Kindliche Hirntumoren bei Erwachsenen: Ependymale Tumoren
Ependymome haben bei Kindern eine Häufigkeit von 10 % der primären Hirntumoren, bei Erwachsenen sind sie deutlich seltener. Die Klassifikation erfolgt kombiniert histologisch und molekular nach den Richtlinien der WHO-Klassifikation. Primär treten oft Allgemeinsymptome auf. Bei Lokalisation im 4. Ventrikel ist mit Hirnnervenausfällen und zerebellären Symptomen zu rechnen. Supratentorielle Ependymome führen ggf. zu Hirndruckzeichen, spinale Ependymome zu lokalisationsbezogenen Ausfällen und Schmerzen. Die Diagnostik erfolgt mit MRT der Neuroachse ohne und mit Kontrastmittel. Zum Ausschluss einer mikroskopischen Metastasierung sollte lumbal gewonnener Liquor untersucht werden. Da Ependymome meist in der primären Tumorregion rezidivieren, ist die lokale Tumorkontrolle, möglichst mit primärer Komplettresektion, besonders wichtig. Bei intrakraniellen Ependymomen ist eine postoperative lokale Bestrahlung bei WHO-Grad II–III Standard. Die adjuvante Chemotherapie kann momentan nicht endgültig bewertet werden. Bei Patienten mit spinalem Ependymom existiert bisher kein eindeutiger Therapiestandard. Bei Ependymomen WHO-Grad II sollte der Lokalbefund mittels MRT für die ersten 5 Jahre alle 4 Monate, für WHO-Grad III alle 3 Monate kontrolliert werden, nach 5 Jahren dann jährlich.
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