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Lexikon der Medizinischen Laboratoriumsdiagnostik
Info
Verfasst von:
K. Kleesiek, C. Götting, J. Diekmann, J. Dreier und M. Schmidt
Publiziert am: 06.04.2018

Agglutinationstest

Agglutinationstest
Synonym(e)
Direkter Antihumanglobulintest; DC; DAHG; Indirekter Antihumanglobulintest; IDC; IHAG
Englischer Begriff
agglutination test; direct agglutination test (DAT); indirect agglutination test (IAT)
Definition
Der Agglutinationstest im Kontext immunhämatologischer Untersuchungen beschreibt Reaktionen zwischen dem Antigen auf den Erythrozyten und einem korrespondierenden Antikörper, der zu einer sichtbaren Agglutination führt (Hämagglutination).
Beschreibung
Das Ergebnis eines positiven Agglutinationstests zeigt folgende Abbildung, der Mischfeldagglutination von agglutinierten und nicht agglutinierten Erythrozyten:
Die Anwendung des Agglutinationstests gehört zum Standardverfahren in der immunhämatologischen Diagnostik. Im mikroskopischen Bild sieht man in einer Suspension von Erythrozyten und Antikörpern eine schwache Agglutinationsreaktion mit Erythrozyten und frei flotierende Erythrozyten (Mischfeldagglutination). Aufgrund dieses serologischen Verhaltens werden komplette (Komplette Antikörper) von inkompletten Antikörpern (Inkomplette Antikörper) unterschieden. Komplette Antikörper führen zu sichtbaren Agglutinationen der Erythrozyten im physiologischen Kochsalzmilieu, ohne dass zusätzliche Agenzien benötigt werden. Als inkomplett werden Antikörper bezeichnet, die an Erythrozyten binden, aber primär keine sichtbare Agglutination bewirken und dafür zusätzliche Reaktionsbedingungen erfordern. Diese zusätzlichen Reaktionsbedingungen sind unterschiedlich und dienen dem Zweck, bessere Agglutinationsreaktionen zu erzielen Dies geschieht z. B. durch die Herstellung von Erythrozytensuspensionen in einem Supplement wie LISS, den Zusatz von Albumin, Humanserum, Dextran u. a. oder mittels Vorbehandlung von Erythrozyten mit Proteinasen (Papain, Ficin, Bromelin).
Die Herstellung einer diagnostisch bedeutenden Reaktionsbedingung erfolgt durch das Hinzufügen eines sekundären Antikörpers (Antiglobulinserum), der zu einer sichtbaren Agglutinationsreaktion führen kann (Antihumanglobulintest).
Literatur
Mueller-Eckhardt C, Kiefel V (Hrsg) (2010) Transfusionsmedizin: Grundlagen – Therapie – Methodik, 3. Aufl. Springer, Berlin/Heidelberg/New York
Eckstein R, Zimmermann R (2015) Immunhämatologie und klinische Transfusionsmedizin. Urban & Fischer/Elsevier Verlag