Definition
Das Verfahren von Hoffmann et al. (
1996) dient der Erfassung allgemeiner Persönlichkeitsmerkmale von Insomniepatienten und der Erhebung der subjektiven Schlafqualität. Die Konzeption des FEPS-I beruht auf deskriptiven Überlegungen und ist nicht an ätiologische Vorstellungen zur Genese der
Insomnien gebunden.
Siehe auch „Fragebogen zur Erfassung spezifischer Persönlichkeitsmerkmale Schlafgestörter“ (FEPS-II); „Fragebögen zur Insomnie“; „Fragebögen zu Schlafgewohnheiten und zur Schlafqualität“.
Messverfahren
Der FEPS-I wurde nach den Autoren insbesondere für den Einsatz in Schlafambulanzen konstruiert. Er besteht aus 64 faktorenanalytisch gewonnenen Items, das Antwort-Rating ist fünffach gestuft. Die einzelnen Skalen sind den Persönlichkeitsmerkmalen „Lebensgefühl“, „Selbstbewusstsein“, „psychische Erregung“, „physische Erregung“, „Aggressionsverhalten“ und „Körperbeachtung“ zugeordnet. Die Zusatzskala „subjektive Schlafqualität“ dient der Unterscheidung von Schlafgesunden zu Schlafgestörten.
Auswerteverfahren, Bewertung
Die Auswertung und Interpretation erfolgen über die Bestimmung von Stanine-Werten und diagnosespezifischen Skalenprofilen. Normwerte sind nach Alter und Geschlecht differenziert und liegen getrennt für Schlafgesunde und für Patienten mit
Schlafstörungen vor. Die Auswertung benötigt pro Fall ca. 10 Minuten und kann noch als ökonomisch bezeichnet werden. Hinsichtlich Objektivität, Reliabilität und
Validität zeigt sich das Verfahren teilweise nicht ganz zufriedenstellend.
Indikationen
Der FEPS-I ist nach Hoffmann et al. (
1996, S. 1) als „klinisches Inventar und Forschungsinstrument für schlafgestörte Zielgruppen“ zu betrachten. Für die Veränderungsmessung ist das Verfahren nur eingeschränkt geeignet. Als Screeninginstrument ergänzt der FEPS-I die biographische und situative Exploration schlafgestörter Probanden. Der gemeinsame Einsatz von FEPS-I und FEPS-II ermöglicht die Erfassung sowohl allgemeiner als auch spezifischer Persönlichkeitsmerkmale schlafgestörter Patienten.
Grenzen der Methode
Die zu den testtheoretischen Gütekriterien mitgeteilten Werte fallen nur teilweise zufriedenstellend aus. Die Stabilitätskoeffizienten weisen die FEPS-I-Skalen als in sehr unterschiedlichem Ausmaß änderungssensibel aus. Hoffmann et al. (
1996) empfehlen aus diesem Grunde den FEPS-I nur eingeschränkt für die wiederholte Anwendung. Die Trennung der diagnostischen Gruppen mittels der FEPS-I-Skalen gelingt nicht durchgängig. Zur Unterscheidung zwischen primären und sekundären
Insomnien erscheint der FEPS-I als alleiniges diagnostisches Instrumentarium nicht geeignet.