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Enzyklopädie der Schlafmedizin
Info
Publiziert am: 19.06.2020

REM-Schlaf

Verfasst von: Helga Peter
Definition von REM-Schlaf.

Synonyme

Rapid-eye-movement-Schlaf; Schlafstadium R; Früher übliche Bezeichnungen: Paradoxer Schlaf; Desynchronisierter Schlaf; Traumschlaf; rascher Schlaf

Englischer Begriff

REM sleep; fast sleep; sleep stage R

Definition

Der REM-Schlaf ist eines der Schlafstadien, als Stadium R bezeichnet gemäß der Definition des „AASM-Manual“ („Polysomnographie und Hypnogramm“). Er wurde benannt nach den für das Stadium charakteristischen raschen Augenbewegungen („Elektrookulogramm“). Ein weiteres Charakteristikum ist die „Muskelatonie“, die vor allem die Streck- und Haltemuskulatur betrifft („Elektromyogramm“). Das „Elektroenzephalogramm“ im REM-Schlaf ähnelt dem Grundmuster von Stadium N1 des „Leichtschlaf, charakteristische Veränderungen in der Kardiorespiratorischen Polysomnographie“ mit niedrigamplitudiger gemischtwelliger Aktivität, allerdings ohne die für das Stadium N1 ansonsten charakteristischen scharfen Vertexwellen.
Grundlagen
Beim Neugeborenen beträgt die Gesamtschlafmenge 16 Stunden; die Hälfte davon verbringt es im REM-Schlaf. Beim jungen Erwachsenen sind es nur noch etwa 100 Minuten, verteilt auf fünf Schlafzyklen. Säuger verhalten sich bezüglich der „Thermoregulation“ im REM-Schlaf poikilotherm. Die Kontrolle autonomer Funktionen ist im REM-Schlaf insgesamt herabgesetzt („Autonomes Nervensystem“), sodass beispielsweise bradykarde „Herzrhythmusstörungen“, Sauerstoffdesaturationen und Blutdruckschwankungen im REM-Schlaf mit einer höheren Wahrscheinlichkeit auftreten („Elektrokardiogramm“). Als phasisches REM werden die Anteile von REM-Schlaf mit einer hohen Dichte an raschen Augenbewegungen und Kontraktionen des Mittelohrmuskels sowie irregulären Atembewegungen bezeichnet. Es wird vom tonischen REM abgegrenzt, das nicht durch die hohe Dichte der genannten Ereignisse gekennzeichnet ist, das aber alle übrigen Charakteristika des REM-Schlafs besitzt. Auch pathologische Veränderungen von Herz-Kreislauf-System und Atmung können bei betroffenen Patienten im REM-Schlaf am deutlichsten ausgeprägt sein. Das betrifft beispielsweise „Bluthochdruck“ oder die alveoläre Hypoventilation.
Zu weiteren Informationen über physiologische und pathophysiologische Veränderungen, die mit dem REM-Schlaf assoziiert sind, siehe auch
  • „Albträume“
  • „Atmung“
  • „Endokrinium“
  • „Erektionsstörungen und nächtliche penile Tumeszenz“
  • „Herz-Kreislauf-System“
  • „Kardiovaskuläre Folgen der Obstruktiven Schlafapnoe“
  • „Koronare Herzkrankheit“
  • „Metabolismus“
  • „Motorik“
  • „Parasomnien“
  • „REM-Schlaf, charakteristische Veränderungen in der Kardiorespiratorischen Polysomnographie“
  • „REM-Schlaf-Verhaltensstörung“
  • „Respiratorische Insuffizienz“
  • „Restriktive Lungenerkrankungen“
  • „Schlafbezogene Atmungsstörungen“
  • „Schlafbezogene Hypoventilationssyndrome“
  • „Schlafbezogene Hypoxämie“
  • „Schlafregulation“
  • „Träume“
  • „Tryptophan und Serotonin“