Thyreoglobulin (TG) ist ein Glykoprotein, das bei der Speicherung der Schilddrüsenhormone T3 (Triiodthyronin) und T4 (Thyroxin) eine wichtige Rolle spielt: T3 und T4 werden von den Zellen des Schilddrüsenepithels synthetisiert und, an Thyreoglobulin gebunden, in den Follikeln der Schilddrüse gespeichert. Zur Hormonfreisetzung werden T3 und T4 vom Thyreoglobulin abgespalten und ins Blut abgegeben.
Autoantikörper sind bei +4 °C bis zu 2 Wochen lang beständig, bei −20 °C über Monate und Jahre hinweg.
Analytik
Für die Bestimmung der Autoantikörper gegen TG und Thyreoperoxidase (TPO) ist die indirekte Immunfluoreszenz (IIF, Immunfluoreszenz, indirekte) mit Gefrierschnitten der Schilddrüse als Substrat geeignet. Antikörper gegen TG reagieren mit dem Kolloid der Follikel und erzeugen ein streifiges oder netzartiges Bild (im Bild: Substrat Primatenschilddrüse, unfixiert):
Für die Diagnose eines Morbus Basedow gelten aber vor allem Autoantikörper gegen TPO und gegen Thyreoidea-stimulierendes-Hormon-(TSH-)Rezeptoren (TRAk) als diagnostisch relevante Parameter, Anti-TG-Antikörper treten hier nur bei ca. 30 % der Patienten auf. Dagegen beträgt ihre Prävalenz bei Hashimoto-Thyreoiditis 60 %.
Diagnostische Wertigkeit.
Die diagnostische Bedeutung der Autoantikörper gegen Thyreoglobulin für die Erkennung der Autoimmunthyreoiditis ist im Vergleich zum Autoantikörper gegen TSH-Rezeptoren und Thyreoperoxidase-Antikörper begrenzt, ihre Bestimmung im Rahmen der endokrinologischen Differenzialdiagnostik wird von der Sektion Schilddrüse der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie nicht mehr empfohlen.
Literatur
Gentile F, Conte M, Formisano S (2004) Thyroglobulin as an autoantigen: what we can learn about immunopathogenicity from the correlation of antigenic properties with protein structure? Immunology 112:13–25CrossRefPubMedPubMedCentral