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Ausreißer, statistischer

Verfasst von: R. -D. Hilgers, N. Heussen und S. Stanzel
Ausreißer, statistischer
Englischer Begriff
outlier
Definition
Wert in einem Satz von Werten, der so weit von den übrigen entfernt ist, dass der Eindruck erweckt wird, dass er zu einer anderen Population gehört oder dass es sich um einen Messfehler handelt.
Beschreibung
Sog. robuste statistische Verfahren dienen der Identifizierung und adäquaten Berücksichtigung von Ausreißern bei der Berechnung statistischer Kenngrößen. Beispielsweise sind die Quantile, z. B. der Median, weniger ausreißerempfindlich als der arithmetische Mittelwert (Mittelwert, arithmetischer). Dieser wird hingegen bei der Erstellung von Kontrollkarten (z. B. Shewhart-Kontrollkarte) im Rahmen der statistischen Qualitätskontrolle (Qualitätskontrolle, statistische) dem Median vorgezogen, da in diesem Kontext die Identifizierung von Ausreißern einen Hinweis auf mögliche Fehler im Verlauf des Produktionsprozesses liefert. Das statistische Prüfverfahren zusammen mit der Irrtumswahrscheinlichkeit (s. Irrtumswahrscheinlichkeit α, Irrtumswahrscheinlichkeit β) als Grundlage für die Einstufung eines Wertes als Ausreißer ist anzugeben (ISO Statistics 1993). Ein geeignetes grafisches Verfahren zur Identifizierung möglicher Ausreißer ist der Box-Whisker-Plot (Weiß 1999).
Literatur
ISO Statistics (1993) Vocabulary and symbols. Part 1. Probability and general statistical terms. ISO 3534-1, Geneva
Weiß C (1999) Basiswissen Medizinische Statistik. Springer-Verlag, Berlin/Heidelberg/New York