Nachtschweiß ist ein Leitsymptom bei
Tuberkulose und
Lymphomen. Verglichen mit der hohen
Prävalenz des Symptoms, liegen ihm in den meisten Fällen jedoch andere Ursachen zugrunde (Tab.
1). Genauere Zusammenhänge deckt eine Faktorenanalyse auf (Mold et al.
2002): Isolierter Nachtschweiß ist assoziiert mit Panikattacken (in der Gesamtgruppe), mit Schlafproblemen bei Männern und Älteren sowie mit Hitzewellen bei Frauen. Tag- und Nachtschweiß korreliert in der Gesamtgruppe mit Alter, Körpergewicht, Hitzewellen, chronischen Infektionen, Schlafproblemen, der Einnahme von selektiven Serotoninwiederaufnahmehemmern,
Antidepressiva und
Xanthinen, bei Männern mit Körpergewicht, Hitzewellen und Alkoholkonsum, bei Frauen mit Körpergewicht, Schlafproblemen, Hitzewellen, Serotoninwiederaufnahmehemmern, nichttrizyklischen Antidepressiva und
Antihistaminika. Gefragt nach möglichen Ursachen geben weniger als ein Fünftel der Patienten mögliche Gründe an. Menopause, Stress und Nebenwirkung von Pharmaka waren die häufigsten Nennungen.
Tab. 1
Mögliche Ursachen des Nachtschweißes (Mold et al.
2002; Viera et al.
2003)
Infektionen | |
Rheumatische Erkrankungen | |
Endokrine Erkrankungen | |
Internistische Erkrankungen | |
Psychiatrische Erkrankungen | Sogenanntes Chronic Fatigue Syndrom (CFS), Angstzustände, Panikattacken |
Medikamente | Antipyretika, Salizylate, Acetaminophen, Antihypertensiva, Antihistaminika, Serotoninwiederaufnahmehemmer, trizyklische Antidepressiva, Xanthine |
Drogen | Alkohol, Heroin |
Besondere Konditionen | Vegetative Hyperaktivität, Schwangerschaft, Adipositas |