Klinische Kardiologie
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Verfasst von:
Verena Stangl und Julia Lueg
Publiziert am: 15.08.2022

Kardiale Erkrankungen bei Frauen

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind weltweit die führende Todesursache bei Frauen. Obwohl biologische und soziokulturelle Unterschiede im Vergleich zu Männern belegt sind und sich Pathophysiologie, Prävalenz und Verlauf von vielen Herz-Kreislauf-Erkrankungen unterscheiden, fehlt für Frauen ausreichende Evidenz für die meisten Vorgehensweisen. Frauen sind trotz der Notwendigkeit einer geschlechtersensiblen, individualisierten Medizin in kardiovaskulären Studien unterrepräsentiert. Zudem gibt es frauenspezifische Faktoren, die das kardiovaskuläre Risiko in verschiedenen Lebensphasen modulieren. Es ist deshalb wichtig, die Risikostratifizierung und Betreuung prä- und postmenopausal anzupassen. Frauenspezifische Aspekte im Kontext kardiovaskulärer Erkrankungen sollten in Forschung, Leitlinien, Aus- und Weiterbildung sowie in der gesundheitlichen Aufklärung der Bevölkerung berücksichtigt werden.

Einleitung

Kardiovaskuläre Erkrankungen sind weltweit die führende Todesursache bei Frauen (Roth et al. 2020). Die Lebenszeitprävalenz liegt über der von Männern. Die Inzidenz nimmt nach der Menopause, somit rund 10 Jahre später als bei Männern, deutlich zu. Ab dem 8. Dezennium sind Prävalenz und Mortalität bei Frauen höher (Haider et al. 2020). In den letzten Jahrzehnten zeigt sich in der Gesamtbevölkerung ein Rückgang der Neuerkrankungsrate und der kardiovaskulären Mortalität, beides allerdings weniger ausgeprägt bei Frauen (Gesundheitsberichterstattung des Bundes 2020).
Bei jüngeren Frauen (45–54 Jahre) ist ein Anstieg der Myokardinfarktrate zu verzeichnen (Gabet et al. 2017; Vogel et al. 2021).
Unterschiede in Prävalenz, Inzidenz, Risikofaktoren, Klinik, Therapie und Verlauf von kardiovaskulären Erkrankungen zwischen Frauen und Männern werden auf folgende Faktoren zurückgeführt:
  • Biologische (englisch: „sex“) Unterschiede basieren auf Geschlechtschromosomen und Sexualhormonen, die genetische, biologische und physiologische Unterschiede im kardiovaskulären System bedingen.
  • Soziokulturelle („gender“) Unterschiede erklären sich durch kulturelle und sozioökonomische Faktoren sowie Zugang und Einstellungen zu Prävention und Therapie.
Im deutschen Sprachgebrauch erfolgt die angloamerikanische Differenzierung zwischen „sex“ und „gender“ nicht, beides wird unter dem Begriff „geschlechtsspezifisch“ subsumiert.
Es bestehen relevante anatomische und physiologische Unterschiede. Das Herzgewicht liegt bei Frauen mit 250–300 g unter dem von Männern (300–350 g). Frauen haben auch nach Indexierung der Körperoberfläche kleinere Herzdimensionen und Schlagvolumina sowie schmallumigere Koronararterien. Die Ventrikelsteifigkeit ist größer, die vaskuläre Compliance geringer; das Herzzeitvolumen ist bei höheren Herzfrequenzen vergleichbar mit dem von Männern (Beale et al. 2018).
Die spätere Manifestation von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Frauen wird vor allem auf endogene Östrogene zurückgeführt, die antiinflammatorische, antioxidative und gefäßerweiternde Effekte haben und das Lipidprofil, den Glukosestoffwechsel und die Blutgerinnung regulieren. Östrogene beeinflussen zudem das myozelluläre Ca2+-Handling, die mitochondriale Energieproduktion und das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System (RAAS). Im kardiovaskulären System aktivieren Östrogene mindestens 3 unterschiedliche Östrogenrezeptoren, die entweder als nukleäre Transkriptionsfaktoren agieren oder schnelle, nichtgenomische zelluläre Signalkaskaden induzieren (Barton und Meyer 2020; Sabbatini und Kararigas 2020).
Darüber hinaus haben Östrogene immunmodulatorische Effekte. Sie sind mit Autoimmunerkrankungen assoziiert, die häufiger bei Frauen auftreten und mit einem erhöhten Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen einhergehen. Zahlreiche immunmodulatorische Gene sind X-chromosomal lokalisiert, bei unvollständiger X-Inaktivierung haben Frauen ein stärker aktiviertes Immunsystem (Keestra et al. 2021; Klein und Flanagan 2016).
Es bestehen geschlechtsspezifische Unterschiede in Pharmakokinetik, -dynamik und Wirkweise kardiovaskulärer Medikamente.
Das hat zur Folge, dass die Plasmaspiegel einiger Medikamente, wie β-Blocker und RAAS-Inhibitoren, bei Frauen höher sind. Das kann erklären, dass z. B. in β-Blocker-Studien bei gleicher Dosierung eine stärkere Senkung von Herzfrequenz und Blutdruck beobachtet wurde. Auch für Digitalis wurden höhere Plasmakonzentrationen und eine wahrscheinlich damit assoziierte Übersterblichkeit bei Frauen in der „Digitalis Investigation Group“ (DIG)-Studie gesehen (Rekha Garg et al. 1997). Insgesamt sind unerwünschte Arzneimittelwirkungen beim weiblichen Geschlecht bis zu 70 % häufiger. Beispiele sind ACE-Hemmer-induzierter Reizhusten oder Herzrhythmusstörungen bei Verlängerung des QT-Intervalls.
Trotz zunehmendem Verständnis geschlechtsspezifischer Unterschiede werden kardiovaskuläre Erkrankungen bei Frauen seltener erkannt. Frauen sind unterdiagnostiziert, untertherapiert und in Studien und Registern unterrepräsentiert.
Vielfach fehlt die Evidenz für Therapiestrategien, was zu einem „one-fits-all-approach“ in der Versorgung führt. Zulassungsbehörden, wie die „Food and Drug Administration“ (FDA) und namhafte Fachjournale fordern, dass das Geschlecht in unterschiedlichen Lebensphasen in der präklinischen Forschung, bei der Medikamentenentwicklung und bei klinischen Endpunktstudien adäquate Berücksichtigung findet (Vogel et al. 2021). Zur Verbesserung der „gender competence“ sollten geschlechtsspezifische Aspekte im Medizinstudium und bei Aus- und Fortbildungen behandelt werden. Zudem sollten frauenspezifische Aspekte in die Leitlinien integriert bzw. spezifische Leitlinien für Frauen erstellt werden.

Kardiovaskuläre Risikofaktoren

Neben den klassischen atherogenen Risikofaktoren gibt es spezifische Konstellationen, die bei Frauen mit einem erhöhten Risiko einhergehen und die in unterschiedlichen Lebensphasen von Bedeutung sind (Abb. 1). Darüber hinaus ist genetische Prädisposition relevant, da jüngere Frauen (<65 Jahre) mit einer positiven mütterlichen Vorgeschichte für koronare Herzkrankheit (KHK) ein 4-mal höheres Herzinfarktrisiko haben als gleichaltrige Männer (Haider et al. 2020). Diese Aspekte verdienen in einem frauenspezifischen Ansatz der Risikostratifizierung und Prävention besondere Beachtung.

Klassische atherogene Risikofaktoren

Hypertonus

Die Prävalenz von Bluthochdruck liegt bei jungen Frauen unter der gleichaltriger Männer, dieses Verhältnis kehrt sich in höherem Lebensalter um. 70–80 % der Frauen im Alter über 60 Jahre haben einen arteriellen Hypertonus. Frauen zeigen einen steileren Anstieg des Blutdrucks mit dem Alter.
Bei postmenopausalen Frauen ist Hypertonus die führende Ursache für kardial bedingte Morbidität und Mortalität.
Das mit Bluthochdruck assoziierte KHK-Risiko ist in beiden Geschlechtern vergleichbar. Bei jüngeren Frauen (40–50 Jahre) scheint insbesondere systolische Hypertonie mit einem erhöhten Myokardinfarktrisiko einherzugehen (Midtbø und Gerdts 2021). Infolge der Druckbelastung entwickelt sich eine ausgeprägtere linksventrikuläre Hypertrophie und diastolische Dysfunktion als bei Männern.
Die wenigen geschlechtsspezifischen Analysen zum Outcome unter antihypertensiver Therapie zeigen keine relevanten Unterschiede. Frauen erhalten häufiger Diuretika, Männer eher ACE-Hemmer oder Angiotensin 1 (AT1)-Antagonisten. Frauen entwickeln unter Antihypertensiva mehr Nebenwirkungen (z. B. Husten unter ACE-Hemmern, Ödeme unter Dihydropyridin-Kalziumantagonisten) (Cho et al. 2020; Williams et al. 2018).
Hypertonus in der Schwangerschaft findet sich weltweit in 5–10 % der Fälle (s. Kap. „Herzerkrankungen und Schwangerschaft“).
Bei Frauen, die eine Schwangerschaft planen, sollten ACE-Hemmer, AT1-Antagonisten sowie Aldosteronantagonisten wegen potenzieller Teratogenität nicht eingesetzt werden.

Dyslipidämie

Prämenopausal besteht bei Frauen ein günstigeres Lipidprofil: Gesamt- und „Low-density“-Lipoprotein (LDL)-Cholesterinspiegel sind niedriger, „High-density“-Lipoprotein (HDL)-Cholesterinwerte höher als bei Männern. Postmenopausal steigen Gesamt- und LDL-Cholesterin bei Frauen deutlich an. Niedrige HDL- sowie hohe Triglyzeridspiegel sind bei Frauen stärkere Risikoprädiktoren für die Entwicklung einer KHK (DeFilippis und Van Spall 2021).
Sowohl in der Primär- als auch in der Sekundärprävention ist die Effektivität einer lipidsenkenden Therapie bei Frauen und Männern vergleichbar.
Die größte Metaanalyse zu Geschlechtsunterschieden unter Statintherapie in der Sekundärprävention (27 randomisierte Studien; n = 170.000; 26,8 % Frauen) zeigte, dass – obwohl Frauen insgesamt ein geringeres Risiko aufwiesen – die Reduktion der Ereignisrate vergleichbar war (Fulcher et al. 2015). Die Diskussion hinsichtlich des Nutzens von Statinen bei Frauen in der Primärprävention wurde lange kontrovers geführt. Metaanalysen zeigen, dass Statine auch in dieser Indikation kardiovaskuläre Ereignisse bei Frauen reduzieren (Cho et al. 2020; Fulcher et al. 2015; Visseren et al. 2021). Sie werden deshalb bei hohem Risiko empfohlen. Es gelten die gleichen LDL-Zielwerte wie bei Männern. Weibliches Geschlecht ist ein Risikofaktor für statinassoziierte Muskelschmerzen, ein Substanzwechsel (hydrophil versus lipophil) sowie intermittierende Gaben (jeden 2. Tag) können hier hilfreich sein (Cho et al. 2020). Für Ezetimib und PCSK9-Inhibitoren sind keine geschlechtsspezifischen Unterschiede bezüglich Outcome bekannt (Mach et al. 2020).
Obwohl Frauen von einer cholesterinsenkenden Therapie vergleichbar profitieren, sind Verschreibungshäufigkeit und Compliance geringer. Dies hat insgesamt eine Untertherapie von Frauen zur Folge.
Wegen der Teratogenität sollten Statine in der Schwangerschaft nicht eingesetzt werden; sie sind bei prämenopausalen Frauen, die eine Schwangerschaft planen oder nicht ausreichend verhüten, nicht empfohlen.

Diabetes

Diabetes ist bei Frauen ein stärkerer Risikofaktor als bei Männern (7-fach versus 3-fach).
Das KHK-Risiko ist bei Diabetikerinnen um 44 % höher als bei Männern (Vogel et al. 2021). Postmenopausale Frauen haben häufiger eine gestörte Glukosetoleranz, die bereits mit einem höheren kardiovaskulären Risiko einhergeht. Deshalb ist ein oraler Glukosetoleranztest (OGTT) zur Detektion dieses prädiabetischen Zustands und Einleitung von Präventivmaßnahmen bei Frauen von besonderer Bedeutung.
Die Ursache für das höhere diabetesbedingte Erkrankungs- und Mortalitätsrisiko bei Frauen ist nicht eindeutig geklärt. Es scheinen eine ausgeprägtere endotheliale Dysfunktion und Hyperkoagulabilität vorzuliegen. Mehr Komorbiditäten sowie die geringere Verschreibungshäufigkeit und Einnahme von Medikamenten bei Frauen tragen zu dem höheren Risiko bei (Gerdts und Regitz-Zagrosek 2019; Geraghty et al. 2021).
Hinsichtlich der „Glucagon-Like Peptide 1“ (GLP1)-Agonisten- und „Sodium-GLucose Transporter 2“ (SGLT2)-Hemmer-Therapie sind keine relevanten geschlechtsspezifischen Unterschiede bekannt.
Aufgrund des diabetesassoziierten Exzessrisikos bei Frauen ist es wichtig, bereits frühe Stadien der Erkrankung zu detektieren und zu behandeln.

Übergewicht

Die Prävalenz von Fettleibigkeit und das damit assoziierte kardiovaskuläre Risiko sind bei Frauen höher als bei Männern. In der „Framingham Heart Study“ erhöhte Adipositas das KHK-Risiko bei Frauen um 64 %, bei Männern um 46 % (Garcia et al. 2016). Die Änderung des Fettverteilungsmusters nach der Menopause vom gynoiden zum abdominellen Typ ist mit einem Anstieg von atherogenen Risikofaktoren und metabolischem Syndrom assoziiert. Der Bauchumfang ist dabei ein unabhängiger Prädiktor für kardiovaskuläre Mortalität.
Die Leitlinien empfehlen ab einem Hüftumfang >80 cm bei Frauen (>94 cm bei Männern) Gewichtskonstanz, ab einem Hüftumfang >88 cm (>102 cm bei Männern) eine Gewichtsabnahme.
Adipositas ist einer der wichtigsten modifizierbaren Risikofaktoren für Hypertonus bei Frauen.

Ungesunder Lebensstil

Sitzende Lebensweise und ungesunde Ernährung gehen bei Frauen (wie bei Männern) mit einem erhöhten kardiovaskulären Risiko einher. Vice versa hat die „Women’s-Health-Initiative“ (WHI)-Studie gezeigt, dass körperliche Aktivität und ausgewogene, herzgesunde Ernährung invers mit der Häufigkeit von Herz-Kreislauf-Erkrankungen korrelieren (Rossouw et al. 2002; Dahm et al. 2016), was die präventive Bedeutung dieser Maßnahmen für Frauen unterstreicht. Frauen sind allerdings – insbesondere mit zunehmendem Alter – körperlich weniger aktiv als Männer.

Nikotinabusus

Frauen rauchen weniger als Männer, Raucherinnen haben jedoch ein 25 % höheres Herzinfarktrisiko (Hyun et al. 2019). Nikotinabusus ist der häufigste modifizierbare Risikofaktor bei jüngeren STEMI (ST-Strecken-Elevations-Myokardinfarkt)-Patientinnen (Gleerup et al. 2020). Die „Nurses-Health-Study“ (NHS) zeigte eine klare Dosisabhängigkeit: Ehemalige Raucherinnen hatten ein 1,5-fach, Raucherinnen bei einem Konsum von 1–14 Zigaretten/Tag ein 3-fach, bei mehr als 14 Zigaretten/Tag ein 5,5-fach höheres koronares Risiko. Orale Kontrazeptiva führen zu einer Potenzierung: Das Herzinfarktrisiko steigt um den Faktor 10, das Schlaganfallrisiko um den Faktor 3 (Geraghty et al. 2021). Auch E-Zigaretten, die vermehrt von jüngeren Frauen konsumiert werden, haben ungünstige Effekte.
Die Raucherentwöhnung sollte, insbesondere bei jüngeren Frauen, ein zentrales Ziel der Primärprävention sein (Geraghty et al. 2021).

Faktoren mit besonderem Risiko bei Frauen

Autoimmunerkrankungen

Von einigen Autoimmunerkrankungen, die mit akzelerierter Atherosklerose und mikrovaskulärer Dysfunktion einhergehen, sind Frauen überproportional betroffen: Rheumatoide Arthritis (RA) ist 2- bis 3-mal, Lupus erythematodes 9-mal häufiger als bei Männern. Auch das Antiphospholipidsyndrom, das Sjögren-Syndrom und Schilddrüsenerkrankungen finden sich öfter bei Frauen. Beim Lupus sind ischämische Herzerkrankungen Todesursache Nummer eins, bei der RA ist die kardiovaskuläre Sterblichkeit um 50 % erhöht (Cho et al. 2020). Gehäufte und längere Entzündungsschübe sind mit einer höheren kardiovaskulären Ereignisrate assoziiert. Eine Kortisontherapie kann das atherogene Risikoprofil zusätzlich verschlechtern. Die mit der Grunderkrankung assoziierten Schmerzen sowie Dyspnoe und Erschöpfung sind zum Teil schwer von KHK-Symptomen zu unterscheiden und können die Diagnosestellung erschweren. Eine konsequente Kontrolle der Grunderkrankung, zusammen mit Identifizierung und Behandlung der kardiovaskulären Risikofaktoren ist von entscheidender Bedeutung. Die Präventionsleitlinien der „European Society of Cardiology“ (ESC) aus dem Jahr 2021 empfehlen als Klasse-IIa-Empfehlung, das kardiovaskuläre Risiko bei RA mit 1,5 zu multiplizieren (Visseren et al. 2021). Für Statine konnte eine Prognoseverbesserung bei Frauen mit RA gezeigt werden (Schoenfeld et al. 2016).

Psychosoziale und soziokulturelle Faktoren

Psychosozialer Stress ist ein zunehmend anerkannter Risikofaktor für kardiometabolische Erkrankungen bei Frauen. Insbesondere Depressionen, Angststörungen, Vernachlässigung und Missbrauch im Kindesalter, posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS) und sozioökonomische Benachteiligung stellen bei Frauen ein größeres Problem dar.
Weltweit leiden Frauen fast doppelt so häufig unter Depressionen wie Männer. Die Prävalenz ist insbesondere bei jüngeren Frauen höher. Depression ist ein bedeutender Risikofaktor für kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität und scheint bei Frauen mit vorzeitiger KHK einherzugehen (Cho et al. 2020; Mattina et al. 2019). Auch nach Myokardinfarkt haben Frauen häufiger depressive Symptome als Männer (Mattina et al. 2019).
Eine PTBS ist mit einem 3-fach erhöhten kardiovaskulären Risiko assoziiert (Jung et al. 2019). Gewalt und Misshandlung im Kindesalter oder in der Partnerschaft, soziale Isolation und arbeitsbedingter Stress gehen mit einem höheren Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen einher. Insgesamt ist bei Frauen die Interaktion zwischen Körper und Geist stärker als bei Männern.
Sozioökonomische Benachteiligung und schlechtere Bildung sind bei Frauen bedeutsame Risikofaktoren, was mit geringerem Gesundheitsbewusstsein, ungesünderem Lebensstil, chronischem Stress und Depressionen korreliert werden kann. So erkranken 7,3 % der Frauen aus bildungsfernen Schichten, jedoch nur 1,2 % aus bildungsnahen Milieus an einer koronaren Herzerkrankung. Bei Männern ist dieser Unterschied deutlich geringer (Busch und Kuhnert 2017). Diesen psychosozialen und soziokulturellen Aspekten wird in der klinischen Praxis derzeit noch zu wenig Rechnung getragen.
Erkennung und Behandlung von psychosozialen Störungen, erleichterter Zugang zu medizinischer Versorgung, verstärkte Aufklärungsarbeit und bessere soziale Integration sind wichtige Elemente, um die Inzidenz von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Frauen wirksam zu senken.

Mammakarzinom

Die Wahrscheinlichkeit, an Brustkrebs zu erkranken, ist bei Frauen 100-mal höher als bei Männern. Mit Verbesserung von Therapie und Prognose werden radiogene Langzeitfolgen relevant. So erhöht eine Strahlentherapie, insbesondere bei linksseitiger Karzinomlokalisation, signifikant das KHK-Risiko (Freaney et al. 2020; s. Abschn. 4.3.4).

Frauenspezifische Risikofaktoren

Bei Frauen sind einige hormonelle Umstellungsphasen mit einem spezifischen Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden (Abb. 1). Um die Primärpräventionsziele zu erreichen, sollte das Risikofaktorscreening deshalb peri- und postmenopausal entsprechend angepasst werden (Freaney et al. 2020).

Schwangerschaft

Wiederholte Fehl- und Totgeburten in der Vorgeschichte sind mit einem um 20–30 % erhöhten kardiovaskulären Risiko assoziiert. Die Relevanz wird durch Daten der WHI (77.701 Frauen) unterstrichen, in der 30 % der Frauen einen Schwangerschaftsverlust in der Vorgeschichte hatten (Parker et al. 2014). Auch Frühgeburtlichkeit, geringes Geburtsgewicht und Multiparität sind Risikofaktoren für spätere Herzerkrankungen (Freaney et al. 2020; Geraghty et al. 2021).
Während der Schwangerschaft kommt es zur Zunahme des Körperfettanteils sowie zu metabolischen Veränderungen wie Hyperinsulinämie, Insulinresistenz und Hyperlipidämie. Postpartal kann eine längere Stillzeit (>4 Monate) diese Veränderungen schneller revertieren und ist somit als kardiovaskulär protektiv anzusehen (Geraghty et al. 2021).
Frauen mit schwangerschaftsinduzierter Hypertonie haben ein erhöhtes Risiko für chronische Hypertonie oder andere kardiovaskuläre Erkrankungen im späteren Leben. Präeklampsie ist mit einem 3-fachen Risiko für Hypertonus und einem 2,5-fachen Risiko für KHK assoziiert (Visseren et al. 2021).
Schwangerschaftsdiabetes hat in den letzten Jahrzehnten zugenommen. 50 % der Frauen mit Gestationsdiabetes entwickeln im weiteren Verlauf einen Typ-2-Diabetes (Visseren et al. 2021). In einer Kohorte von 90.000 US-amerikanischen Frauen war bei Gestationsdiabetes das Risiko für Myokardinfarkt oder Schlaganfall um 43 % erhöht (Cho et al. 2020).
Bei Frauen mit Totgeburten, Präeklampsie, Schwangerschaftshypertonus oder -diabetes in der Vorgeschichte werden Nachsorgeuntersuchungen 4–12 Wochen postpartal und alle 1 bis 3 Jahre im Verlauf empfohlen (Visseren et al. 2021; Maas et al. 2021).

Menopause und vorzeitige Östrogenmangelzustände

Der postmenopausale Östrogenabfall führt zur Abnahme der Endothelfunktion verbunden mit proatherogenen Effekten durch Verschlechterung von Lipidstatus, Insulinresistenz, Körperfettkomposition (zentrale/viszerale Adipositas) und Bluthochdruck. Konsekutiv steigt nach der Menopause das kardiovaskuläre Risiko.
Prämature Ovarialinsuffizienz (vorzeitige Menopause), definiert als Verlust der Ovarialfunktion vor dem 40. Lebensjahr sowie eine frühe Menopause (<45 Jahre) sind mit einem Anstieg des kardiovaskulären Risikos und kürzerer Lebenserwartung assoziiert. Jedes Jahr der frühen Menopause geht kumulativ mit einem 3 %igen Exzessrisiko einher (Maas et al. 2021; Visseren et al. 2021).
Das polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS) betrifft 6–12 % der Frauen und ist damit die häufigste mit Hyperandrogenämie, Oligo- oder Anovulation, Infertilität und Insulinresistenz assoziierte endokrine Erkrankung der Frau im reproduktionsfähigen Alter (Visseren et al. 2021).
PCOS geht mit gestörter Glukosetoleranz, Diabetes, Dyslipidämie, Hypertonie und einem 40 %igen Exzessrisiko für die KHK einher, sodass eine regelmäßige Kontrolle der kardiovaskulären Risikofaktoren notwendig ist (Geraghty et al. 2021; Freaney et al. 2020).

Hormontherapie

Siehe Abschn. 9

Risikostratifizierung und Prävention

Die ESC-Leitlinien zur Prävention kardiovaskulärer Erkrankungen aus dem Jahr 2021 empfehlen zur Bewertung des Gesamtrisikos den SCORE 2 („Systematic COronary Risk Estimation 2“) (Visseren et al. 2021). Die alters- und risikofaktorenadjustierte Einstufung ist bei Frauen niedriger als bei Männern. Das Risiko ist jedoch lediglich postponiert und bei einer 60-jährigen Frau mit dem eines 50-jährigen Mannes vergleichbar (Mach et al. 2020).
Ein Screening sollte bei Frauen ab dem 50. Lebensjahr oder nach der Menopause, bei Männern bereits ab dem 40. Lebensjahr erwogen werden.
Es gibt derzeit keine validierten Scores, die das besondere Risikoprofil von Frauen berücksichtigen. Ein personalisierter Ansatz, der frauenspezifische Risikokonstellationen einbezieht, ist erforderlich, um optimierte Präventionsmaßnahmen zu gewährleisten. Neben klassischen Risikofaktoren sollten eine gynäkologische Anamnese, Autoimmunerkrankungen sowie psychosoziale und soziokulturelle Aspekte integriert sein.

Frauenspezifische Empfehlungen aus den Leitlinien

Es gibt keine frauenspezifischen Leitlinien zu kardiovaskulären Risikofaktoren und Prävention. Nachfolgend sind relevante frauenspezifische Aspekte aus unterschiedlichen Leitlinien aufgelistet (Tab. 1, 2, 3).
Tab. 1
Leitlinien zur Prävention kardiovaskulärer Erkrankungen. (Nach Visseren et al. 2021)
Empfehlungen
Klasse
Evidenzgrad
Bei Frauen mit Präeklampsie und/oder schwangerschaftsinduzierter Hypertonie in der Vorgeschichte sollte ein regelmäßiges Screening auf Hypertonie und Diabetes mellitus erwogen werden.
II a
B
Bei Frauen mit PCOS oder Gestationsdiabetes in der Vorgeschichte sollte ein regelmäßiges Screening auf Diabetes mellitus erwogen werden.
II a
B
Bei Erwachsenen mit RA sollte das kalkulierte kardiovaskuläre Gesamtrisiko mit dem Faktor 1,5 multipliziert werden.
II a
B
Bei Frauen mit Früh- oder Totgeburten in der Vorgeschichte sollte ein regelmäßiges Screening auf Bluthochdruck und Diabetes mellitus erwogen werden.
II b
B
Eine Bewertung des kardiovaskulären Risikos in der Allgemeinbevölkerung sollte bei Männern >40 Jahre und bei Frauen >50 Jahre oder postmenopausal erwogen werden.
II b
C
PCOS polyzystisches Ovarialsyndrom, RA rheumatoide Arthritis
Tab. 2
Leitlinien zur Therapie der Dyslipidämie. (Nach Mach et al. 2020)
Empfehlungen
Klasse
Evidenzgrad
Es wird empfohlen, die Diagnose einer familiären Hypercholesterinämie (FH) in folgenden Situationen in Betracht zu ziehen: bei Patienten mit KHK (bei Männern im Alter von <55 Jahren, bei Frauen <60 Jahren), bei Verwandten mit prämaturer tödlicher oder nichttödlicher Herz-Kreislauf-Erkrankung, bei Verwandten mit Sehnen-Xanthomen, bei Menschen mit stark erhöhtem LDL-C [bei Erwachsenen >5 mmol/l (>190 mg/dl), bei Kindern >4 mmol/l (>150 mg/dl)] und bei Verwandten ersten Grades von FH-Patienten.
I
C
Eine Statintherapie wird bei prämenopausalen Patientinnen mit oder ohne DM, die eine Schwangerschaft planen oder nicht ausreichend verhüten, nicht empfohlen.
III
C
LDL-C Low-density-Lipoprotein-Cholesterin, DM Diabetes mellitus
Tab. 3
Leitlinien zur Therapie des arteriellen Hypertonus. (Nach Williams et al. 2018)
Empfehlungen
Klasse
Evidenzgrad
Der Alkoholkonsum sollte für Männer auf <14 Einheiten pro Woche, für Frauen auf <8 Einheiten pro Woche beschränkt werden.
I
A
Die Körpergewichtskontrolle sollte erfolgen, um Fettleibigkeit (BMI >30 kg/m2 oder Taillenumfang >102 cm bei Männern und >88 cm bei Frauen) zu vermeiden, um einen BMI zwischen 20–25 kg/m2 und Taillenumfangswerte <94 cm bei Männern und <80 cm bei Frauen zu erreichen und so das Risiko für arteriellen Hypertonus und das kardiovaskuläre Risiko zu reduzieren.
I
A

Koronare Herzerkrankung

Epidemiologie

Ischämische Herzkrankheiten gehören weltweit zu den Haupttodesursachen bei Frauen. Aufgrund der hormonellen Protektion erkranken sie ca. 10 Jahre später an einer KHK als Männer (Maas et al. 2021). Die 12-Monats-Prävalenz ist niedriger als bei Männern (3,7 % versus 6 %), sie steigt mit dem Alter aber bis auf 16 % an (Busch und Kuhnert 2017).
Aufgrund verbesserter Therapiemöglichkeiten ist die Infarktsterblichkeit in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich gesunken; dieser Trend ist bei Frauen allerdings weniger ausgeprägt. In allen Altersgruppen haben Frauen ein schlechteres Outcome. Die „In-Hospital“-Mortalität ist höher – dies wird auf die spätere Vorstellung, das höhere Alter mit Clusterung kardiovaskulärer Risikofaktoren, den geringeren Einsatz medikamentöser und interventioneller Therapien sowie höhere Blutungskomplikationen zurückgeführt (Shah et al. 2021). Ein Jahr nach Herzinfarkt ist das Outcome gleich. Bei jüngeren Frauen (<60 Jahre) mit STEMI ist die Krankenhausmortalität altersadjustiert doppelt so hoch wie bei Männern (Timmis et al. 2018; Stehli et al. 2021).

Pathophysiologie und Manifestationsformen

Chronische KHK

Frühe atherosklerotische Veränderungen betreffen bei Frauen oft diffus die Koronarzirkulation. Frauen mit Angina-pectoris-Symptomatik haben auch häufiger unauffällige epikardiale Gefäße oder lediglich unterkritische Läsionen. So fand sich im ISCHEMIA-Trial bei >50 % der Frauen keine stenosierende KHK (Reynolds et al. 2020). Funktionelle Störungen, wie Koronarspasmen oder eine mikrovaskuläre Dysfunktion („coronary microvascular dysfunction“, CMD), die unter dem Begriff INOCA („ischemia with no obstructive coronary artery disease“) subsumiert werden, sind bei Frauen häufiger.
Eine CMD, die mit reduzierter Lebensqualität und erhöhtem Risiko für Koronarereignisse einhergeht, findet sich bei 25 % aller Patientinnen mit typischen pektangiösen Beschwerden.
Epikardial stenosierende Läsionen sind keine conditio sine qua non für die Diagnose eines chronischen Koronarsyndroms. Mikrovaskuläre Veränderungen können parallel zu stenosierenden epikardialen Läsionen bestehen oder diesen vorausgehen.

Akute koronare Syndrome

Akute koronare Syndrome (ACS) manifestieren sich bei Frauen häufiger als NSTEMI (Nicht-ST-Strecken-Elevations-MyokardInfarkt). 70 % aller STEMI betreffen Männer. Pathogenetisch liegt, insbesondere bei jüngeren Frauen, öfter als bei Männern eine Plaqueerosion zugrunde.
Ein Myokardinfarkt bei nichtobstruktiven Koronararterien (MINOCA, Type-2-MI) betrifft überproportional häufig Frauen (6–15 % der Infarkte versus 3–4 % bei Männern) (Abb. 2).
MINOCA ist mit einer 1-Jahres-Mortalität von 5 % assoziiert (Talebi et al. 2021; Reynolds et al. 2020). In der Pathogenese von MINOCA scheinen weniger klassische Risikofaktoren als vielmehr psychosoziale Faktoren, Insulinresistenz sowie proinflammatorische Prozesse bedeutsam zu sein (Collet et al. 2021).
Spontane Koronardissektionen („spontaneous coronary dissection“, SCAD), per definitionem nichtatherosklerotisch, nichttraumatisch und nichtiatrogen bedingt, sind eine seltenere Ursache für Myokardinfarkte. In 90 % betreffen sie Frauen. Sie sind für 1–4 % aller ACS und für 3 % der ACS bei <60-jährigen Frauen verantwortlich (Collet et al. 2021; Maas et al. 2021; Saw et al. 2019; Alam et al. 2021). SCAD sind meist ursächlich für Infarkte in der Schwangerschaft, insbesondere im 3. Trimester und post partum.
Risikofaktoren für SCAD sind:
Koronarspasmen sind eine weitere Ursache für MINOCA. Bei über 40 % der MINOCA-Patienten kann bei invasiver Testung ein koronarer Spasmus nachgewiesen werden. Im Gegensatz zu anderen MINOCA-Ursachen finden sich epikardiale Spasmen im Kontext von Nikotinabusus und Alkoholkonsum häufiger bei Männern (Talebi et al. 2021). Brustschmerzen treten oft in Ruhe oder nachts auf, ST-Strecken-Veränderungen kommen vor und bilden sich spontan oder auf Nitratgabe zurück (Talebi et al. 2021; Stehli et al. 2021; Norris et al. 2020).
Koronarembolien – kardioembolisch (Vorhofflimmern), paradox (persistierendes Foramen ovale, PFO) oder iatrogen – finden sich in 3–7 % bei MINOCA. Die Thrombophilieprävalenz (Protein-C- und Protein-S-Mangel, Faktor-V-Leiden-Mutation, Antiphospholipidsyndrom) ist bei MINOCA erhöht (Stepien et al. 2019).

Klinik und Symptome

Klinisch imponieren bei beiden Geschlechtern als „klassisch“ beschriebene Angina-pectoris- und Herzinfarktsymptome wie Brustenge, Druck, oder (Vernichtungs-) Schmerz retrosternal, mit Ausstrahlung in den linken Arm. Über 80 % der Frauen und Männer berichten über Brustschmerzen, bei Frauen findet sich zusätzlich eine breitere Symptomvarianz mit Dyspnoe, primär nicht herzbezogenen Beschwerden im Epigastrium, Rücken oder Kiefer, Übelkeit, Schwindel, allgemeine Schwäche und Angst. Frauen ordnen diese – missverständlicherweise als „atypisch“ bezeichneten – Beschwerden weniger einer KHK zu und kommunizieren sie auch später, mit der Folge, dass es zu Verzögerungen in Diagnostik und Therapie kommt (Mehilli und Presbitero 2020; Meyer 2021; Young et al. 2021; Regitz-Zagrosek et al. 2016). Die klinische Symptomatik erlaubt keine Unterscheidung zwischen obstruktiver KHK und (M)INOCA.

Diagnostik

Chronische KHK

Derzeit basiert die Erstdiagnostik bei Angina pectoris auf Verfahren zur Erkennung einer obstruktiven KHK. Dieser „stenosenzentrierte“ Ansatz hat eine Unterdiagnostik von (M)INOCA zur Folge.
Nichtinvasive Diagnostik
Das Belastungs-EKG ist bei Frauen für die Diagnose einer stenosierenden KHK weniger sensitiv und spezifisch als bei Männern (Sensitivität 61 %, Spezifität 70 % bei Frauen versus Sensitivität 72 %, Spezifität 77 % bei Männern) (Meyer 2021; Mieres et al. 2014). Prämenopausal können zyklische Hormonschwankungen zu unspezifischen EKG-Veränderungen führen. Geringere Belastbarkeit trägt zur niedrigeren Sensitivität bei. Der positiv prädiktive Wert eines pathologischen Belastungs-EKGs liegt bei Frauen nur bei 47 %.
Mit Ausnahme von Informationen zur kardiopulmonalen Leistungsbreite sowie zum Blutdruck- und Herzfrequenzprofil ist das Belastungs-EKG von begrenztem diagnostischem Wert bei Frauen.
Die aktuellen ESC-Leitlinien empfehlen eine nichtinvasive bildgebende Ischämiediagnostik mittels Stressechokardiografie, Single-Photonen-Emissionscomputertomografie (SPECT) oder Stress-Magnetresonanztomografie (Stress-MRT) als Methoden der Wahl, bei jüngeren Frauen präferenziell Modalitäten ohne Strahlenexposition. Für Frauen hat insbesondere die Stressechokardiografie eine hohe diagnostische Wertigkeit. Die Stress-MRT erlaubt valide Aussagen zu myokardialer Ischämie, Vitalität und Narbe und ist weniger untersucherabhängig (Norris et al. 2020). Bei Patientinnen mit niedriger Vortestwahrscheinlichkeit hat die koronare CT-Angiografie eine Klasse-I-Empfehlung (Knuuti et al. 2020). Sie ermöglicht die Detektion epikardialer Läsionen, kann eine SCAD jedoch nicht sicher ausschließen. Die räumliche Auflösung ist nicht ausreichend, um intramurale Hämatome von nichtverkalkten Plaques zu unterscheiden.
Invasive Diagnostik
Bei der Katheterdiagnostik haben Frauen bei gleichem Stenosegrad eine höhere fraktionelle Flussreserve (FFR) als Männer. Dies lässt nicht automatisch auf eine geringere Ausprägung einer KHK schließen, da sich bei 50 % der Patienten mit einer FFR >0,8 angiografisch 70–90 %ige Stenosen zeigen (Ahmadi et al. 2016). Obwohl nicht alle Patientinnen mit invasivem Ausschluss stenosierender Veränderungen INOCA haben, sollte bei klinischem Verdacht eine weitere Diagnostik erwogen und die Ischämiediagnostik nicht automatisch als „falsch-positiv“ eingestuft werden. Die optische Kohärenztomografie (OCT) sowie intravaskulärer Ultraschall (IVUS) spielen eine wichtige Rolle. Sie ermöglichen die exakte Charakterisierung der Gefäßwand und können SCAD mit intramuralem Hämatom oder doppeltem Lumen detektieren.
Die europäischen Leitlinien empfehlen bei symptomatischen Patienten mit unauffälliger Koronarangiografie/normaler FFR die Bestimmung der koronaren Flussreserve („coronary flow reserve“, CFR) (Knuuti et al. 2020). Die invasive Messung der CFR unter Adenosin ist der Goldstandard in der Diagnostik der CMD.
Ein CFR Wert von <2,0 sichert die Diagnose einer mikrovaskulären Dysfunktion.
Eine niedrige CFR geht mit schlechterem Outcome einher, in der WISE-Studie hatten Frauen mit INOCA ab einer CFR <2,3 ein kardiovaskuläres Exzessrisiko (AlBadri et al. 2019).
Nichtinvasiv kann eine CMD mittels MRT, Perfusions- Positronenemissionstomografie (PET) oder, bei guter Schallbarkeit, in der transthorakalen Doppler-Echokardiografie (proximaler RIVA) bestimmt werden (Waheed et al. 2020; Rahman et al. 2021; Schindler et al. 2020). Zur einfacheren und eindeutigeren Diagnose einer CMD hat die „Coronary Vasomotion Disorders International Study Group“ (COVADIS) spezifische Kriterien formuliert (Waheed et al. 2020)
  • Symptome einer Myokardischämie
  • Objektiver Ischämienachweis
  • Ausschluss einer stenosierenden KHK
  • Reduzierte CFR (<2) und/oder koronarer mikrovaskulärer Spasmus
Sind die 3 ersten Kriterien erfüllt, besteht der Verdacht auf eine CMD, sind 4 Kriterien erfüllt, gilt die Diagnose als gesichert (Ong et al. 2018).
Bei Verdacht auf epikardiale oder mikrovaskuläre vasospastische Angina kann ein Provokationstest durch intrakoronare Applikation von Acetylcholin (Angiografie + 12-Kanal-EKG-Monitoring) erwogen werden (Knuuti et al. 2020). Liegt eine endotheliale Dysfunktion vor, führt das unter physiologischen Bedingungen vasodilatierend wirkende Acetylcholin zu einer „paradoxen“ koronaren Vasokonstriktion. Die Acetylcholintestung fällt bei Frauen häufiger pathologisch aus (70 % versus 43 % Männer) (Aziz et al. 2017). Frauen haben mehr mikrovaskuläre und eher diffuse Vasospasmen als Männer (Waheed et al. 2020). Die Acetylcholintestung wird im klinischen Alltag noch zurückhaltend eingesetzt, obwohl Komplikationsraten in erfahrenen Zentren gering sind (Collet et al. 2021; Meyer 2021).
Kriterien zum Nachweis einer Vasospastik in der Acetylcholintestung:
  • Induktion von Brustschmerzen
  • Ischämische EKG-Veränderungen
  • Angiografie:
    • Über 90 %ige Vasokonstriktion in der Angiografie → makrovaskulärer Spasmus
    • Keine Veränderungen in der Angiografie → mikrovaskulärer Spasmus

Akute koronare Syndrome

Die Diagnose eines ACS wird bei Frauen später gestellt; das geringer ausgeprägte Bewusstsein für ein mögliches Infarktrisiko, die Symptomvarianz, die Missinterpretation der Beschwerden und die konsekutiv verzögerte Rettungskette zeichnen dafür verantwortlich. Selbst nach erstem medizinischem Kontakt sind die Zeitintervalle bis zur Diagnosestellung („time-to-presentation“, „time-to-diagnosis“) und Therapiebeginn länger (Shah et al. 2021). Frauen werden im Vergleich zu Männern auch seltener einer invasiven Diagnostik und Therapie zugeführt (Trutter et al. 2020).
Der Einsatz von hochsensitivem kardialem Troponin (hs-cTn) hat die Diagnostik beim ACS verbessert. Validierungsuntersuchungen zeigen, dass sich die Referenzwerte zwischen den Geschlechtern unterscheiden. Sie liegen bei Frauen niedriger, was zu einer ACS-Unterdiagnostik führt. Für einige hs-cTn-Tests wurde gezeigt, dass geschlechtsspezifische Cut-off-Werte die diagnostischen und prognostischen Aussagen für Frauen verbessern könnten (Thygesen et al. 2018).
Bei SCAD kommen koronarangiografisch typischerweise glattwandige Koronargefäße mit tortuösem, korkenzieherartigem Verlauf, Dissektionszeichen mit Doppelkontur oder einem abrupten Kalibersprung mit nachfolgender Einengung zur Darstellung. Dissektionen müssen koronarangiografisch nicht erkennbar sein, IVUS oder OCT können einen Verdacht bestätigen. Wegen der Gefahr der Ausbreitung der Dissektion oder der Sondierung des falschen Lumens sollte die intrakoronare Bildgebung nur dann eingesetzt werden, wenn sich daraus therapeutische Konsequenzen ergäben (Alam et al. 2021).
Die Diagnose Koronarembolie basiert weitgehend auf dem klinischen Kontext und dem Vorliegen von Risikofaktoren. Intravasale Bildgebung mit IVUS oder OCT kann bei der Differenzierung zwischen spontaner Koronarembolie/-thrombose oder -embolisierung bei Plaqueruptur/-erosion sinnvoll sein. Transthorakale, transösophageale und Kontrast-Echokardiographie sind zur weiteren ätiologischen Abklärung indiziert. Angesichts des erhöhten Thrombophilierisikos bei (M)INOCA sollte ein gezieltes Screening betroffener Patienten erwogen werden (Talebi et al. 2021).
Zur differenzialdiagnostischen Abgrenzung von MINOCA zu anderen nichtischämischen Erkrankungen, wie Takotsubo-CMP (siehe Abschn. 4.3.3), akute Myokarditis oder Lungenembolie, empfehlen die Leitlinien eine multimodale Bildgebung. Nach invasivem Ausschluss von epikardialen Stenosen kann die kardiale MRT bei über 80 % der MINOCA-Patientinnen die Ursache festmachen (Reynolds et al. 2020):
  • Spätes Gadolinium-Enhancement subendokardial (bis transmural) → V. a. ischämische Ursache
  • Spätes Gadolinium-Enhancement subepikardial und/oder mittmyokardial → V. a. Myokarditis
  • Kein relevantes Gadolinium-Enhancement zusammen mit spezifischen Wandbewegungsstörungen → V. a. auf Takotsubo-CMP

Therapie

Chronische KHK

Bei stenosierender KHK profitieren Frauen gleichermaßen von katheterinterventioneller Therapie (PCI) und es finden sich ähnlich niedrige Stentthrombose- und Restenoseraten nach Implantation medikamentenbeschichteter Stents. Der radiale Zugangsweg hat zur Abnahme von periprozeduralen Blutungskomplikationen geführt. Aufgrund des geringeren Gefäßdiameters und der größeren Spasmusneigung ist dieser Zugang bei Frauen schwieriger.
Weibliches Geschlecht ist aufgrund der kleineren Diameter der Koronararterien und der Komorbiditäten ein unabhängiger Prädiktor für periprozedurale Komplikationen.
Die Langzeitergebnisse sind jedoch vergleichbar mit dem männlichen Geschlecht. Aufgrund der häufiger gleichzeitig vorliegenden funktionellen und mikrovaskulären Störungen haben Frauen mehr persistierende pektanginöse Beschwerden nach PCI (Regitz-Zagrosek et al. 2016; Mehilli und Presbitero 2020).
Der langfristige Nutzen sekundärpräventiver Maßnahmen mit Aspirin, β-Blockern, ACE-Hemmern/AT1-Antagonisten und Statinen ist bei Frauen und Männern vergleichbar.
Im Gegensatz zur Primärprävention, in der kein klinischer Nutzen von ASS für Frauen gezeigt werden kann (Visseren et al. 2021), ist der prognostische Vorteil in der Sekundärprävention gut belegt: Vaskuläre Ereignisse werden bei Frauen um 25 % reduziert (Visseren et al. 2021; Cho et al. 2020).
In einer Metaanalyse zur Statintherapie fand sich eine 16 %ige Reduktion vaskulärer Ereignisse pro 1,0 mmol/l LDL-Senkung (39 mg/dl) bei Frauen (Fulcher et al. 2015). Frauen werden allerdings seltener leitliniengerecht sekundärpräventiv therapiert und demzufolge werden die Behandlungsziele seltener erreicht (Stehli et al. 2021). Unter P2Y12-Inhibitoren haben Frauen mehr Blutungen, einschließlich mehr hämorrhagische Schlaganfälle. Schwere Blutungen sind eine der Hauptursachen für das insgesamt schlechtere Outcome. Dennoch überwiegt der klinische Nutzen.
Hinsichtlich der Therapie bei CMD fehlen evidenzbasierte Daten. Die Leitlinien empfehlen bei einer CFR <2,0 und einem negativen Acetylcholinprovokationstest (Knuuti et al. 2020):
  • Kontrolle atherogener Risikofaktoren
  • Gesunder Lebensstil/Ausdauertraining
  • Basistherapie mit β-Blockern, ACE-Hemmern und Statinen
Da sich die koronare Mikrozirkulation strukturell und funktionell von den epikardialen Gefäßen unterscheidet, besteht ein reduziertes Ansprechen auf langwirksame Nitrate, was durch ein „Steal“-Phänomen in Myokardgebieten ohne CMD erklärt wird.
Therapieempfehlungen bei vasospastischer Angina sind (Knuuti et al. 2020):
  • Kalziumantagonisten (hochdosiert), bei persistierenden Beschwerden Kombination von Nicht-Dihydropyridinen und Dihydropyridinen
  • Nifedipin bei Koronarspasmen nach Stentimplantation
  • Langwirksame Nitrate
  • Vermeiden von β-Blockern
  • Statine wegen häufig bestehender atherosklerotischer Wandveränderungen
Die Ergebnisse der elektiven operativen Revaskularisation sind bei Frauen schlechter als bei Männern. Häufiger werden inkomplette Revaskularisation, Blutungskomplikationen und eine höhere Krankenhaus- und Langzeitsterblichkeit bei Frauen beobachtet. Auch findet sich postoperativ bei Frauen öfter eine residuelle pektanginöse Symptomatik.

Akute koronare Syndrome

Die Behandlungsempfehlungen bei NSTEMI und STEMI unterscheiden sich bei Frauen und Männern nicht. Allerdings sind die „time-to-first-medical-contact“, die „door-to-needle“ und „door-to-balloon“-Zeiten signifikant länger, was zum Teil die erhöhte „in-hospital“-Mortalität erklärt (Shah et al. 2021). Obwohl beim NSTEMI die Vorteile einer frühinvasiven Strategie belegt sind, werden Frauen immer noch seltener entsprechend therapiert.
Frauen erhalten bei ACS die empfohlene medikamentöse Behandlung seltener. Unter Thrombozytenaggregationshemmern, Antikoagulanzien und Thrombolytika haben Frauen mehr Blutungskomplikationen als Männer, was sich durch höheres Alter, geringeren Body-Mass-Index (BMI), schlechtere Nierenfunktion und mehr Komorbiditäten erklärt (Haider et al. 2020; Nardin et al. 2021).
Bei MINOCA variiert die Therapiestrategie in Abhängigkeit von der Pathophysiologie. Bei Plaqueerosion oder -ruptur wird die gleiche medikamentöse Therapie wie bei stenosierender KHK empfohlen.
Bei SCAD fehlen randomisierte Studien zum Vergleich von konservativem und interventionellem Vorgehen. Aufgrund der hohen Selbstheilungstendenz von Dissektionen ist es derzeit Konsens, primär konservativ vorzugehen und nur bei anhaltender Ischämie/refraktärer Angina pectoris, verzögertem Fluss, Gefäßverschluss oder hämodynamischer Instabilität interventionell oder operativ zu revaskularisieren (Alam et al. 2021). Routinemäßige invasive Verlaufskontrollen zur Beurteilung des SCAD-Heilungsvorgangs sind nicht indiziert. Die Rolle der Thrombozytenaggregationshemmung ist umstritten. Aktuell wird sie wegen der prothrombotischen intimalen Dissektion meist empfohlen. β-Blocker sollten gegeben werden, da sie das Rezidivrisiko verringern. Da SCAD weniger Folge von Atherosklerose sind, wird eine lipidsenkende Therapie mit Statinen nur initiiert, wenn gleichzeitig eine Atherosklerose oder Dyslipidämie vorliegt (Talebi et al. 2021). Wegen des Rezidivrisikos sollten Trigger, wie hormonelle Therapien, Schwangerschaften, emotionelle Stresssituationen sowie starke isometrische Belastungen vermieden werden.
Die medikamentösen Strategien beim ACS auf dem Boden einer Koronarembolie unterscheiden sich in Abhängigkeit von der Ätiologie: Antikoagulation bei arterieller Embolie (z. B. Vorhofflimmern oder linksventrikulärem Thrombus), interventioneller PFO-Verschluss, Antikoagulation oder antithrombozytäre Therapie bei thrombophiler Diathese.
Im Kontext der steigenden KHK-Prävalenz bei jüngeren Frauen wird eine Zunahme der ACS-Inzidenz in der Schwangerschaft beobachtet (Haider et al. 2020). Eine primäre PCI sollte bei schwangeren Frauen mit Typ-I-STEMI erfolgen, während ein konservatives Vorgehen bei stabilen Niedrigrisiko-Patientinnen mit NSTEMI bevorzugt wird (Klasse-IIa-Empfehlung) (Regitz-Zagrosek et al. 2018).

Rehabilitation

Kardiale Rehabilitationsprogramme werden von Frauen weniger häufig genutzt. Frauen werden zum einen weniger überwiesen, zum anderen nehmen sie die Rehabilitation seltener wahr. Dies hat zur Empfehlung geführt, geschlechtsspezifische Trainingsprogramme zu entwickeln. Reine Frauenprogramme und modifizierte Übungen, wie z. B. Yoga, können die Attraktivität kardialer Rehabilitation für Frauen erhöhen (O’Neil et al. 2021).

Frauenspezifische Empfehlungen aus den Leitlinien

Es gibt keine frauenspezifischen Leitlinien zu koronarer Herzerkrankung. Nachfolgend sind relevante frauenspezifische Aspekte aufgelistet (Tab. 4):
Tab. 4
Leitlinien chronisches Koronarsyndrom (Knuuti et al. 2020)
Empfehlungen
Klasse
Evidenzgrad
Es wird empfohlen, dass alle Personen im Alter von <50 Jahren mit einer positiven Familienanamnese bzgl. vorzeitiger KHK bei einem Verwandten ersten Grades (<55 Jahre bei Männern oder <65 Jahre bei Frauen) oder einer familiären Hypercholesterinämie mit einem validierten klinischen Score gescreent werden.
I
B
Ein intrakoronarer Provokationstest sollte in Erwägung gezogen werden, um bei Patienten mit normalen Befunden oder nichtobstruktiven Läsionen in der Koronarangiografie und einem Koronarspasmus zu identifizieren sowie um Lokalisation und Art des Spasmus zu diagnostizieren.
II a
B
CFR- und/oder mikrozirkulatorische Widerstandsmessungen sollten bei Patienten mit anhaltenden Symptomen, jedoch angiografisch normalen oder mäßig stenosierten Koronararterien (mit erhaltener iwFR/FFR) erwogen werden.
II a
B
Transthorakaler Doppler (RIVA), CMR und PET können zur nichtinvasiven Beurteilung des CFR in Betracht gezogen werden.
II b
B
Intrakoronare Acetylcholingabe mit EKG-Überwachung kann während der Angiografie erwogen werden, um mikrovaskuläre Vasospasmen zu erfassen, wenn die Koronararterien entweder angiografisch unauffällig sind oder mäßige Stenosen mit erhaltener iwFR/FFR vorliegen.
II b
B
KHK koronare Herzkrankheit, LV linker Ventrikel, CFR „coronary flow reserve“, iwFR/FFR „instantaneous wave-free ratio“/fraktionelle Flussreserve, RIVA Ramus interventricularis anterior, CMR kardiale Magnetresonanztomografie, PET Positronenemissionstomografie

Chronische Herzinsuffizienz

Epidemiologie

Die Herzinsuffizienz ist eine häufige Ursache für Hospitalisierung und Sterblichkeit bei Frauen. Die Inzidenz ist höher als bei Männern (5 % versus 4,2 %) (Nationale Versorgungsleitlinie Chronische Herzinsuffizienz 2019). In der Todesursachenstatistik rangiert die Herzinsuffizienz bei Frauen in Deutschland derzeit an 4. Stelle (Gesundheitsbericht, RKI 2015). Die Todesrate (35,5 versus 39,5 Sterbefälle/100.000 Einwohner, 2019) und die altersadjustierte Hospitalisierungsrate (417 versus 604/100.000 Einwohner, 2019) ist allerdings niedriger als bei Männern (Deutscher Herzbericht 2020). Zwischen 1998 und 2019 zeigt sich ein Anstieg der Hospitalisierungsrate, was unter anderem am Fehlen effektiver Therapieoptionen für Herzinsuffizienz mit erhaltener linksventrikulärer Ejektionsfraktion (HFPEF) liegt (Vogel et al. 2021).
Frauen entwickeln öfter eine HFPEF. Eine Herzinsuffizienz mit reduzierter Ejektionsfraktion (HFREF) findet sich dagegen häufiger bei Männern.
In der aktuellen ESC-Leitlinie wird systolische Dysfunktion für Frauen ab einer linksventrikulären Ejektionsfraktion (LVEF) <54 %, für Männer ab <52 % definiert (McDonagh et al. 2021).
Vor der Menopause ist eine HFPEF selten, die Prävalenz steigt mit zunehmendem Alter stärker als bei Männern (Nationale Versorgungsleitlinie Chronische Herzinsuffizienz 2019).

Pathophysiologie

Die höhere Prävalenz von diastolischer Dysfunktion und HFPEF bei Frauen erklärt sich zum Teil aus Unterschieden in Ventrikelsteifigkeit (reduzierte Compliance) und myokardialem Remodeling (Beale et al. 2018). Im Rahmen von Alterungs- und Adaptationsprozessen, beispielsweise bei chronischer Druckbelastung, imponiert bei Frauen häufiger ein konzentrisches linksventrikuläres Remodeling, während sich bei Männern eher eine exzentrische Hypertrophie ausbildet. Darüber hinaus werden Geschlechtsunterschiede in der Steifigkeit von Gefäßen („arterial stiffness“) für die höhere Rate an diastolischer Herzinsuffizienz bei Frauen verantwortlich gemacht (Cesaroni et al. 2021).
Die molekularen Grundlagen sind nur teilweise verstanden, hormonelle Faktoren spielen eine bedeutende Rolle. Der postmenopausale Östrogenabfall begünstigt Kardiomyozytenhypertrophie, Kollagensynthese und Zunahme der extrazellulären Matrix mit konsekutiver Fibroseausbildung. Niedrige Östrogenspiegel gehen zudem mit makro- und mikrovaskulärer endothelialer Dysfunktion einher, die eine diastolische Dysfunktion und HFPEF weiter befördern (Beale et al. 2018).
Bei Frauen ist aufgrund ihres geringeren Schlagvolumens zur Steigerung des Herzzeitvolumens unter Belastung der Herzfrequenzanstieg von entscheidender Bedeutung. Bei HFPEF kann eine chronotrope Inkompetenz zusammen mit geringerer Elastizität des linken Ventrikels die Abnahme der kardialen Leistungsbreite erklären.

Ätiologie

Risikofaktoren/Komorbiditäten

Es gibt geschlechtsspezifische Unterschiede im Risikoprofil (Lainščak et al. 2020): Frauen mit Herzinsuffizienz sind älter, leiden häufiger an Bluthochdruck, Herzklappenerkrankungen und nichtischämischer Kardiomyopathie. Die KHK-Prävalenz ist geringer. Adipositas, Diabetes sowie psychosozialer Stress (Depression oder Angsterkrankungen) spielen eine größere Rolle als bei Männern.
Fettleibigkeit, vor allem viszerale Adipositas und Diabetes sind mit diastolischer Dysfunktion assoziiert und stellen stärkere Risikofaktoren für die Entwicklung einer HFPEF als einer HFREF dar.

Kardiomyopathien

Die Prävalenz dilatativer (DCM) und hypertropher (HCM) Kardiomyopathieformen ist bei Frauen niedriger als bei Männern. Frauen sind häufiger Mutationsträger mit unvollständiger Penetranz. Im weiblichen Geschlecht finden sich bei HCM eine geringer ausgeprägte Hypertrophie, seltener Auffälligkeiten im EKG, jedoch öfter eine linksventrikuläre Ausflussbahnobstruktion. Frauen sind bei Diagnosestellung älter und symptomatischer, die Gesamtmortalität ist höher (de Marvao et al. 2021).
Eine arrhythmogene rechtsventrikuläre Kardiomyopathie (ARVC) findet sich 3-mal häufiger bei Männern; männliches Geschlecht ist ein eigenständiger Risikofaktor für ventrikuläre Arrhythmien.
Speichererkrankungen, wie die Wildtyp-Transthyretin(ATTR)-Amyloidose, sind bei Frauen seltener (30 % der Patienten), ursächlich werden kardioprotektive Effekte von Östrogenen diskutiert (Bruno et al. 2021).

Takotsubo-Kardiomyopathie

Die Takotsubo-CMP, auch als „Broken Heart Syndrome“ oder Stresskardiomyopathie bezeichnet, betrifft überwiegend postmenopausale Frauen (>90 %) (Abb. 3). 80 % sind im Alter zwischen 58 und 75 Jahren (Vogel et al. 2021).
Der Name leitet sich von einer japanischen Tintenfischfalle (Krug mit kurzem Hals) ab, dessen ovaläre Form der linke Ventrikel bei dieser Erkrankung annimmt.
Die Takotsubo-Kardiomyopathie manifestiert sich als akute Herzinsuffizienz (in 10 % als kardiogener Schock) und/oder als akutes koronares Syndrom (1–2 % der ACS) mit entsprechender Klinik, EKG-Veränderungen und Ischämiemarker-Verlauf. Die epikardialen Herzkranzgefäße sind nicht kausal involviert und stellen sich meist unauffällig dar. Die Mortalität beträgt 3–5 % pro Patientenjahr (Templin et al. 2015; Redfors et al. 2021). Meist erholt sich die linksventrikuläre systolische Funktion. Die Rezidivrate liegt bei 1,5–2 % pro Jahr (Napp und Bauersachs 2020; Kato et al. 2019). Regelhaft geht der Takotsubo-Kardiomyopathie ein emotional oder physisch stark belastendes Ereignis voraus (Lyon et al. 2021). Ursächlich wird eine erhöhte myokardiale Suszeptibilität für zirkulierende Katecholamine diskutiert. Hierdurch kommt es direkt und durch adrenorezeptorvermittelte Katecholamintoxizität sowie mikrovaskuläre koronare Vasokonstriktion zur akuten Schädigung des Myokards (Lyon et al. 2021). Eine spezifische Therapie existiert nicht, β-Blocker werden häufig vor dem Hintergrund erhöhter Katecholaminspiegel eingesetzt, allerdings konnte bisher für sie kein Benefit bezüglich Mortalität oder Rezidivhäufigkeit gezeigt werden (Santoro et al. 2021). ACE-Hemmer und AT1-Antagonisten sind im Langzeitverlauf mit einer geringeren Rezidivrate und verbesserten Prognose assoziiert (Ong et al. 2021).

Kardiotoxizität systemischer Krebstherapien

Eine tumorassoziierte Herzinsuffizienz unter oder nach onkologischen Behandlungsformen, wie Chemo-, Immun- oder Strahlentherapie, entwickelt sich häufiger bei Frauen als bei Männern (Abb. 3). Dabei wird eine akute Kardiotoxizität mit Herzrhythmusstörungen, Perikarditis oder Myokarditis von Spätformen mit langfristiger Reduktion der linksventrikulären Ejektionsfraktion (EF) und konsekutiver Herzinsuffizienz noch Jahrzehnte nach Therapieende unterschieden.
Anthrazykline, wie Doxorubicin und Epirubicin, die eine große Rolle in der Erstlinientherapie bei Brustkrebs spielen, führen über Induktion von Apoptose und Nekrose von Kardiomyozyten zu einer dosisabhängigen Kardiotoxizität, die mit irreversiblen Schäden einhergehen kann.
Die Wahrscheinlichkeit einer solchen Kardiotoxizität ist schwer vorherzusagen. Bei einer kumulativen Doxorubicindosis von 550 mg/m2 findet sich in 7–27 % der Fälle eine Abnahme der EF (Rassaf et al. 2020). Auch Tyrosinkinase-Rezeptor-Inhibitoren, wie Trastuzumab, das die Behandlung von HER2-positivem Brustkrebs signifikant verbessert hat, ist in 1,7–20 % mit Kardiotoxizität assoziiert. Meist handelt es sich um reversible Effekte. Die kardiotoxische Wirkung ist stärker ausgeprägt bei Vorliegen kardiovaskulärer Risikofaktoren sowie bei Kombinationstherapien (z. B. Anthrazykline und Trastuzumab), die deshalb nicht empfohlen werden (D’Amario et al. 2020). Auch bei Immun-Checkpoint-Inhibitoren ist in 1–2 % der Fälle mit Kardiotoxizität zu rechnen.
Die frühzeitige Erkennung einer kardialen Dysfunktion unter onkologischer Therapie ist entscheidend.
Kardiotoxizität wird definiert als Abfall der EF um mehr als 10 % auf einen Wert unter 53 % (Cadeddu Dessalvi et al. 2019).
Echokardiografisch können mit Bestimmung des globalen longitudinalen Strains (GLS) bereits frühe segmentale Veränderungen detektiert werden, noch bevor eine Einschränkung der radialen Funktion zu erkennen ist. Echokardiografische Kontrollen sollten vor, während und seriell nach potenziell kardiotoxischer Therapie risikoadaptiert erfolgen, um rechtzeitig eine Insuffizienztherapie zu initiieren und die onkologische Therapie gegebenenfalls anzupassen. Bei reduzierter Schallbarkeit können alternative Bildgebungsverfahren (MRT oder Szintigrafie) zum Einsatz kommen. Die Bestimmung von Biomarkern (natriuretische Peptide und Troponin) wird empfohlen, um eine subklinische Kardiotoxizität zu detektieren (Rassaf et al. 2020).

Myokarditis

80 % der an Myokarditis erkrankten Patienten sind Männer. Es sind keine frauenspezifischen Aspekte bekannt.

Frauenspezifische Herzinsuffizienzformen

Es gibt rein frauenspezifische Risikofaktoren für die Entwicklung einer Herzinsuffizienz (Abb. 3). Dazu gehören peripartale Erkrankungen, wie Gestationsdiabetes oder -hypertonus und die peripartale Kardiomyopathie (PPCM). Der Einfluss hormoneller und reproduktiver Faktoren ist nur teilweise verstanden, Multiparität und Präeklampsie gelten als potenzielle Risikofaktoren für HFPEF. So besteht eine Korrelation zwischen Parität und Ausbildung einer diastolischen Dysfunktion, etwa ein Jahrzehnt nach der letzten Entbindung. Bei Präeklampsie ist das Risiko für Herzinsuffizienz im weiteren Verlauf 4-fach erhöht.
Peripartale Kardiomyopathie (PPCM; siehe Kap. „Herzerkrankungen​ und Schwangerschaft“)
Die PPCM manifestiert sich als potenziell lebensbedrohliche Insuffizienzform im letzten Monat der Schwangerschaft oder in den ersten 6 Monaten postpartal.
Die Inzidenz variiert nach Hautfarbe, Ethnie und Region zwischen 1 und 100 auf 10.000 Lebendgeburten (1:1000 in Afrika, 1:1500 in Deutschland bis 1:10.000 in Dänemark, 1:15.000 in Japan) (Sliwa et al. 2020).
Risikofaktoren sind (Zagelbaum et al. 2020):
  • Präeklampsie
  • Multiparität
  • Zwillingsschwangerschaften
  • Höheres oder sehr junges mütterliches Alter
  • Peripartale Kardiomyopathie in früheren Schwangerschaften
  • Autoimmunerkrankungen
  • Afrikanische Ethnizität
Die Mortalität liegt in Studien bei 7 %, bei 30–50 % der Patientinnen kommt es zu einer Erholung der EF. Da die Beschwerden der PPCM mit Symptomen einer regulären Schwangerschaft überlappen können, sollten betreuende Ärzte bei oben genannten Risikogruppen für die PPCM sensibilisiert sein (Vogel et al. 2021).
Präpartal ist die Therapie wegen der teratogenen Effekte von RAAS-Inhibitoren limitiert. Alternativ wird zur Vor- und Nachlastsenkung die Kombination von Hydralazin und Nitraten empfohlen. Bzgl. Diuretika ist wegen potenzieller Verminderung des plazentaren Blutflusses Zurückhaltung angezeigt. In schweren Fällen sollte postpartal abgestillt werden, um den metabolischen Bedarf zu reduzieren und die Möglichkeiten der Herzinsuffizienztherapie zu erweitern (Vogel et al. 2021). Patientinnen mit schwerer Herzinsuffizienz oder kardiogenem Schock sollten in spezialisierten Zentren intensivmedizinisch betreut werden.
Angesichts der hohen Remissionsrate der PPCM im Verlauf wird die frühe Implantation eines permanenten Kardioverter-/Defibrillatorsystems (ICD) nicht empfohlen. Zur Überbrückung der vulnerablen peri- und postpartalen Phase kann eine tragbare Defibrillatorweste („Life Vest“) erwogen werden (Glikson et al. 2021).
Der genaue Pathomechanismus der PPCM ist unklar. Es gibt Hinweise, dass eine proapoptotisch und antiangiogenetisch wirkende 16 kDa-Subform des Laktationshormons Prolaktin eine wesentliche Rolle spielt (Hilfiker-Kleiner et al. 2017). Da die Hemmung der Prolaktinproduktion in Studien günstige Effekte zeigte, wird der Einsatz des Abstillhormons Bromocriptin als Klasse-IIb-Indikation in den europäischen Leitlinien zu kardiovaskulären Erkrankungen in der Schwangerschaft empfohlen (in unkomplizierten Fällen: 2,5 mg 1-mal täglich für 1 Woche; bei Patienten mit EF <25 % und/oder kardiogenem Schock: 2,5 mg 2-mal täglich für 2 Wochen, dann 2,5 mg 1-mal täglich für 6 Wochen). Die Behandlung mit Bromocriptin muss von einer Antikoagulation mit „Low Molecular Weight“ oder unfraktioniertem Heparin (LMWH oder UFH) in zumindest prophylaktischer Dosierung begleitet werden (Regitz-Zagrosek et al. 2018).
Es gibt Hinweise, dass die PPCM mit einem erhöhten Malignomrisiko sowohl vor als auch nach Diagnosestellung assoziiert ist. Deswegen sollte ein echokardiografisches Screening von Schwangeren mit Krebserkrankungen in der Vorgeschichte erwogen werden (Pfeffer et al. 2019).

Klinik und Symptome

Die klinischen Manifestationsformen der Herzinsuffizienz (HFREF und HFPEF) unterscheiden sich bei Frauen und Männern nicht, allerdings ist die Symptomatik bei Frauen meist ausgeprägter, die Lebensqualität schlechter und die Prävalenz von Depressionen und Angststörungen höher (Lam et al. 2019).

Diagnostik

Die Diagnose Herzinsuffizienz basiert bei Frauen seltener auf objektiven Tests als bei Männern (Lam et al. 2019). Aufgrund der unterschiedlichen Herzdimensionen gibt es in den Empfehlungen der „European Association of CardioVascular Imaging“ (EACVI) und der „American Society of Echocardiography“ (ASE) geschlechtsgetrennte Referenzwerte für Frauen und Männer (Lang et al. 2015; Youssef 2021). In vielen Studien wurden diagnostische Cut-off-Werte allerdings von männlichen europäischen Populationen abgeleitet. Frauen müssen daher ausgeprägtere Befunde aufweisen, um diese zu erreichen.
Die Spiegel natriuretischer Peptide wie NT-pro-BNP sind, auch nach Adjustierung auf die Körperoberfläche, unabhängig vom Vorliegen einer Herzinsuffizienz bei Frauen etwas höher (Cesaroni et al. 2021; Gerdts und Regitz-Zagrosek 2019). Sexualhormone scheinen dabei von Bedeutung zu sein, so steigert Östrogen die Expression und Translation natriuretischer Peptide, wohingegen Testosteron die NT-pro-BNP-Spiegel über eine Hochregulation von Neprilysin senkt (Cediel et al. 2020). Die Tatsache, dass natriuretische Peptide postmenopausal abfallen und eine Hormontherapie die Spiegel von ANP und BNP anhebt, unterstreicht die Interaktion zwischen natriuretischen Peptiden und Sexualhormonen. Die diagnostische und prognostische Relevanz geschlechtsspezifischer Unterschiede bei natriuretischen Peptiden ist derzeit nicht geklärt. Ein geschlechtsspezifischer Cut-off wird daher nicht empfohlen (Cediel et al. 2020).

Therapie

Medikamentöse Therapie der chronischen Herzinsuffizienz mit reduzierter EF (HFREF)

Es gibt keine spezifischen Empfehlungen für Frauen mit Herzinsuffizienz; es gelten die gleichen Therapieprinzipien für beide Geschlechter.
Die Evidenz ist jedoch für Frauen deutlich schlechter. Sie sind in den randomisierten Herzinsuffizienzstudien mit einem Anteil von 20–30 % unterrepräsentiert. Frauen werden seltener leitliniengerecht behandelt und erhalten auch häufiger subtherapeutische Dosierungen.
Für Digitalis wurde in der DIG-Studie bei Frauen eine Übersterblichkeit im Vergleich zu Placebo gesehen. Nach den positiven Ergebnissen der Hauptstudie, mit signifikanter Reduktion der Hospitalisierungsrate wegen Herzinsuffizienz, zeigte eine Post-hoc-Analyse eine Exzessmortalität bei Frauen, die mit höheren Plasmakonzentrationen von Digitalis assoziiert war (D’Amario et al. 2020).
Eine präspezifizierte Analyse der DAPA-HF-Studie (23,4 % Frauen) zeigte, dass der SGLT2-Hemmer Dapagliflozin das Risiko einer Herzinsuffizienzverschlechterung, eines kardiovaskulären Todes und der Gesamtmortalität in ähnlicher Weise bei Männern und Frauen mit HFREF reduziert (Butt et al. 2021). Ähnliche Ergebnisse gelten auch für Empagliflozin (Zannad et al. 2020).

Medikamentöse Therapie der chronischen Herzinsuffizienz mit erhaltener EF (HFPEF) bei Frauen

Anders als für HFREF gibt es wenig Therapieoptionen bei HFPEF, dem vorherrschenden Phänotyp bei Frauen. Der SGLT2-Hemmer Empagliflozin ist die einzige Substanz, die eine signifikante Reduktion der Ereignisrate zeigt, getrieben durch eine reduzierte Hospitalisierungsrate wegen Herzinsuffizienz in der EMPEROR-PRESERVED-Studie (Anker et al. 2021). In einer präspezifizierten Subgruppenanalyse finden sich keine geschlechtsspezifischen Unterschiede (Anker et al. 2019). Aus der PARAGON-HF-Studie ergeben sich Hinweise, dass Frauen offensichtlich mehr von Sacubitril/Valsartan profitieren als Männer. Sacubitril/Valsartan reduziert im Vergleich zu Valsartan allein die Wahrscheinlichkeit eines kardiovaskulären Todes und Krankenhausaufenthaltes nur bei Frauen (- 27 %) signifikant (vordefinierte Subgruppe). Erwähnenswert ist, dass der Frauenanteil in der PARAGON-HF-Studie bei 51,6 % liegt (McMurray et al. 2020). Analog dazu findet eine Post-hoc-Analyse der TOPCAT („Treatment of Preserved Cardiac Function Heart“)-Studie unter Spironolacton eine Reduktion der Gesamtmortalität bei Frauen mit HFPEF um 6 %, jedoch nicht bei Männern (Merrill et al. 2019).

Interventionelle und operative Therapie

Kardiale Resynchronisationstherapie („cardiac resynchronisation therapy“, CRT)
Frauen profitieren hinsichtlich Symptomatik, Lebensqualität, EF und Mortalität mehr von einer CRT als Männer. Kohorten- und Registerdaten zeigen, dass sich schon bei geringerer QRS-Breite ein Vorteil ergibt.
In der MADIT-CRT-Studie haben Frauen ab einer QRS-Breite von ≥130 ms einen Benefit, Männer erst ab ≥140 ms (Linde et al. 2018). Als mögliche Erklärung für den größeren Nutzen bei Frauen werden geschlechtsspezifische Unterschiede in der LV-Größe benannt, da die Unterschiede im Ansprechen auf CRT verschwinden, wenn die QRS-Dauer auf das enddiastolische LV-Volumen normalisiert wird (McDonagh et al. 2021). Insgesamt erhalten Frauen seltener ein CRT-System, wohl deshalb, weil sie bei HFPEF als prävalierender Insuffizienzform seltener eine EF-basierte CRT-Indikation aufweisen. Die aktuellen Leitlinien empfehlen eine CRT bei Frauen und Männern mit Linksschenkelblock (LSB) und einem QRS-Komplex >150 ms sowie einer LVEF <35 % trotz optimaler medikamentöser Therapie (Glikson et al. 2021).
Ventrikuläre Unterstützungssysteme
Das weibliche Geschlecht ist sowohl in Studien zur kurzzeitigen mechanischen Kreislaufunterstützung als auch zur dauerhaften Linksherzunterstützung durch „Left Ventricular Assist Devices“ (LVAD) unterrepräsentiert. Daten des „International Society for Heart and Lung Transplantation“ (ISHLT)-Registers zeigen für Frauen ein geringeres Überleben nach Implantation mechanischer Kreislaufunterstützungssysteme, was darauf zurückgeführt wird, dass Frauen häufiger erst in zu weit fortgeschrittenen Krankheitsstadien versorgt werden (Magnussen et al. 2018).
Herztransplantation
Frauen werden seltener einer Herztransplantation zugeführt und später als Männer zur Listung vorgestellt. Sie sind häufiger Spenderinnen als Empfängerinnen.

Akute Herzinsuffizienz/Kardiogener Schock

Frauen mit akuter Herzinsuffizienz oder kardiogenem Schock sind älter, haben ein größeres Risikoprofil, mehr Komorbiditäten, jedoch eine bessere linksventrikuläre Ejektionsfraktion. Sie werden später vorgestellt und öfter mit Katecholaminen oder Vasopressoren, aber seltener mit perkutanem LVAD versorgt. Geringere Gefäßdiameter und die häufiger erhaltene Ejektionsfraktion mögen zu dieser geschlechtsspezifischen Behandlungsauswahl beitragen (Yan et al. 2021; Habal et al. 2019). Kleinere LVADs der neueren Generation verbessern die Möglichkeiten für eine dauerhafte Kreislaufunterstützung bei Frauen.

Frauenspezifische Empfehlungen aus den Leitlinien

Es finden sich (mit Ausnahme zur Schwangerschaft, siehe Kap. „Herzerkrankungen und Schwangerschaft“) keine frauenspezifischen Empfehlungen in den aktuellen Herzinsuffizienzleitlinien.

Herzrhythmusstörungen

Das Geschlecht beeinflusst Inzidenz, Ätiologie, Klinik und Prognose einer Vielzahl von Herzrhythmusstörungen. Auch das Ansprechen auf medikamentöse Therapie und interventionelle Verfahren ist unterschiedlich (Boriani und Proietti 2018).

Elektrophysiologie

Unterschiede in kardialer Elektrophysiologie und Suszeptibilität für Arrhythmien basieren auf genetischen und hormonellen Faktoren (Asatryan et al. 2021). Sexualhormone beeinflussen die Expression von Ionenkanaluntereinheiten und modulieren so Kanalfunktionen. Östrogene verlängern das QT-Intervall, wohingegen Progesteron und Testosteron dieses verkürzen.
Intrakardiale Erregungsbildung und Reizleitung sind unterschiedlich. So ist die Sinusknotenfrequenz bei Frauen höher, die AV-Überleitung und die ventrikuläre Depolarisation schneller. Im Oberflächen-EKG ist die Amplitude der P- und T-Welle flacher, der QRS-Komplex schmaler. Anders in der Repolarisationsphase: das frequenzkorrigierte QT-Intervall (QTc) ist 20 ms länger als bei Männern. Die Tatsache, dass sich die QTc-Zeit erst nach der Pubertät verlängert, unterstreicht den Einfluss von Sexualhormonen. Das QT-Intervall variiert während des Menstruationszyklus: wegen höherer Progesteronspiegel ist es in der Lutealphase kürzer als in der Follikelphase.

Ionenkanalerkrankungen

Bei kardialen Ionenkanalerkrankungen bestehen relevante geschlechtsspezifische Unterschiede. Bei Frauen sind vor allem hormonelle Umstellungsphasen während Pubertät, Schwangerschaft, postpartum und Menopause mit einem spezifischen Risiko assoziiert.

Erworbene und angeborene Long-QT-Syndrome (LQTS)

Aufgrund des per se längeren QT-Intervalls bei gesunden Frauen wurden geschlechtsspezifische Cut-off-Werte zur Definition eines verlängerten QT-Intervalls diskutiert. Bisher empfehlen die Leitlinien weiter eine einheitliche QTc >480 ms, bei unklarer Synkope reicht eine QTc ≥460 ms zur Diagnosestellung aus (Priori et al. 2015).
Frauen haben ein höheres Risiko für Torsade-de-Pointes-Tachykardien (TdP) bei klassischen QT-Intervall-verlängernden Medikamenten, wie Makroliden (z. B. Erythromycin), Psychopharmaka, Klasse-Ia- und Klasse-III-Antiarrhythmika einschließlich Amiodaron.
Somit ist bei erworbenem LQTS das weibliche Geschlecht ein unabhängiger Risikofaktor für TdP-Tachykardien. Auch das im Rahmen der COVID-19-Pandemie vermehrt eingesetzte Hydroxychloroquin kann zu einer QT-Zeit-Verlängerung bei Frauen führen (Vogel et al. 2021).
Angeborene LQTS finden sich bei Frauen häufiger. Es gibt geschlechtsspezifische Unterschiede in Penetranz und Risiko eines plötzlichen Herztodes (PHT) (Asatryan et al. 2021; Vink et al. 2017). Bei LQT1 (Mutationen im KCNQ1-Gen) ist das Arrhythmierisiko bei Jungen vor der Pubertät, bei Mädchen nach der Pubertät erhöht. Bei LQT2 (Mutationen im KCNH2-Gen) besteht nur bei Frauen ein erhöhtes Arrhythmierisiko, ab einer QTc >500 ms liegt eine Hochrisikosituation vor, in der eine primärpräventive ICD-Implantation erwogen werden sollte.
β-Blocker sind Säulen der Therapie in beiden Geschlechtern; bei LQT1 wirken sie fast kurativ, bei LQT2 reduzieren sie die Ereignishäufigkeit bis zu 80 %. Bei LQT3 („Gain of function“-Mutation im SCN5A-Gen) gibt es Hinweise, dass β-Blocker bei Frauen, nicht aber bei Männern protektiv wirken. Metoprolol hat die beste Datenlage zur fetalen Sicherheit während einer Schwangerschaft. Generell, besonders bei LQT2, sollte eine Kalium (K+)-Supplementierung in Betracht gezogen werden. Bei wiederholt niedrigen Kaliumwerten kann eine Therapie mit K+-sparenden Diuretika, wie Spironolacton, hilfreich sein. Eine linkskardiale sympathische Denervierung wird für Patientinnen mit geringer Adhärenz zu β-Blockern diskutiert. Bei LQT3 kann alternativ Mexiletin eingesetzt werden, eine weniger gute Evidenz besteht für Flecainid (Asatryan et al. 2021). Für Überlebende des PHT besteht eine sekundärprophylaktische ICD-Indikation, eine primärprophylaktische für Patientinnen mit hohem arrhythmogenen Risiko.
In hormonell aktiven Phasen der Frau kann das Risiko für Rhythmusstörungen ansteigen, dies gilt vor allem für die Postpartalphase und insbesondere für LQT2. Schlafentzug kann in dieser Phase ein Trigger sein. Deshalb sollten in den ersten 9 postpartalen Monaten β-Blocker eingesetzt werden. Bei hohem Risiko kann ein tragbarer automatischer externer Defibrillator erwogen werden. Nach der postpartalen Phase nimmt das Arrhythmierisiko wieder ab (Linde et al. 2018; Tian et al. 2020)
Während einer Schwangerschaft besteht bei maternalem LQTS ein 2-fach erhöhtes Risiko für Fehlgeburten sowie ein 8-fach höheres Risiko für Totgeburten. 5 % der Fälle von plötzlichem Kindstod werden auf LQTS, insgesamt 10 % auf kardiale Ionenkanalerkrankungen zurückgeführt (Asatryan et al. 2021). Bei unkompliziertem Schwangerschaftsverlauf ist eine vaginale Entbindung möglich, allerdings sollte bei ventrikulären Ereignissen in der Vorgeschichte eine Rhythmusüberwachung während der Austreibungsphase erfolgen. Arrhythmien während der Wehen sind selten. Eine Weheneinleitung durch Oxytocin kann repolarisationsverlängernd wirken, Arrhythmien auslösen und sollte daher zurückhaltend eingesetzt werden.
Bei prämenopausalen Frauen muss bei der Wahl der Kontrazeptionsmethode ein möglicher QTc-verlängernder Effekt von synthetischem Progesteron berücksichtigt werden. Das Arrhythmierisiko bleibt auch nach der Menopause erhöht, ein lebenslanges Follow-up ist daher notwendig.

Short-QT-Syndrom (SQTS)

Das Short-QT-Syndrom (SQTS) ist durch eine QTc <330 ms (oder eine QTc <360 ms + Mutationsnachweis, positive Familienanamnese von SQTS und/oder PHT ≤40 Jahren und/oder Überleben einer ventrikuläre Tachykardie/Kammerflimmern-Episode) charakterisiert. SQTS 1 bis 3 sind mit „gain of function“-Varianten in Kaliumkanalgenen (KCNH2, KCNQ1 bzw. KCNJ2) assoziiert, SQTS 4 bis 6 mit „loss of function“-Varianten in Kalziumkanalgenen (CACNA1C, CACNB2 und CACNA2D1). Das PHT-Risiko durch Kammertachykardien und -flimmern ist erhöht. Das SQTS ist bei Frauen seltener. Synkopen sind bei Männern häufiger, das PHT-Risiko ist bei Männern und Frauen vergleichbar. Bei überlebtem PHT, anhaltenden ventrikulären Arrhythmien und positiver Familienanamnese ist ein ICD indiziert (Asatryan et al. 2021).

Brugada-Syndrom

Das Brugada-Syndrom ist eine Ionenkanalerkrankung, die auf Mutationen im SCN5A-Gen basiert. Spontan oder induziert durch Natriumkanalblocker sind ST-Strecken-Hebungen und T-Negativierungen in V1–V3 detektierbar (rechtsschenkelblockartiges Bild). Durch polymorphe ventrikuläre Tachykardien oder Kammerflimmern hat die Erkrankung ein erhöhtes PHT-Risiko.
Trotz autosomal-dominanten Erbgangs ist die Inzidenz bei Frauen deutlich geringer als bei Männern (1:8); Frauen sind häufiger asymptomatsch und haben seltener arrhythmische Ereignisse, die Diagnosestellung erfolgt bei ihnen später. In der Schwangerschaft scheint das Arrhythmierisiko nicht weiter zu steigen (Linde et al. 2018; Asatryan et al. 2021).

Katecholaminerge polymorphe ventrikuläre Tachykardie (CPVT)

Es handelt sich um eine adrenerg induzierte Arrhythmie, die bei körperlicher Anstrengung oder starker emotionaler Belastung auftritt. Es liegen in 60–70 % der Fälle autosomal-dominant vererbte Varianten im Ryanodin-Typ-2-Rezeptor-Gen (RYR2), in 3–5 % autosomal-rezessiv vererbte Varianten im Calsequestrin-Gen (CASQ2) vor. Das Arrhythmierisiko, inklusive PHT, ist bei Frauen und Männern gleich. Es findet sich keine Häufung arrhythmischer Ereignisse in der Schwangerschaft oder postpartum. Therapie der Wahl ist die Kombination aus β-Blockern und Flecainid.

Supraventrikuläre Herzrhythmusstörungen

Inadäquate Sinustachykardien werden öfter bei jungen Frauen beobachtet. Auch die häufigste Form supraventrikulärer Tachykardien, die AV-Knoten-Reentrytachykardie (AVNRT) tritt 2- bis 3-mal öfter bei Frauen auf. Die Katheterablation ist mit Erfolgsraten von 90 % Therapie der Wahl.
Die AVNRT-Suszeptibilität variiert mit hormonellen Schwankungen der Frau, eine Häufung findet sich in der Lutealphase zu Beginn des Menstruationszyklus. Wegen leichterer Induzierbarkeit sollte eine elektrophysiologische Untersuchung in dieser Phase geplant werden.
AVNRT nehmen infolge abfallender Östrogenspiegel in der Postmenopause zu. Akzessorische Leitungsbahnen, anatomische Grundlage bei „Wolff-Parkinson-White“-Syndrom, sind bei Männern 2-mal häufiger.
Frauen mit supraventrikulären Herzrhythmusstörungen haben mehr Symptome und eine stärkere Einschränkung ihrer Lebensqualität. Trotzdem werden Katheterablationen – bei vergleichbaren Erfolgsraten – seltener durchgeführt (Etaee et al. 2021).

Vorhofflimmern/Vorhofflattern

Die altersadjustierte Prävalenz für Vorhofflimmern und -flattern ist bei Frauen niedriger. Die Diagnosestellung erfolgt in höherem Alter, es bestehen mehr Komorbiditäten, wie Hypertonie, HFPEF oder Klappenvitien. Die KHK-Prävalenz ist geringer, das Risiko für Schlaganfall und Herzinsuffizienz höher als bei Männern (Linde et al. 2018). Bei Frauen ist Vorhofflimmern mit einer 2-fach, bei Männern mit einer 1,5-fach erhöhten Gesamtmortalität verbunden. Mehr als 6 h Vorhofflimmerlast pro Woche ist bei Frauen mit einer erhöhten Sterblichkeit assoziiert (Hindricks et al. 2021).
Die subjektive Beeinträchtigung durch Vorhofflimmern ist bei Frauen stärker (höherer „European Heart Rhythm Association“ (EHRA)-Symptom-Score) und es besteht ein höheres Schlaganfallrisiko, was durch mehr Komorbiditäten erklärt wird. Die Tatsache, dass Frauen ohne Risikofaktoren (CHA2DS2-VASc-Score von 1) ein niedriges Schlaganfallrisiko aufweisen, impliziert, dass weibliches Geschlecht per se kein Exzessrisiko bedeutet. Liegt jedoch mehr als ein nicht geschlechtsspezifischer Faktor vor, besteht konsistent ein höheres Risiko als bei Männern.
Weibliches Geschlecht firmiert als „stroke risk modifier“ (Hindricks et al. 2021). Die aktuellen Leitlinien empfehlen bei Frauen mit Vorhofflimmern eine orale Antikoagulation (OAK) bei einem CHA2DS2-VASc-Score ≥3 (≥2 bei Männern) (Empfehlungsgrad Klasse Ia).
Bei einem CHA2DS2-VASc-Score ≥2 (≥1 bei Männern) sollte eine OAK individualisiert erwogen werden (Empfehlungsgrad Klasse IIaB) (Hindricks et al. 2021). Bevorzugt kommen Nicht-Vitamin-K-abhängige orale Antikoagulantien (NOAK) zum Einsatz (Hindricks et al. 2021). In den Zulassungsstudien der einzelnen Substanzen (ROCKET-AF, RE-LY, ARISTOTLE, ENGAGE-AF) zeigen sich keine geschlechtsspezifischen Unterschiede im residuellen Thromboembolie- und Schlaganfallrisiko. Für Apixaban (ARISTOTLE) und Rivaroxaban (ROCKET-AF) ergeben sich Hinweise, dass Frauen im Vergleich zu VKA ein geringeres Blutungsrisiko haben. Da unter VKA die Antikoagulation bei Frauen weniger gut kontrolliert ist (niedrigere „time in therapeutic range“) und das residuelle Schlaganfallrisiko sowie die Gesamtblutungsrate höher sind, ist der klinische Nettonutzen von NOAK bei Frauen höher anzusetzen.
Der katheterinterventionelle Vorhofohrverschluss bei Vorhofflimmern hat eine Klasse-IIb-Empfehlung für Frauen und Männer. Die Frage nach geschlechtsspezifischen Unterschieden im Outcome ist nicht untersucht (Volgman et al. 2021).
Für Frauen ist die Evidenz für antiarrhythmische und interventionelle Therapien schwächer. Sie werden häufiger medikamentös behandelt, obwohl das mit mehr unerwünschten Ereignissen assoziiert ist, und – bei Sinusknotenerkrankung und/oder Bradyarrhythmie – häufiger eine Herzschrittmacherimplantation notwendig macht. Frauen erhalten seltener eine elektrische Kardioversion oder Ablation. Ursächlich wird das fortgeschrittene Alter bei Diagnosestellung, mehr Komorbiditäten und eine größere Zurückhaltung der Frau gegenüber invasiven Verfahren diskutiert.
Die Erfolgsrate bei Vorhofflimmerablation ist bei Frauen niedriger (Linde et al. 2018). Durch ausgeprägteres atriales Remodeling ist der linke Vorhof stärker fibrosiert, der Vorhof-Volumen-Index (LAVI) größer, die EF des Vorhofs geringer. Darüber hinaus finden sich mehr extrapulmonalvenöse Foci, die bei Pulmonalvenenisolation nicht abladiert werden. Frauen erleiden mehr periprozedurale Komplikationen, die Flimmerrezidivraten sind 20 % höher. Die prognostische Verbesserung, die in der CASTLE-AF-Studie nach erfolgreicher Katheterablation gezeigt werden konnte, scheint jedoch für beide Geschlechter zu gelten (Vogel et al. 2021).

Plötzlicher Herztod und ventrikuläre Herzrhythmusstörungen

Frauen erleiden seltener einen PHT. Sie sind dann meist älter, haben häufiger ein strukturell normales Herz und eine höhere Überlebensrate.
Ventrikuläre Arrhythmien sind in über 90 % der Fälle mit KHK und struktureller Herzerkrankung assoziiert und dementsprechend bei Frauen weniger häufig. Aber auch bei KHK erleiden Frauen seltener diese lebensbedrohliche Komplikation. In der „Framingham-Studie“ war das Risiko eines plötzlichen Herztods nach Myokardinfarkt bei Frauen 4-fach, bei Männern jedoch 10-fach erhöht (Linde et al. 2018).
Idiopathische ventrikuläre Tachykardien mit Ursprung im rechtsventrikulären Ausflusstrakt sind 2-mal häufiger bei Frauen, wohingegen Tachykardien aus dem linksventrikulären Ausflusstrakt und aus der Region des Mitralklappenanulus öfter bei Männern auftreten. Hormonelle Trigger (z. B. prämenstruell, schwangerschaftsassoziiert, perimenopausal) können Auslöser sein. Die Erfolgsraten katheterablativer Verfahren sind bei Frauen und Männern vergleichbar (Linde et al. 2018).

Bradykardie/Schrittmacher/ICD

Frauen mit Schrittmacherindikation haben häufiger eine Sinusknotenerkrankung, höhergradige AV-Blockierungen finden sich eher bei Männern. Unter 80 Jahren erhalten mehr Männer, über 80 Jahren mehr Frauen einen Schrittmacher. Frauen erleiden mehr periprozedurale Komplikationen wie Taschenhämatom oder Pneumothorax, was durch kleinere anatomische Verhältnisse erklärt wird. In diesem Zusammenhang sollte entsprechend aktueller Leitlinien angesichts eines erhöhten Perforationsrisikos eine Stimulation des mittleren Ventrikelseptums bei Frauen in Betracht gezogen werden (II b-Empfehlung) (Glikson et al. 2021). Wegen fortgeschrittenen Alters oder häufigeren Vorhofflimmerepisoden erhalten sie eher ventrikuläre Einkammersysteme (Volgman et al. 2021).
Wie meist, sind Frauen auch in randomisierten ICD-Studien unterrepräsentiert, keine Studie war bezüglich geschlechtsspezifischem Outcome gepowert. Sie erhalten seltener einen ICD, der prognostische Benefit ist geringer, die periprozedurale Komplikationsrate höher als bei Männern.

Arrhythmien in der Schwangerschaft

Siehe Kap. „Herzerkrankungen und Schwangerschaft“

Frauenspezifische Empfehlungen aus den Leitlinien

Es gibt keine frauenspezifischen Leitlinien zu Herzrhythmusstörungen. 2018 wurde ein Consensus Dokument der „European Heart Rhythm Association“, der „Heart Rhythm Socitey“ und der „Asia Pacific Heart Rhythm Society“ veröffentlicht, das geschlechtsspezifische Unterschiede bei Arrhythmien zusammenfasst (Linde et al. 2018). Nachfolgend sind aktuelle frauenspezifische Aspekte der Leitlinien aufgelistet (Tab. 5, 6, 7):
Tab. 5
Leitlinien Supraventrikuläre Tachykardien (SVT) 2020. (Nach Brugada et al. 2020)
Empfehlungen
Klasse
Evidenzgrad
Eine Katheterablation wird bei rezidivierenden SVT bei symptomatischen Frauen empfohlen, die eine Schwangerschaft planen.
I
C
SVT Supraventrikuläre Tachykardien
Tab. 6
Leitlinien Vorhofflimmern 2020. (Nach Hindricks et al. 2021)
Empfehlungen
Klasse
Evidenzgrad
Es wird empfohlen, dass Frauen und Männern mit Vorhofflimmern gleichermaßen eine Diagnostik und Therapie zur Vorbeugung von Schlaganfällen und anderen Vorhofflimmerkomplikationen angeboten wird.
I
A
Zur Abschätzung des Schlaganfallrisikos wird ein risikofaktorbasierter Ansatz mit CHA2DS2-VASc-Score angewendet, um zunächst Patienten mit „geringem Schlaganfallrisiko“ (CHA2DS2-VASc-Score = 0 bei Männern bzw. 1 bei Frauen) zu identifizieren, bei denen keine antithrombotische Therapie initiiert werden sollte.
I
A
Ein OAK wird zur Schlaganfallprävention bei VHF-Patienten mit CHA2DS2-VASc-Score ≥2 bei Männern oder ≥3 bei Frauen empfohlen.
I
A
Ein OAK sollte für die Schlaganfallprävention bei VHF-Patienten mit einem CHA2DS2-VASc-Score von 1 bei Männern oder 2 bei Frauen erwogen werden.
II a
B
Bei Patienten mit einer definitiven Vorhofflimmer-Dauer <24 h und einem sehr niedrigen Schlaganfallrisiko (CHA2DS2-VASc-Score von 0 bei Männern oder 1 bei Frauen) kann die Antikoagulation 4 Wochen nach der Kardioversion beendet werden.
II b
C
Frauen mit symptomatischem paroxysmalem oder persistierendem Vorhofflimmern sollte rechtzeitig eine Therapie zur Rhythmuskontrolle, einschließlich einer Vorhofflimmerablation angeboten werden, wenn dies aus medizinischen Gründen angezeigt ist.
II a
B
OAK orales Antikoagulans, VHF Vorhofflimmern
Tab. 7
Leitlinien Schrittmacher 2021. (Nach Glikson et al. 2021)
 
Klasse
Evidenzgrad
Die Stimulation des mittleren Ventrikelseptums sollte bei Patienten mit hohem Perforationsrisiko (z. B. ältere Menschen, frühere Perforationen, niedriger Body-Mass-Index, Frauen) in Betracht gezogen werden.
II b
C

Angeborene und erworbene Herzklappenfehler

Herzklappenerkrankungen

Rheumatische Klappenvitien sind bei Frauen häufiger, im Vergleich zu Männern werden sie aber seltener und später operiert. Ein Grund dafür ist, dass echokardiografische OP-Indikationskriterien überwiegend an männlichen Populationen erarbeitet wurden, mit der Folge, dass Frauen diese erst im fortgeschrittenen Krankheitsverlauf erreichen und dann mit schlechterem Ergebnis operiert werden.
Die „American Society of Echocardiography“ und die ESC empfehlen daher eine Indexierung von Herzdimensionen und -funktion an die Körperoberfläche sowie eine Festlegung geschlechtsspezifischer Norm- und Cut-off-Werte (Lang et al. 2015; Youssef 2021). Aufgrund der ungünstigeren anatomischen Voraussetzungen (z. B. geringer dimensionierte Aorta und Aortenklappe) bleibt weibliches Geschlecht auch nach Adjustierung ein unabhängiger Prädiktor für schlechteres chirurgisches Outcome.

Aortenklappenerkrankungen

Eine bikuspide Aortenklappe als stenosedisponierende Taschenanlage ist mit 1–2 % Prävalenz die häufigste kongenitale Klappenmalformation. Sie findet sich bei Männern 3-mal häufiger als bei Frauen.
Bei erworbener Aortenklappenstenose (AS), der häufigsten Klappenerkrankung im Alter, haben Frauen eher degenerative Formen und sie sind bei klinischer Manifestation älter. Bei gleichem Schweregrad ist die Fibrosierung stärker, die Kalklast jedoch geringer. Frauen haben eine bessere Ejektionsfraktion; die chronische Druckbelastung führt bei ihnen zu konzentrischer Hypertrophie mit kleinem linksventrikulärem Cavum und dickerer Wand, während Männer eher eine exzentrische Hypertrophie entwickeln. Nach operativer oder katheterinterventioneller Behandlung kommt es bei Frauen schneller zur Regression der Hypertrophie (Regitz-Zagrosek et al. 2016; Nitsche et al. 2020).
Der chirurgische Aortenklappenersatz ist bei Frauen mit mehr Komplikationen und einer höheren Mortalität assoziiert. Der kleinere Klappenanulus ist fluiddynamisch ungünstiger, Frauen haben deshalb häufiger als Männer ein „Patienten-Prothesen-Mismatch“ (PPM).
Im Gegensatz dazu sind beim kathetergestützten Aortenklappenersatz („Transcatheter Aortic Valve Implantation“, TAVI) die Ergebnisse bei Frauen besser als bei Männern Obwohl sie häufiger periinterventionelle Komplikationen (vaskulär, Koronarobstruktion, sehr selten Anulusruptur) erleiden, ist nach 12 Monaten die Prognose besser. Eine aktuelle Metaanalyse mit 8040 Patienten mit hohem und intermediärem Risiko (41,4 % Frauen) zeigt für die TAVI-Gesamtgruppe (87 % transfemoral) nach 12 Monaten eine 18 %ige Senkung der Gesamtmortalität im Vergleich zum operativen Vorgehen. Das Ergebnis ist ausschließlich von der 41 %igen Reduktion bei Frauen getrieben (Dagan et al. 2021; Goel et al. 2021; Nitsche et al. 2020).
Da bei TAVI im Vergleich zum operativen Klappenersatz größere Klappenprothesen implantiert werden können, haben Frauen mit TAVI ein geringeres Risiko für PPM. Auch das Schrittmacherrisiko ist nicht erhöht (Regitz-Zagrosek et al. 2016; Saeed et al. 2020).
Bei Aortenklappeninsuffizienz sind geschlechtsspezifische Unterschiede wenig untersucht. Die Grenzwerte der LV-Volumina sind an männlichen Populationen festgemacht, sodass Frauen später und dann mit höherer Mortalität operiert werden.

Mitralklappenerkrankungen

Die Mitralklappeninsuffizienz funktioneller oder organischer Genese hat eine Prävalenz von 2 % und ist insgesamt häufiger bei Männern als bei Frauen. Bei organischer Insuffizienz wird bei Frauen öfter ein Mitralklappenprolaps diagnostiziert (2,5–4 %); dieser betrifft meist das anteriore oder beide Klappensegel, während bei Männern häufiger ein Prolaps des posterioren Segels besteht. Eine Mitralklappeninsuffizienz rheumatischer Genese mit eingeschränkter Segelmotilität (Carpentier III a) findet sich überwiegend bei Frauen. Sie haben mehr klinische Symptome, die operative Korrektur erfolgt seltener und im höheren Alter. Wie bei anderen Vitien ist weibliches Geschlecht bei chirurgischen Eingriffen an der Mitralklappe ein Prädiktor für Mortalität sowie für Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz im Verlauf (Norris et al. 2020; Vogel et al. 2021). Anders bei katheterinterventionellen „Edge-to-edge“-Verfahren. Hier schneiden Frauen nicht schlechter ab (Mohadjer et al. 2020). In der COAPT-Studie (36 % Frauen) war das Clipping der Mitralklappe unabhängig vom Geschlecht mit verbessertem klinischem Outcome assoziiert. Frauen wurden jedoch mehr wegen Herzinsuffizienz im Zeitverlauf hospitalisiert (Kosmidou et al. 2021).
Mitralklappenstenosen (MS), insbesondere rheumatischer Genese, sind bei Frauen 3-mal häufiger als bei Männern. Die MS manifestiert sich bei Frauen öfter als Ein-, bei Männern häufiger als Mehrklappenerkrankung. Die Kalzifizierung des Anulus und der Segel sind ausgeprägter bei Frauen, weswegen oft nur ein operativer Klappenersatz möglich ist. Die perkutane Ballonvalvulopastie ist bei Frauen häufiger durch relevante Insuffizienzen kompliziert (Mutagaywa et al. 2020).

Trikuspidalklappeninsuffizienz

Die Trikuspidalklappeninsuffizienz (TI) betrifft überwiegend Frauen und ist sekundär meist Folge einer Druck- und/oder Volumenüberlastung des rechten Ventrikels mit konsekutiver Ringdilatation. Eine isolierte chirurgische Behandlung der funktionellen TI wird noch selten durchgeführt, nimmt aber mit Verbesserung der operativen Maßnahmen zu.
Zu geschlechtsspezifischen Unterschieden im Outcome nach katheterinterventionellen Ansätzen zur Behandlung der TI ist derzeit nichts bekannt (Nitsche et al. 2020; Gual-Capllonch et al. 2021).

Angeborene Herzfehler

Die Angaben zu Geschlechtsunterschieden bezüglich Prävalenz, Morbidität und Mortalität, bei angeborenen Herzfehlern, sind nicht einheitlich. Das nationale dänische „Congenital Corvitia“ (CONCOR)-Register mit über 8000 erwachsenen Patienten zeigt keine signifikanten Unterschiede bezüglich Mortalität. Es ergeben sich aber signifikante Geschlechtsunterschiede hinsichtlich der Morbidität mit einem höheren Risiko für pulmonale Hypertonie sowie einem geringeren Risiko für Endokarditis, Aortenkomplikationen und ICD-Implantation bei Frauen (Baumgartner et al. 2021). Aortenisthmusstenosen sind häufiger bei Männern (2,5:1) (D’Alto et al. 2019).

Frauenspezifische Empfehlungen aus den Leitlinien

Es gibt keine frauenspezifischen Leitlinien zu Herzklappenerkrankungen. Nachfolgend sind relevante frauenspezifische Aspekte aufgelistet (Tab. 8):
Tab. 8
Leitlinien Herzklappenerkrankungen 2021. (Nach Vahanian et al. 2021)
Empfehlungen
Klasse
Evidenzgrad
Eine Koronarangiografie wird vor Herzklappenoperation bei Männern >40 Jahre und bei postmenopausalen Frauen empfohlen.
I
C
Eine Bioprothese sollte bei jungen Frauen, die eine Schwangerschaft erwägen, in Betracht gezogen werden.
II a
C

Pulmonale Hypertonie

Die Prävalenz der pulmonalen Hypertonie (PH) ist für alle Formen nach WHO-Klassifikation (Ryan et al. 2012) bei Frauen deutlich höher. In Registern beträgt der Frauenanteil 65–80 % (Oakland und Joseph 2021; de Marvao et al. 2021). Dies wird vor allem auf hormonelle Unterschiede zurückgeführt, dabei kommen Östrogen und seinen Metaboliten pathogenetisch eine bedeutende Rolle zu. Auch die Penetranz von „Bone-Morphogenetic-Protein-Receptor“-Typ-II-Genvarianten (BMPR2), die für bis zu 80 % der familiären und 20 % der idiopathischen PH verantwortlich zeichnen, ist 3-mal höher als bei Männern (42 % versus 14 %) (Oakland und Joseph 2021). Weiterhin scheinen bei hypoxieinduzierter PH protektive Effekte Y-chromosomal mediiert zu werden (Kostyunina und McLoughlin 2021).
Obwohl weibliches Geschlecht einen Risikofaktor für PH darstellt, sind Krankheitsverlauf und Überlebensrate bei Frauen besser (sog. Östrogenparadox). Daten aus dem großen US-REVEAL-Register zeigen eine 5-Jahres-Überlebensrate von 62,5 % im Vergleich zu 52 % bei Männern (Morris et al. 2021). Frauen mit PH haben – prognostisch bedeutsam – eine bessere rechtsventrikuläre (RV)-Funktion und ein insgesamt günstigeres hämodynamisches Profil. Bei gleichen pulmonalen Druckwerten ist die rechtsventrikuläre EF wie auch das RV-Schlagvolumen höher (Oakland und Joseph 2021).
Es gibt derzeit keine Hinweise auf geschlechtsspezifische Unterschiede in der medikamentösen Therapie.
Eine Schwangerschaft bei PH impliziert ein hohes Morbiditäts- und Mortalitätsrisiko; deshalb empfehlen die Leitlinien, eine Schwangerschaft zu vermeiden oder gegebenenfalls zu unterbrechen (Regitz-Zagrosek et al. 2018) (siehe Kap. „Herzerkrankungen und Schwangerschaft“).

Lungenembolie

Die Lungenarterienembolie (LAE)-Inzidenz ist in beiden Gechlechtern vergleichbar, jedoch bestehen Unterschiede im Erkrankungsalter. Zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr erleiden Frauen doppelt so häufig eine LAE wie Männer (16/100.000 versus 7/100.000 Personenjahre). Im Alter über 60 Jahre ist dagegen die Inzidenz bei Männern höher (+20 %). Für das bedeutsamere Thromboserisiko zeichnen östrogenhaltige orale Kontrazeptiva und später die postmenopausale Hormontherapie verantwortlich. Hohe Spiegel endogener weiblicher Sexualhormone sind nicht mit einem Exzessrisiko assoziiert.
Frauen mit LAE haben akut und im Langzeitverlauf eine ausgeprägtere klinische Symptomatik. Strukturierte diagnostische Tools zur Prätestwahrscheinlichkeit, wie der Wells-Score, besitzen eine vergleichbare Aussagekraft für beide Geschlechter. Die D-Dimer-Spiegel sind bei Frauen höher als bei Männern. Frauen unter exogener Östrogentherapie haben höhere D-Dimere als ohne Hormontherapie. Geschlechtsspezifische D-Dimer-Cut-off-Werte zur Erhöhung der Spezifität bei Frauen werden diskutiert. Die CT-Pulmonalisangiografie hat bei Frauen eine hohe Spezifität (Jarman et al. 2021).
Es gibt derzeit keine Hinweise auf geschlechtsspezifische Unterschiede in der LAE-assoziierten Mortalität. Unter Antikoagulation und Lyse haben Frauen jedoch mehr klinisch relevante Blutungen. Darüber hinaus können bei jüngeren Frauen die Menses mit relevanten Blutungen assoziiert sein. Eine NOAK-Therapie ist bei Frauen vergleichbar vorteilhaft wie bei Männern. Registerdaten zeigen allerdings, dass NOAK bei Frauen weniger häufig eingesetzt werden.

Hormontherapie

Postmenopausale Hormontherapie

Basierend auf Daten der WHI und der „Heart and Estrogen/progestin Replacement Study („HERS“-Studie) wird eine Hormontherapie für die Primär- und Sekundärprävention kardiovaskulärer Erkrankungen nicht mehr empfohlen. In einem Cochrane-Review von 2017 mit über 43.000 Frauen bestand unter der Kombination aus Östrogen und Gestagen ein insgesamt erhöhtes Risiko für KHK, venöse Thromboembolien und Schlaganfall (Majoribanks et al. 2017).
Es war jedoch eine Risikoreduktion für kardiale Ereignisse zu verzeichnen, wenn die Hormontherapie früh, d. h. vor dem 60. Lebensjahr oder innerhalb von 10 Jahren nach Beginn der Menopause initiiert wurde (Maas et al. 2021; Lundberg et al. 2020).
Somit muss die Hormontherapie differenziert betrachtet werden (Timing-Hypothese): Das kardiovaskuläre Risiko ist erhöht, wenn sie spät (20 Jahre) nach der Menopause initiiert wird und kardiovaskuläre Risikofaktoren oder bereits atherosklerotische Veränderungen vorliegen. Erfolgt der Einsatz früh postmenopausal, überwiegen offensichtlich kardioprotektive Effekte (Maas et al. 2021).
Zusammenfassend ergeben sich aus kardiovaskulärer Sicht folgende Empfehlungen:
  • Eine postmenopausale Hormontherapie ist zur Primär- oder Sekundärprävention kardiovaskulärer Erkrankungen nicht indiziert.
  • Bei Wechseljahresbeschwerden in der frühen Menopause ist bei Frauen ohne erhöhtes Risikoprofil eine kurzzeitige, niedrig dosierte Östrogentherapie mit oder ohne Progesteron (bei intaktem Uterus) möglich.
  • Eine transdermale/vaginale Östrogenapplikation ist wegen des geringeren thromboembolischen Risikos zu bevorzugen.
  • Bei Frauen mit hohem kardiovaskulärem Risiko und/oder Z. n. kardiovaskulärem Ereignis wird eine Hormontherapie generell nicht empfohlen.
  • Bei vorzeitiger Menopause/Ovarialinsuffizienz wird zum Schutz vor kardiovaskulären Erkrankungen, Osteoporose und Abnahme der kognitiven Fähigkeiten eine Hormontherapie bis zum mittleren errechneten Menopausenalter empfohlen.

Hormonelle Kontrazeption bei kardiovaskulärem Risiko oder Herzerkrankungen

Orale und – in geringerem Maße – aber auch transdermale und transvaginale kombinierte Kontrazeptiva haben prokoagulatorische Effekte und erhöhen das Risiko für venöse und arterielle Thromboembolien. Das absolute Risiko ist bei gesunden Frauen gering und variiert mit der Östrogendosis, der Art des Gestagens und Risikofaktoren, insbesondere dem Nikotinabusus (s. Abschn. 2.1.6). Vor allem Ethinylestradiol und Estradiol sind mit erhöhtem Thromboembolierisiko assoziiert.
Für Kontrazeptiva mit niedriger Östrogendosis und Levonorgestrel als Gestagen ist kein Exzessrisiko bekannt, ebenso wenig für die kontrazeptive Gestagenmonotherapie mit Desogestrel oder Levonogestrel (Ausnahme: 3-Monats-Spritze Depot-Medroxyprogesteronacetat, DMPA), die bei Frauen mit vaskulärem Risiko bevorzugt werden sollte. Bei Thrombophilie sollte auf eine orale Kontrazeption verzichtet oder – wenn unvermeidbar – ein Gestagenmonopräparat verwendet werden (Leitlinie Hormonelle Empfängnisverhütung, 2020). Ein Thrombophiliescreening vor Initiierung einer hormonellen Kontrazeption wird nicht generell empfohlen.
Bei venösen Thrombosen sollten keine kombinierten Kontrazeptiva verordnet werden, sofern nicht gleichzeitig Schutz durch eine OAK besteht (Leitlinie Hormonelle Empfängnisverhütung, Stand 2020).
Umgekehrt sollte bei gegebener OAK-Indikation eine effektive Kontrazeption zur Vermeidung von uterinen Blutungen/Ovulationsblutungen sowie einer ungewollten Schwangerschaft und den damit assoziierten Risiken (Thromboembolie, Fetopathie) empfohlen werden (Leitlinie Hormonelle Empfängnisverhütung 2020). Als Firstline-Therapie werden Gestagenmonopräparate eingesetzt, da diese auch nach Beendigung der OAK unverändert eingenommen werden können.
Kombinierte hormonelle Kontrazeptiva erhöhen den Blutdruck. Deshalb sollten regelmäßig Kontrollen erfolgen und bei hypertensiven Werten (systolisch ≥140 mmHg und/oder diastolisch ≥90 mmHg) auf östrogenhaltige Präparate verzichtet werden.
Kombinierte Kontrazeptiva sind kontraindiziert bei Frauen über 35 Jahre mit Dyslipidämie, Übergewicht oder Nikotinabusus (Maas et al. 2021).
Bei vorbestehenden kongenitalen oder erworbenen Herzerkrankungen ist Aufklärung über Verhütungsmöglichkeiten wichtig. Im Rahmen einer interdisziplinären präkonzeptionellen Beratung sollten Vorteile und Risiken spezifischer Methoden (Wirksamkeit, Sicherheit, Patientenpräferenz) gegen die Risiken einer ungeplanten Schwangerschaft abgewogen werden (Lindley et al. 2021).
Gestagenpräparate (Pille, Hormonspirale und subdermale Implantate) gelten als sicher und können bei den meisten kardiovaskulären Erkrankungen eingesetzt werden. Kupfer- oder gestagenbeschichtete Intrauterinpessare (IUP, Spiralen) haben ein hohes Sicherheits- und Wirksamkeitsprofil und sind insbesondere für Frauen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu empfehlen. Eine stattgehabte Thrombose stellt keine Kontraindikation für ein IUP dar. Da Kupferspiralen mitunter zu verstärkten Menstruationsblutungen führen, sind sie für Frauen unter Thrombozytenaggregationshemmung oder Antikoagulation eher ungeeignet, dagegen haben hormonelle IUP (z. B. Levonogestrel) geringere Blutungsraten. Das Endokarditisrisiko bei IUP ist sehr gering, eine Antibiotikaprophylaxe beim Einsetzen nicht notwendig.

Frauenspezifische Empfehlungen aus den Leitlinien

Im Folgenden sind die Leitlinien zum chronisches Koronarsyndrom aufgeführt (Tab. 9; Knuuti et al. 2020).
Tab. 9
Leitlinien chronisches Koronarsyndrom. (Nach Knuuti et al. 2020)
Empfehlungen
Klasse
Evidenzgrad
Eine Hormonersatztherapie wird zur Risikominderung bei postmenopausalen Frauen nicht empfohlen.
III
C
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