Klinische Angiologie
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Verfasst von:
Achim Neufang
Publiziert am: 03.12.2022

Chirurgische Behandlungsverfahren des diabetischen Fußsyndroms

Das fortgeschrittene diabetische Fußsyndrom ist durch ein hohes Amputationsrisiko aufgrund der ausgeprägten Makroangiopathie und der Kombination mit einer Neuropathie gekennzeichnet. Sehr häufig findet sich der periphere Verschlusstyp mit bevorzugtem Befall der Unterschenkelarterien und relativer Aussparung der pedalen Arterien. Zur Therapieplanung ist eine exakte angiographische Darstellung der Becken-Beingefäße und besonders der cruralen und pedalen Gefäße unverzichtbar. Zentrale Gefäßläsionen können mit hoher Erfolgswahrscheinlichkeit endovaskulär behandelt werden. Wichtig ist eine Rekonstruktion der Femoralisbifurkation. Der distale autologe Venenbypass in Kombination mit endovaskulären Techniken ist durch eine hohe Erfolgsrate mit gutem langfristigen Beinerhalt gekennzeichnet. Die Verwendung von kleinlumigen Gefäßprothesen ist möglich, allerdings mit schlechterer Bypassoffenheit und einer niedrigeren Beinerhaltungsrate. Lokale Amputationen und plastische chirurgische Maßnahmen am Fuß ergänzen das Spektrum der gefäßchirurgischen Möglichkeiten.

Krankheitsbild

Das ischämische diabetische Fußsyndrom hat aufgrund der hohen Prävalenz des Diabetes mellitus in den vergangenen Jahrzehnten eine enorme Bedeutung in der klinischen Medizin erlangt. Die weitere Zunahme der Lebenserwartung lässt viele Patienten die vaskulären Spätkomplikationen des Diabetes erleben. Gleichzeitig kommt es auch schon vermehrt zu ischämischen oder septischen Fußkomplikationen beim jüngeren Diabetiker. Im Vordergrund der chirurgischen Therapie steht selbstverständlich die Vermeidung der Majoramputation mit Erhalt eines belastbaren Fußes sowie die Kontrolle akuter septischer Komplikationen. Die Verbesserung der Durchblutung erlaubt die sparsame Resektion des nekrotischen Gewebes in Form der sog. Minoramputation oder schafft die Grundlage für ein effektives Ulcusdebridement mit der Abheilung von ischämischen Ulzerationen und sichert damit langfristig den Extremitätenerhalt.
Die beim diabetischen Patienten in der Regel ausgeprägte arteriosklerotische Makroangiopathie der unteren Extremität ist oft mit einer Neuropathie kombiniert. Dies wiederum ist verantwortlich für ein erhöhtes Risiko zur Ausbildung lokaler Ulzerationen oder für eine rasch fortscheitende Gangrän bei zusätzlicher Infektion. Im Vergleich zum nichtdiabetischen Patienten resultiert hieraus das bekannt vielfach erhöhte Risiko des Diabetikers für eine Majoramputation. Der Extremitätenverlust bedeutet für den Betroffenen immer eine drastische Veränderung seiner Lebensumstände mit erheblicher Einschränkung der Mobilität bis hin zur andauernden Pflegebedürftigkeit gerade beim alten Menschen. Erfreulicherweise hat sich im vergangenen Jahrzehnt durch die verstärkte Aufmerksamkeit und die Ausschöpfung der therapeutischen Maßnahmen eine Trendwende mit Verringerung der Majoramputationszahlen entwickelt (Kroger et al. 2017).
Im Vordergrund der gefäßchirurgischen Anstrengungen muss der Erhalt eines, der Mobilität des meistens älteren polymorbiden Patienten entsprechenden, gebrauchsfähigen Beines mit belastbarem Fuß stehen. Dabei kann auch nur der Erhalt eines mechanisch belastbaren Teilfußes nach partieller Fußamputation für den Aktionsradius eines alten Menschen entscheidend sein.
In über 50 % der Fälle mit diabetischem Fußsyndrom liegt eine makroangiopathische Ursache entweder in Form des rein ischämischen oder des kombiniert neuropathisch-ischämischen diabetischen Fußsyndroms vor. Die Wiederherstellung einer möglichst optimalen Fußdurchblutung ist als der entscheidende Schritt zum Therapieerfolg sämtlicher weiterer operativer oder konservativer Maßnahmen anzusehen. Im vergangen Jahrzehnt hat zwar eine enorme Ausweitung der endovaskulären Gefäßtherapie aufgrund der verbesserten Möglichkeiten stattgefunden, dennoch ist nach wie vor die offen chirurgische Revaskularisation ein unverzichtbarer Bestandteil des therapeutischen Gesamtkonzeptes.
Im Folgenden werden die gefäßchirurgischen Möglichkeiten mit den zu erwartenden Revaskularisationsergebnissen beim diabetischen Fußsyndrom näher dargestellt.

Diagnostik, Indikationen und Kontraindikationen für die gefäßchirurgische Therapie

Die strategischen Überlegungen zur operativen Therapie sind durch das typische arteriosklerotische Befallsmuster des Diabetikers mit bevorzugtem Befall der Unterschenkeletage mit partieller Aussparung der pedalen Arterien gekennzeichnet (Abb. 1). Auch die zirkulären Verkalkungen der Wand müssen in Hinsicht auf die operative Taktik berücksichtigt werden.

Diagnostik

Die erste gefäßchirurgische Untersuchung sollte die farbcodierte Dopplersonografie nicht aussparen. Schon bei der ersten orientierenden Untersuchung kann ein mögliches peripheres Anschlussgefäß für eine Bypassanlage detektiert werden und gegebenenfalls auch auf der Haut schon mit einem Stift markiert werden.
Grundsätzlich ist es möglich, mittels farbkodierter Duplexsonographie eine gute Orientierung über Durchgängigkeit und vorhandene Strombahnhindernisse im Bereich der Femoralisbifurkation, der femoropoplitealen Achse, der cruralen und pedalen Arterien zu erhalten. Für die Planung des weitere diagnostischen und therapeutischen Vorgehens ist die Lokalisation von Stenosen und Verschlüssen von wesentlicher Bedeutung; der Stenosegrad oder die Verschlusslänge sollten möglichst genau beschrieben werden. Beim geübten Untersucher kann die Duplexsonographie so häufig schon die alleinige Planung für eine endovaskuläre oder chirurgische Revaskularisation ermöglichen (Sultan et al. 2013).
Tipp
Falls von vornherein eine chirurgische Therapie absehbar ist, wie z. B. nach schon ausgeschöpften endovaskulären Maßnahmen, sollte im Rahmen der Sonografie auch schon direkt eine Evaluation der verfügbaren autologen Venen durch klinische Inspektion und Sonographie mit Markierung des Venenverlaufes erfolgen (Linni et al. 2012a, b).
Im Fall des diabetischen Patienten mit deutlich eingeschränkter Nierenfunktion ist es durchaus überlegenswert und möglich, eine operative Strategie allein auf der Basis der Duplexsonographie zu entwickeln und im weiteren Verlauf ohne zusätzliche Kontrastmittelgabe zu arbeiten.
Häufig kommt in der Diagnostik auch frühzeitig die CT-Angiographie mit Kontrastmittel zur Anwendung. Sie ist zwar eine ausgezeichnete Methode zur Beurteilung der abdominellen Aorta, der Becken- und Leistengefäße und auch noch der Oberschenkeletage. Gerade in der Gefäßperipherie ist es aber oft sehr schwierig, bei stark verkalkten Gefäßen eine adäquate Beurteilung des noch vorhandenen Lumens, geschweige denn eine Therapieplanung vornehmen zu können, da die Kalzifikationen die Beurteilung des Gefäßes und die Auswahl der Lokalisation einer Anastomose deutlich erschweren können. Im Bereich des Unterschenkels ist sie der MR-Angiographie vergleichbar (Young et al. 2013).
Die MR-Angiographie hat ebenfalls den Vorteil der Nichtinvasivität. Bei adäquater Nierenfunktion kann damit eine gute Abbildung der Gefäße vorgenommen werden. Als nachteilig ist aber klar der fehlende Nachweis der Verkalkungen zu sehen. Erstaunlicherweise können aber, geeignete Technik mit einer speziellen Fußspule vorausgesetzt, mittels MR-Angiographie in der konventionellen Angiographie nur schwer darstellbare distale Arteriensegmente unterhalb des Knöchels abgebildet und damit wiederum eine Therapieplanung für eine pedale Revaskularisation ermöglicht werden (Dorweiler et al. 2002).
Wichtig
Der Schlüssel zur Planung der operativen Therapie liegt in einer möglichst exakten angiographischen Darstellung der peripheren Gefäße mittels Kontrastmittelangiographie.
Dabei sollte natürlich auch eine Beurteilung der zuführenden arteriellen Beckengefäße und der Femoralisbifurkation erfolgen. Im Rahmen der Angiographie kann dabei schon als erster Therapieschritt eine endovaskuläre Therapie von geeigneten Läsionen erfolgen. Die konventionelle Angiographie stellt Stenosen und Verschlüsse der Ober- und Unterschenkelarterien exakt dar und erlaubt zusätzlich die Beurteilung von Wandverkalkungen oder schon früher eingebrachter Stents.
Wichtig
Eine Darstellung der pedalen Arterien in zwei Ebenen ist unerlässlich.
Sie erlaubt die klare Identifikation der beiden pedalen Stammgefäße, der A. dorsalis pedis und der A. tibialis posterior oder von noch erhaltenen Seitenästen dieser Gefäße.
Im Einzelfall bietet sich bei fortgeschrittener Niereninsuffizienz und entsprechender Expertise die CO2-Angiographie als Alternative zur peripheren Gefäßdarstellung an (Rolland et al. 1998).

Indikationen und Kontraindikationen

Die Indikation für eine operative Revaskularisation ist immer gegeben, wenn die Kriterien der amputationsbedrohenden Gliedmaßenischämie vorliegen, d. h. Fontaine-Stadien III und IV („critical limb-threatening ischaemia“; CLTI) und die Analyse der Bildgebung erfolgt ist (Conte et al. 2019). Grundsätzlich gilt dabei immer, dass natürlich primär die Optimierung der Fußdurchblutung erfolgen muss, bevor eine noch notwendige Minoramputation durchgeführt wird. Eine Ausnahme von dieser Reihenfolge sollte nur dann gemacht werden, wenn aus Gründen einer vom erkrankten Fuß ausgehenden Sepsis ein notfallmäßiges offenes Debridement mit einer vorläufigen, teilweise sogar ausgedehnten Minoramputation unumgänglich ist. In der Regel handelt es sich dann um eine offene Amputation von Zehen oder Fußstrahlen. Nach Durchführung der entsprechenden Revaskularisation muss dann in weiteren operativen Schritten bei nun besser durchblutetem Gewebe die endgültige Fußversorgung mit weiterer Resektion und Deckung des Defektes erfolgen.
Die Indikation für eine operative Therapie richtet sich nach den in den Global Vascular Guidelines von 2019 vorgeschlagenen Kriterien, die auch in der neuesten Version eine chirurgische Revaskularisation für die Fälle mit ausgedehntem langstreckigem Gefäßbefall und fortgeschrittenem klinischem Befund, d. h. ausgedehnter Gangrän oder Ulzeration bevorzugen (Conte et al. 2019; Aboyans et al. 2018; Norgren et al. 2007). Hierdurch scheint im Vergleich zur endovaskulären Therapie eine effektivere Revaskularisation des ischämischen Fußes erreicht zu werden. Limitierte Läsionen sind dagegen die Domäne der endovaskulären Therapie. Sollte eine endovaskuläre Therapie als primärer Behandlungsschritt geplant werden, muss darauf geachtet werden, die Rahmenbedingungen für eine evtl. später noch notwendig werdende operative Therapie nicht zu beeinträchtigen, d. h. insbesondere sog. Landungszonen für eine Bypassanlage zu respektieren (Spinelli et al. 2015). Für die meisten Patienten ist die Möglichkeit einer operativen Gefäßrekonstruktion bei noch erhaltbarem, belastbarem Fuß und allgemeiner Operabilität gegeben. Im Einzelfall muss bei ausgedehntem Defekt am Vorfuß oder an der Ferse auch schon frühzeitig im Rahmen der Therapieplanung an die Kombination einer operativen Revaskularisation mit einer plastisch chirurgischen Deckung des Fußdefektes gedacht werden.
Sollten die gangränösen Veränderungen für den Erhalt eines funktionstüchtigen Fußes schon zu weit fortgeschritten sein oder der Patient aus allgemeinen Gründen nicht mehr von der Verbesserung der Fußdurchblutung profitieren können, muss über die Indikation für eine primäre Majoramputation nachgedacht werden (Tab. 1). Dies gilt zum Beispiel für die Situation einer ausgedehnten Fersennekrose mit nicht erhaltbarem Fußstumpf oder für den bettlägerigen Patienten mit fixierter Gelenkskontraktur und Nekrosen. Wird jedoch eine gefäßchirurgische Intervention ins Auge gefasst, sollte die Einleitung einer spezifischen Therapie der Fußischämie und ihrer Komplikationen erfolgen. Neben der Einstellung der oft ausgeprägten Hyperglykämie und der Beherrschung der lokalen Infektion durch eine resistenzgerechte Antibiotikagabe mit adäquatem Debridement sollte eine Evaluation des Patienten in Hinsicht auf die allgemeine und technische Operabilität erfolgen unter Bewertung des kardiovaskulären Risikos. Es sollte zeitgleich auch schon eine gezielte Lokalbehandlung begonnen und die operative Strategie festgelegt werden (Tab. 2).
Tab. 1
Indikationen und Kontraindikationen für die operative Revaskularisation beim diabetischen Fußsyndrom
Indikationen
Kontraindikationen*
Ruheschmerz (beim Diabetiker selten)
Fortgeschrittene Gangrän bis über das proximale Drittel des Metatarsale hinaus
Akrale Nekrosen/Ulzerationen
Kombinierte Fersennekrose und Vorfußgangrän beim dialysepflichtigen Diabetiker (Ausnahme: limitierter Befund)
Rasch fortschreitende Infektion (Plantarphlegmone)
Fixierte Kniegelenkskontraktur mit nicht mehr gegebener Gehfähigkeit
Nicht heilende Minoramputation
Schwere Fußsepsis mit Destruktion der Fußsohle
Malum perforans mit Fußischämie
Bettlägerigkeit und/oder fortgeschrittene Demenz mit Immobilität
Destruierende Osteomyelitis mit Ischämie
 
Fersennekrose
 
* hier sollte an eine primäre Majoramputation ohne Revaskularisation gedacht werden oder eine rein palliative Therapie mit Kontrolle des Infektes und analgetischer Therapie
Tab. 2
Vorbereitung zur operativen Revaskularisation beim diabetischen Fußsyndrom
Maßnahmen und Diagnostik
Ziel
EKG; evtl. UKG; kardiologische Mitbeurteilung bei kardialer Vorschädigung (KHK)
Identifikation des Hochrisikopatienten und Planung einer evtl. notwendigen perioperativen
Intensivüberwachung
Duplexsonographie A. carotis
Abschätzung Schlaganfallrisiko (Narkoseführung)
Lungenfunktion (bei spezieller Anamnese)
Anpassung des Narkoseverfahrens (Operation
in Periduralanästhesie)
Blutzuckereinstellung und gezielte Antibiose nach Gewinnung möglichst einer Gewebsprobe zur mikrobiologischen Untersuchung
Eindämmung der Infektion und
Nekrosenausbildung; Optimierung der
Bedingungen für eine ungestörte Wundheilung
Immobilisation und lokales Debridement
Vermeidung von weiteren Nekrosen bei
Belastung; Kontrolle der Infektion
Bildgebende Diagnostik der Arterien
Planung der arteriellen Rekonstruktion;
Differenzialindikation endovaskuläre oder operative Revaskularisation
Duplexsonographie der peripheren Venen der Beine und Arme (speziell bei geplanter Armvenenentnahme)
Strategische Planung der Gewinnung von
Bypassmaterial
keine Venenpunktionen am Arm, wenn dort eine Venenentnahme absehbar ist
Vermeidung von Venenentzündungen der Armvenen mit Gefährdung der Graftfunktion

Gefäßchirurgische Revaskularisationstechniken

Die gefäßchirurgischen Techniken nutzen das Prinzip der lokalen Rekonstruktion und der Bypassanlage, beide auch in Kombination mit den verfügbaren endovaskulären Techniken.

Zentrale Revaskularisationstechniken

Grundsätzlich orientiert sich die Wahl des operativen Vorgehens an dem individuellen arteriellen Verschlussmuster. Logischerweise wird dabei das Prinzip verfolgt, zentral gelegene arterielle Läsionen zuerst zu therapieren um einen ungehinderten Blutzustrom zum betroffenen Bein wiederherzustellen. Je nach Ausgangslage wird man sich dann den weiter peripher befindlichen Läsionen zuwenden, um eine Optimierung der Fußperfusion zu erreichen. Es muss dabei abgewogen werden, ob es vielleicht schon ausreicht, einen zentralen Verschluss in der Beckenetage allein zu korrigieren und den Effekt auf die Fußdurchblutung abzuwarten, oder ob eine zentrale und eine periphere Revaskularisation direkt kombiniert werden müssen. Beim zentralen Prozess ist es oft schon ausreichend, sich auf die Gefäße oberhalb der Leiste zu konzentrieren. Die Ergebnisse der endovaskulären Therapie mit Stentimplantation in die A. iliaca sind dabei denen der offenen Chirurgie fast ebenbürtig, so dass der aortofemorale Bypass bzw. die retrograde Desobliteration der A. iliaca nur noch beim ausgedehnten Verschluss primär oder beim Versagen der endovaskulären Methoden sekundär zur Anwendung kommen (Kavanagh et al. 2016; Piazza et al. 2011). Für den Patienten mit erhöhtem operativem Risiko bieten sich extraanatomische Rekonstruktionen wie der femorofemorale Crossoverbypass an. Im zentralen aortoiliakalen Gefäßabschnitt oberhalb des Leistenbandes kommen aufgrund des Gefäßkalibers für Bypassoperationen in erster Linie synthetische Prothesen aus Dacron oder PTFE zur Anwendung.

Lokale Rekonstruktionstechniken peripherer Arterien

Die Femoralisbifurkation besitzt eine Schlüsselposition in der Beindurchblutung. Sie ist gerne bei vorgelagerten Stenosen und Verschlüssen der A. iliaca noch mitbetroffen und ist gleichzeitig das wichtige Verteilergefäß für die nachfolgenden Gefäßabschnitte. Liegt ein Verschluss oder eine höhergradige Stenose der Femoralisbifurkation vor, so ist die Thrombendarteriektomie, also die offene Ausschälung des obstruierenden arteriosklerotischen Materials und die Rekonstruktion der Arterie mittels Patchplastik zur Anhebung des distalen Perfusionsdruckes essenziell. Als Patchmaterial kommt heute überwiegend biologisches Material in Form des bovinen Perikards mit geringem Infektionsrisiko zur Anwendung (Abb. 2). Die langfristigen Ergebnisse dieser Rekonstruktionen sind durch eine exzellente Offenheit des so rekonstruierten Abschnittes gekennzeichnet (Ballotta et al. 2010; Wieker et al. 2016). Die Leistenrekonstruktion kann sehr gut mit einer intraoperativen Stentimplantation in die vorgeschaltete Beckenetage kombiniert werden (Kavanagh et al. 2016; Piazza et al. 2011). Auch im späteren Verlauf ist nach Einheilung die Punktion eines solchen Patches für weitere endovaskuläre Eingriffe gut möglich. Der A. profunda femoris kommt als wichtiges Kollateralgefäß eine große Bedeutung zu, so dass hier ebenfalls eine Rekonstruktion sinnvoll ist, speziell, wenn sie als Spendergefäß für einen Bypass infrage kommt (van der Plas et al. 1993).
Im Fall einer fortgeschrittenen Ischämie bei Verschluss der femoropoplitealen Achse mit noch notwendiger Minoramputation ist die alleinige Rekonstruktion der Femoralisbifurkation aber nicht ausreichend (Diehm et al. 2004). Eine Abheilung der Amputationswunde bei belassenem femoropoplitealem Verschluss ist in dieser Situation eher nicht zu erwarten. Kombinationen eines langstreckigen peripheren Verschlusses mit signifikanter Erkrankung der Femoralisbifurkation bleiben daher auch nach den neuesten Leitlinien eine Domäne der peripheren Bypasschirurgie. Ist ein Verschluss oder eine hochgradige Stenose der Femoralisbifurkation aber nur mit nachgeschalteten Stenosen der A. femoralis superfizialis oder der A. poplitea kombiniert, kann auch hier eine erfolgreiche Kombination der offenen Rekonstruktion mit der endovaskulären Therapie in Form eines sog. Hybrideingriffes erfolgen (Matsagkas et al. 2011; Schrijver et al. 2010).

Bypassverfahren

Definition
Mittels Bypassanlage wird eine direkte Revaskularisation eines distal eines Verschlusses noch erhaltenen Gefäßbettes durch Anlage einer Verbindung mit einem Bypassgraft zwischen dem noch intakten proximalen Einstrom und den peripher des Verschlusses gelegenen Arterien erreicht.
Die dazu notwendigen Anastomosen werden üblicherweise vor allem distal in der End-zu-Seit-Technik angelegt.
Das in der Angiographie vorliegende Verschlussmuster gibt dabei die Art des zu wählenden Bypassverfahrens und die Lokalisation der Anastomosen vor (Tab. 3) Prinzipiell versucht man die Länge des angelegten Bypasses möglichst kurz zu halten. Dieses Ziel kann auch dadurch erreicht werden, dass ein distaler Bypass mit einer weiter zentralen endovaskulären Maßnahme im Sinne eines Hybrideingriffes kombiniert wird (Reed 2009). Vorgeschaltete Läsionen der Beckenachse können im Rahmen der Bypassanlage in gleicher Sitzung sehr gut endovaskulär angegangen werden. Als proximales Anschlußgefäß kann dabei jede Arterie mit erhaltenem Zustrom dienen. Das distale Empfängergefäß sollte mit der nachgeschalteten Arterie so beschaffen sein, dass ein möglichst direkter unbehinderter Abstrom zum Fuß erfolgen kann (Norgren et al. 2007).
Tab. 3
Varianten des peripheren Bypasses
Bypassart
Zentrale Anastomose
Periphere Anastomose
Femoropoplitealer Bypass
A. femoralis communis,
A. profunda femoris,
Verlauf der A. femoralis superficialis
A. poplitea oberhalb oder
unterhalb des Kniegelenkes
Femorokruraler Bypass
A. femoralis communis,
A. profunda femoris,
Verlauf der A. femoralis superficialis
Tr. tibiofibularis
A. tibialis anterior
A. tibialis posterior
A. fibularis
Kurzer distaler Bypass („distal origin“)
Distale A. femoralis superficialis
Verlauf der A. poplitea, proximale Unterschenkelarterien
Popliteatrifurkation,
Unterschenkelarterien und pedale Arterien
Pedaler Bypass
A. femoralis communis,
A. profunda femoris,
Verlauf der A. femoralis superficialis
Verlauf der A. poplitea
Proximale Unterschenkelarterien
A. dorsalis pedis
A. tarsalis lateralis
A. tibialis posterior
A. plantaris medialis
A. plantaris lateralis
Pedale Seitenäste
Wichtig
Dieses Grundprinzip ist gerade bei peripherer Gangrän und noch notwendiger Minoramputation unbedingt zu beachten, um ideale Bedingungen für die Abheilung der Amputationswunde zu schaffen.
Prinzipiell sind dabei neben der A. poplitea alle Segmente der Unterschenkel- und Fußgefäße für eine Bypassanastomose geeignet. Das anzuschließende Gefäß wird dabei nach seiner angiographischen Beschaffenheit in Hinsicht auf Kaliber, arteriosklerotischem Befall und peripherem Abstrom bewertet. Erwägungen, ob dieses Gefäß dem zur pedalen Läsion passenden Angiosom, d. h. der wahrscheinlich durch das entsprechende Gefäß anatomisch versorgten Region zuzuordnen ist, spielen dabei, im Gegensatz zur Planung der endovaskulären Therapie, keine Rolle (Azuma et al. 2012).
Die Anlage eines kurzen Bypasses von der A. poplitea zu einem knöchelnahen oder pedalen Gefäß als sog. „distal origin“ Bypass ist beim rein peripheren Verschlusstyp eine einfache und dauerhafte Revaskularisationstechnik (Albers et al. 2006). Der pedale Bypass, also die Anastomosierung von Arterien unterhalb des Sprunggelenkes, bietet sich beim Diabetiker aufgrund des arteriellen Verschlussmusters typischerweise an und ist mit dauerhaften Resultaten in Hinsicht auf Bypassfunktion und Gliedmaßenerhalt assoziiert (Dorweiler et al. 2002; Neufang et al. 2003; Pomposelli et al. 2003). Als pedale Empfängergefäße stehen in erster Linie die A. dorsalis pedis aber auch die A. tibialis posterior mit ihren beiden Endästen, der lateralen und medialen Plantararterie zur Verfügung (Abb. 3ac). Es ist aber auch möglich, andere pedale Seitenäste erfolgreich mit einem Bypass zu versorgen (Brochado-Neto et al. 2012; Dunschede et al. 2017; Hughes et al. 2004). Einfache vorgeschaltete Läsionen der A. femoralis superficialis können im Rahmen einer solchen „distal origin“ Bypassoperation auch im Sinne einer Hybridoperation zusätzlich endovaskulär angegangen werden (Reed 2009). Gerade bei limitiertem autologem Venenmaterial bietet sich diese Methode an. Speziell nach schon erfolgter endovaskulärer Therapie ist im Fall eines Rezidivs auch die Anlage kurzer crurocruraler oder cruropedaler Rekonstruktionen möglich (Enzmann et al. 2018). Im Einzelfall kann auch über den peripheren Mehrfachanschluß, eine sog. sequentielle Rekonstruktion, bei nur noch segmental erhaltenen distalen Gefäßen nachgedacht werden (Neufang et al. 2014).
Ein fehlender oder unterbrochener Fußbogen ist für die Offenheit des Bypasses nicht maßgeblich (Rashid et al. 2013). Lediglich die Abheilungszeit der Fußläsion wird durch den Zustand des Fußbogens entsprechend beeinflusst. Für den technischen Erfolg entscheidend ist vielmehr neben dem konsequenten Einsatz von autologer Vene eine atraumatische Anastomosentechnik mit dünnem monofilem Nahtmaterial unter Lupenbrillenvergrößerung. Eine Abklemmung der cruralen oder pedalen Gefäße sollte nach Möglichkeit vermieden werden. Die intraoperative Blutungskontrolle ist einfach durch endoluminale Blockierung des Gefäßes mit dünnen Sonden oder Kathetern zu erreichen. Auch die Anlage der distalen Anastomose in kurzer Blutleere unter Verwendung einer Esmarch-Binde kann die Anastomose v. a. bei schwer verkalkten Gefäßen entscheidend erleichtern. Die Bypassführung selbst kann sich am natürlichen Verlauf der erkrankten nativen Gefäße orientieren, sie kann aber auch angepasst an die individuellen lokalen Erfordernisse im subkutanen Gewebe als sog. extraanatomischer Bypass erfolgen.

Rolle des Bypassmaterials

Nach allen Leitlinien ist die autologe Vene als das ideale Implantat in der peripheren Bypasschirurgie in jeder Position anzusehen (Conte et al. 2019; Aboyans et al. 2018; Norgren et al. 2007). Grundsätzlich sollte die autologe V. saphena magna des zu operierenden Beines zur Anwendung kommen. Im Fall ihrer Nichtverfügbarkeit stehen die kontralaterale V. saphena magna, die V. saphena parva und die Armvenen zur Verfügung (Nierlich et al. 2019, 2020; Linni et al. 2015). Es können selbstverständlich auch einzelne Venensegmente zu einem längeren Bypassgraft zusammengefügt werden (Chew et al. 2001; Chang et al. 1995). Die Langzeitergebnisse dieser Venen unterscheiden sich nicht signifikant in Hinsicht auf Offenheit oder Beinerhalt. Zur Ausschaltung der Venenklappen können die Venen in der einfachsten Form nach der Entnahme in umgedrehter (reversed) Position implantiert werden. Da dies gerade bei kleinlumigen distalen Gefäßen aber zu einer erheblichen Kaliberinkongruenz führen kann, ist auch die Verwendung der Vene nach Zerstörung der Klappen mit speziellen Valvulotomen als nicht umgedrehter (non-reversed) oder sog. orthograder Bypass sinnvoll, was ein wesentlich harmonischeres Kaliberverhältnis zwischen Arterie und Bypassvene ermöglicht. Die sog. In-situ-Technik, bei der die V. saphena magna nicht entnommen wird, sondern großenteils in ihrem Gewebeverbund verbleibt, ist eine sehr elegante wenig invasive Technik zum Anschluss der distalen cruralen oder proximalen pedalen Arterien (Neufang et al. 2003). Die Zerstörung der Venenklappen erfolgt dabei wie beim non-reversed-Bypass mittels eines speziellen flexiblen atraumatischen Valvulotoms, das von retrograd durch die Vene geführt wird und beim langsamen Rückzug die Klappen zerschneidet. Die Seitenäste der Vene werden je nach ihrer Lokalisation separat aufgesucht und verschlossen.
Nur bei tatsächlich fehlendem autologem Venenmaterial oder hohem allgemeinem operativem Risiko sollte synthetischer oder biologischer Gefäßersatz für einen peripheren Bypass zur Anwendung kommen (Conte et al. 2019). Als synthetische Implantate stehen kleinlumige Prothesen aus PTFE oder Dacron zur Verfügung. Die entscheidende Innovation der neueren PTFE-Prothesen besteht in der inneren Beschichtung mit Heparin, die für eine längere Offenheit sorgen soll (Samson et al. 2016). Allerdings sind auch diese Prothesen den Ergebnissen mit autologer Vene im infrapoplitealen Bereich signifikant unterlegen (Uhl et al. 2015). Die ovine Kollagenprothese ist ein biologisches Implantat, das sich durch eine gewisse Infektresistenz auszeichnet. Die Ergebnisse mit Anschluss dieser Prothese auf das distale Popliteasegment sind als akzeptabel anzusehen, während im cruralen Bereich nur eher komplexe Rekonstruktionen in Kombination mit Vene eine günstige Funktion aufweisen (Neufang et al. 2014, 2020). Wie auch beim synthetischem Material ist der distale Direktanschluß mit einer eher schlechten Offenheit vergesellschaftet (Koch et al. 1997). Grundsätzlich sind alle Implantate unterhalb des Kniegelenkes der autologen Vene in Hinsicht auf Bypassfunktion und Beinerhalt deutlich unterlegen. Im Einzelfall macht es aber durchaus Sinn, eine Prothese mit noch erhaltenen autologen Venensegmenten speziell bei sequentiellen Rekonstruktionen zu kombinieren (Neufang et al. 2014).

Arterialisation des venösen Systems

Erneute Aufmerksamkeit hat auch die Technik der schon lange bekannten Arterialisationdes venösen Systems mittels Bypassanlage auf das tiefe Venensystem des Fußes in Kombination mit Destruktion der tiefen Venenklappen gefunden, wenn eine endovaskuläre oder chirurgische Revaskularisation als unmöglich erachtet wird. Hierdurch wird eine Flußumkehr in den Fußvenen mit Erhöhung des Sauerstoffangebots im Gewebe erreicht (Abb. 4). Die Datenlage ist allerdings nicht eindeutig, die Ergebnisse einzelner Arbeitsgruppen aber in Hinsicht auf Beinerhalt und Abheilung der Läsion zumindest ermutigend (Mutirangura et al. 2011; Schreve et al. 2014, 2017).

Septisch chirurgische Maßnahmen, Minoramputationen und Kombination mit plastisch chirurgischen Techniken

Bei der akuten Fußinfektion muss in der Regel eine rasche chirurgische Entlastung mit Nekrosektomie und Einleitung einer resistenzgerechten Antibiose erfolgen, um die Ausbreitung der Infektion unter der Plantarfaszie mit rascher Zerstörung des Fußgewebes zu vermeiden. Nach invasiver Abklärung und Revaskularisation schließt sich dann eine sparsame Amputation der Nekrosen in Form der Zehen- oder Strahlamputation bis hin zur transmetatarsalen Vorfußamputation an (Elgzyri et al. 2014). Ein Fortschritt, mit allerdings niedriger Evidenz, ist der additive Einsatz der Vakuumversiegelungstherapie zur Wundkonditionierung, vor allem bei größeren Defekten (Liu et al. 2018). Nach Säuberung und Induktion einer Granulation können so auch größere Defekte mit Spalthaut gedeckt werden. Im Einzelfall ist zum Fußerhalt bei schon fortgeschrittener Gangrän oder großen Defekten am Fußrücken oder an der Ferse der Einsatz plastisch chirurgischer Verfahren mit einem freien vaskulär gestielten Transplantat sinnvoll (Abb. 5ac). Hier kann entweder eine direkte Anastomosierung der Lappengefäße im Unterschenkel erfolgen oder ein Venenbypass dient als Spender für den distalen Gewebetransfer mit eigener Gefäßversorgung. Die Ergebnisse von in dieser Technik erfahrenen Arbeitsgruppen sind sehr gut (Fitzgerald O’Connor et al. 2011; Horch et al. 2014). Nach abgeschlossener Heilung sollte immer die Anpassung eines geeigneten orthopädischen Schuhwerks in Angriff genommen werden, um durch lokale Fehlbelastungen Rezidive zu verhindern.

Nachbehandlung, Prognose und langfristige Ergebnisse gefäßchirurgischer Revaskularisationen

Generell sind die langfristigen Ergebnisse gefäßchirurgischer Revaskularisationen als gut zu bezeichnen (Tab. 4). Die zentralen Rekonstruktionen zeichnen sich durch eine exzellente Langzeitfunktion aus. In der Gefäßperipherie sind die Ergebnisse autologer Venenbypässe hinsichtlich Offenheit und Beinerhalt langfristig gut und denen mit Prothesenmaterial signifikant überlegen. Die positive Rolle eines Thrombozytenfunktionshemmers beim operierten Patienten mit PAVK kann als gesichert angenommen werden. Obwohl nach der BOA-Studie günstigere Ergebnisse für den autologen Venenpass unter oraler Antikoagulation gefunden wurden, sind die aktuellen Leitlinien hinsichtlich der Gabe von Vitamin-K–Antagonisten zurückhaltend mit Hinweis auf die möglichen Blutungskomplikationen (‚Efficacy of oral anticoagulants compared with aspirin after infrainguinal bypass surgery (The Dutch Bypass Oral Anticoagulants or Aspirin Study): a randomised trial‘ 2000) Stattdessen zeichnet sich zunehmend eine positive Rolle für die Kombination von Rivaroxaban und ASS in der medikamentösen Behandlung von PAVK Patienten und speziell nach Revaskularisation ab (Bonaca et al. 2020; Anand et al. 2018). Grundsätzlich ist es empfehlenswert, alle autologen Rekonstruktionen in regelmäßigen Zeitabständen duplexsonographisch zur Erkennung sich neu ausbildender Bypassgraft- und Anastomosenstenosen zu evaluieren, auch wenn damit nicht alle Bypassverschlüsse verhindert werden können (Aboyans et al. 2018). Solche sekundären in der Regel endovaskulären Eingriffe am funktionierenden Bypass verbessern die Langzeitfunktion eines autologen Venenbypasses signifikant (Jongsma et al. 2016).
Tab. 4
Bypassmaterialien und Ergebnisse
Material
Indikation
Nachteil
Offenheit (5 Jahre)
Beinerhalt (5 Jahre)
V. saphena magna
Peripherer Bypass
Verfügbarkeit begrenzt; Entnahmetrauma
70 %
75–90 %
V. saphena parva
Peripherer Bypass
Verfügbarkeit begrenzt; Länge begrenzt
60–70 %
75–90 %
Armvene
(V. cephalica, V. basilica)
Peripherer Bypass
Verfügbarkeit begrenzt; Länge begrenzt
60–70 %
75–90 %
Dacron
Zentrale Rekonstruktion, poplitealer Bypass
Infektionsrisiko,
schlechte
Offenheitsrate bei
distalem Anschluss
Zentrale Rekonstruktion 80–90 %
Peripherer Bypass 40–50 % popliteal
Zentrale Rekonstruktion 85–90 %
Peripherer Bypass 45–70 %
PTFE
(Polyethylenterephtalat)
Zentrale
Rekonstruktion und
peripherer Bypass
Infektionsrisiko,
schlechte
Offenheitsrate bei
distalem Anschluss
Zentrale Rekonstruktion 80–90 %
Peripherer Bypass 30–50 %
Zentrale Rekonstruktion 85–90 %
Peripherer Bypass 45–70 %
ovine
Kollagenprothese
(Omniflow II Prothese)
peripherer Bypass
Biodegeneration,
mäßige Offenheitsrate
bei infrapoplitalem Anschluss
poplitealer Anschluss 50–70 %
cruraler Anschluss 30 %
50–70 %
Homologe Venen und
Arterien
peripherer Bypass
Schlechte Verfügbarkeit; hoher Aufwand
30–50 %
55–65 %
Literatur
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