Definition
Die Eigenschaftswörterliste von Janke und Debus (
1978) ist ein mehrdimensionales psychometrisches Selbstbeurteilungsverfahren, das 15 beziehungsweise 14 Aspekte der momentanen Befindlichkeit erfasst.
Siehe auch „Psychometrische Fragebögen zum Befinden“.
Messverfahren
Es liegt eine Normalform (EWL-N) vor, die 15 Aspekte misst. Die Kurzform (EWL-K) enthält 14 Aspekte. Die EWL-N weist 161 Items auf und die EWL-K 123 Items. Die jeweiligen Items zu den unterschiedlichen Aspekten der momentanen Befindlichkeit bilden eine Subskala. Die 15 beziehungsweise 14 Befindlichkeitsaspekte lassen sich zu insgesamt 6 größeren Bereichen zuordnen: leistungsbezogene Aktivität, allgemeine Desaktivität, Extraversion/Intraversion, allgemeines Wohlbehagen, emotionale Gereiztheit und Angst. Das Collegium Internationale Psychiatricae Scalarum (CIPS) gab 1996 eine weitere Kurzform mit 60 Items als EWL 60S heraus.
Auswerteverfahren, Bewertung
Die Durchführung mit einer Zeitdauer zwischen 10 und 30 Minuten ist als umfangreich zu betrachten. Die Auswertung hingegen stellt sich durch Zuhilfenahme einer Schablone zeitökonomisch dar.
Das Verfahren kann hinsichtlich Durchführung und Auswertung als objektiv angesehen werden. Die Reliabilität liegt bei den meisten Skalen bei r > 0,90, nur bei einigen wenigen Skalen liegt die Reliabilität bei r > 0,80. Die
Validität erwies sich in mehreren Untersuchungen als gut. Normen sind nicht vorgesehen, da nach den Autoren die Befindlichkeit keinem normativen Charakter unterliege. Mittelwerte, Streuungen, Mediane und Quartile sind jedoch im Handbuch nachzulesen (Janke und Debus
1978).
Apparative Umsetzung, Geräte
Computerversionen werden im Rahmen des Wiener Testsystems von der Firma Schuhfried angeboten und als Programmmodul im Rahmen des Hogrefe-Testsystems (HTS) vom Apparatezentrum.
Indikationen
Das Inventar wurde ausschließlich für Erwachsene konzipiert. Die Normalform (EWL-N) wurde für gesunde Probanden entwickelt, die Kurzform (EWL-K) für psychiatrische Patienten. Das Verfahren eignet sich gut für Längsschnittuntersuchungen.
Grenzen der Methode
Verständnisprobleme hinsichtlich der Bedeutung einzelner Adjektive beim Probanden können die Aussagefähigkeit des Inventars einschränken.