Die CDE-Nomenklatur ist die am weitesten verbreitete Nomenklatur zur Beschreibung der Allele vom
Rhesus-Blutgruppensystem und wurde von Ronald Aylmer Fisher und Robert Russell Race in den Jahren 1943/44 entwickelt. Sie basierte auf der – heute korrigierten – Theorie, dass das Rhesus-System aus 3 benachbart lokalisierten Genen besteht, die jeweils die beiden Allele C und c, D und d sowie E und e beinhalten. Nach dieser Theorie erbt jede Person jeweils ein Set von Allelen der 3 Rhesus-Loci von jedem Elternteil (z. B. cde oder Cde). Heute ist jedoch bekannt, dass das Rhesus-System aus 2 auf dem
Chromosom 1 benachbart lokalisierten Genen besteht, wobei auf dem ersten Locus das D-Allel vorhanden ist und auf dem zweiten Locus sich die Allele C und c sowie die Allele E und e wechselseitig vertreten können. Das d-Allel beschreibt hierbei einen Verlust des D-Antigens, der durch
Deletionen oder Mutationen im RHD-Gen verursacht wird. Aufgrund der direkten Nachbarschaft der beiden Gene wird die jeweilige Allelkombination als ein
Haplotyp untrennbar miteinander vererbt. Alternativ existiert noch die Nomenklatur nach Wiener, die sich an einer aus dem ursprünglichen Rhesus-Symbol abgeleiteten Schreibweise orientiert. Obwohl sich die CDE-Nomenklatur aufgrund ihrer klareren Darstellungsweise weltweit durchgesetzt hat, wird die Nomenklatur nach Wiener ebenfalls noch vereinzelt verwendet.