Im Stoffwechselweg der Aminosäure Lysin wird 2-Aminoadipinsäure über Saccharopin und 2-Aminoadipinsäure-4-Semialdehyd durch das bifunktionale Enzym 2-Aminoadipinsäure-4-Semialdehyd-Synthase gebildet. 2-Aminoadipinsäure wird oxidativ zu Glutaryl-CoA decarboxyliert, ebenfalls durch die Wirkung eines bifunktionellen Enzyms, der 2-Aminoadipinsäure-Amintransferase/2-Oxoadipinsäure-Dehydrogenase. Als Zwischenprodukt tritt dabei 2-Oxoadipinsäure auf. Diese Oxosäure entsteht auch aus 2-Aminomuconsäure im Abbauweg von Tryptophan.
Die 2-Oxoadipinsäure wird renal effizient ausgeschieden.
Funktion – Pathophysiologie
Ein Defekt des bifunktionellen Enzyms 2-Aminoadipinsäure-Amintransferase/2-Oxoadipinsäure-Dehydrogenase verhindert die oxidative Decarboxylierung der 2-Oxoadipinsäure. Neben einer Akkumulation dieser Oxosäure und der 2-Aminoadipinsäure entsteht in einer Sekundärreaktion auch 2-Hydroxyadipinsäure.
Durch Flüssig-Flüssig-Extraktion im sauren Medium mittels Ethylacetat oder Diethylether nach vorangegangener Oximierung mit Pentafluorbenzylhydroxylamin (PFBHA)
Mittels Gaschromatographie-Massenspektrometrie (GC-MS) als Pentafluorbenzyloxim-Di-Trimethylsilylester
Bei Erhöhungen der 2-Oxoadipinsäure im Urin muss nach Erhöhungen der 2-Aminoadipinsäure und 2-Hydroxyadipinsäure gesucht werden. Eine enzymatische oder molekularbiologische Bestätigungsdiagnostik steht bislang nicht zur Verfügung.
Diagnostische Wertigkeit
Erhöhte 2-Oxoadipinsäure Ausscheidung ist beweisend für eine 2-Oxoadipinazidurie, speziell wenn 2-Aminoadipinsäure und 2-Hydroxyadipinsäure im Urin nachgewiesen werden.
Literatur
Blau N, Duran M, Blaskovics ME et al (Hrsg) (2003) Physician’s guide to the laboratory diagnosis of metabolic diseases, 2. Aufl. Springer, Berlin/Heidelberg/New York