Die Urologie
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Verfasst von:
Michael Sohn, Ulrich Rieger und Saskia Carmen Morgenstern
Publiziert am: 23.09.2022

Operative Verfahren der Angleichung von Frau zu Mann

In einer kürzlich publizierten Studie der Amsterdamer Vrije Universiteit wurde für die Niederlande eine erhebliche Steigerung der Prävalenz transidenter Patienten/innen festgestellt (Wypjes et al. 2018). Ähnliches dürfte für die Bundesrepublik Deutschland gelten, wo leider keine zentrale Erfassung aller transidenten Patienten/innen stattfindet. Bei einer aktuell zu erwartenden Prävalenz von 1:5200 für Frau zu Mann-Transidenten (FzM) besteht somit ein erheblicher Bedarf an Zentren, die interdisziplinär die komplexen operativen Schritte in diesem Patientengut abbilden können, auch um überlange Wartezeiten für die Betroffenen zu vermeiden.
Die Mastektomie unterscheidet sich erheblich von Mammareduktionsplastiken bei Frauen. Aktuell liegen Algorithmen zur Auswahl des idealen operativen Verfahrens in diesem Patientengut vor. Hysterektomien mit Adnexentfernung sollten möglichst laparoskopisch durchgeführt werden, zuvor ist der eventuelle Wunsch der Erhaltung der Fertilität (Eizell-Kryokonservierung) zu evaluieren. Die Technik der Metoidoioplastik ermöglicht durch Verlängerung der Klitoris, durch eine Skrotumplastik und durch eine Verlängerung der Urethra die Miktion im Stehen, kann jedoch keine Kohabitation ermöglichen. Diese Art der Phallusplastik wird zunehmend nachgefragt, zumal sie auch später durch eine Phallusplastik mit freien oder gestielten Lappen ergänzbar ist.
Aktuell besteht auch kein Konsens über die operativen Vorgehensweisen bei totaler Phalloplastik, die einen zentralen Baustein der Genitalangleichung darstellt. Ebenso besteht kein Konsens zur idealen Reihenfolge bzw. Kombination der genannten operativen Schritte. Aufgrund der individuellen Wünsche der FzM-Transidenten müssen auf diesem Gebiet interdisziplinär mehrere Techniken zur Genitalgleichung beherrscht werden, um den individuellen Wünschen der Betroffenen gerecht werden zu können.

Definition

Ziel aller operativen Verfahren der Angleichung von Frau zu Mann (FzM) ist die möglichst weitgehende optische und funktionelle Annäherung an einen männlich erscheinenden Körper. FzM-Transidente stellen jedoch keine homogene Gruppe dar, was ihre individuellen Wünsche angeht. So hat sich in den letzten Jahren eine Altersverschiebung hin zum Adoleszentenalter im Rahmen der Erstmanifestation einer Geschlechtsinkongruenz ergeben. Die Betroffenen sind besser vernetzt und informiert über die operativen Möglichkeiten. Während die Prävalenz einer Frau zu Mann-Transidentität (FzM-Transidentität) bis vor 10 Jahren deutlich geringer als die Prävalenz einer Mann zu Frau-Transidentität (MzF-Transidentität) angesehen wurde, ergibt sich aus den aktuellen Datenerhebungen an mehreren Gender-Idendity-Instituten, daß von einer aktuellen FzM-Prävalenz von 1:5200 und einer MzF-Prävalenz von 1:3800 auszugehen ist (Wiepjes et al. 2018; de Graaf et al. 2018; Jacobsson et al. 2017).
Aus einer aktuellen Studie aus Schweden wird ersichtlich, daß sich nur 76 % der FzM-Transidenten als männlich einstuften, die übrigen bezeichneten sich als „hauptsächlich männlich“, „Inter-Gender“ oder „non-binär“ (Jacobsson et al. 2017).
Dies hatte auch erhebliche Auswirkung auf die Prioritäten bei der Auswahl genitalangleichender Operationsverfahren. Eine Vaginektomie hatte z. B. Priorität für eindeutig „männliche FzM Transidenten“. Diese Erkenntnisse haben erhebliche Bedeutung für die Beratung und Therapie: Individualisierte operative Verfahren und Vorgehensweisen gewinnen zunehmend an Bedeutung und Operateure müssen unterschiedliche Operations-Verfahren interdiziplinär vorhalten, um den unterschiedlichen Wünschen der Betroffenen gerecht zu werden. Dies gilt insbesondere für die eventuelle Erhaltung der Fertilität (Kryokonservierung von Eizellen vor einer Adnexentfernung) (Sohn et al. 2020).
Die operative Geschlechtsangleichung bei FzM-Transidenten beiinhaltet Brustreduktion, Hysterektomien und Adnexektomien, Vaginektomien, Harnröhrenplastiken, Phallusplastiken und Skrotumplastiken bis hin zur prothetischen Versorgung. Daneben können im Einzelfall auch gesichtchirugische Eingriffe sinnvoll sein. Operative Verfahren zur Stimmveränderung sind in der Regel nicht erforderlich, da durch die gegengeschlechtliche Hormontherapie eine Senkung der mittleren Sprechstimmlage erfolgt (Perez-Alvarez 2011).
Indikationen und Voraussetzungen zu den genannten operativen Verfahren sind auf internationaler Ebene durch die zuletzt 2011 aktualisierten „Standards of Care“ der World Professional Association for Transgender Health (WPATH) definiert (Coleman et al. 2012). Auf nationaler Ebene wurde im Oktober 2018 die S3-Leitlinie zur „Geschlechtsinkongruenz; Geschlechtsdysphorie und Trans*Gesundheit AWMF-Registernummer: 138/ 001“ publiziert. Im Rahmen der Entpathologisierung der Geschlechtsinkongruenz wird hierin von der Notwendigkeit eines präoperativen Alltagstests und dem Vorliegen eines Leidensdruckes Abstand genommen. Aus Sicht der operativen Fachdisziplinen wird jedoch – auch aus Gründen der Kostenübernahmepflicht der gesetzlich und privaten Kostenträger – weiterhin eine Alltagserprobung und eine Begutachtungspflicht und Indikationsstellung gefordert.
Die Deutsche Gesellschaft für Urologie hat folgerichtig 2017 den Arbeitskreis „Geschlechtsinkongruenz“ gegründet, unter dessen Schirmherrschaft eine interdisziplinäre S2K-Leitlinienkommission einberufen wurde. Nach Auswertung einer internationalen Literaturrecherche wird aktuell die erste Fassung zu allen operativen Verfahren zur Geschlechtsangleichung erstellt.
Besondere Bedeutung erhält die bisher geltende Begutachtungspflicht bei der Behandlung von Geschlechtsidentitätsstörungen im Kindes- und Jugendalter. Aktuell bestehen hierzu erhebliche Kontroversen, auch was die frühestmöglichen Zeitpunkte zur Einleitung hormoneller und operativer Maßnahmen angeht (Milrod 2014; Cohen-Kettenis et al. 2008).
Zur Zeit gelten noch die Empfehlungen der S1-Leitlinie „Störungen der Geschlechtsidentität im Kindes- und Jugendalter (AWMF Registernummer. 028/014 2013)“: Gegengeschlechtliche Hormontherapie sollte nicht vor Vollendung des 16. Lebensjahres und operative Maßnahmen nicht vor Vollendung des 18. Lebenjahres vorgenommen werden (Sohn et al. 2020b).
Ausnahmen werden zunehmend bei Vorliegen eines erheblichen Leidensdruckes und bei sorgfältiger jugend-psychiatrischer Indikation gemacht, insbesondere was die Mastektomie bei FzM-Transidenten angeht, da das Brustdrüsengewebe nicht wesentlich auf die Hormontherapie reagiert und das langjährige Tragen von abschnürenden Brustwickeln das Gewebe schädigt (Monstrey et al. 2011).
In der aktuellen Situation empfiehlt sich vor operativen Maßnahmen die Einhaltung folgender Voraussetzungen:
1.
Vorlage eines ärztlichen und eines psychologischen Gutachtens zur Diagnosesicherung einer Geschlechtsinkongruenz inclusive der Indikationsstellung zu operativen Maßnahmen. Die anhaltende Geschlechtsdysphorie sollte von einem Psychotherapeuten dokumentiert sein.
 
2.
Eine 12-monatige endokrinologisch-kontrollierte gegengeschlechtliche Hormontherapie sollte vor Durchführung genitalverändernder operativer Maßnahmen absolviert sein. Eine Brustreduktion bei FzM-Transidenten erfordert lediglich eine 6-monatige präoperative Hormontherapie.
 
3.
Der stationären Aufnahme zur Operation muss ein ausführliches Beratungsgespräch durch den Operateur vorausgehen. Risiken und Komplikationsmöglichkeiten sollten explizit benannt werden, ebenso wie die Irreversibilität der Eingriffe.
 
4.
Die Operationsfähigkeit des/der Betroffenen muss unter allgemeinmedizinischen Kriterien gegeben sein. Es besteht keine Altersbegrenzung nach oben. HIV-Infektionen mit fehlender oder geringer Viruslast stellen keine Kontraindikation zur Operation dar.
 
5.
Eine schriftliche Kostenübernahme/Zusicherung des zuständigen Kostenträgers muss vorliegen (Sohn et al. 2020a).
 

Operative Schritte zur Angleichung von Frau zu Mann

Brustkonturierung im Rahmen der geschlechtsangleichenden Operation Frau zu Mann

Die Brustreduktion stellt typischerweise den ersten Eingriff im Rahmen einer operativen FzM Geschlechtsangleichung dar, da die weibliche Brust im Gegensatz zum Genitale schlecht in der Öffentlichkeit und im privaten Bereich zu verbergen ist (Colebunders et al. 2016), entsprechend ausgeprägt ist der Patientenwunsch.
Aufgrund der fehlenden Größenreduktion der Brust unter der gegengeschlechtlichen Hormontherapie werden nur mindestens 6 Monate vorausgegangener Hormontherapie gefordert. Routinemäßig sollte eine Sonografie der Brust erfolgen, bei Lebensalter über 40 Jahre zusätzlich eine Mammografie zum Ausschluss einer Malignität.
Ziel der Operation ist nicht nur, die weibliche Brustdrüse zu entfernen, sondern ganz explizit ein harmonisches männliches Erscheinungsbild zu erschaffen. Eine leicht gewölbte männliche Brustkontur und eine anatomisch männliche Position des Nippel-Areola-Komplexes sind dabei wichtige Gesichtspunkte. Je nach Größe und Form der ursprünglich weiblichen Brust wendet man zum Teil nach algorithmischer Selektion, unterschiedliche Operationsverfahren an (Monstrey et al. 2008; Wolter et al. 2015; Kühn et al. 2019; Monstrey et al. 2011; Colebunders et al. 2016; Morath et al. 2011). Bei einer kleinen und wenig ptotischen Brust wird häufig ein semizirkulärer Zugang am Unterrand der Areola gewählt (Webster 1946, Abb. 1a). Dabei kann die Brustdrüse präpariert und hautsparend entfernt werden. Die Durchblutung der Mamille wird über den dermalen Gefäßplexus gewährt und die Sensilibilität des Mamillen-Areola-Komplexes bleibt in der Regel erhalten. Begleitend kann bei Bedarf zusätzlich eine Liposuktion angewendet werden, um die Brust harmonisch zu konturieren.
Der überwiegende Anteil unserer transidenten Betroffenen ist zum Zeitpunkt der ersten geschlechtsangleichenden Operation jung und die Haut weist eine hohe Elastizität auf, sodass eine zusätzliche periareoläre Straffung häufig nicht notwendig ist (Abb. 1b). Sollte in seltenen Fällen der Hautmantel nicht ausreichend schrumpfen, so ist die Straffung in einem Zweiteingriff möglich. Bei ursprünglich mittelgroßen ptotischen Brüsten kommen ausgedehntere Operationsverfahren zur Anwendung, insbesondere Techniken mit einem submammären Zugang (Abb. 2a). Die Durchblutung des Nippel-Areola-Komplexes wird über einen sog. inferioren lipo-dermalen Gewebestiel gewährleistet (Kornstein und Cinelle 1992). Die Sensibilität bleibt auch hier größtenteils erhalten. Diese Technik ist ebenfalls den hautsparenden Techniken zuzuordnen. Der Nippel-Areola-Komplex wird am Ende der Operation in männlicher Position fixiert (Abb. 2b). Technisch abzugrenzen ist hiervon die Technik der sog. freien Mamillentransposition (Lindsay 1979; McGregor und Whallett 2006; Nelson et al. 2009). Die eigentliche Mastektomie wird über einen submammären Zugang durchgeführt.
Das Brustdrüsengewebe wird mit einer darüber liegenden Hautspindel entfernt. Der verkleinerte und eher männlich geformte Nippel-Areola-Komplex wird am Ende der Operation als Vollhauttransplantat an einer zuvor anatomisch männlich festgelegten Position aufgebracht und mit einem speziellen Überknüpfverband für eine Woche fixiert.
Die originäre Sensibilität kann dabei aufgrund fehlender nervaler Versorgung im Transplantat nicht erhalten bleiben, dennoch bildet sich durch spontane Re-Innervation in der Regel eine neue Schutzsensibilität aus. Dies wird mit den Betroffenen im Vorgespräch erklärt. Im OP-Gebiet sollten Wunddränagen eingelegt werden, die im Rahmen des stationären Aufenthaltes entfernt werden können. Postoperativ sollte ein Kompressionshemd für sechs Wochen getragen werden. In dieser Zeit ist auf sportliche Betätigung sowie das Heben von Lasten >5 kg zu verzichten, um die Wundheilung nicht zu gefährden. Zusätzlich sollte eine Nikotinkarenz eingehalten werden.
Postoperative Komplikationen wie Hämatombildungen, Nippel-Nekrosen oder Abszessausbildungen sind keine seltenen Ereignisse und unbedingt aufklärungsbedürfig. Auch bei primär unkomplikativem Verlauf sind spätere Korrekturoperationen in ca. 25 Prozent der Fälle zu erwarten (Monstrey et al. 2011). Da häufig Brustdrüsengewebe verbleibt, ist ein späteres Auftreten eines Mammakarzinoms möglich, sodass Vorsorgeuntersuchungen empfohlen werden sollten (Colebunders et al. 2016).

Hysterektomie und Adnexentfernung

Grundsätzlich müssen Patienten vor der Hysterektomie über die Möglichkeit der Eizell Kryokonservierung aufgeklärt werden. Aufgrund des Malignitätsrisikos unter dauerhafter Testosterontherapie sollten keine Adnexe im Rahmen der Hysterektomie belassen werden (Colebunders et al. 2016). Offen-chirurgische Hysterektomien sollten aufgrund der stigmatisierenden Bauchwandnarben möglichst vermieden werden. Transvaginale Hysterektomien können sich aufgrund der engen und straffen Vaginalverhältnisse unter Hormontherapie schwierig gestalten. Somit wird an den meisten Zentren die laparoskopische Hysterektomie mit beidseitiger Adnexentfernung bevorzugt (Colebunders et al. 2016). Dies kann auch robotisch unterstützt durchgeführt warden, ebenso über einen Single-site-Zugang (Bogliolo et al. 2014).
Die gleichzeitige Durchführung der laparoskopischen Hysterektomie und der Mastektomie ist als sicheres Verfahren beschrieben worden (Ott et al. 2010), jedoch unterscheiden sich die
Vorgehensweise bezüglich Reihenfolge und Kombination an den Zentren erheblich: So können laparoskopische Hysterektomie, Mastektomie und Kolpektomie mit proximaler Harnröhrenplastik und Skrotumplastik als einzelne Schritte geplant werden oder auch kombiniert in einer Sitzung durchgeführt werden (Stojanovic et al. 2017; Colebunders et al. 2016; Morath et al. 2011; Monstrey et al. 2011; Kaiser et al. 2011; Schlosshauer et al. 2018; Sohn et al. 2020b).
Bei kombinierter Durchführung erhöhen sich die OP-Zeiten und Komplikationsmöglichkeiten.
So zeigte eine kürzlich erschienene Studie eines führenden Zentrums, dass schon die alleinige vaginale Kolpektomie mit einer 10 % Rate an Major-Komplikationen behaftet ist (Nikkels et al. 2019).
Wie schon zuvor erwähnt, unterscheiden sich die Wünsche und Ziele von FzM Transidenten bezüglich ihrer Geschlechtsangleichung erheblich. So möchten einige Patienten auch ihre Vagina behalten (Jacobsson et al. 2017).
In diesem Fall ist jedoch das Risiko des Auftretens eines späteren Vainalkarzinoms aufklärungspflichtig, ebenso wie die Notwendigkeit späterer gynäkologischer Vorsorgeuntersuchungen (Schenck et al. 2010).

Plastische Rekonstruktion eines männlichen Genitale

Sowohl die aktuellen internationalen Leitlinien (WPATH in Coleman et al. 2012) als auch die im Oktober 2018 publizierte deutsche S3-Leitlinie zur „Geschlechtsinkongruenz, Geschlechtsdysphorie und trans* Gesundheit (AWMF Reg. Nr. 138/001), geben keine evidenzbasierten OP-technischen Empfehlungen zu den aktuell zur Verfügung stehenden operativen Techniken der Phallus- und Skrotum-Plastik, sondern bestätigen lediglich die Sinnhaftigkeit derartiger operativer Verfahren, ohne einzelne Techniken vergleichend zu validieren. Die Komplexität einiger dieser Techniken erfordert zwingend ein interdisziplinäres Handlungskonzept. Bisher existiert noch kein etablierter Ausbildungsgang für die beteiligten operativen Disziplinen. Auf europäischer Ebene wird aktuell an der Entwicklung eines solchen fachübergreifenden Curriculums gearbeitet, wobei besonderes Augenmerk auf die unabhängige Interpretation der postoperativen Zufriedenheit im Sinne eines modernen „patient-reported-outcome-measurements“ gerichtet wird (Schechter et al. 2017).
Im Folgenden soll ein Überblick über die aktuell zur Verfügung stehenden Techniken zur Phallus-und Skrotumplastik sowie deren Komplikationsmöglichkeiten gegeben werden, ohne eine abschließende Wertung und Präferenz zu gestatten.
Es sei jedoch schon an dieser Stelle angemerkt, dass an interdisziplinären Zentren zur operative Geschlechtsangleichung mehrere Op-technische Varianten zur Verfügung stehen sollten, um dem individuellen Patienten und seinen Wünschen Rechnung tragen zu können (Sohn et al. 2020a).

Metaidoioplastik

Unter diesem Begriff werden Rekonstruktionen eines männlichen Genitale zusammengefasst, die auf eine Phallusplastik aus Schwenklappen oder freien oder gestielten Lappen verzichten. Stattdessen wird die Klitoris mobilisiert und die ventrale Chorda durchtrennt, was eine Streckung der durch gegengeschlechtliche Hormontherapie vergrößerten Klitoris ermöglicht. Um eine Miktion im Stehen zu ermöglichen, muss jedoch die Urethra ebenfalls bis zur Klitorisspitze verlängert werden (Djordjevic et al. 2019; (Abb. 3a).
In gleicher Sitzung kann eine Vaginektomie durchgeführt werden und eine Skrotumplastik aus den großen Schamlippen erfolgen, ggfls. mit Implantation von Hodenprothesen (Colebunders et al. 2016). FzM Transidente, die die Risiken und den Zeitaufwand einer Phallusplastik mit späterer Prothesenimplantion scheuen, fragen zunehmend diese Variante nach. Zwar ist postoperativ keine sexuelle Kohabitationsfähigkeit möglich, jedoch in der Regel die Miktion im Stehen. Die Operation hinterlässt kaum sichtbare Narben (Abb. 3b) und kann auch später, bei entsprechendem Wunsch des Patienten, durch eine Phallusplastik problemlos erweitert werden. Dies wird in >25 % der Fälle von den Betroffenen im späteren Verlauf gewünscht (Colebunders et al. 2016; Djordjevic et al. 2019; Sohn et al. 2020b), sodass an einigen Zentren die Metaidoioplastik inklusive Vaginektomie als erster Schritt einer späteren Phallusplastik geplant wird.
Eine zusammenfassende Darstellung der OP-technischen Varianten der Metaidoioplastik sowie der Ergebnisse bei fast 600 operierten FzM Transidenten erfolgte 2019 durch die Arbeitsgruppe aus Belgrad (Djordjevic et al. 2019).
Während frühere Techniken mit tubulärem Ersatz der Harnröhre aus Vaginalhaut oder gestielten Hautlappen aufgrund hoher Komplikationsraten inzwischen überholt sind (Hage und Tumhout 2006), wurde 2009 eine sogenannte „Labial-ring-flap-Technik“ publiziert, die jedoch ebenfalls hauptsächlich urethrale Komplikationsraten von ca. 30 % aufzeigte (Takamatsu und Harashima 2009).
Djordjevic et al. verglichen 2013 zwei verschiedene Techniken zur Urethralrekonstruktion an 207 Patienten. Hierbei zeigte sich die Kombination aus einem freien Mundschleimhauttransplantat und einem gestielten Lappen aus den kleinen Schamlippen als überlegene Technik (Djordjevic und Biziz 2013). Gelegentlich kann auch bei ausgeprägter Klitorishypertrophie und wenig ausgeprägter Chorda auf Chordadurchtrennung verzichtet werden und die Urethraverlängerung aus Vestibulum und kleinen Schamlippen einfach tubularisiert werden (Djordjevic et al. 2019).
An Komplikationen nach Metaidoioplastik dominieren urethrale Fisteln und/oder Stenosen sowie Probleme aufgrund der gleichzeitig durchgeführten Hodenprothetik.
Im großen Patientengut aus Belgrad kam es nur in10 % der Fälle zu revisionsbedürftigen urethralen Fistel/Strikturproblemen, ca. 5 % zu Hodenprothesenrevisionen (Djordjevic et al. 2019).
Diese Angaben stehen jedoch in Kontrast zu einer ganz aktuellen Nachuntersuchung aus einem ebenfalls sehr erfahrenen Zentrum. Hier kam es nach einem durchschnittlichen Follow-up von 23 Monaten in über 50 % zur Fistel- bzw. Strikturbildung sowohl nach einer vollständigen Phallusplastik als auch nach einer Metaidoioplastik (Veerman et al. 2020).

Techniken der „totalen“ Phallusplastik

Die erste Phallusplastik, d. h. ein vollständiger Wiederaufbau des Penis aus einem gestielten Bauchlappen wurde 1936 von Bogoras publiziert (Bogoras 1936).
In den 70er- und 80er-Jahren des 20. Jahrhunderts wurden zahlreiche Weiterentwicklungen zur Phallusplastik aus gestielten Leisten-, Bauchhaut- und Musculus rectus Lappen publiziert, teilweise unter Einschluss einer rekonstruierten Urethra und sogar einer rigiden Penisprothese (Exner 1992).
Mit der Erstveröffentlichung eines mikrochirurgisch angeschlossenen freien Unterarmlappens durch Chang (Chang und Hwang 1984) fand ein Paradigmenwechsel in der Phallusplastik statt, der den Weg zu einer Vielzahl weiterer Fernlappentechniken ebnete.
Trotzdem wurden auch weiterhin gestielte Bauchwand- und Leistenlappen weiterentwickelt. So publizierte die Arbeitsgruppe aus Lyon noch 2014 über zufriedenstellende subjektive Erfolgsraten nach einer Phallusplastik aus gestielten, vorgedehnten Bauchhautlappen in drei Sitzungen (Terrier et al. 2013). Ein Urethraeinschluss war hier jedoch nicht möglich. Die Arbeitsgruppe aus London publizierte eine andere suprapubische Variante in 2 Sitzungen mit einer Urethrakonstruktion aus gestielten Lappen der kleinen Schamlippen (Bettocchi et al. 2005). Ein späterer Protheseneinbau war in beiden Arbeitsgruppen möglich.
Unter den modernen, freien mikrochirurgisch transplantierten Fernlappen hat sich weltweit der radiale Unterarmlappen zur Phallusplastik durchgesetzt (Monstrey et al. 2009; Morrison et al. 2016).
Seit seiner Erstbeschreibung 1984 sind hier inzwischen weitere Modifikationen publiziert worden, insbesondere was den Harnröhrenaufbau betrifft (Garaffa und Ralph 2016).
1.
Die Methode nach Chang, bei der ein einzeitiger Penoidaufbau mit Positionierung der Harnröhre am ulnarseitigen Anteil des Radialislappen erfolgt (Chang und Hwang 1984) (siehe Abb. 4a–c).
 
2.
Das Lappendesign nach Gottlieb und Levine beinhaltet ebenfalls in einzeitiger Technik einen Harnröhrenaufbau aus dem zentralen Teil des Radialislappens sowie eine Glansrekonstruktion (Gottlieb und Levine 1993; Wirthmann et al. 2018).
 
3.
Eine Radialislappenplastik mit sogenannter präformierter Harnröhre in einem zweizeitigen Verfahren, wobei zunächst subkutan eine Tunnelung im späteren radialen Unterarm erfolgt, die mit einem Vollhauttransplantat ausgekleidet wird und über Monate vor dem endgültigen Lappentransfer bougiert wird (Küntscher und Hartmann 2011; Scholten et al. 2013).
 
Insbesondere um harnröhrenassoziierte Komplikationen zu reduzieren, wurden auch kombinierte Lappenplastiken aus Radialislappen und tiefen epigastrischen Perforatorflaps (DIEP) sowie bilateralen superfiziellen A. circumflexa iliaca superficialis Perforatorlappen (SCIP) verwendet (Namba et al. 2019).
Es gibt jedoch auch Kontraindikationen zur Radialislappenplastik: Variationen des arteriellen Hohlhandbogens müssen durch einen Allen-Test oder weitergehende Gefäßdiagnostik ausgeschlossen werden. Der große Hebedefekt ist später als Narbe gut sichtbar und wird von einigen Patienten als Stigmatisierung abgelehnt. Frühere Verletzungen können ebenfalls die Verwendung limitieren. Bei kleinwüchsigen und zierlichen Patienten kann die resultierende Größe des Penis nicht den Erwartungen entsprechen. In diesen Fällen muss auf andere Lappentechniken ausgewichen werden.
So sind auch andere freie Lappen zur Phallusplastik zur Anwendung gekommen. Seit 1993 wurde der sog. Fibula-Flap beschrieben, der die Peroneusgefäße als Anschlussgefäße bietet (Sadove et al. 1993). Die meisten Autoren führen hierbei im Vorfeld eine präformierende Urethraplastik mit Tunnelung und Vollhautauskleidung durch (Dabernig et al. 2007; Yao et al. 2018). Ein Teil der Fibula wird in das Transplantat eingeschlossen und erspart somit eine spätere Prothesenimplantation. Die dauernde Rigidität des Neophallus ist jedoch nicht unproblematisch und komplikationsanfällig (Colebunders et al. 2016). Daneben kann es zu einer Instabilität des oberen Sprunggelenks kommen, sodass der Fibula-Flap auch ohne Mitnahme des Knochensegments angewandt wurde (Dabernig et al. 2006). Des Weiteren kann es im späteren Verlauf zu einer Resorption der Knochensubstanz und Schrumpfung kommen (Garaffa et al. 2011).
Als weiterer freier Lappen zur Phallusplastik wurde der musculocutane Latissimus dorsi flap beschrieben, der grundsätzlich bei Reinnervation willkürliche Kontraktionen des Neopenis erlaubt, die eine spätere Prothesenimplantation eventuell unnötig machen (Rammo et al. 2007).
Die Harnröhrenproblematik ist jedoch auch hier mit der Notwendigkeit weiterer Eingriffe verbunden (Morrison et al. 2016). Der Vollständigkeit halber sei noch der frei transplantierte Scapula-Lappen erwähnt, der an der Gefäßversorgung der Arteria circumflexa scapulae basiert (Yao et al. 2018).

Gestielte Lappentechniken zur Phallusplastik

Erwähnt wurden schon die klassischen gestielten Bauchwand- und Leistenlappenplastiken im Sinne der suprapubischen Phallusplastik (s.o.).
Eine weitere gestielte Variante stellt der beidseitige Gracilis – Lappen mit Schaftdeckung und Neo-Urethrabildung aus freien Vollhauttransplantaten dar. Die Studienlage zu dieser Variante ist jedoch ausgesprochen dünn (Morrison et al. 2016).
Anders ist die Datenlage beim sog. anterolateralen Thigh Flap (ALT-Lappen) zu bewerten (siehe Abb. 5).
Er hat sich in den letzten Jahren zu einer echten Alternative zum freien Radialislappen entwickelt. Er kann sowohl mikrochirurgisch frei transplantiert als auch gestielt zur Phallusplastik eingesetzt werden. Die arterielle Versorgung erfolgt über Perforansäste der Arteria circumflexa femoris lateralis. Diese können zuvor mittels Duplex-Sonografie, Indocyaningrün-Angiografie und Multidetektor-CT identifiziert werden. Die Äste des lateralen Nervus cutaneus femoris werden zur Innervation an die Ileoinguinalnerven und/oder an die dorsalen klitoralen Nerven angeschlossen (Sinove et al. 2013). Wichtig ist die exakte präoperative Bestimmung der Dicke des Subkutangewebes, um die Dimension des Flaps bestimmen zu können und ebenso die Form der Urethrabildung: Bei einer Subkutandicke >1 cm ist eine tube-in-tube-Technik der Harnröhrenbildung kaum möglich, da der Neopenis einen exorbitanten Durchmesser annimmt. Alternativ kann auch beim ALT-Lappen eine Harnröhrenpräformierung durch Tunnelung und Vollhautauskleidung erfolgen oder eine Kombination mit einem zweiten Lappen, wie einem schmalen freien radialen Unterarmlappen oder einem gestielten Lappen an Perforatoren der oberflächlichen Arteria circumflexa iliaca (D’Arpa et al. 2019). Aktuell wurde auch über eine gestielte Verwendung der Schamlippen zum Harnröhrenaufbau berichtet (Al-Tamimi et al. 2020).

Anzahl und Reihenfolge der operativen Schritte

Ähnlich zur Vielzahl der vorgestellten Lappenplastiken zum Phallusaufbau sind auch die Ansichten zur Anzahl der operativen Teilschritte geschlechtsangleichender Operationen gestreut.
Die Arbeitsgruppe aus Belgrad publizierte kürzlich ihre Erfahrungen zur one-stage procedure mit Durchführung der Mastektomie, der Hysterektomie mit Adnexen, der Vaginektomie, der Skrotum Aufbauplastik und der Metaidoioplastik bei 79 Patienten. Angeblich kam es zu keiner signifikanten Zunahme an Komplikationen, verglichen mit einem gestaffelten operativen Vorgehen (Stojanovic et al. 2017).
Alle anderen Arbeitsgruppen bevorzugen ein Vorgehen in mehreren Sitzungen, gerade wenn eine Phallusplastik aus gestielten oder freien Lappentechniken angestrebt wird (Colebunders et al. 2016; Garaffa et al. 2010; Morrison et al. 2016; Schlosshauer et al. 2018; Weyers et al. 2006).
Die Arbeitsgruppe aus Gent wies bei zweizeitigem Vorgehen eine geringere Komplikationsrate als nach einzeitigem Vorgehen nach (Weyers et al. 2006).
Die ersten Schritte der operativen Genitalangleichung sind die Mastektomie und die möglichst laparoskopisch assistierte Hysterektomie mit Adnexen. Beide Eingriffe können auch getrennt erfolgen (Doornaert et al. 2011). Gegen eine gleichzeitige Vaginektomie spricht die relativ hohe Komplikationsrate bei kombinierter Hysterektomie und Vaginektomie (Weyers et al. 2006; Nikkels et al. 2019). Dementsprechend empfehlen wir, wie die meisten führenden Zentren, auch die Durchführung einer Vaginektomie zeitlich getrennt von der zuvor durchgeführten Hysterektomie, aber kombiniert mit der Phallusplastik und Urethraplastik. Die bei diesem Eingriff integrierte Vaginektomie ermöglicht einen sicheren Verschluss der Pars fixa der Neourethra, die aus Vestibulum und kleinen Schamlippen bis zur Klitorisspitze tubularisiert wird (Massie et al. 2017; Sohn et al. 2017). Parallel erfolgt durch das OP-Team der plastischen Chirurgie die Hebung und Formung des Radialispenoids. Der mirochirurgische Anschluß erfolgt in der Regel an die A. und V. epigastrica inferior sowie an die Saphena magna bzw. deren Äste. Die Nervcoaptation der N. cutaneii antebrachi erfolgt an die dorsalen klitoralen Nerven, gegebenenfalls zusätzlich an genitale Rami des N. ilioguinalis oder N. Genitofemoralis (Schlosshauer et al. 2018).
Die Londoner Arbeitsgruppe bevorzugt ebenfalls ein zweizeitiges Vorgehen, wobei jedoch die Phallusplastik aus radialem Unterarmlappen als erster isolierter Schritt durchgeführt wird. Danach erfolgt Hysterektomie, Vaginektomie und Skrotum- sowie Glansplastik (Garaffa und Ralph 2016).

Ergebnisse der Phallusplastik

In den letzten Jahren erschienen mehrere Review Artikel zur Phallusplastik bei FzM-transidenten Patienten an kumulativ über 3500 Patienten (Morrison et al. 2016; Nassiri et al. 2020; Sohn et al. 2017; Yao et al. 2018). An den großen Zentren dominiert weiterhin die Verwendung des freien radialen Unterarmlappens zur Phallusplastik. Alternativ gewinnt der ALT-Lappen, gestielt oder mikrochirurgisch angeschlossen, an Boden. In einer vergleichenden Studie an 213 Patienten waren die urethralen Komplikationsraten mit ca. 32 % vergleichbar. Nach Verwendung von ALT-Flaps kam es jedoch häufiger zu nicht urologischen Komplikationen (Ascha et al. 2018). In einer aktuellen Publikation wurden die Striktur- und Fistelraten bei verschiedenen Urethraplastiken bei Verwendung des ALT-Lappens untersucht: Die Verwendung einer präformierten Harnröhre mit tunnelierter Vollhaut zeigte hierbei die höchste Fistel/Strikturrate von 87,5 % (D’Arpa et al. 2019).
In einer Langzeitstudie aus Amsterdam zeigte sich, dass sowohl nach Radialis-Phallusplastik als auch nach der operationstechnisch einfacheren Metaidoioplastik hohe Raten an urologischen Komplikationen zu erwarten sind: 73 % aller Patienten benötigten mindestens eine operative Sitzung zur Sanierung von Strikturen oder Fisteln und 14 % bevorzugten schlussendlich eine Perineostomie zur definitiven Lösung der Harnröhrenproblematik (Veerman et al. 2020). Diese Zahlen decken sich mit unserer eigenen Erfahrung an inzwischen über 300 Patienten nach Radialis-Phallusplastik und ALT-Lappen: Bei ca. 80 % der Patienten war zumindest eine operative Harnröhrenkorrektur erforderlich. (Schlosshauer et al. 2018; Sohn et al. 2017). Bei Einsatz superselektiver Nervadaptation unter Verwendung der dorsalen Klitoralnerven ist in mehreren Studien, auch im eigenen Patientengut, die Reinnervationsfähigkeit des Neopenis sowie die Orgasmusfähigkeit bei über 80 % der Probanden nachgewiesen worden (Garcia et al. 2014; Kuenzlen et al. 2020).

Prothetik nach Phallusplastik

Die Mehrzahl der mit einer Phallusplastik versorgten Patienten strebt im weiteren Verlauf eine prothetische Versorgung des Neophallus und des Skrotums an. Auch Patienten nach osteokutanen Lappenplastiken melden sich zunehmend, da sie mit der dauerhaften Versteifung des Neophallus nicht zufrieden sind. Voraussetzung zur Prothetik ist die vollständige Abheilung und gute Funktion der Neourethra sowie die Rückkehr der protektiven Sensibilität in den Neopenis, die frühestens 6 Monate nach Phallusplastik zu erwarten ist (Colebunders et al. 2016).
Aktuell unterscheiden sich die operativen Techniken zur Prothesenimplantation sowie die Entscheidung zu einem ein- oder mehrzeitigen Vorgehen zwischen den Zentren erheblich (Doornaert et al. 2011; Falcone et al. 2017; Garaffa und Ralph 2016; Neuville et al. 2016; Rooker et al. 2019; Sohn et al. 2017; van der Sluis et al. 2019). Übereinstimmend werden hydraulische Mehrkomponentenprothesen bevorzugt, da sie den Patientenwünschen mehr entsprechen und weniger zu Spontanperforationen neigen. Es kommen sowohl Zwei-Komponentensysteme (Ambicor AMS) als auch Drei-Komponentensysteme (Coloplast/AMS) zur Anwendung. Je nach Phallusumfang und Urethraaufbau können ein oder zwei Zylinder implantiert werden. Fast alle Autorengruppen empfehlen eine proximale Fixierung der Prothesenschenkel am oberen Schambeinast oder Symphyse mittels Periostnähten oder Schraubenfixierung (Garaffa und 2016; Sohn et al. 2017). Für einen sicheren Sitz der Prothese sowie als distale Protrusionsprophylaxe empfiehlt sich die Verwendung von Dacronsocken nach proximal und distal. Eine vollständige Umhüllung der Prothesenschenkel scheint eine Arrosion der Prothesen-Außenwand zu begünstigen (Hoebeke et al. 2010).
Jüngst wurde über erste Erfahrungen mit einer neuen einzylindrigen hydraulischen Prothese, die speziell für Implantationen nach Phallusplastik entwickelt wurde, an 20 Patienten berichtet (Zephyr ZSI 475) (Neuville et al. 2019). Diese kann ohne Schutzhülle implantiert werden und wird mit einer integrierten Platte am Periost fixiert.
Mehrere Autoren bevorzugen einen zweizeitigen Einbau, um die OP-Zeiten und damit die Infektgefahr zu minimieren (Garaffa und Ralph 2016; Sohn et al. 2017). Im eigenen Vorgehen erfolgt zunächst nur die Implantation eines Zylinders sowie die Implantation von zwei Hodenprothesen (Schlosshauer et al. 2018; Sohn et al. 2017) (Abb. 6a). Nach drei Monaten kann dann eine Hodenprothese explantiert werden und der Pumpmechanismus in die entstandene Kapsel eingeführt werden, sowie das Reservoir im Cavum retzii versenkt werden (Abb. 6b).
Übereinstimmend wird in der aktuellen Literatur über sehr hohe Komplikations- und Revisionsraten berichtet (Falcone et al. 2017; Hoebeke et al. 2010; Neuville et al. 2016; Rooker et al. 2019; Sohn et al. 2017; van der Sluis et al. 2019). Eine aktuelle systematische Literatur Research an 1056 Patienten stellte eine mittlere Komplikationsrate von 36,2 % dar, 60 % der Patienten hatten am Ende des Follow-up eine funktionierende Prothese (Rooker et al. 2019). Aufgrund der erheblichen Differenzen in den Operationstechniken und im Patientengut sind weitergehende Empfehlungen zur idealen Technik und zum Timing nicht möglich. Die Patientenzufriedenheit und Funktionalität nach prothetischer Versorgung lag jedoch mit über 80 % sehr hoch.
Zur Schaffung eines maskulin erscheinenden Skrotums reicht häufig die Versorgung der großen Schamlippen mit Hodenprothesen aus; falls nicht, kann eine Verschiebelappenplastik mit anderen Eingriffen im Rahmen der Phallusplastik kombiniert werden (Selvaggi et al. 2009). Ebenso kann eine Glansplastik sinnvoll mit einer Harnröhrenkorrektur-OP oder anderen Folgeeingriffen kombiniert werden (Doornaert et al. 2011; Garaffa und Ralph 2016).
Abschließend soll kurz auf die jüngst publizierte Möglichkeit der penilen Allotransplantation als ultimativer Form der Phallusplastik eingegangen werden: Nach erfolgreichen Transplantationen in Südafrika 2017 und in den USA 2018 wurde 2019 in den USA ein Transplantationsprogramm zur penilen Transplantation bei biologischen Männern mit Festlegung ethischer Kriterien aufgelegt (Ngaage et al. 2019). Im gleichen Jahr erfolgte der erste Bericht über eine erfolgreiche en bloc Transplantation von Penis, Skrotum und unterer Bauchwand (Redett et al. 2019). Eine potenzielle Anwendung bei FzM-Transidenten ist bisher jedoch nur ein gedankliches Konstrukt.

Zusammenfassung

  • Die operative Geschlechtsangleichung bei FzM-Transidenten erfordert zwingend ein interdisziplinäres Team, um alle operativen Komponenten in Absprache und operativer Kooperation qualitätsgesichert auf hohem Niveau durchführen zu können.
  • Aufgrund der Prävalenzzunahme der Geschlechtsinkongruenz in den letzten Jahren besteht ein Bedarf an interdisziplinären Zentren.
  • Die Mastektomie stellt in der Regel den ersten Eingriff bei der operativen FzM-Genitalangleichung dar.
  • Laparoskopische Hysterektomie mit Adnexen und Mastektomie sollten vor einer genitalangleichenden Phallusplastik abgeschlossen sein.
  • Die Metaidoioplastik mit Vaginektomie, Urethraverlängerung und Skrotumplastik wird zunehmend als wenigst invasive Form einer Phallusplastik oder als erster Schritt einer Phallusplastik nachgefragt. Sie ermöglicht die Miktion im Stehen, jedoch nicht die Kohabitationsfähigkeit.
  • Die eigentliche Phallusplastik und der Harnröhrenaufbau können in einer oder wahlweise in mehreren operativen Sitzungen durchgeführt werden.
  • Freie Radialis- Unterarmlappen oder ALT-Lappen stellen zurzeit die häufigsten Varianten zur Phallusplastik mit Erfahrung an mittlerweile über 3500 Patienten dar.
  • Aktuell besteht keine Einigkeit über das ideale operative Vorgehen zur Penisprothetik nach Phallusplastik. Diese kann ein- oder zweizeitig erfolgen, hydraulische Mehrkomponentensysteme sind zu bevorzugen.
  • Sowohl die Urethraplastik als auch die Prothetik sind mit erheblichen Komplikationsrisiken behaftet, die in der Mehrzahl Folgeeingriffe erforderlich machen (73 % bzw. 36 %).
  • Trotz hoher Komplikationsraten ist bei FzM-Transidenten mit einer hohen subjektiven Zufriedenheitsrate nach Phallusplastik von >80 % zu rechnen. Voraussetzung ist eine detaillierte Aufklärung, gerade über die Notwendigkeit von potenziellen Folgeeingriffen.
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