Synonyme
Spannungskopfschmerz
Englischer Begriff
tension type headache
Definition
Der Kopfschmerz vom Spannungstyp gehört zu den „Schlafbezogene Kopfschmerzen“ (siehe auch „Kopfschmerz“). Die Diagnose erfolgt nach den Kriterien der International Headache Society (IHS) von 2013 auf der Grundlage des klinischen Erscheinungsbildes.
Epidemiologie
Bezogen auf die Gesamtbevölkerung liegt die Lebenszeitprävalenz beim chronischen Kopfschmerz vom Spannungstyp bei 3 % und beim episodischen Kopfschmerz vom Spannungstyp bei 20–30 %. Der Kopfschmerz vom Spannungstyp betrifft Frauen in einem Verhältnis von 1,5:1 im Vergleich zu Männern.
Pathophysiologie
Trotz eingehender Untersuchungen findet sich bei den meisten Patienten keine fassbare Ursache. Offensichtlich bestehen pathophysiologische Mechanismen, die wir nicht kennen und die wir bis heute nicht durch Untersuchungsmethoden erfassen können.
Symptomatik
Es kommt zu wiederkehrenden Episoden eines Kopfschmerzes, der Minuten oder Tage dauern kann. Der
Schmerz ist typischerweise dumpf-drückend oder ziehend, von leichter bis mäßiger Intensität, beidseitig und holozephal und verstärkt sich nicht bei körperlicher Aktivität. Übelkeit fehlt, Photophobie und/oder Phonophobie können vorhanden sein. Es wird nach der Frequenz ein episodischer (<180 Tage/Jahr) von einem chronischen (>180 Tage/Jahr) Kopfschmerz vom Spannungstyp unterschieden.
Patienten mit Kopfschmerz vom Spannungstyp berichten häufig von
Schlafstörungen und wachen oft in den frühen Morgenstunden mit Kopfschmerz auf, ohne wieder einschlafen zu können. Bei Patienten mit chronischem Kopfschmerz vom Spannungstyp konnten eine Reduktion der Schlafstadien N2 und N3 mit einer relativen Zunahme des Schlafstadiums N1, eine reduzierte Gesamtschlafzeit und Schlafeffizienz sowie gehäufte nächtliche Bewegungen beobachtet werden. Ein gesicherter Zusammenhang mit dem
REM-Schlaf wurde bislang nicht beobachtet.
Therapie
In der Therapie des Kopfschmerzes vom Spannungstyp werden akut vor allem nicht steroidale
Analgetika und zur Prophylaxe trizyklische
Antidepressiva und
Entspannungsverfahren entsprechend den Therapieempfehlungen der Deutschen Migräne- und Kopfschmerz-Gesellschaft (
www.dmkg.de) eingesetzt.