Applikationsform
Intravenöse Applikation über einen zentralen oder sicheren peripheren Zugang. Für die Applikation wird die Verwendung eines In- Line- Filters mit einer nominalen Porengröße von 0,22 μm empfohlen. Es dürfen keine PVC-Infusionsbehältnisse oder Polyurethan-Infusionsbestecke für die Zubereitung und Anwendung der Infusionslösung benutzt werden. Wie bei allen parenteral anzuwendenden Arzneimitteln sollte die Infusionslösung vor Gebrauch visuell überprüft werden. Da die Infusionslösung übersättigt ist, kann sie nach einiger Zeit auskristallisieren. Wenn das der Fall ist, darf die Lösung nicht mehr verwendet und muss verworfen werden.
Dosierung
Die Standarddosierung ist 25 mg/m
2 KOF, 3-wöchentlich mit 10 mg Prednison/Prednisolon oral täglich. 30 min. vor Infusion wird die i. v. Applikation der Kombination Antihistaminikum/Kortikosteroid/H
2-Antagonist empfohlen. Dosisreduktion auf 20 mg/m
2 KOF bei Neutropenie, Diarrhö und Neuropathie (Abschn.
3.6) möglich.
Elimination
Cabazitaxel wird überwiegend in der Leber metabolisiert (>95 %), hauptsächlich durch das CYP3A4-Isoenzym (80–90 %). Cabazitaxel ist die vorwiegend in humanem
Plasma zirkulierende Komponente. Im Plasma wurden 7 Metaboliten gefunden, wobei der Hauptmetabolit 5 % der Cabazitaxel-Exposition ausmacht. Ungefähr 20 Cabazitaxel-Metaboliten werden beim Menschen im
Urin und in den Fäzes ausgeschieden.
Toxizitäten
Die Myelosuppression
und im Speziellen die Neutropenie ist die häufigste Nebenwirkung von Cabazitaxel. Eine primäre Prophylaxe mit Granulozyten-koloniestimulierendem Faktor (
G-CSF) sollte bei Patienten in Erwägung gezogen werden, die klinische Hochrisikofaktoren (Alter über 65 Jahre, schlechter Allgemeinzustand, vorhergehende Episoden febriler Neutropenie, intensive vorhergehende
Strahlentherapie, schlechter Ernährungszustand oder andere schwerwiegende Komorbiditäten) aufweisen, aufgrund derer sie für häufigere durch eine lang anhaltende Neutropenie bedingte Komplikationen prädisponiert sind. Die Behandlung der Patienten darf erst bei Erreichen einer Neutrophilenzahl von mindestens 1500/mm
3 wieder aufgenommen werden.
Patienten unter Cabazitaxel leiden öfter als Docetaxel-Patienten unter Diarrhö. Die Behandlung erfolgt mit den üblichen Antidiarrhoika wie Loperamid. Entsprechende Maßnahmen zur Rehydratation der Patienten sollten eingeleitet werden. Bei Auftreten einer Diarrhö ≥ Grad 3 können ein Aussetzen der Behandlung oder eine Dosisreduktion erforderlich sein.
Unter der Behandlung mit Cabazitaxel wurden Fälle von peripherer Neuropathie, peripherer sensorischer Neuropathie (z. B. Parästhesien, Dysästhesien) und peripherer motorischer Neuropathie beobachtet. Nach Auftreten neuropathischer Beschwerden sollte die Behandlung bis zur Besserung pausiert werden, bei persistierender peripherer Neuropathie ≥ Grad 2 sollte die Cabazitaxel-Dosis von 25 mg/m2 auf 20 mg/m2 reduziert werden.
Nierenfunktionsstörungen wurden bei Patienten mit septischem Krankheitsbild sowie unter schwerer Dehydratation aufgrund von Diarrhö oder Erbrechen beobachtet. Bei Auftreten von Nierenversagen ≥ Grad 3 gemäß CTC („common toxicity criteria“) ist die Behandlung mit Cabazitaxel abzubrechen.
Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion ist die Behandlung mit Cabazitaxel kontraindiziert (
Bilirubin ≥1-Fache des oberen Normalwertes oder Aspartataminotransferase [AST] und/oder Alaninaminotransferase [ALT] ≥1,5-Fache der oberen Normalwerte).
Kontraindikationen
Überempfindlichkeit gegen Cabazitaxel, gegen andere Taxane oder einen der sonstigen Bestandteile in der Formulierung, einschließlich Polysorbat 80. Bei einer Neutrophilenzahl <1500/mm
3. Bei eingeschränkter Leberfunktion (
Bilirubin ≥1-Fache des oberen Normalwerts oder AST und/oder ALT ≥1,5-Fache der oberen Normalwerte). Gleichzeitige Impfung mit einem Gelbfieberimpfstoff.