Sexuelle Funktionsstörungen des Mannes
Sexuelle Funktionsstörungen stellen die häufigsten Sexualstörungen des Mannes dar, alle Phasen des sexuellen Reaktionszyklus (Appetenz-, Erregungs-, Plateau-, Orgasmusphase) können gestört sein. Schmerzen beim Geschlechtsverkehr sind bei Männern eher selten. Während mit der Ejaculatio praecox Störungen des Orgasmus am häufigsten sind, geben sexuelle Erregungsstörungen (also Erektionsstörungen) deutlich häufiger Anlass zur ärztlichen Konsultation. Störungen des sexuellen Verlangens spielen eine zunehmende Rolle. Wesentlich für die Einordnung als krankheitswertige Störungen ist, dass sie in klinisch bedeutsamer Weise Leidensdruck für den Betroffenen oder innerhalb der Beziehung auslösen. Alle Störungen können als primäre, sekundäre, situative und generalisierte Typen auftreten. Die Ätiopathogenese ist multifaktoriell, wobei biologische und psychosoziale Faktoren eng miteinander verwoben sind. Ein multimodaler Behandlungsansatz ist oft hilfreich. Sexuelle Funktionsstörungen können allein oder in Kombination auftreten, was die Abgrenzung zu anderen Sexualstörungen sowie zu anderen seelischen und körperlichen Erkrankungen verlangt. Für die Diagnostik ist die Sicht auf den Symptomträger als auch auf seine/n Partnerin/Partner notwendig. Die Therapie sollte (wenn möglich) mit dem Paar erfolgen, dies betrifft die Sexualberatung, Sexualtherapie und somatische Behandlungsmethoden.