologischer Kontrolle dargestellt, mit Draht und Katheter sondiert, bougiert und anschließend wird eine Drainage eingelegt. Langfristiges Ziel ist eine Internalisierung der Drainage, d. h. eine Sondierung des DHC mit Einlage einer Yamakawa- oder Münchner-Drainage von perkutan über den DHC in den Dünndarm. So kann das Gallesekret nach endoluminal ablaufen. Ein Beispiel einer PTCD im Rendez-vous-Verfahren ist in Abb. 10 dargestellt (Kränzle et al. 2018; Lai et al. 1992; Ozden et al. 2005; Will et al. 2007; Gutt et al. 2018).

Endosonografisch-gesteuerte Gallengangsdrainage (EUS-CD)

Eine alternative Methode nach frustraner ERCP stellt die endosonografisch-gesteuerte Gallengangsdrainage (EUS-CD) dar. Mit Hilfe eines therapeutischen longitudinalen Endosonografiegerätes wird ein erweiterter Gallengang sonografisch punktiert und ein Stent mittels Seldinger-Technik von intestinal oder gastral in den Gallengang eingelegt. Diese Methode wird überwiegend in der Palliation eingesetzt (Bang et al. 2018; Paik et al. 2018; Park et al. 2018).

Endosonografie

Der endoskopische Ultraschall (EUS, Endosonografie) bietet eine exzellente Ortsauflösung und eine hervorragende Detailgenauigkeit in der Abbildung schallkopfnaher Organe und kann daher zur Darstellung der Gallenwege – etwa bei der Frage nach einem Gallengangstein – oder von Pankreas, Leber, Gallenblase oder der Wand des Gastrointestinaltraktes dienen. In den letzten Jahren hat die therapeutische Endosonografie darüber hinaus eine zunehmende Rolle in der endosonografischen Drainage und Nekrosektomie bei infizierter nekrotisierender Pankreatitis und infizierten Pseudozysten erlangt. Im Vergleich zur primär offenen, operativen Nekrosektomie bei nekrotisierender Pankreatitis haben minimal invasive Verfahren in Studien eine Reduktion von Komplikationen aufgezeigt und sollten für diese Indikation primär bevorzugt werden. Neben der transabdominellen sonografischen oder CT-gesteuerten Drainage zählt hierzu auch die endosonografisch gesteuerte Drainage – meist ausgehend vom Magen. Über die gelegte Drainage kann dann in einer oder mehreren endoskopischen Sitzungen die Nekrosehöhle ausgeräumt werden (siehe Abb. 11). Dies kann mittels konventioneller Schlingentechnik oder einem neuen, nicht thermischen, mechanischen, turbinenartigen System erfolgen. Darüber hinaus kann die Endosonografie zur Diagnose/Ausschluss einer Choledocholithiasis bei V. a. biliäre Pankreatitis in der Akutsituation hilfreich sein, um zwischen persistierender Choledocholithiasis und Z. n. Steinabgang zu differenzieren (Arvanitakis et al. 2018; Rizzatti et al. 2020; van Santvoort et al. 2010; Bakker et al. 2012; Will et al. 2007).
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