group-specific globulin, vitamin D-binding protein
Definition
Konstitutiv in Hepatozyten synthetisiertes, ausgedehnte strukturelle Homologien zu Albumin, α1-Fetoprotein und Afamin aufweisendes, polyfunktionelles Plasmaprotein mit Bindungs- und Transporteigenschaften für Vitamin D, Aktin und C5a.
Molmasse
Ca. 58 kDa.
Beschreibung
Das in Hepatozyten konstitutiv synthetisierte, elektrophoretisch in der α2-Globulinfraktion wandernde Glykoprotein weist ausgeprägte strukturelle Homologien zu Albumin und α1-Fetoprotein auf. Die Gene sind auf dem langen Arm von Chromosom 4 (4q11 bis q22) lokalisiert. Ausgeprägter Polymorphismus (>124 Varianten), die 3 wichtigsten Phänotypen sind: Gc-2, Gc-1-slow, Gc-1-fast.
Plasmakonzentration: 0,2–0,5 g/L.
Funktionen:
Bindung und Transport von Vitamin D-Steroide: 25-OH-Vitamin D > 1,25 (OH)2-Vitamin D > Vitamin D; weniger als 5 % des Proteins sind mit Vitamin D besetzt
Bindung von G-Aktin: neben Gelsolin wichtigstes Protein des Aktin-Scavenger-Systems im Plasma
Bindung und Transport von Komplementfaktor C5a: Protektion gegenüber Proteolyse, Verlängerung der Halbwertszeit von C5a, Erhöhung von dessen chemotaktischer Aktivität
Bindung und Transport von ungesättigten Fettsäuren und Endotoxin (Lipopolysacchariden)
Eine klinische Indikation für die Bestimmung von Gc-Globulin im Plasma oder anderen Körperflüssigkeiten besteht zurzeit nicht. Konzentrationsveränderungen (Abnahme) nur bei sehr schweren Lebererkrankungen, Erhöhungen bei hoch dosierter Östrogengabe.
White P, Cooke N (2000) The multifunctional properties and characteristics of vitamin D-binding protein. Trends Endocrinol Metab 11:320–327CrossRefPubMed