Ejakulationsstörungen – andrologische Aspekte
Ejakulationsstörungen sind häufig, dürfen allerdings nicht mit der großen Gruppe der Orgasmusprobleme vermischt werden, da die Ejakulation ein autonomer Reflex ist. Sie geht zwar normalerweise mit einem Orgasmus einhergeht, ist aber nicht zwangsweise mit diesem verbunden. Die Physiologie der Ejakulation setzt ein optimales Zusammenspiel der nervalen und endokrinen Regelmechanismen voraus, jegliche Störung dieses Regelkreises führt zu Ejakulationsstörungen. Bei den Ejakulationsstörungen muss zwischen Anejakulation, verzögerter Ejakulation, prämaturer Ejakulation, retrograder Ejakulation, blutiger Ejakulation (Hämatospermie) und schmerzhafter Ejakulation unterschieden werden, entsprechend heterogen ist die Diagnostik und sind die Therapieoptionen. (Salonia A, Bettocchi C, Carvalho J, Corona G, Jones TH, Kadioglu A, Martinez-Salamanca I, Minhas S, Serefoǧlu EC, Verze P (2020) Sexual and reproductive health; disorders of ejaculation. EAU guidelines. European Association of Urology, Arnhem).