Skip to main content
Histopathologie der Haut
Info
Publiziert am: 08.07.2015

Histologische Strukturen der normalen Haut

Verfasst von: L. Held, G. Metzler und M. Schaller
Die Haut ist ein vielfältiges Organ des Menschen, das neben Bindegewebe und hornbildenden Zellen auch Adnexstrukturen, Nerven, Zellen des Immunsystems und Gefäße umfasst. Mit einem Gewicht von ca. 5–10 kg und einer Fläche von etwa 1,6–2 m2 ist sie das größte Organ des menschlichen Organismus. Die Haut besteht im Wesentlichen aus drei Schichten: der Epidermis und Dermis, welche zusammen die Kutis bilden sowie der Subkutis. Die Epidermis wird aus mehreren Schichten von Keratinozyten gebildet, die Dermis, enthält Kollagenfasern, elastische Fasern sowie zahlreiche Blut-und Lymphgefäße. Die Hauptfunktion der Haut besteht in der Bildung der mechanischen Barriere gegenüber exogenen Noxen bei simultanem Austausch verschiedener Substanzen (Kanitakis 2002).
Die Haut ist ein vielfältiges Organ des Menschen, das neben Bindegewebe und hornbildenden Zellen auch Adnexstrukturen, Nerven, Zellen des Immunsystems und Gefäße umfasst. Mit einem Gewicht von ca. 5–10 kg und einer Fläche von etwa 1,6–2 m2 ist sie das größte Organ des menschlichen Organismus. Die Haut besteht im Wesentlichen aus drei Schichten: der Epidermis und Dermis, welche zusammen die Kutis bilden sowie der Subkutis. Die Epidermis wird aus mehreren Schichten von Keratinozyten gebildet, die Dermis, enthält Kollagenfasern, elastische Fasern sowie zahlreiche Blut-und Lymphgefäße. Die Hauptfunktion der Haut besteht in der Bildung der mechanischen Barriere gegenüber exogenen Noxen bei simultanem Austausch verschiedener Substanzen (Kanitakis 2002).

Epidermis

Die Epidermis besteht zu ca. 90 % aus Keratinozyten sowie einzelnen Melanozyten, Langerhanszellen und Merkelzellen. In der konventionellen Hämotoxylin-Eosin (HE)-Färbung sind diese Zellen kaum zu unterscheiden. Die Epidermis enthält selbst keinerlei Blutgefäße, daher muss die Versorgung durch die darunterliegende Dermis durch Diffusion erfolgen. Die Epidermis stellt sich als mehrschichtiges, verhornendes Plattenepithel dar, die Keratinozyten erscheinen im Lichtmikroskop eosinophil gefärbt (Abb. 1). Während ihres Reifungsprozesses durchwandern die vitalen Keratinozyten die Epidermis ausgehend vom Stratum basale und verlieren schließlich ihren Zellkern und wandeln sich in Hornlamellen um (Chu 2008). Die Folge dieses Differenzierungsvorganges ist eine eosinophile korbgeflechtartige Hornschicht bestehend aus Korneozyten – das Stratum corneum. Die epidermale Homöostase wird durch die fortlaufende Teilung der basalen Keratinozytenschicht in einem Rhythmus von ca. 4 Wochen aufrechterhalten. Das hierzu notwendige Stammzellreservoir befindet sich in den Haarfollikeln, im interfollikulären Stratum basale sowie in den Talgdrüsen (Fuchs 2007; Jones 1996).

Stratum basale

Die Basalzellschicht besteht aus einschichtig angeordneten, hochprismatischen Zellen mit großen runden Zellkernen aus feinem Chromatin und einem schmalen basophilen Zytoplasma (Abb. 1). Über die Hemidesmosomen besteht eine feste Verankerung zur darunterliegenden Basalmembran, während die Desmosomen eine enge Verbindung zu den benachbarten und übergeordneten Keratinozyten des Stratum spinosum gewährleisten. Als germinative Schicht ist das Stratum basale reich an Mitosen. Lichtmikroskopisch finden sich eingestreut einzeln liegende Klarzellen, die Melanozyten (Abb. 1).
Elektronenmikroskopisch findet man in den basalen Keratinozyten kappenartig über dem Zellkern gelegene Melanosomen. Weiterhin zeigen sich Tonofilamente, auch Keratinfilamente genannt, eine Art Intermediärfilamente, die gebündelt das Zytoplasma der Keratinozyten wie ein Netz durchziehen. Sie sind in den desmosomalen Plaques verankert und tragen zur Formation und Stabilität des Zytoskeletts bei. Chemisch bestehen sie aus Polypeptiden, die Zytokeratine heißen. Diese werden in einer bestimmten Reihenfolge im Laufe der Differenzierung exprimiert, die niedermolekularen Keratine 5 und 14 in den basalen Zellen, die höhermolekularen Keratine 1 und 10 erst im Stratum spinosum, darüber Keratin 2e (Kanitakis 2002).

Stratum spinosum

Das Stratum spinosum besteht aus 5–15 Zelllagen Keratinozyten, welche breit variieren (Abb. 1). Die Stachelzellen unterscheiden sich in Form, Struktur, Größe und haben unterschiedliche Funktionen. Die suprabasalen Keratinozyten sind groß und polygonal. Der Zellkern ist prominent und bläschenförmig. Die Kern-Plasma-Relation ist zugunsten des eosinophilen Zytoplasma verschoben. In den oberen Epidermislagen flachen die Zellen durch den Proliferationsdruck ab, um dann ins Stratum granulosum überzugehen. Insbesondere bei präparationsbedingten Schrumpfartefakten treten zwischen den Stachelzellen zytoplasmatische Interzellularbrücken in Erscheinung. Sie entsprechen den Desmosomen, spezifische Zell-Zell-Kontakte, die der Haftung zwischen den benachbarten Keratinozyten dienen.

Stratum granulosum

In dieser dünnen Schicht werden die Zellen deutlich flacher und fallen durch zytoplasmatische basophile Schollen (Keratohyalingranula) auf. Die bis zu 2 μm großen Granula sind eine Ansammlung von histidinreichen Fillagrin – Proteinen und Keratin. In dieser Zellschicht findet die Umwandlung der lebenden Keratinozyten in kernlose Hornzellen (Korneozyten) statt. Die Dicke der Granularzellschicht (Körnerzellschicht, Stratum granulosum) variiert in Abhängigkeit zur darüberliegenden Hornschicht (Stratum corneum). Bei dünner Hornschicht findet man nur ein 1- bis 3-lagiges Stratum granulosum. Im Bereich der akralen Haut, bei prominentem Stratum corneum, findet man ein bis zu 10-mal dickeres Stratum granulosum (Abb. 2). Eine sehr dünne oder fehlende Körnerzellschicht ist in der Regel mit einer Parakeratose assoziiert. Die Parakeratose ist durch die Persistenz der Zellkerne im Stratum corneum charakterisiert. Dies kommt aufgrund einer fehlerhaften bzw. unvollständigen Verhornung der Keratinozyten bei fehlendem Keratohyalingranula zustande. Das Vollbild dieses Phänomens kann man in der Psoriasis vulgaris finden.
Auf ultrastruktureller Ebene werden in den Zellen des Stratum granulosums lipidhaltige Granula (Odland-Körperchen, Keratinosomen) gebildet. Dies sind 100–300 nm große Organellen mit charakteristischer lamellärer Struktur. Sie geben ihren Inhalt (Lipide, Enzyme, Glykoproteine) durch Exozytose in den Interzellularraum ab, woraus die interzelluläre Lipidbarriere im Stratum corneum resultiert.

Stratum corneum

Die Hornschicht (Stratum corneum) ist die oberste Grenzschicht der Haut und fungiert im Wesentlichen als Permeabilitätsbarriere (Abb. 1). Sie besteht aus mehreren Lagen von Korneozyten (Hornzellen) und bildet lichtmikroskopisch ein eosinophiles korbgeflechtartiges Band (Orthokeratose). Die großleibigen, hexagonalen und flachen Korneozyten verlieren durch die terminale Differenzierung den Zellkern und sind somit nicht vital. Die Korneozyten bestehen hauptsächlich aus Keratin, Lipid und einer an die Innenseite der Zellwand angelehnten verhornten Zellhülle. Diese Hülle wird als „cornified envelope“ bezeichnet und ist der chemisch widerstandsfähigste Teil des Korneozyten. Durch die proteolytische Degradierung der Korneodesmosomen in den obersten Schichten des Stratum corneum kommt es zu einer Desquamation und letztlich durch Abschuppung zu einem Verlust der Korneozyten.
An Handflächen und Fußsohlen ist die Hornschicht besonders dick und kompakt ausgeprägt (Abb. 2). In der akralen Haut findet man weiterhin zwischen dem Stratum granulosum und Stratum corneum eine dünne, im HE-Präparat blass erscheinenden Schicht, das Stratum lucidum. Die Tonofilamente des Stratum lucidum sind vor allem parallel zur Hautoberfläche orientiert und in ein dickes interfilamentöses Material eingebettet, dies führt zur optisch dichteren Erscheinung (Kanitakis 2002).

Desmosomen

Desmosomen sind ein Multiproteinkomplex und fungieren als interzelluläre Verbindungsapparate der Epidermis. Durch die Verankerung der intermediären Filamente in der Zellmembran (intrazelluläre Plaques) im Bereich der Desmosomen kommt es zur Stabilisierung des Zytoskeletts und zu einer festen Verbindung benachbarter Keratinozyten. Lichtmikroskopisch imponieren diese Zell-Zell-Kontakte als fadenförmige Brücken zwischen den Keratinozyten. Ultrastrukturell sind sie deutlich komplexer (Abb. 3).
Die biochemische Zusammensetzung der Desmosomen variiert von Gewebetyp zu Gewebetyp; die Grundbausteine sind jedoch prinzipiell gleicher Natur und werden aus transmembranösen Glykoproteinen gebildet. Zu den wichtigsten Protein-Familien gehören die Cadherine (Desmogleine, Desmocolline), die Armadillo Proteinfamilie (Plakoglobin, Plakophiline) sowie die Plakine (Desmoplakin, Plektin, Envoplakin, Periplakin). Die epidermisrelevanten Proteine umfassen mehrere Isoformen, dazu gehören die Desmogleine (Dsg) 1–4 sowie die Desmocolline (Dsc) 1–3. Während Dsg1 und Dsc1 vorwiegend in den superfiziellen Epidermisbereichen präsent sind, werden Dsg3 und Dsc3 in den basalen Keratinozyten vermehrt exprimiert. Elektronenmikroskopisch weisen die Desmosomen eine scheibenförmige Gestalt auf (Abb. 4). Zwei symmetrische gegenüberliegende Scheiben der benachbarten Keratinozyten bilden die Zell-Zell-Verbindung aus. Intrazellulär sorgt Desmoplakin für eine Verbindung mit den Intermediärfilamenten. Der interzelluläre Spalt von etwa 30 nm wird durch die transmembranösen Proteine (Cadherine) überbrückt (Lin et al. 1997).
Zusätzlich zu den Desmosomen gibt es in der Epidermis noch weitere Zell-Zell-Verbindungen. Dazu zählen die Adhärenzverbindungen, an denen die Aktinfilamente verankert sind, die gap-junctions, die aus den Connexinen aufgebaut sind und den interzellulären Austausch von Ionen und kleinen Molekülen ermöglichen, sowie die tight-junctions (Caputo und Peluchetti 1977).

Melanozyten

Der Melanozyt ist eine dendritische, melaninbildende Zelle, welche sich aus der Neuralleiste entwickelt und nach der Einwanderung in die Epidermis sich vorwiegend in der basalen Schicht der Epidermis ansiedelt. Melanozyten haben einen dunklen Kern und ein helles Zytoplasma (Abb. 1). Aufgrund der fehlenden desmosomalen Verknüpfungen zu den benachbarten Keratinozyten kommt es im Zuge der Fixierung zu Schrumpfartefakten. Im HE-Präparat erscheinen die Melanozyten daher als kleine, dunkle Zellkerne mit einem hellen Hof.
Durch die dendritischen Fortsätze der Melanozyten kommt es zur Kontaktaufnahme mit mehreren Keratinozyten in den darüber liegenden Epidermisschichten. Ein Melanozyt versorgt 30–40 Keratinozyten mit Melanin. Die Melanozyten fungieren als Produktionsort von Melaninpigment (Eumelanin und Phäomelanin) für Haut- und Haarfarbe. Das Melanin wird in runden Organellen, den Melanosomen synthetisiert und an die Keratinozyten abgegeben. Lichtmikroskopisch ist das kappenartig über dem Zellkern gelegene Melanin in den Keratinozyten sichtbar, die dendritischen Ausläufer bleiben hingegen in der Regel verborgen. Bei hellhäutigen Menschen sind in den Keratinozyten kleinere Melanosomen in Melanosomen-Komplexen, bei dunkelhäutigen Individuen sind die Melanosomen größer, liegen einzeln und werden langsamer abgebaut. Verstärkte UV-Belastung führt konsekutiv zur Stimulation der Melanozyten und zur gesteigerten Melanogenese. Dies begünstigt den Melanosomentransfer zu den Keratinozyten und erklärt eine gleichförmige Hautpigmentierung, welche die mitotisch aktiven Basalzellen der Epidermis vor UV-induzierter DNA-Schädigung schützt (Kanitakis 2002).
Die unterschiedlichen Hauttypen haben auch unterschiedliche Melaninpigmente. Dunkle Haut enthält braunschwarzes Eumelanin, helle und kaum pigmentierende Haut rötliches Pheomelanin. Melanin ist in der Versilberungsreaktion nach Masson-Fontana gut sichtbar, ansonsten ist Melanin in den histologisch üblichen Färbungen nur bei stärkerer Pigmentierung zu erkennen.
Zur Darstellung der Melanozyten hat sich in der Praxis der immunhistologische Nachweis von S-100- und Melan-A-Antigen bewährt (Abb. 5). HMB45 ist ein monoklonaler Antikörper, der gegen ein prämelanosomales Glykoprotein (gp100) gerichtet ist. Dieser Marker erfasst nur aktivierte Melanozyten.

Langerhanszellen

Langerhanszellen sind mobile, Antigen-präsentierende, dendritische Zellen der Haut. Sie entstammen dem Knochenmark und gehören der Monozyten-Makrophagen-Reihe an. Die Langerhanszellen befinden sich suprabasal in der Epidermis; ihre verzweigten Fortsätze reichen bis unter das Stratum corneum. Die Zellen sind in regelmäßigen Abständen angeordnet und bilden ein dichtes Netzwerk. Die Zellen können in der HE-Färbung kaum erkannt werden. Langerhanszellen haben ein helles Zytoplasma, welches frei von Tonofilamenten oder Melanosomen ist. Das Fehlen von Desmosomen erklärt die Schrumpfung. Sie weisen einen nierenförmigen, gelappten Zellkern auf. Ein charakteristisches ultrastrukturelles Merkmal sind tennisschlägerförmige Organellen im Zytoplasma, die sogenannten Birbeck-Granula (Abb. 6).
In der Praxis hat sich der immunhistologische Nachweis von S100, CD1a- und Langerin zum Nachweis der Langerhanszellen etabliert. Die Langerhanszellen sind als antigenpräsentierende Zellen bei der Aktivierung der Immunantwort von zentraler Bedeutung. Sie nehmen Pathogene auf und präsentieren diese den naiven T-Zellen in den Lymphknoten. Dabei kommt es zu einer Aktivierung der T-Zellen und konsekutiv zu einer entzündlichen Begleitreaktion. Die Dichte der Langerhanszellen in der Haut variiert erheblich. So weisen die Handteller, Fußsohlen und das Genitale weitaus weniger Langerhanszellen auf als das übrige Integument, wo sie betont um die Haarfollikelöffnungen zu finden sind. Weiterhin nimmt die Zelldichte mit steigendem Alter, insbesondere in UV-geschädigter Haut, ab. Störungen der epidermalen Hautbarriere können im Übrigen zu einer beträchtlichen Zunahme der Langerhanszellen führen (Kanitakis 2002).

Merkelzellen

Die Merkelzellen sind ovale Zellen mit einem großen Zellkern und einem klaren Zytoplasma. Sie sind durch neuroendokrine und epitheliale Merkmale gekennzeichnet, wobei die Ontogenese nicht gänzlich geklärt ist. Den Ursprung der Zellen stellen entweder die Neuralleiste oder epidermale Stammzellen dar. Merkelzellen wirken neurotroph und fungieren als Mechanorezeptoren, somit sind die Zellen regional unterschiedlich verteilt. Die größte Dichte findet sich in der akralen Haut. Sonnenbelastete Haut, insbesondere auch aktinische Keratosen weisen zahlreiche Merkelzellen auf. Des Weiteren finden sich vermehrt Merkelzellen in Adnextumoren wie Trichoblastome, Trichoepitheliome und Hidradenome. Merkelzellen sind durch desmosomale Kontakte in der Basalzellreihe und im Haarfollikel mit den benachbarten Keratinozyten verbunden. In der konventionellen HE-Färbung sind Merkelzellen nicht sichtbar. Elektronenmikroskopisch charakteristisch sind die zytoplasmatischen neurosekretorischen „dense core-granules“. Merkelzellen können immunhistochemisch selektiv dargestellt werden. Die Zellen exprimieren neuroendokrine Marker wie Chromogranin A und Synaptophysin und sind typischerweise Zytokeratin 20 positiv.

Andere Zellen in der Epidermis

Unter physiologischen Bedingungen kommen nur vereinzelt intraepidermale Lymphozyten vor. Diese halten sich vorwiegend in den basalen Epidermisschichten auf und sind durch die Expression von CD3, CD4 und CD8 charakterisiert. In der Epidermis der Vulva und der Brustdrüse finden sich sogenannte Toker-Zellen. Dabei handelt es sich um Epithelzellen mit einem klaren hellen Zytoplasma (Klarzellen), die sich immunhistologisch als Antikörper für Zytokeratin 7 (CK7) beschreiben lassen. Die genaue Funktion der Zellen ist bis heute nicht ganz geklärt, man vermutet jedoch, dass die Toker-Zellen der Ursprung der Paget-Zellen sind (Kanitakis 2002).

Junktionszone

Die dermo-epidermale Junktionszone (DEJ) umfasst eine komplex aufgebaute Basalmembran, welche durch basale Keratinozyten und dermale Fibroblasten synthetisiert wird. Die zentrale Bedeutung dieser Zone liegt in der stabilen Verankerung der Epidermis – vermittelt durch Hemidesmosomen – an der Dermis. Zusätzlich werden zur Ernährung der gefäßfreien Epidermis metabolische Produkte zwischen beiden Kompartimenten ausgetauscht (Burgeson und Christiano 1997).
In der konventionellen HE-Färbung imponiert die DEJ als eine undulierende, kaum sichtbare Zone unterhalb der Epidermis. Sie wird erst durch eine PAS-Färbung sichtbar. Der komplexe Aufbau der Junktionszone zeigt sich in der Elektronenmikroskopie (Abb. 7).
Die DEJ besteht im Wesentlichen aus 4 Schichten (Abb. 8):
1.
dem Zytoskelett des basalen Keratinozyts mit Intermediärfilamenten, welche sich aus Keratin 5 und 14 zusammensetzen;
 
2.
den Verankerungsfilamenten der Hemidesmosomen (Lamina lucida) – dieser Komplex setzt sich aus Plektin, BP180 und BP230, alpha6-beta4-Integrine sowie Laminin 332 zusammen; Ladinin stellt lediglich ein Abbauprodukt der extrazellulären Domäne von BP180 (BPAG2) dar, Hemidesmosomen sorgen für die direkte Verbindung zwischen dem basalen Keratinozyt und der Basalmembran (Amano 2009);
 
3.
der Lamina densa – mittlerer Abschnitt der Basalmembran mit dem Hauptbestandteil Kollagen IV, dazu kommen noch weitere Komponenten – Laminin 332, 6 und 10 sowie Nidogen;
 
4.
der Sublamina densa – unmittelbar an die Lamina densa grenzender Abschnitt, welcher sich aus Kollagen Typ I, III, IV und Typ VII zusammensetzt, zu weiteren Bestandteilen zählen u. a. Elastan, Fibulin, Fibrillin und Linkin, Verankerungsfibrillen und Verankerungsplaques der papillären Dermis.
 
Die Verteilung dieser Strukturproteine und ihrer antigenen Determinanten ist besonders komplex und spielt in der Pathophysiologie und Diagnostik der Epidermolysis bullosa und Pemphigoiderkrankungen eine wichtige Rolle (Kap. Vesikulobullöse Dermatosen).
Die Basalmembran bildet eine physikalische Barriere zwischen der Epidermis und der Dermis. Diese Membran ist jedoch nicht konstant sondern unterliegt einem ständigem Fluss von diversen Bestandteilen der Haut, z. B. penetrieren ständig Langerhanszellen und Lymphozyten. Andere nicht-immunogene oder nicht-malignen Zellen hingegen können die intakte Basalmembran nicht passieren (Amano 2009; Schmidt und Zillikens 2010; Nishiyama et al. 2000).

Dermis

Die Dermis (Corium, Lederhaut) setzt sich aus dermalen Zellen, Bindegewebe und einer gelartigen Grundsubstanz zusammen. Das Corium wird aufgrund der Faseranordnung unterteilt in das schmale, subepidermal gelegene Stratum papillare und das breite, bis an das Fettgewebe reichende Stratum retikulare. Die Hauptfunktion der Dermis besteht durch ihr scherengitterartiges Geflecht von Kollagenfasern in der Erhaltung der mechanischen Stabilität und reversible Verformbarkeit der Haut. Zudem versorgt sie die Epidermis durch Diffusion mit Nährstoffen. Die Dicke der retikulären Dermis variiert beträchtlich in Abhängigkeit von der anatomischen Lokalisation (prominent am Stamm, sehr dünne im Bereich der Augenlieder) (Kanitakis 2002).
Das Bindegewebe besteht im Wesentlichen aus kollagenen und elastischen Fasern. Die Kollagenfasern bilden den Hauptanteil (>90 %) und bestehen vorwiegend aus Typ-I- und -III-Kollagen. Während das Kollagen in der papillaren Dermis locker arrangiert ist, finden sich im retikulären Corium prominente Faserbündel. Die Kollagenfasern erscheinen in der HE-Färbung eosinophil. Die elastischen Fasern sind zwischen den Kollagenfasern eingelagert und sind mit diesen zum Teil verbunden. Die elastischen Fasern sind für die Elastizität der Haut verantwortlich und können erst mittels einer Elastika-Färbung visualisiert werden. In der papillären Dermis sind die elastischen Fasern sehr zart und verästeln sich baumartig zur Basalmembran hin. In der retikulären Dermis werden sie dicker und orientieren sich entlang den kollagenen Fasern horizontal.
Zu den dermalen Zellen gehören Fibroblasten, dermale dendritische Zellen, und Mastzellen. Die Zellen und Fasern sind in eine dermale Matrix eingebettet, die aus Mukopolysacchariden besteht. Diese Grundsubstanz dominiert in der papillaren Dermis und periadnexiell. In der konventionellen HE-Färbung ist die Substanz kaum zu erkennen, kann aber mit einer Alcianblau-Färbung dargestellt werden (Kanitakis 2002).

Stratum papillare

Unmittelbar an die Epidermis grenzt das dünne Stratum papillare. Die bindegewebigen Papillen alternieren mit den epidermalen Reteleisten. Dieser Aufbau bedingt eine Vergrößerung der Hautoberfläche und stabilisiert die Haftung beider Schichten (Epidermis und Dermis).
Durch das Stratum papillare ziehen zahlreiche dünne Kollagenfibrillen, vorwiegend vom Typ III und verbinden die Dermis mit der Basallamina. Diese Fasern sind argyrophil und wurden früher als Retikulinfasern bezeichnet. Neben den Kollagenfasern finden sich in dieser Zone Kapillargefäße des oberen Gefäßplexus, Lymphgefäße, Nerven, Meissnersche Tastkörperchen, Bindegewebszellen und andere Zellen wie Makrophagen, Lymphozyten und Plasmazellen.
Die Bindegewebszellen (Fibroblasten) haben einen langgestreckten Zellkörper mit zarten, kaum sichtbaren Dendriten und einem länglichen, schmalen Zellkern. Die Fibroblasten haben eine große Ähnlichkeit mit den immunkompetenten dendritischen Zellen der Dermis, eine sichere Zuordnung ist nur mittels der Immunhistochemie möglich.
Die dermalen dendritischen Zellen gehören einer heterogenen, mesenchymalen Zellpopulation an. Nach heutigem Kenntnisstand existieren mindestens zwei Subpopulationen. Die Typ I–Population kann anhand des Faktors XIIIa charakterisiert werden und liegt vorwiegend perivaskulär in der papillären Dermis, um die Schweißdrüsen sowie interstitiell im Stratum reticulare. Zusätzlich exprimieren diese Zellen mesenchymale Marker wie Vimentin, sind jedoch negativ für Langerhanszell-Marker (CD1a, S100). Dendritische Zellen vom Typ II sind durch die CD34-Expression charakterisiert. Diese dermalen Zellen sind Faktor XIIIa/CD1a/S100-negativ. Typ II Zellen sind in der mittleren und tiefen Dermis angesiedelt, insbesondere um die sekretorische Einheit der ekkrinen Drüsen und um die Haarfollikel (Kanitakis 2002).
Lichtmikroskopisch imponieren Mastzellen als runde bis langgestreckte Zellen, wobei die Zellform in Abhängigkeit zur Lokalisation variiert. Sie haben einen kleinen, runden hyperchomatischen Zellkern. Das Zytoplasma ist mit zahlreichen basophilen sekretorischen Granula gefüllt. Mittels einer histochemischen Reaktion für die spezifische Naphthol-ASD-Chloracetat-Esterase lassen sich die zytoplasmatischen Granula gut darstellen (Krishnaswamy et al. 2006).

Stratum reticulare

Das tiefer gelegene, dickere Stratum reticulare grenzt an die Subkutis und besteht aus kräftigen Kollagenfaserbündeln vom Typ I und aus einem Gerüst prominenter elastischer Fasern. Die Fasern sind horizontal zur Hautoberfläche angeordnet und verleihen der Haut Reißfestigkeit und Elastizität. Die Retikularschicht weist deutlich weniger Zellen auf als die Papillarschicht. Vorwiegend finden sich hier Fibroblasten. An der Kutis-Subkutis-Grenze verlaufen kleine bis mittelgroße Arterien und Venen (unterer Gefäßplexus). Dieser Plexus kommuniziert über senkrecht zur Epidermisoberfläche verlaufende Gefäße mit dem subpapillär gelegenen oberen Gefäßplexus. Begleitend finden sich immer Lymphgefäße und Nervenfasern. Im tiefen Stratum reticulare liegen Hautanhangsgebilde. Die Haarfollikel werden von einer periadnexiellen bindegewebigen Manschette umgeben. Die periadnexielle Dermis und papilläre Dermis sind strukturell sehr ähnlich und werden auch unter dem Begriff der adventitiellen Dermis zusammengefasst.
Stellenweise finden sich in der Dermis Bündel glatter Muskelzellen des Muscul arrector pili (Haaraufrichter-Muskeln), die die Haarfollikel mit der Epidermis verbinden. In der Genitoanalregion und der Areolarregion imponiert ein Geflecht glatter Muskelfasern. Die länglichen glatten Muskelzellen sind charakterisiert durch zigarrenförmige Kerne mit paranukleärer Aufhellung des blass eosinophilen Zytoplasmas.

Subkutis

Die Subkutis setzt sich aus dem Fettgewebe zusammen, das die tiefste Abgrenzung des Kompartiments Haut zur Muskelfaszie und Periost bildet. Die Dicke des Pannikulus variiert in der Abhängigkeit von Geschlecht und anatomischer Lokalisation. Die Hauptzellen der Subkutis sind die Adipozyten, große und runde Zellen mit lipidreichem Zytoplasma und einem siegelringförmigen Zellkern. Die Fettzellen sind univakuoläre Zellen – sie enthalten einen einzigen Fetttropfen. Durch den Druck in der Zelle wird der Zellkern an die seitliche Zellmembran gepresst und zur Sichel verformt. In der HE-Färbung erscheinen die Zellen optisch leer, da durch das Prozessieren des Gewebes das Fett herausgelöst wird. Elektronenmikroskopisch imponieren zahlreiche Pinozytosevesikel, welche für einen lebhaften Stoffaustausch von Bedeutung sind. Immunhistochemisch sind die Adipozyten positiv für S100-Protein und Vimentin.
Das subkutane Fettgewebe ist in Fettgewebsläppchen gegliedert. Die Läppchen sind durch Bindegewebssepten separiert, die ein dichtes Netz bilden. Die bindegewebigen Septen sind im oberen Bereich an der Dermis und am unteren Pol an den Muskelfaszien befestigt. Protrusionen von Fettgewebsläppchen in die Dermis (Papillae adiposae) bilden die anatomische Grundlage der „Orangenhaut“ (Cellulitis). Des Weiteren verlaufen in den Fettsepten größere Arterien, Venen, Lymphgefäße und Nerven.
An manchen Körperstellen findet sich eine besondere Form des Fettgewebes - das braune Fettgewebe. Dieses kommt bei Neugeborenen und gelegentlich in rudimentärer Form bei Erwachsenen vor, v. a. in der Gegend zwischen den Schulterblättern, im Bereich Thorax und Mediastinum. Apipozyten des braunen Fetts sind multivakuolär, der Zellkern liegt zentral. Die dunkle Farbe des Fetts erklärt sich durch den Mitochondrienreichtum der Fettzellen (Kanitakis 2002; Peirce et al. 2014).

Hautanhangsgebilde

Haarfollikel, Talgdrüsen, ekkrine und apokrine Schweißdrüsen und Nägel werden als Hautanhangsgebilde (Hautadnexe) bezeichnet. Haarfollikel, Talgdrüsen und apokrine Schweißdrüsen entstehen embryonal aus einer Sprosse der Epidermis und treten daher assoziert auf. Die ekkrinen Schweißdrüsen entwickeln sich hingegen aus einer separaten Sprossung, ebenso die Nägel. Nach einer Verletzung sind alle Hautanhangsgebilde fähig, sich zu regenerieren und ermöglichen eine Reepithelisierung der Haut durch Migration der adnexiellen Keratinozyten an die Hautoberfläche (James et al. 2006).

Haarfollikel

Die Haarfollikel variieren beträchtlich in Form und Größe (Terminalhaar, Vellushaar) in Abhängigkeit von ihrer anatomischen Lokalisation. Die grundlegende Haarfollikelarchitektur ist jedoch die Gleiche (Abb. 9). Die Anzahl und die Verteilung von Haarfollikeln über das Integument sowie der Phänotyp von jedem Haar werden während der embryonalen Entwicklung determiniert. Nach der Geburt entwickeln sich keine zusätzlichen Haareinheiten mehr. Es findet sich eine dichte Verteilung der Haarfollikel über den gesamten Körper mit Ausnahme von Akren und Teilen der Genitalhaut (Paus und Cotsarelis 1999).
Der Haarfollikel setzt sich aus mehreren Segmenten zusammen:
a.
Akrotrichium, der intraepidermale Teil;
 
b.
Infundibulum, von der Untergrenze der Epidermis bis zur Einmündung der Talgdrüse;
 
c.
Isthmus, von der Talgdrüsemündung bis zum Haarwulst, („bulge region“), wo der M. arrector pili inseriert (Poblet et al. 2004);
 
d.
unterer Haarfollikelanteil (Haarstamm), welcher bis zum Haarbulbus reicht;
 
e.
Haarbulbus (Haarzwiebel), die terminale glockenförmige Struktur, die sich wiederum aus tief basophilen Matrixzellen und Melanozyten zusammensetzt.
 
Die Matrixzellen sind durch hohe mitotische Aktivität für das Haarwachstum, die Melanozyten für die Haarfarbe zuständig. Aus der Haarmatrix gehen hervor: Haarmark, Haarrinde, Haarkutikula und epitheliale Wurzelscheiden. Zentral im Haarbulbus findet sich eine bindegewebige Invagination, die sogenannte Haarpapille. Sie ist stark vaskularisiert und innerviert (James et al. 2006).
Im Haarfollikel steckt ein schräg zur Oberfläche und über die Epidermis herausragender Haarschaft (Pilum). Nur die reifen Terminalhaare (Kopf- und Barthaare, Körperhaare des Erwachsenen, Borstenhaare) besitzen zentral eine Säule länglicher zylindrischer Zellen, das Haarmark. Alle Haare (auch die dünnen Vellushaare und die embryonalen Lanugohaare) weisen eine Haarrinde auf, die aus länglichen vollständig verhornten Zellen besteht. Die Haarkutikula – eine Schicht dachziegelartig übereinander angeordneter Zellen – stellt die äußerste Hülle des Haarschaftes dar. Das Haar wird durch mehrere konzentrisch angeordnete Schichten eingehüllt. Diese Strukturen werden als Wurzelscheiden bezeichnet und umfassen von innen nach außen:
  • die innere epitheliale Wurzelscheide,
  • die äußere epitheliale Wurzelscheide und
  • die bindegewebige Wurzelscheide.
Die innere epitheliale Wurzelscheide besteht aus 3 Lagen: der innen angeordneten Scheidenkutikula, der mittig gelegenen Huxleyschen Schicht und einer äußeren Henleschen Schicht. Die Scheidenkutikula bildet dachziegelartig angeordnete Hornschuppen aus, die mit der Haarkutikula eng verzahnt sind und den Haarschaft fest verankern. Die Huxleysche Schicht ist mehrschichtig und weist intrazytoplasmatische eosinophile Trichohyalingranula auf. Die Henlesche Schicht besteht aus einer einzelnen blassen Schicht, die noch vor der Huxleyschen Schicht vollständig verhornt. Am Übergang zum Isthmus des Haarfollikels schuppen diese 3 Schichten ab und kommen am Haarschaft über dem Epidermisniveau nicht mehr vor. Insgesamt wird der Aufbau der epithelialen Wurzelscheide im Bereich Isthmus deutlich einfacher. Der Isthmus verhornt abrupt orthokeratotisch ohne Ausbildung eines Stratum granulosum. Diese sog. trichilemmale Verhornung ist typisch für den Isthmus und findet auch in der Katagenphase des Haarfollikels statt (daher auch isthmus-katagene-Verhornung genannt). Im Infundibulumbereich gleicht das Haarfollikelepithel weitgehend der interfollikulären Epidermis, so dass hier eine Verhornung vom epidermalen Typ stattfindet. Die äußere epitheliale Wurzelscheide ist mehrschichtig und durch den hohen Glykogengehalt sehr hell. Die besonders kräftig ausgebildete Basalmembran der epithelialen Haarwurzelscheide wird als Glashaut bezeichnet. Die bindegewebige Wurzelscheide umgibt die Haarstrukturen konzentrisch und setzt sich in die Haarpapille fort. Sie enthält feines Kollagen, elastische Fasern, Fibroblasten, Kapillaren und Nerven (Paus und Cotsarelis 1999).
Das Haarwachstum unterliegt einem festen Zyklus aus mehreren Phasen von unterschiedlicher Dauer. Nach einer Wachstumsphase (Anagen) von bis zu mehreren Jahren folgen eine wenige Wochen dauernde Übergangsphase (Katagen), sowie eine 2–4 Monate anhaltende Ruhephase (Telogen). Es folgt die Ausfallphase (Exogen). In den einzelnen Phasen variiert unterhalb des Haarwulstes, wo die Stammzellen des Haarfollikels liegen, das histologische Bild des Haarstammes. In der Anagenphase weisen die Haarmatrixzellen eine hohe mitotische Aktivität auf und das Bild entspricht dem oben geschilderten. Die Katagenphase ist durch eine Abnahme der Proliferation, apoptische Zellen und eine Miniaturisierung der Haarwurzel gekennzeichnet. Der Haarschaft reduziert sich um 2/3 seiner ursprünglichen Länge. In der Telogenphase reift das Haar zu einem locker sitzendem Kolbenhaar, das sich in die obere Ebene verlagert und schließlich durch mechanische Einflüsse aus der Kopfhaut herausgelöst bzw. durch das neue, nachwachsende Haar aus dem Follikel hinausgeschoben wird. Die bindegewebige Wurzelscheide persistiert und dient als Leitschiene für das neue in die Tiefe wachsende Haarfollikelepithel im frühen Anagen (Paus und Cotsarelis 1999).

Talgdrüsen

Talgdrüsen sind holokrine, ca. 1 mm große alveoläre Drüsen (Abb. 10). Sie sind in der Regel an die Haarfollikel gebunden und bilden mit ihnen eine anatomische Einheit. In manchen Körperregionen kommen jedoch nicht follikelgebundene (ektope) Talgdrüsen vor. Diese findet man u. a. im Lippenrot, in der Wangenschleimhaut, an der Brustwarze und im Genitalbereich. Je nach Körperregion schwankt die Anzahl, Größe und Aktivität der Talgdrüsen. Vor allem im Gesicht, in der Kopfhaut, in der Analregion und an der Vulva befinden sich besonders viele Talgdrüsen, dagegen fehlen sie im Bereich der akralen Haut. Die größten Talgdrüsen findet man in sogenannten seborrhoischen Arealen, d. h. im Bereich des behaarten Kopfes, Gesicht und Brust.
Die Talgdrüsen sind in mehrere Läppchen gegliedert und setzen sich aus mehreren Schichten zusammen. In der Peripherie der Talgdrüsenazini imponieren in ein oder zwei Schichten angeordnete hyperchromatische germinative Zellen, die als Basalzellschicht zu deuten sind. Aus diesen Zellen entwickeln sich die suprabasal gelegenen, lichtmikroskopisch hell und wabig imponierenden Sebozyten. Die dicht gepackten Lipidvakuolen drücken dabei den zentral gelgenen Zellkern sternförmig zusammen. Die Drüsenzellen sezernieren das von ihnen synthetisierte Sebum (Talg), in dem sie selber bei der Sekretion durch Autolyse zugrunde gehen (holokrine Sekretion).
Der Talg gelangt dann über den Talgausführungsgang in den Haarfollikel. Der Talgdrüsenausführungsgang besteht aus wenigen Lagen von Keratinoyzten, die kaum Keratohyalingranula und nur eine dünne kompakte Hornschicht mit typischer sägezahnartiger Oberfläche ausbilden. Der Ausführungsgang mündet unterhalb des Infundibulums in die Isthmusregion und befördert dadurch das Sebum an die Hautoberfläche. Die Entleerung der Talgdrüse wird durch die Kontraktion des an den Haarfollikel inserierenden Musculus arrector pili begünstigt.

Schweißdrüsen

Die Schweißdrüsen sind tubuläre, exokrine Drüsen, aufgebaut aus einem geknäuelten sekretorischen Endstück an der Kutis-Subkutis-Grenze umgeben von einem kleinen Fettpolster und einem langen, vertikal durch die Dermis ziehenden Ausführungsgang. Es existieren zwei Schweißdrüsentypen – ekkrine und apokrine Drüsen. Die ekkrinen Schweißdrüsen sind die Hauptschweißdrüsen des Menschen, sie sind über den gesamten Körper verteilt, mit Ausnahme der Schleimhäute, mit besonders hoher Dichte im Bereich der Handflächen und Fußsohlen.
Die sekretorischen Endstücke der ekkrinen Schweißdrüsen (Abb. 11) enthalten 3 verschiedene Zelltypen (helle, dunkle Zellen und Myoepithelzellen). Die hellen serösen Zellen sitzen breitbasig der Basalmembran auf und werden lumenwärts schmaler. Im Zytoplasma der Zellen liegen lichtmikroskopisch PAS-positive Granula, welche Glykogen entsprechen.
Die dunklen mukösen Zellen sitzen der Basalmembran dagegen nur schmalbasig auf und zeigen im apikalen Zytoplasma zahlreiche Muzingranula. In der Peripherie finden sich an der Basalmembran und zwischen den serösen Zellen zahlreiche diskontinuierlich und konzentrisch um die Endstücke lokalisierte spindelförmige Myoepithelzellen, deren Kontraktion die Entleerung der Schweißdrüsenendstücke begünstigt. Der Ausführungsgang der ekkrinen Schweißdrüsen (Abb. 2) verläuft isoliert in der Dermis und endet im sog. Akrosyringium in der Epidermis. Im Anschluss an das sekretorische Endstück verläuft der Gang gewunden, dann gerade und vertikal. Der Ausführungsgang besteht aus einem zweischichtigen Epithel mit luminaler Kuticula, die das Lumen offen hält. Der intraepidermale Teil (Akrosyringium) ist korkenzieherartig gewunden und in der Region der Fußsohlen besonders gut sichtbar (Abb. 2). Er exprimiert einzelne Keratohyalingranula und beginnt zu verhornen.
Apokrine Schweißdrüsen kommen bevorzugt axillär, in der Areola mammae sowie im Anogenitalbereich (Abb. 12), im Gehörgang und den Augenlidern vor. Die apokrinen Schweißdrüsen sind im grobstrukturellen Aufbau den ekkrinen sehr ähnlich. Der wesentliche Unterschied besteht in der Art der Sekretion und in der Einmündung des Ausführungsgangs ins Infundibulum des Haarfollikels. Das sekretorische Endstück zeigt Myoepitheliale Zellen und ein einreihiges sekretorisches Epithel. Das Sekret wird bei apokrinen Schweißdrüsen durch Abschnürung des luminal gelegenen Zellleibs (Dekapitation) in ein weites Lumen sezerniert (apokrine Sekretion) (Mauro und Goldsmith 2008; Kanitakis 2002).

Nägel

Der Nagelapparat umfasst drei wichtige Anteile: Proximal die Nagelmatrix, distal davon das Nagelbett, beide umgeben vom periungualem Gewebe (Paronychium), welches mit der Nagelmatrix und mit dem Nagelbett direkt in Verbindung steht. Unter dem periungualen Gewebe werden proximaler und lateraler Nagelwall (Nagelfalz), das Nagelhäutchen (Kutikula, Eponychium) und das Hyponychium zusammengefasst (Abb. 13).
Aus der Nagelmatrix geht ohne Ausbildung eines Stratum granulosum die Nagelplatte, eine konvexe kernlose Keratinplatte hervor. In diesem Bereich sind zahlreiche Mitosen als Ausdruck einer Synthese zu finden. Die Matrix liegt unter dem Nagelfalz und wird zum größten Teil verdeckt. Nur ein kleiner halbmondförmiger Anteil der Matrix, die weißliche Lunula, kann vor dem Nagelfalz und der Kutikula sichtbar werden. Der Nagelfalz weist die Charakteristika einer akralen Epidermis auf. Die proximale Matrix enthält normalerweise inaktive Melanozyten, die kein Melanin produzieren, während die distale Melanin-synthetisierende Melanozyten enthält. Die Nagelmatrix ist durch tiefe Reteleisten und dagegen ausgestreckte dermale Papillen fest mit der darunterliegenden Dermis verzahnt.
An die Matrix schließt sich das Nagelbett an, welches aus einer spezialisierten Koriumschicht mit reich vaskularisiertem Bindegewebe und arteriovenösen Shunts besteht. Das Nagelbettepithel enthält lichtmikroskopisch kein Stratum granulosum und kaum Mitosen. Das Nagelbett ist durch fingerförmige Ausstülpungen mit der darüberliegenden Nagelplatte bis zum Hyponychium fest verbunden. Das Nagelbettepithel zeigt in der Hyponychiumzone die Charakteristika der palmoplantaren Leistenhaut mit regelmäßig angeordneten Reteleisten und einem dicken Stratum corneum, das mit der Unterseite des Nagels verbunden bleibt. Des Weiteren steht das Nagelbett über den proximalen und beidseits über den lateralen Nagelfalz mit der Epidermis direkt in Verbindung. Die Dermis des Nagelbettes ist mit dem Periost der distalen Phalanx fest verbunden.
Die Nagelplatte besteht aus avitalen, kernlosen, verhornten Zellen und zeigt histologisch einen charakteristischen Schichtaufbau. Die obere Schicht besteht aus flacheren längs gestreckten Zellen (Dorsalnagel), so dass dieser Anteil des Nagels von harter Konsistenz ist. Darunter schließt sich eine dickere, elastische innere Schicht mit kubischen Zellen (Intermediärnagel). An der Unterseite des freien mit dem Hyponychium nicht verbundenen Nagelendes befindet sich eine dritte Schicht (Ventralnagel oder subunguales Keratin). Diese Schicht kann bei einigen Onychopathien stark hypertrophiert sein und setzt sich aus locker und unregelmäßig angeordneten Zellen zusammen.

Blut- und Lymphgefäßsystem

Die Blutgefäßversorgung der Haut dient nicht nur der Ernährung des Hautorgans selbst, sondern auch der Temperaturregulation (Charkoudian 2003), Wundheilung, Immunreaktion und Blutdruckkontrolle. Für die verschiedenen Aufgaben ist eine ausreichende Blutversorgung unabdingbar. Die Epidermis ist gefäßfrei. Das dermale Gefäßnetz setzt sich aus 2 horizontal verlaufenden und miteinander in Verbindung stehenden Gefäßgeflechten zusammen: der subpapiläre oder oberflächliche Gefäßplexus und der im unteren Korium liegende tiefe Gefäßplexus, die durch perpendikulär angeordnete Gefäße verbunden werden. Der oberflächliche Gefäßplexus an der Grenze des Stratum papillare und reticulare formt die terminalen Arteriolen, welche die dermalen Papillen durch je eine Kapillarschlinge versorgen. Die postkapillären Venolen weisen ein weiteres Lumen auf und lassen bei Hochregulierung von Adhäsionsmolekülen Entzündungszellen austreten (Diapedese). Auch in der normalen Haut finden sich in ihrer Umgebung residente Makrophagen und Mastzellen, aber auch vereinzelt Lymphozyten oder Plasmazellen (v. a. im Gesicht, Capillitium und anogenital) (Braverman 2000).
Der tiefe Plexus ist an der Kutis-Subkutis-Grenze lokalisiert und nimmt seinen Ursprung aus großkalibrigen Gefäßen. Dieses Gefäßgeflecht ist sehr komplex aufgebaut, indem es auch die Hautadnexen umgibt.
Dermale Arterien und Arteriolen (<0,3 mm) sind durch ihre runden Lumina und dicke Wände mit konzentrisch verlaufenden Muskelzellen und Lamina elastica interna charakterisiert. Die Venen und Venolen sind durch einen größeren Durchmesser und eine dünnere Gefäßwand unterscheidbar. Manchmal haben die tieferliegenden venösen Gefäße Gefäßklappen. Die Blutgefäßendothelien exprimieren von Willebrand-Faktor (Faktor VIII) sowie CD34 und CD31. Die glatten Muskelzellen der Gefäßwände sind für Desmin und muskelspezifisches Aktin (SMA) positiv.
Die Thermoregulation in der Haut wird über die arteriovenösen Anastomosen aufrechterhalten. Die arteriovenösen Shunts findet man vor allem in der Dermis der akralen Haut. Es handelt sich um dickwandige Kanäle, die als Glomusgefäße (Sucquet-Hoyer-Kanäle) bezeichnet werden. Sie sind von 4–6 Schichten modifizierter, reichlich innervierter Muskelzellen, sog. Glomuszellen, umgeben. Durch Kontraktion oder Relaxation können sie Blut an der Haut vorbei oder aber in die äußeren Hautschichten einleiten, so dass sich dadurch die Hautdurchblutung rasch um den Faktor 10 auf- und abregulieren lässt. Die Glomuszellen exprimieren muskelspezifisches Aktin (SMA).
Die Lymphgefäße beginnen als kleine, lichtmikroskopisch kaum sichtbare, von einem lückenhaften flachen Endothel ausgekleidete Blindsäcke mit kleinsten Klappen in der oberen Dermis. Die Lymphkapillaren sammeln sich zu größeren Lymphgefäßen mit spärlicher und unregelmäßig ausgebildeter Muskelwand. Sie folgen den arteriellen und venösen Gefäßstämmen. Eine sichere Unterscheidung von Blut- und Lymphkapillaren ist nur immunhistologisch möglich. Die lymphatischen Endothelien exprimieren Podoplanin und sind CD34-negativ.

Nervensystem

Die Haut besitzt ein komplexes Nervensystem, welches aus einem afferenten und einem efferenten Schenkel besteht. Die afferenten Nervenfasern generieren das Tast-, Druck-, Vibrations-, Schmerz-, Temperatur und Juckreizempfinden. Diese Funktionen sind durch das Zusammenspiel von schnellleitenden, myelinisierten (markreichen) sensorischen A-Fasern und langsam leitenden, nicht myelinisierten (marklosen) C-Fasern bedingt. Zusätzlich tragen freie terminale Nervenendigungen und taktile Korpuskeln zur Entwicklung der verschiedenen Sinne bei. Die efferente Bahn wird aus marklosen Nervenfasern (autonomes Nervensystem) gebildet und ist für vegetative Hautfunktionen wie Vasomotorik, Schweißsekretion und die Piloerektion („Gänsehaut“) zuständig (Kanitakis 2002).
Im HE-Präparat sind histologisch einzelne Nervenfasern schlecht zu erkennen, wohl jedoch wenn sie in Bündel auftreten. Die Nervenbündel in der Dermis verlaufen typischerweise gewellt und folgen dem Verlauf der Gefäßstraßen. Sie bestehen aus multiplen Axonen, welche von Schwannschen Zellen ohne Ausbildung einer Myelinscheide umhüllt werden, in das endoneurale Bindegewebe eingebettet sind und durch das Perineurium zusammengefasst werden. Diese neuralen Strukturen können mittels Immunhistochemie gut dargestellt werden: Axone exprimieren Neurofilamentprotein, die Schwannschen Zellen S100-Protein, die perineuralen Zellen das epitheliale Membranantigen EMA. Einzelne Nervenfasern enden nach Verlust des Endo- und Perineuriums innerhalb der oberen Schichten der Epidermis, wo sie Kontakt mit Merkelzellen und Langerhanszellen aufnehmen (Kanitakis 2002).
Die Merkelzellen, die Meissnerschen Tastkörperchen, die Vater-Paccinischen Lamellenkörperchen und Pilo-Ruffini Korpuskel bilden die Gruppe der taktilen Korpuskel. Die Merkelzellen sind spezialisierte Epithelzellen in der Basalzellschicht der Epidermis und weisen neurosekretorische Granula auf. Vereinzelt können sie zu Tastscheiben aggregiert auftreten. Die Meissner Körperchen sind in den dermalen Papillen lokalisiert, fungieren als Tastrezeptoren und sind vorwiegend ventral an den Fingerkuppen aber auch an Schleimhäuten zu finden. Sie bestehen aus tellerartig übereinandergeschichteten Schwannschen Zellen zwischen denen ein Axone geschlängelt verläuft. Die Vater-Pacini Lamellenkörperchen sind bis zu mehrere Millimeter große Organellen, die für das Druck- und Vibrationsempfinden zuständig sind. Diese Strukturen sind in den tiefen Abschnitten der Dermis und in der oberen Subkutis zu finden, vorzugweise im Bereich von Handflächen, Fußsohlen und proximalen Phalangen. Sie sind charakterisiert durch einen zwiebelschalenartigen Aufbau aus abgeflachten perineuralen und innen angeordneten Schwannschen Zellen mit einem zentralen Axon. Dichtgelagerte Nervenfasern umscheiden die Haarfollikel in verschiedenen Abschnitten, ein Geflecht unterhalb der Mündung der Talgdrüsen ist als Pilo-Ruffini Korpuskel bekannt (Munger und Ide 1988).

Regionale und altersbedingte Unterschiede

Die Normalhaut zeigt in Abhängigkeit von Lokalisation und Alter erhebliche Unterschiede in der Dicke der Schichten, der Verhornung, der Verteilung und Struktur der Adnexen. Topografische Kenntnisse und altersbedingte Unterschiede können bei der Diagnosestellung von pathologischen Prozessen und der Identifizierung eines vertauschten Präparates helfen.
Die Leistenhaut der Handflächen und Fußsohlen (auch akrale Haut genannt) zeigt ein mächtiges kompakt orthokeratotisches Stratum corneum, ein Stratum lucidum und eine breite Epidermis mit langen, unterschiedlich dicken Reteleisten. Die zahlreichen ekkrinen Schweißdrüsen münden an den Kuppen der Leisten mit langen, gewundenen intraepidermalen Ausführungsgängen. Haare und Talgdrüsen fehlen. Die retikuläre Dermis besteht aus verhältnismäßig schmalen, aber besonders dicht gepackten Kollagenfaserbündeln und zeigt vergleichsweise eine geringe Dicke (Tagami 2008).
Die Felderhaut bedeckt den größten Teil des Integuments. Sie besteht aus polygonalen Feldern, die durch feine Furchen begrenzt werden. Schweißdrüsen münden auf der Höhe der Felder, Haare und Talgdrüsen in den Furchen. Die Felderhaut hat eine mittelbreite Epidermis mit einem dünnen korbgeflechtartigen Stratum corneum. Neben den ekkrinen Schweißdrüsen finden sich bis in die Dermis reichende Vellushaarfollikel mit kleineren Talgdrüsen.
Die Epidermis in der Ellbogen- oder Knieregion ist ebenfalls breit mit dicker, teilweise kompakter Hornschicht. Im Unterschied zur akralen Haut ist das Reteleistenmuster nicht so prominent und Haarfollikelstrukturen sind vorhanden.
Die Haut des Capillitiums weist zahlreiche prominente Terminalhaarfollikel auf, die bis tief in die Subkutis reichen, die assoziierten Talgdrüsen sind auffallend klein. Terminalhaarfollikel finden sich auch axillär und genital, hier jedoch kombiniert mit apokrinen Drüsen. Im Gesicht dagegen sind die Haarfollikel klein, besitzen aber auffallend große Talgdrüsen. Das Korium ist dünn. Biopsien von der Nase zeigen Talgdrüsen als die dominierende Hautstruktur (Talgdrüsenfollikel), hier kann auch Knorpelmaterial zur Darstellung kommen. Des Weiteren ist die Epidermis des Gesichts dünn, Reteleisten sind abgeflacht oder fehlen vollständig. Im Gesicht und Hals enthält die Dermis auch freiliegende quergestreifte Muskelzellen der mimischen Muskulatur und des Platysmas.
Am Stamm fallen vor allem eine sehr dicke, bis zu 4 mm messende retikuläre Dermis und eine breite Fettgewebsschicht auf. Durch eine gewöhnliche Stanzbiopsie wird das Fettgewebe aufgrund der Dicke des Korium meistens nicht erfasst. In der Achsel, an der Mamille und in der Genitalschleimhaut kommen zu den übrigen Strukturen noch apokrine Schweißdrüsen hinzu.
An den Beinen kommen physiologischerweise vermehrt Gefäße vor, diese sind auch aufgrund der hydrostatischen Drücke dickwandig. Hämosiderinpigmentierung und erhöhte Fibroblastendichte sind oft Ausdruck einer chronisch venösen Insuffizienz.
Zahlreiche Anschnitte von glatten Muskelfasern weisen auf eine Lokalisation an Mamille oder Skrotum hin (Musculus areolaris, Musculus dartos). In dieser Lokalisation ist das Bindegewebe locker arrangiert, man findet hier zahlreiche Gefäße, freie Talgdrüsen ohne Bezug zu Haarfollikeln und viele Nerven, zum Teil auch Tastkörperchen.
An der Schleimhaut fehlen das Stratum granulosum und eine orthokeratotische Verhornung mit Ausnahme besonderer Lokalisationen, wie z. B. harter Gaumen oder Zunge. Das Epithel erscheint auf Grund des hohen Glykogengehaltes häufig hell. Des Weiteren finden sich Anschnitte von Speicheldrüsen, während die Haarfollikel fehlen.
Ein Präparat kann ebenfalls Hinweise auf das Alter des Patienten geben. Bei Kleinkindern ist die Dermis sehr fibroblastenreich, die Dichte von Haarfollikel und Schweißdrüsen scheint hoch zu sein. Da die Anzahl der Hautadnexen in der Embryonalzeit festgelegt wird und über das gesamte Leben konstant bleibt, nimmt ihre Dichte mit Zunahme der Körperoberfläche ab. Im Erwachsenenalter führen intrinsische und extrinsische Alterung zu einer zunehmenden Elastose und einer Reduktion des Kollagens in der Dermis. In der oberen Dermis sammelt sich an lichtexponierten Arealen scholliges, später konfluierendes blass basophiles, mit Elastikafarbstoffen reagierendes Material an (Rabe et al. 2006). Die Anwesenheit dieser solaren Elastose hat eine große Relevanz in der Befundung melanozytärer Tumoren. Mit zunehmendem Alter treten auch epidermale Veränderungen auf. Die Epidermis atrophisiert, das Reteleistenrelief geht verloren. Die Keratinozyten zeigen einen leichten Kernpolymorphismus. Die Melanozyten sind basal vermehrt. Die Talgdrüsen atrophisieren und bestehen nur mehr aus soliden Epithelsträngen ohne Sebozyten, die den Haarfollikel umscheiden (sog. Mantel). Die Gefäße der Dermis erscheinen dilatiert (Abb. 14) (Rabe et al. 2006).
Literatur
Amano S (2009) Possible involvement of basement membrane damage in skin photoaging. J Invest Dermatol Symp Proc 14:2–7CrossRef
Braverman IM (2000) The cutaneous microcirculation. J Investig Dermatol Symp Proc 5(1):3–9PubMedCrossRef
Burgeson RE, Christiano AM (1997) The dermal-epidermal junction. Curr Opin Cell Biol 9(5):651–658PubMedCrossRef
Caputo R, Peluchetti D (1977) The junctions of normal human epidermis: a freeze-fracture study. J Ultrastruct Res 61(1):44–61PubMedCrossRef
Charkoudian N (2003) Skin blood flow in adult human thermoregulation: how it works, when it works, when it does not, and why. Mayo Clin Proc 78(5):603–612PubMedCrossRef
Chu DH (2008) Overview of biology, development, and structure of skin. In: Wolff K, Goldsmith LA, Katz SI, Gilchrest BA, Paller AS, Leffell DJ (Hrsg) Fitzpatrick’s dermatology in general medicine. 7. Aufl. McGraw-Hill, New York, S 57–73
Fuchs E (2007) Scratching the surface of skin development. Nature 445:834–842. doi:10.1038/nature05659PubMedCentralPubMedCrossRef
James WD, Berger TG, Elston DM (2006) Andrews’ diseases of the skin: clinical dermatology, 10. Aufl. Elsevier Saunders, Philadelphia
Jones PH (1996) Isolation and characterization of human epidermal stem cells. Clin Sci 91(2):141–146PubMedCrossRef
Kanitakis J (2002) Anatomy, histology and immunohistochemistry of normal human skin. Eur J Dermatol 12(4):390–401PubMed
Krishnaswamy G, Ajitawi O, Chi DS (2006) The human mast cell: an overview. In: Krishnaswamy G, Chi D (Hrsg) Mast cells: methods and protocols, Bd 315, Molecular biology. Humana Press, Totowa, S 13–34CrossRef
Lin JY, Fisher DE (2007) Melanocyte biology and skin pigmentation. Nature 445(22):843–850. doi:10.1038/nature05660PubMedCrossRef
Lin MS, Mascaro JM Jr, Liu Z, Espana A, Diaz LA (1997) The desmosome and hemidesmosome in cutaneous autoimmunity. Clin Exp Immunol 107(Suppl1):9–15PubMed
Mauro T, Goldsmith L (2008) Biology of eccrine, apocrine, and apoeccrine sweat glands. In: Wolff K, Goldsmith LA, Katz SI, Gilchrest BA, Paller AS, Leffell DJ (Hrsg) Fitzpatrick’s dermatology in general medicine, 7. Aufl. McGraw-Hill, New York, S 713–720
Munger BL, Ide C (1988) The structure and function of cutaneous sensory receptors. Arch Histol Cytol 51(1):1–34PubMedCrossRef
Nishiyama T, Amano S, Tsunenaga M, Kadoya K, Takeda A, Adachi Burgeson RE (2000) The importance of laminin 5 in the dermal-epidermal basement membrane. J Dermatol Sci 24(Suppl1):S51–S59PubMedCrossRef
Paus R, Cotsarelis G (1999) The biology of hair follicles. N Engl J Med 341(7):491–497PubMedCrossRef
Peirce V, Carobbio S, Vidal-Puig A (2014) The different shades of fat. Nature 510(7503):76–83PubMedCrossRef
Poblet E, Jiménez F, Ortega F (2004) The contribution of the arrector pili muscle and sebaceous glands to the follicular unit structure. J Am Acad Dermatol 51(2):217–222PubMedCrossRef
Rabe JH, Mamelak AJ, McElgunn PJ, Morison WL, Sauder DN (2006) Photoaging: mechanisms and repair. J Am Acad Dermatol 55(1):1–19PubMedCrossRef
Schmidt E, Zillikens D (2010) Modern diagnosis of autoimmune blistering skin diseases. Autoimmun Rev 10(2):84–89PubMedCrossRef
Tagami H (2008) Location-related differences in structure and function of the stratum corneum with special emphasis on those of the facial skin. Int J Cosmet Sci 30(6):413–434PubMedCrossRef