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Fischer, Hans

Verfasst von: W. Hubl
Fischer, Hans
Lebensdaten
Deutscher Chemiker und Mediziner, geboren am 21. Juli 1881 in Hoechst am Main; am 31. März 1945 Freitod nach der kriegsbedingten Zerstörung des Instituts.
1899–1904 Chemie- und Medizinstudium in Lausanne, München und Marburg. Im Jahr 1904 Promotion zum Dr. phil. in Marburg über das Thema „Beiträge zur Kenntnis der 4-Oxy-1,2-toluylsäure“. 1908 Promotion zum Dr. med. in München über das Thema „Zur Kenntnis des Karzinomatösen Mageninhalts“. 1912 Habilitation für das Fach Innere Medizin in München über das Thema „Urobilin und Bilirubin“. 1915 Ernennung zum Professor an der Medizinischen Fakultät der Universität München. 1916–1918 Lehrstuhlinhaber für Medizinische Chemie in Innsbruck und 1918–1921 in Wien. 1921–1945 Lehrstuhlinhaber für Organische Chemie an der TH München als Nachfolger von Heinrich Wieland. Im Jahr 1935 Eheschließung mit Wiltrud Fischer (geb. Haufe).
Verdienste
Das Lebenswerk widmete er der Chemie und Konstitutionsaufklärung der Pyrrolfarbstoffe. Er arbeitete über die Gallenfarbstoffe Urobilin, Biliverdin und Bilirubin, das er im Jahr 1942 erfolgreich synthetisierte. 1928 gelang Fischer die Synthese des Farbstoffs Hämin. Fischer nahm auch die von Richard Willstätter begonnenen Forschungen über Chlorophyll wieder auf, 1940 konnte er die Struktur des Moleküls aufklären. Seine Forschungsergebnisse wurden 1960 durch Robert B. Woodwards Chlorophyllsynthese bestätigt. 1929 Verleihung der Liebig-Gedenkmünze der Gesellschaft Deutscher Chemiker, 1930 Verleihung des Chemie-Nobelpreises für seine Arbeiten über den strukturellen Aufbau der Blut- und Pflanzenfarbstoffe und für die Synthese des Hämins, 1936 Verleihung der Ehrendoktorwürde der Harvard-Universität.
Literatur
Nobel Lectures (1966) Chemistry 1922–1941. Elsevier Publishing Company, Amsterdam. http://​www.​hans-fischer-gesellschaft.​de/​wp-content/​uploads/​pdfs/​Das_​Leben_​und_​Wirken_​Hans_​Fischers.​pdf. zugegriffen am 06.10.2017
Treibs A (1971, digitale Ausgabe 2010) Das Leben und Wirken von Hans Fischer. Hans-Fischer-Gesellschaft München