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Die Urologie
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Publiziert am: 01.03.2023

Rehabilitation bei neuerogenen Funktionsstörungen des unteren Harntraktes

Verfasst von: Johannes Kutzenberger, Marcus Nehiba und Ingo Knop
Erkrankungen und Verletzungen des zentralen Nervensystems, der Cauda equina und des tief peripheren Nervensystems verursachen überwiegend eine neurogene Dysfunktion des unteren Harntraktes (NLUTD) mit neurogener Detrusorüberaktivität oder neurogener Detrusorunteraktivität/-akontraktilität, mit oder ohne Harninkontinenz. Nach Klassifikation der Lähmung und der NLUTD werden Therapiekonzepte entsprechend den Funktionsstörungen entwickelt. Die Therapiekonzepte müssen die begleitenden Funktionsstörungen des Darmes und der Sexualität ebenso berücksichtigen wie die Tatsache, dass die betroffenen Menschen immer älter werden, weshalb Therapieempfehlungen dem Alter entsprechend angepasst werden müssen. Die Beratungen sollen Probleme im sozialen Umfeld mit Familie, Wohnsituation, Freizeitgestaltung und Arbeitsleben einschließen. Ziel ist, den Betroffenen durch geeignete Therapiemaßnahmen die Teilhabe am sozialen Leben zu ermöglichen. Eine lebenslange Nachsorge ist unverzichtbar.

Terminologie

Die „International Continence Society“ (ICS) publizierte in 2003 die grundlegend neu entwickelte Terminologie für die Beschreibung von Blasenfunktionszuständen (Abrams et al. 2003) und vom „Arbeitskreis Urologische Funktionsdiagnostik und Urologie der Frau“ wurde diese an den deutschen Sprachgebrauch (Kap. „Klassifikation und Pathophysiologie der weiblichen Harninkontinenz“) adaptiert (Schumacher und Heidler 2012). Inzwischen wurde die Terminologie weiterentwickelt und trägt dem Umstand Rechnung, dass Schädigungen des zentralen und infrakonalen Nervensystems nicht nur neurogene Funktionsstörungen der Harnblase, sondern des gesamten unteren Harntraktes verursachen. Die ICS definierte die Begrifflichkeiten für Symptome, klinische Befunde, urodynamische Beobachtungen und Konditionen, wie sie bei neurogenen Funktionsstörungen des unteren Harntraktes während der Speicherung und der Entleerung unter Berücksichtigung der neurologischen Erkrankung auftreten (D’Ancona et al. 2019; Gajewski et al. 2018). Die für diesen Beitrag wichtigsten Begriffe zur Terminologie sind in Tab. 1 dargestellt.
Tab. 1
Terminologie der International Continence Society (ICS): Fehlfunktionen der Harnblase
2002(1988)
2018/2019
Neurogene Detrusorhyperaktivität/(Hyperreflexie, spastische Blase)
Neurogene Detrusorüberaktivität (NDÜ)
Neurogene Detrusorunteraktivität (NDU)
Neurogene Detrusorakontraktilität (Areflexive Blase)
Neurogene Detrusorakontraktilität (NDA)
Hochdruckblase, Low-Compliance-Blase
Low-Compliance-Blase (LCB)

Ätiologie

Die häufigsten Ursachen neurogener Dysfunktionen des unteren Harntraktes (neurogenic lower urinary tract dysfunction NLUTD) sind in Tab. 2 dargestellt. Zu den Auswirkungen auf die Funktion des unteren Harntraktes wird auf Kap. „Pathophysiologie von Blasenfunktionsstörungen“ verwiesen.
Tab. 2
Häufigste Ursachen von NLUTD
Klassifikation der neurologischen Schädigung
Art der Schädigung
Suprapontine Läsion (SPL)
Zerebrovaskuläre Erkrankungen
Tumoren
Krankheiten der Basalganglien (z. B. Morbus Parkinson)
Entmarkungserkrankungen
Suprasakrale spinale/pontine Läsion (SSL)
Verletzungen (Querschnittlähmung)
Neuralrohrdefekt
Entmarkungserkrankungen
Tumoren
Gefäßerkrankungen
Entzündungen
Sakrale konale Läsion (SCL)
Trauma
Missbildungen des Spinalkanals (einschl. Tethered Cord)
Entmarkungserkrankungen
Infrasakrale Läsion (Cauda equina und periphere Nerven Läsion [CEPNL])
Missbildungen des Spinalkanals
Tumoren der Cauda Equina
Herpes Zoster
Radikale Chirurgie im kleinen Becken
Beckenfrakturen

Rehabilitation

Der Gedanke an Rehabilitation geht schon auf den Orthopäden Konrad Biesalski zurück:
Das oberste Ziel aller Krüppelfürsorge ist, den Krüppel erwerbsfähig zu machen oder kurz durch ein Schlagwort ausgedrückt, ihn aus einem Almosenempfänger zu einem Steuerzahler zu machen (Biesalski 1911).
Das Sozialgesetzbuch IX – Rehabilitation und Teilhabe behinderter Menschen – beschreibt den Anspruch von Menschen mit Handicap auf Rehabilitation.
In den meisten Fällen ist das neurologische Grundleiden nicht heilbar, ebenso wenig die daraus sich entwickelnde NLUTD. Rehabilitation bedeutet hier, dass die Urologie in Kooperation mit allen involvierten Fachgebieten nach der Klassifikation der NLUTD Behandlungskonzepte entwickelt, die den Betroffenen die unbehinderte Teilnahme an allen sozialen Aktivitäten ermöglicht. In Bezug auf die traumatische Querschnittlähmung (QSL) betonte H. J. Gerner stets, dass die Rehabilitation am Unfallort beginne (Gerner 1992). Dies lässt sich auf Neugeborene mit Meningomyelozele (MMC) übertragen, bei denen von Geburt an der Behandlung der NLUTD eine das weitere Leben bestimmende Bedeutung zukommt. Die Beherrschung der Probleme der NLUTD ist eine der Voraussetzungen für eine erfolgreiche Inklusion.
Cave
Die unzureichende Behandlung der NLUTD und der damit meistens verbundenen Harninkontinenz führt zur Ausgrenzung der Betroffenen, zu rezidivierenden Harnwegsinfektionen (HWI), Beeinträchtigung der Nierenfunktion bis hin zum Nierenversagen (vor allem bei angeborener oder erworbener Querschnittlähmung) und zu ausgedehnten Hautulzera, die langwierige und kostenintensive klinische Behandlungen nach sich ziehen.

Klassifikation

Vor Therapiebeginn steht eine möglichst eindeutige Diagnose der NLUTD. Die neurologische Grunderkrankung – kongenital oder erworben – mit ihren Lähmungsfolgen sollte bekannt sein. Neben der allgemeinen Anamnese werden folgende Daten erhoben:
  • Harnblase: Art der Blasenentleerung (normal, pressen, triggern, intermittierender Einmalkatheterismus [IK], transurethraler Dauerkatheter [DK], suprapubischer Fistelkatheter [SPF]); Frequenz, Sensitivität, Urgency, Nykturie, Kontinenz.
  • HWI-Rate/Jahr, mit/ohne Fieber.
  • Darmregulierung: Frequenz/Woche, Sensitivität, Kontinenz, Laxantien, Irrigation, andere Hilfsmittel, Erfordernis fremder Hilfe, Zeitaufwand.
  • Sexualfunktion: Sensibilität, Erektion, Ejakulation, Lubrikation, Erlebnisfähigkeit.
Klinische Untersuchung: Neben der üblichen internistischen und urologischen Untersuchung richtet sich das Augenmerk auf die Erfassung der Sensibilität (insbesondere in den sakralen Segmenten), der Prüfung der Muskelfunktion (Lähmungsniveau), Reflexstatus (vor allem Analreflex, Bulbokavernosusreflex, Hustenreflex, analer Sphinktertonus), angeborene Malformationen, Ataxie/Spastik, Gangbild vs. Rollstuhlabhängigkeit (Kap. „Allgemeine Diagnostik bei neurogener Dysfunktion des unteren Harntrakts (neurogenic lower urinary tract dysfunction – NLUTD)“)
Nach der Harndiagnostik, der Überprüfung der Nierenfunktion und der Infektionsparameter, Erstellung eines Miktionstagebuches, sonographischer Beurteilung des oberen (OHT) und unteren Harntraktes (UHT) erfolgt die Video-Urodynamik mit Klassifikation der NLUTD (Kap. „Allgemeine Diagnostik bei neurogener Dysfunktion des unteren Harntrakts (neurogenic lower urinary tract dysfunction – NLUTD)“)
In Zweifelsfällen kann erst mit Hilfe von Provokationstests (Schnellfüllung, Eiswassertest), Urodynamik in Spinalanästhesie (oder in Narkose) und elektrophysiologischen Untersuchungsmethoden die Diagnose gestellt werden.
Wichtig
Bei NLUTD ist vor jeder Therapieplanung eine Klassifikation mittels Video-Urodynamik erforderlich.

Behandlungsstrategien

Die Entwicklung des Behandlungskonzeptes muss im Gespräch mit den Betroffenen vorbereitet werden. Wichtige Hinweise für die Gestaltung des Therapiekonzeptes und Rehabilitation bei NLUTD infolge neurologischer Erkrankungen können aus den aktuellen Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Urologie (Böthig et al. 2019a) und der European Association of Urology (Blok et al. 2019) u. a. entnommen werden. In der Neurourologie kommt dem intermittierenden Katheterismus (IK) eine zentrale Bedeutung zu (Kap. „Rehabilitation bei Querschnittslähmung (QSL)“ und „Neurogene Blasenfunktionsstörungen bei Querschnittlähmung“). Die häufig vertretene Ansicht, der IK begünstige HWI, trifft in der Regel nicht zu. Gerade die druckfreie regelmäßige Entleerung sowie die Vermeidung von Volumenüberbelastungen des unteren (und oberen Harntraktes) verhindert gehäufte HWI und trägt zum Schutz der Nierenfunktion bei. Voraussetzung ist eine möglichst druckarme Reservoirfunktion.
Wichtig
Kalkulierte empirische antibiotische Therapien sollten bei NLUTD ohne Kenntnis des Keimes und der Resistenzlage nur in dringenden Notfällen durchgeführt werden.
Für die Therapieplanung müssen die durch die neurologische Erkrankung hervorgerufenen funktionellen Beeinträchtigungen berücksichtigt werden. Ein Tetraplegiker, der sich nicht selbst an- und ausziehen kann, wird nur sehr eingeschränkt für den intermittierenden Selbstkatheterismus (ISK) in Betracht kommen. Für gelähmte Männer mit NLUTD und Harninkontinenz, die auf ein Kondomurinal und den Katheterismus angewiesen sind, kann das KIC-System hilfreich sein (Abb. 1). Eine ausgeprägte Spastik der unteren Extremitäten kann gerade bei Frauen den ISK trotz aller Hilfsmittel erheblich erschweren. Hilfreich kann eine Beinspreizhilfe mit Spiegel sein (Abb. 2). Adipositas und lähmungsbedingte Kyphoskoliosen mit Hyperlordosierung der Lendenwirbelsäule und ventraler Kippung des Beckens können für die Betroffenen die Harnröhre für den ISK unerreichbar machen. Ein Ausweg kann hier die Anlage eines kontinenten katheterisierbaren Stomas (Vesikoappendikokutaneostomie [Mitrofanoff-Stoma], Abb. 3, oder in der Yang-Monti-Technik) sein. Voraussetzung ist eine ausreichende Niederdruckreservoirfunktion. Das während der stationären Rehabilitation gewählte Management der Blasenlähmung muss alltagstauglich und sowohl im beruflichen als auch im privaten Umfeld des Patienten umsetzbar sein.

Vorgehensweise bei NLUTD mit neurogener Detrusorunteraktivität oder Detrusorakontraktilität

Es besteht ein Entleerungsversagen in Kombination mit Kontinenz oder mit Belastungsinkontinenz. Die Entleerungsart der Wahl ist der ISK. Mitunter ist die Blasenentleerung mittels Einsatzes der Bauchpresse restharnarm möglich und die Kontinenz ist nicht gravierend beeinträchtigt. Wenn keine rezidivierenden Harnwegsinfektionen und strukturelle Schäden des UHT vorliegen und der OHT schädigungsfrei ist, kann dieses Verfahren akzeptiert werden. Eine regelmäßige jährliche Nachsorge ist unabdingbar. Cholinerg wirkende Medikationen sind nicht zielführend und werden in den Leitlinien auch ausdrücklich nicht empfohlen. Eine Belastungsinkontinenz vom Grad I–II lässt sich gelegentlich mittels sympathomimetisch wirkender Substanzen günstig beeinflussen (cave: Tachykardie). Eine höhergradige Belastungsinkontinenz ist eine Domäne der operativen Therapie (alloplastischer Sphinkter, spannungsfreie suburethrale Bänder, wobei es mit Letzteren noch wenig Erfahrung bei NLUTD gibt). Der ISK ist dann aber unverzichtbar. Eine NLUTD infolge eines kompletten Ausfalls des unteren motorischen Neurons kommt für eine Elektrostimulation nicht in Betracht. Bei inkompletten Schädigungen mit unteraktivem Detrusor kann mit Hilfe der perkutanen Nervenevaluation (PNE) herausgefunden werden, ob eine Neuromodulation eine ausreichend ausgeglichene Blasenentleerung ermöglichen kann.

Vorgehensweise bei NLUTD mit neurogener Detrusorüberaktivität (NDÜ)

Bei NDÜ wird das Vorgehen vom Reflexievolumen (Zeitpunkt in der Füllphase mit der ersten Detrusorüberaktivität) (McKeage 2013), von der Fähigkeit, die Blase ausreichend willentlich und/oder getriggert restharnarm zu entleeren, von dem Ausmaß der aktiven Inkontinenz und den physischen und psychischen Beeinträchtigungen bestimmt. Ist das Reflexievolumen ausreichend groß und die sensible Vorwarnung rechtzeitig, kann ein regelmäßiges Toilettentraining ausreichend sein, um Harninkontinenz zu vermeiden. Ist dies nicht möglich, kann das Reflexievolumen durch niedrig dosierte Antimuskarinika so gesteigert werden, dass eine erträgliche Entleerungsfrequenz mit Kontinenz erreicht wird. Eine synchrone Restharnsteigerung darf nicht eintreten. Insbesondere bei älteren, aber vor allem bei geriatrischen Menschen sollte bei der Auswahl des Antmuskarinikums berücksicht werden, dass nach gegenwärtigem Wissensstand alle ein gewisses Potenzial haben, mit Ausnahme von Trospiumchlorid, die Kognition zu beeinträchtigen. Das höchste Risiko liegt bei Oxybutynin (Muderrisoglu et al. 2019). Nicht alle Antimuskarinika sind für die Therapie der NLUTD zugelassen. Tierexperimentelle Studien geben Hinweise, dass auch bei Alterung die Funktion der Bluthirnschranke nicht beeinträchtigt werde, sofern keine weiteren Pathologien vorliegen. Bei Therapieversagern kann als Alternative die Injektion von Onabotulinumtoxin in den Detrusor vesicae erfolgreich sein (s. unten!).
Sofern damit keine Kontinenz und keine sozial verträgliche Entleerungsfrequenz erreicht wird, kann eine hoch dosierte antimuskarinerge Therapie eine vollständige Unterdrückung der NDÜ herbeiführen. Dann muss aber der ISK oder der IK in der erforderlichen Frequenz durchführbar sein (Domurath und Kutzenberger 2012).
Klinisch kann der Erfolg an der sicheren Kontinenz, der angemessenen IK-Frequenz von 4- bis 6-mal tagsüber und evtl. 1-mal nachts und am Ausbleiben von HWIs abgelesen werden. Eine regelmäßige urodynamische Nachsorge ist unverzichtbar. Ein Reflexievolumen von 400–500 ml sollte angestrebt werden, um den betroffenen Menschen die soziale Teilhabe in der Gemeinschaft und im Beruf zu ermöglichen (Kap. „Neurogene Blasenfunktionsstörungen bei Querschnittlähmung“). Auch hier kann bei Therapieversagern (Unwirksamkeit, Tachyphylaxie, Nebenwirkungen) die Injektion von Onabotulinumtoxin in den Detrusor (z. B. BotoxR 200 AE, Steigerung bis 400 AE im Off Label Use möglich) eine nebenwirkungsarme Alternative sein. Die Zulassung von Onabotulinumtoxin für die Injektion in den Detrusor vesicae erstreckt sich nur auf BotoxR 200 AE bei Querschnittgelähmten sub C08 und an multipler Sklerose (MS) Erkrankten, Expanded Disability Status Scale (EDSS) <6,5 (Kap. „Allgemeine operative Therapie bei Patienten mit neurogenen Blasenfunktionsstörungen“).
Sofern die oben genannten Therapieoptionen versagen, kann die unkontrollierte Detrusorkontraktion für die getriggerte Blasenentleerung genutzt werden. Kontinenz wird in den seltensten Fällen zu erreichen sein. Bei Männern lässt sich die Harninkontinenz durch ein Kondomurinal erträglich beherrschen. Bei Vorliegen einer funktionell obstruktiven Blasenentleerung kann die Sphinkterotomie oder eine Blasenhalsinzision nach Turner-Warwick erforderlich werden (QSL; MMC, MS). Für Frauen gibt es keine vergleichbare Option. Ihnen bleibt hier nur die aufnahmefähige Vorlage. In solchen Situationen erscheint die Anlage einer SPF unumgänglich. Der transurethrale DK ist obsolet.
Wenn die konservativen Therapien versagen, stehen eine Reihe von chirurgischen Behandlungsmethoden zur Verfügung, mit denen die Wiederherstellung der Harnkontinenz gelingen kann (Kap. „Allgemeine operative Therapie bei Patienten mit neurogenen Blasenfunktionsstörungen“).

Patienten mit NLUTD im hohen und geriatrischen Alter

Die in den oben genannten Kapiteln besprochenen Blasenfunktionsstörungen bei Patienten mit NLUTD treten identisch auch bei Menschen in einer geriatrischen Lebensphase auf. Der geriatrische Mensch ist nach Definition der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie in der Regel über 70 Jahre alt und immer zusätzlich multimorbid. Die Blasenfunktionsstörungen werden daher zusätzlich durch diese Faktoren beeinflusst (Wiedemann et al. 2019).
Zu berücksichtigen sind die 6 geriatrischen „I“:
1.
Intellektueller Abbau
 
2.
Instabilität
 
3.
Immobilität
 
4.
Inkontinenz
 
5.
Iatrogene Schädigung (z. B. Polypharmazie, Harnröhrenveränderungen bei/durch Katheterversorgung etc.)
 
6.
 
Die unter Pkt. 4 genannte Anamnese wird bei bekannter urologischer Problematik (rezidivierende Harnwegsinfekte, Blasenfunktionsstörung mit Notwendigkeit der Windel oder Katheter Versorgung) um die altersspezifische Anamnese erweitert.
Differenziert werden muss, ob die beklagte urologische Problematik
A.
iatrogen, pflegerisch oder im Kontext des sozialen Kontaktes begründet und auf dieser Ebene zu therapieren ist oder ob
 
B.
eine Grunderkrankung (neurogen, benignes Prostatasyndrom, Harnröhrenenge, Steinleiden, Störung bei Altersveränderungen der Harnblase etc.) vorliegt.
 
Zu A: Medikamente wie Diuretika, Clozapin, Kalziumantagonisten, Alpha-Blocker, Cholinesterase Inhibitoren und systemische Hormonersatztherapie sind insbesondere beachtenswert. Zusätzlich besteht ein Zusammenhang zwischen exzessiven Koffeingenuss und Drangsymptomen. Ebenso ist die Stuhlgangregulierung zur Klärung einer Blasenfunktionsstörung erforderlich. Eine Optimierung der Flüssigkeitsaufnahme auch bei verändertem Durstgefühl ist insbesondere in Hinblick auf eine Flüssigkeitsrestriktion, die exakt kontrolliert werden muss, zu überlegen.
Bezugnehmend auf die pflegerische Begleitung sind verhaltenstherapeutische Maßnahmen zu initiieren. Festgelegte Entleerungszeiten, individuelle Entleerungszeiten, angebotener Toilettengang, sowie Blasentraining sind Bestandteil der pflegerischen Zuwendung.
Der soziale Kontakt kann unter Berücksichtigung der Blasenfunktion mit in die Therapie eingebunden und gegebenenfalls optimiert werden.
Zu B: Um eine sinnvolle Strategie festlegen zu können sind die hier genannten Defizite mit den üblichen diagnostischen Tools (siehe Abschn. 4) zu ermitteln, um eine individuelle Therapiestrategie mit den Betroffenen zu erarbeiten.

Therapiesicherung durch Physio- und Ergotherapie

Die Aufgabe der Physiotherapie und Ergotherapie ist es die nötigen physiologischen Voraussetzungen des Körpers herzustellen oder insofern zu verbessern, dass die Funktionalität aller wichtigen organischen und neuralen Strukturen gewährleistet ist. Die aktive Einbindung des Betroffenen in seinen Genesungsverlauf ist entscheidend. Insbesondere beim älteren Patienten ist eine Physiotherapie basierend auf einem ganzheitlich orientierenden Vorgehen notwendig. Der Körper muss als Ganzes betrachtet werden, um sowohl die primär als auch sekundär auftretenden Funktionsstörungen bestmöglich zu beeinflussen, die in Folge verschiedener neurologischer Dysfunktionen auftreten können.
Im Folgenden werden beispielhaft Techniken genannt, die diesem Anspruch gerecht werden können:
  • Neurophysiologische Behandlungstechniken
    • Behandlung des zentralen Steuersystems des Körpers (Kortex) und aller beteiligten Strukturen
    • kranio-sakrale Osteopathie
    • PNF (Propriozeptive neuromuskuläre Fazilitation)
    • ganzheitliche Neuroanatomie
    • Feldenkrais
  • viszerale osteopathische Behandlungstechniken
Die ergotherapeutische Zuwendung umfasst:
  • allgemeine ergotherapeutische Behandlung
    • Erstgespräch
    • kognitives Training (Papier-Bleistift-Aufgaben, Spiele, Computerprogramm Cogpack)
  • motorisch funktionelle Übungen
    • Hand Behandlung (Kiesbox-Training, Feinmotorik)
    • Schulterbehandlung (zum Beispiel am Arm-Schulter-Trainer)
    • Mobilisation
  • sensomotorisch rezeptive Übungen
    • Gleichgewichtstraining
    • Sensibilitätstraining
    • Koordinationstraining
    • Spiegeltherapie
  • Aktivitäten des täglichen Lebens inklusive Gehtraining
    • Hilfsmittelberatung
    • Hilfsmitteltraining

Therapiesicherung durch psychologische Betreuung

Unter Berücksichtigung der 6 geriatrischen „I“ ist auch bei der Behandlung der NLUTD eine psychologische Unterstützung wertvoll. Patienten auch im höheren Alter mit einer NLUTD zeigen eine hohe psychische Belastung infolge der Konfrontation mit multiplen Funktionseinschränkungen sowie beeinträchtigter Lebensqualität.
Es bestehen Störungen des Selbstbildes, Schamgefühle, Ausgrenzung und Zukunftsängste, Anpassungsschwierigkeiten, soziale Ängste, Libidoverlust und affektive Störungen wie Depressionen. Es wird mit den Patienten ein angstfreier Raum erarbeitet, der den Umgang und die Akzeptanz mit der Erkrankung besser ermöglicht. Subjektive Krankheitstheorien, insbesondere wenn Schuld- und Schamaspekte damit verbunden sind, sollen einer kognitiven und emotionalen Verarbeitung zugeführt werden. Hiermit soll eine Überwindung dieser Theorien und die Entwicklung eines selbstgestützten Willens zum Besseren ermöglicht werden.
Psychologische Zuwendungen können in Einzelgesprächen aber auch in Gruppen hilfreich sein.
Weitere ergänzende Maßnahmen der Psychologie sind zum Beispiel die Entspannungstherapie (progressive Muskelrelaxation nach Jacobsen) zur Förderung der Regeneration. Darüber hinaus können psychologische Schulungen zu den Themen Stressbewältigung, Schlafstörung sowie personale und soziale Schutzfaktoren angeboten werden.

Beratung

Hilfsmittel

Ein zentraler Stellenwert kommt dem ISK zu. Überwiegend werden hydrophile oder mit Gleitmittel beschichtete Katheter angewandt. Es gibt Kompaktversionen, die für die Anwender speziell auf Reisen sehr komfortabel sind. Die Kosten sind der limitierende Faktor. Mit den Patienten muss erprobt werden, welcher Katheter der individuell am besten geeignete ist. Die Anwender sollten das Fabrikat benutzen, mit dem sie am besten störungsfrei ohne Selbstverletzung in die Harnblase gelangen. Eine AWMF-S2k-Leitlinie ist dazu publiziert (Böthig et al. 2019b). Mitunter ist der ISK nur mit zusätzlichen Hilfsmitteln („Katheterhand“ oder Beinspreizhilfe) möglich.
Kondomurinalträger haben nicht selten das Problem der unkontrollierbaren Ablösung infolge einer lähmungsbedingten Penisretraktion. Mit Hilfe eine V-Y-Plastik im Bereich des Penoskrotalwinkels lässt sich der Penisschaft für die Kondombefestigung verlängern, durch die Versorgung mit Penisimplantaten die Retraktion verhindern.
Eine häufig gestellte Frage ist die der Trinkmenge. Eine hohe Trinkmenge (deutlich über 2 l/Tag ist nur bei nicht vermeidbarer Harnableitung mittels suprapubischer Blasenfistel angebracht. Bei den oben erörterten Therapieoptionen ist eine Wasserzufuhr ratsam, die zu einer Tagesharnausscheidung von ca. 1,5 l führt.

Neurogene Darmfunktionsstörung

In den meisten Fällen wird die NLUTD von einer neurogenen Darmfunktionsstörung begleitet. Obstipation und Stuhlinkontinenz beeinträchtigen die Lebensqualität erheblich. Es darf nicht übersehen werden, dass Therapiemaßnahmen wie die antimuskarinerge Therapie die Obstipation begünstigen. Deshalb gehört zur Rehabilitation bei NLUTD auch eine Beratung bezüglich einer regelmäßigen Stuhlregulierung begleitet von einer ballaststoffreichen Ernährung. Wenn erforderlich, sollte die Applikation von Laxantien eher rektal als oral erfolgen. Nicht selten ist die digitale Evakuation nicht vermeidbar. Verschiedene Formen der Irrigation sind fester Bestandteil des Darmmanagements. In sorgfältig ausgewählten Fällen kann ein appendikokutanes Stoma mit antegrader Lavage oder die sakrale Neurostimulation bei Stuhlinkontinenz hilfreich sein. Sowohl bei Obstipation als auch bei Stuhlinkontinenz ist mitunter die Anlage eines Anus praeter die letzte Option. Für weitere Details ist auch hier eine AWMF Leitlinie publiziert (Geng et al. 2019), die sich zwar auf Querschnittgelähmte bezieht, aber mit der erforderlichen kritischen Betrachtung auf andere neurologische Störungen übertragen werden kann.

Neurogene Sexualfunktionsstörung

Neurogene Störungen der Sexualfunktion treten in Abhängigkeit von der neurologischen Erkrankung auf, beim Mann mit Beeinträchtigung der Sensibilität, Erektion, Ejakulation, Libido sowie der Erlebnisfähigkeit, bei der Frau mit Störung der Libido, Sensibilität, Lubrikation, der erektilen Funktion und der Erlebnisfähigkeit, wohingegen der Zyklus und auch die Empfängnisfähigkeit nicht oder nur vorübergehend in der Akutphase eines Traumas oder einer Erkrankung beeinträchtigt sein können (DasGupta und Fowler 2003). Das einfühlsame Gespräch hilft, die Störungen zu erfassen und Wege aufzuzeigen, verbliebene Funktionen zu nutzen oder mit Hilfe von heute zur Verfügung stehenden Medikamenten oder Hilfsmitteln Anregungen zu vermitteln, um ein erfülltes Sexualleben zu ermöglichen. Es ist oft ein langer Weg, bis der gelähmte Mann in der Lage ist, sich in dieser veränderten Lebenssituation als wertvoll zu begreifen und zu akzeptieren. Frauen sprechen seltener über das Thema Sexualleben, aber erleben die lähmungsbedingten Beeinträchtigungen nicht minder traumatisierend. Schrittweises Erleben der körperlichen Veränderungen, Entdecken von vorher nicht wahrgenommenen erogenen Zonen und das Wiedererlernen und Akzeptieren der eigenen Attraktivität sind erste Schritte zur Rehabilitation auch im Bereich der Sexualität.

Soziales Umfeld

Während der klinischen medizinischen Rehabilitation sind begleitend Maßnahmen erforderlich, um den Menschen mit Handicap ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen. In Abhängigkeit vom Ausmaß der Behinderung sollte ein barrierefreies Wohnumfeld mit einer geeigneten Sanitäreinrichtungen geschaffen werden. Oft sind umfangreiche Baumaßnahmen erforderlich, für die professionelle Beratung unumgänglich ist. Ebenso sind Anpassungen des Arbeitsplatzes an die Behinderung und der Sanitäranlagen am Arbeitsplatz erforderlich, damit auch hier die Inklusion gelingt. Auch Umschulungen können helfen, dieses Ziel zu erreichen.

Medizinisch-beruflich orientierte Rehabilitation (MBOR)

MBOR-Problematik aufgrund persistierender therapieresistenter urologischer Funktionsstörungen

Hier dominieren edukative Verfahren zum Umgang mit dem Thema NLUTD, vermittelt durch Ärzte, Pflegepersonal, Physiotherapeuten und Psychologen. Die individuelle Belastung durch die neurogene Funktionsstörung des unteren Harntraktes, häufig verbunden mit Harninkontinenz, wird gemeinsam mit dem Rehabilitanden herausgearbeitet und Bewältigungsstrategien und -ressourcen werden thematisiert. Aus diesen edukativen Verfahren resultiert häufig eine erhöhte Toleranzschwelle gegenüber dem individuellen Belastungsdruck durch die persistierende NLUTD.
Durch Ärzte und das Pflegepersonal erfolgt eine dezidierte Beratung über die korrekte Verwendung von Hilfsmitteln. Der ISK hat einen hohen Stellenwert in der neuro-urologischen Therapie, so dass auch für Menschen mit NLUTD Optimierungen am Arbeitsplatz erforderlich werden können. Überwiegend muss der ISK von geeigneten medikamentösen Therapien gemäß dem urodynamischen Befund begleitet werden. Sollten diese Maßnahmen nicht zielführend sein, kann eine intensive Beratung zum Management der Harninkontinenz und die geeignete Beschaffenheit von Vorlagen erforderlich sein. Je nach Art der Belastung gibt es unterschiedliche Vorlagenqualitäten, die den Umgang mit der persistierenden Harninkontinenz, besonders in kritischen Situationen, ausgleichen können. Sollte trotzdem weiterhin eine für den Patienten unangemessene Belastungssituation bestehen, so wird ärztlicherseits nach Ausschöpfen aller konservativer Therapiemaßnahmen z. B. auf die Möglichkeit eines artifiziellen Sphinkters hingewiesen, aber auch über den Sozialdienst eine Kontaktaufnahme zum Arbeitgeber hergestellt mit möglicher Umsetzung am Arbeitsplatz bzw. Optimierung des Arbeitsplatzes.

Patienten mit einer allgemeinen besonderen beruflichen Problemlage (BBPL)

Bei diesen Rehabilitanden können die Fähigkeitsstörungen auf dem psychosozialen, psychosomatischen, orthopädischen und neurologischen Sektor vorliegen, wobei sich hier aber auch häufig Überschneidungen ergeben.
Im psychosomatischen, orthopädischen und neurologischen Bereich wird ein Anforderungs- und Fähigkeitsprofil des Rehabilitanden auf der Grundlage etablierter Testverfahren erstellt. Ferner kann die Ableitung eines Zielprofils mit einer Zielvereinbarung getroffen werden und im günstigen Fall die Erstellung eines Therapieprogramms aus Therapiemodulen zur Erreichung des Therapieziels erfolgen.

Lebenslange Nachsorge

Die NLUTD und die ihr zu Grunde liegende neurologische Störung ist ein dynamischer Prozess, mit Potenzial zur Besserung, häufiger zur schleichenden Verschlimmerung. Alle Menschen mit NLUTD bedürfen daher in Abhängigkeit vom individuellen Risikoprofil lebenslang einer regelmäßigen neuro-urologischen Nachsorge in ein- bis zweijährlichen Abständen. Neben der Erfassung von möglichen Veränderungen in Bezug auf die NLUTD und die neurologische Grunderkrankung sollte die Funktion des UHT mittels Urodynamik, wenn erforderlich mittels Video-Urodynamik, und sonographisch die Morphologie des OHT sowie die Nierenfunktion überprüft werden. Probleme der neurogenen Darm- und Sexualfunktionsstörung müssen erfragt und einer Beratung zugeführt werden. Ein ungewohntes Auftreten von rezidivierenden Harnwegsinfektionen kann ein Signal für eine Veränderung der NLUTD sein und sollte Anlass zum umgehenden Handeln geben.

Zusammenfassung

  • Die Rehabilitation bei NLUTD ist in Abhängigkeit von der zugrunde liegenden neurologischen Störung ein dynamischer Prozess.
  • Eine effiziente Therapie der NLUTD ist erst nach video-urodynamischer Diagnostik mit Klassifikation des Lähmungstyps des unteren Harntraktes und Kenntnis der lähmungsspezifischen Einschränkungen möglich.
  • Es gibt Grundprinzipien für die Behandlung der verschiedenen Formen der NLUTD, aber die Entwicklung des Therapiekonzeptes ist jeweils eine individuelle Entscheidung in Abstimmung zwischen Patienten und Neurourologen.
  • Die Wiederherstellung der Niederdruckreservoirfunktion mit Kontinenz hat oberste Priorität.
  • In überwiegenden Fällen ist der intermittierende Katheterismus (IK) die Blasenentleerungsart der Wahl.
  • Alle Menschen mit NLUTD bedürfen einer lebenslangen neurourologischen Nachsorge mit Überprüfung des Therapiekonzeptes, da sich sowohl die Lähmungssituation als auch der Typ der NLUTD ändern kann.
  • Die Probleme der neurogenen Darmfunktions- und Sexualfunktionsstörung dürfen nicht außer Acht gelassen werden und sind zentraler Bestandteil einer erfolgreichen Rehabilitation und Nachsorge.
Literatur
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