Zu den häufigsten Conduit-assoziierten Komplikationen, die bei etwa ¼ der Patienten auftreten zählen Nieren- und Stomafunktionsstörungen, abdominelle Beschwerden sowie symptomatische
urogenitale Infektionen. Parastomale Hernien treten bei bis zu 20 % der Patienten mit einem Ileum-Conduit auf, bleiben jedoch zumeist asymptomatisch. Auch die Rezidivrate der operativen Versorgung ist hoch, sodass eine operative Therapie individuell und sorgfältig erwogen werden sollte (Narang et al.
2017). Seltener sind Conduit- oder Harnleiterimplantationsengen (15 %) und die
Urolithiasis (9 %). Bei 45 % der Patienten entwickelten sich die Komplikationen innerhalb der ersten 5 Jahre, treten jedoch noch bis zu 20 Jahre nach
Zystektomie auf (Hautmann et al.
2011a). In Bezug auf Langzeitkomplikationen nach Neoblase sind Harnleiterimplantationsengen in 2–11 % der Fälle beschrieben,
Ileus oder mechanische Dünndarmobstruktionen kommen in 1–11 % vor und fieberhafte
urogenitale Infektionen in 8–6 % (Hautmann et al.
2011b). Ein direkter Vergleich zwischen Komplikationen nach Conduit und Neoblase ist schwierig, da bereits präoperativ eine Patientenselektion stattfindet. Besonders zu erwähnen ist das Risiko der Entwicklung einer Blasenentleerungsstörung, welches insbesondere bei Frauen mit einer Neoblase mit 10–20 % deutlich erhöht ist und den intermittierenden Selbstkatheterismus notwendig machen kann (Smith et al.
2017). Insgesamt benötigen etwa 6–40 % der Patienten im Langzeitverlauf eine chirurgische Re-Intervention (Hautmann et al.
2011a).