Endokrine Krankheitsbilder
Der Hypogonadismus des Mannes ist definiert als endokrine Funktionsstörung der Hoden, die zu einem Testosteronmangel und infolgedessen zu einer Funktionseinschränkung verschiedenster Organe sowie der Lebensqualität führt. Klinisch sinnvolle Einteilungen betreffen einerseits die anatomische Lokalisation der Schädigung im hypothalamo-hypophysär-gonadalen Regelkreis sowie in den androgenen Zielorganen, andererseits die Unterscheidung genetisch bedingter oder erworbener Formen des Testosteronmangels. Die Symptome werden durch den Zeitpunkt der Manifestation, aber auch begleitende Allgemeinerkrankungen wesentlich bestimmt. Abgesehen von der Differenzialdiagnostik mit Unterscheidung hypo- versus hypergonadotroper Formen richtet sich die Behandlung des männlichen Hypogonadismus nach subjektiven und objektiven Symptomen und der Frage, ob ein aktueller Kinderwunsch besteht. Als ein Symptom eines Hypogonadismus, aber auch zahlreicher anderer Ursachen einer gestörten Balance zwischen Androgen- und Östrogenangebot bis hin zu Hodentumoren, ist die Gynäkomastie zu beachten.