Gentest, auch als DNA-Analyse bezeichnet, umfasst ein breites Methodenspektrum zum Zwecke der Untersuchung von Strukturen, Sequenzen und Modifikationen der DNA eines Individuums.
Beschreibung
Klinisch diagnostisch steht meist das Individuum im Vordergrund, das selbst eine klinische Auffälligkeit oder eine erbliche Erkrankung in der Familie hat, deren Ursache oder auch Prädisposition man mittels molekulargenetischer Methoden auf der DNA-Ebene analysiert. Die Indikationsstellung und die Spezifizierung des zu untersuchenden Gens oder des Genkomplexes müssen durch einen Arzt erfolgen, ebenso wie die nach Gendiagnostikgesetz (GenDG) obligate Aufklärung und das Einholen einer Einverständniserklärung seitens des Patienten.
Gentests werden aber auch als „genetische Fingerabdrücke“ (DNA-Fingerprinting) in der Forensik, Kriminalistik, bei Vaterschaftsgutachten, aber auch in der genetischen Genealogie, wie z. B. historische Anthropologie, durchgeführt.
An definierten Populationen oder Kohorten mit definierten Erkrankungen werden populationsgenetische DNA-Analysen mit polymorphen DNA-Markern durchgeführt, um Haplo-Gruppen oder mögliche Assoziationen mit Krankheiten zu ermitteln.
Literatur
Strachan T, Read AP (2005) Molekulare Humangenetik. Elsevier GmbH, München