Autoantikörper gegen CARP VIII

CARP-VIII-Autoantikörper; Anti-CARP-Antikörper

CARP VIII autoantibodies; anti-CARP antibodies

Autoantikörper gegen „carbonic anhydrase-related protein (CARP) VIII“, das vor allem in den Purkinje-Zellen exprimiert wird.

CARP spielt vermutlich eine wichtige Rolle bei der Entwicklung und Reifung der Purkinje-Zellen. Es bindet an die modulatorische Domäne des Inositol-1,4,5-Triphosphat-Rezeptor Typ 1 (ITPR1) und reduziert dessen Affinität zum Substrat Inositol-1,4,5-Triphosphat. Darüber hinaus wurde eine Überexpression des Proteins in verschiedenen Tumoren beschrieben.

Autoantikörper gegen CARP wurden bislang bei 2 Patienten mit paraneoplastischer Kleinhirndegeneration beschrieben.

Serum, Plasma, Liquor.

Autoantikörper sind bei +4 °C bis zu 2 Wochen lang beständig, bei −20 °C über Monate und Jahre hinweg.

Autoantikörper gegen CARP VIII lassen sich mithilfe der indirekten Immunfluoreszenz (Immunfluoreszenz, indirekte) bestimmen: Auf dem Substrat Kleinhirn ist bei positiver Reaktion eine gepunktete, feinfleckige Färbung der Molekularschicht und des Cytoplasma der Purkinje-Zellen erkennbar. Siehe dazu folgende Abbildung (Substrat Kleinhirn der Ratte):

Zum monospezifischen Nachweis der Autoantikörper eigenen sich transfizierte HEK-Zellen, die rekombinantes CARP VIII exprimieren, wie nachfolgende Abbildung zeigt (Substrat transfizierte Zellen):

Bisher wurden 2 Patienten mit Anti-CARP-VIII-Antikörpern und paraneoplastischer Kleinhirndegeneration beschrieben. Diese äußerte sich mit unter anderem Ataxie der Extremitäten und Gangataxie, Dysarthrie und Nystagmus. Parallel wurde bei einer Patientin ein Melanom, bei der anderen ein Ovarialkarzinom diagnostiziert.