Definition
Bei der Basler
Befindlichkeitsskala von Hobi (
1985) handelt es sich um eine Selbstbeurteilungsskala zur Erfassung der Aktiviertheit.
Siehe dazu auch „Psychometrische Fragebögen zum Befinden“.
Messverfahren
Die Erfassung der Aktiviertheit erfolgt hinsichtlich 4 faktorenanalytisch gewonnener Befindlichkeitsdimensionen: Vitalität, intrapsychischer Gleichgewichtszustand, soziale Extravertiertheit sowie ein Faktor für Vigilität und kognitive Steuerungs- und Leistungsfähigkeit. Jedes Item ist durch 2 gegensätzliche Adjektive definiert. Der Proband kann bei jedem Item auf einem siebenstufigen Kontinuum zwischen dem niedrigen und hohen Aktivierungsniveau des jeweiligen Stimmungsaspekts wählen. Von den Autoren intendiert, können keine Maximalpunktwerte erfasst werden. Es kann demnach nicht festgestellt werden, ob ein Proband außerhalb der Norm liegt. Das Verfahren kann als Einzel- oder Gruppentest durchgeführt werden.
Auswerteverfahren, Bewertung
Die Basler
Befindlichkeitsskala stellt ein sehr zeitökonomisches Verfahren hinsichtlich Durchführung, Bearbeitung und Auswertung dar. Die Probanden benötigen ca. 2–5 Minuten für das Ausfüllen des Inventars. Als Auswertungshilfe steht eine Schablone zur Verfügung.
Das Verfahren beruht auf den Prinzipien der klassischen Testtheorie. Die endgültige Version wurde mit 16 Items konstruiert. Hinsichtlich der testtheoretischen Gütekriterien ergab sich pro Skala ein hohes Cronbach-Alpha zwischen 0,83 und 0,91. Dieser aufgewertete Split-Half-Koeffizient spricht für eine gute Reliabilität und interne Konsistenz der jeweiligen Skala. Auch das Gesamtinventar weist mit 0,92 und 0,95 ein hohes Cronbach-Alpha für die Gruppe der Gesunden und die Gruppe der Kranken auf.
Apparative Umsetzung, Geräte
Eine computergestützte Fassung liegt im Hogrefe-Testsystem CORA vor.
Indikationen
Das Inventar eignet sich besonders für Verlaufsuntersuchungen, Erfassung von ausgeprägten zirkadianen Schwankungen der Stimmung und zur Gruppen- und Einzelfalldiagnostik.
Grenzen der Methode
Ausgesprochen manische Zustände lassen sich mit diesem Verfahren nicht abbilden, da nicht die ganze Stimmungs-Antriebs-Dimension zwischen Depression und Manie erfasst wird.