Das in den Hepatozyten synthetisierte Protein besteht aus einer Polypeptidkette mit 181
Aminosäuren, die mit einem Kohlenhydratmassenanteil von etwa 45 % an der Molmasse von 41–43 kDa hochgradig glykosyliert ist. Die starke
Glykosylierung durch 5 N-gebundene Glykane trägt zu dem ausgeprägten, durch 3 Gene bedingten, genetischen
Polymorphismus und der elektrophoretischen Heterogenität bei und verleiht dem Protein eine hohe negative Ladung, extreme Wasserlöslichkeit und Resistenz gegenüber Säuren und Hitze. Aminosäuresequenzhomologien und partielle immunologische
Kreuzreaktivitäten bestehen zum carcinoembryonalen
Antigen (CEA;
Carcinoembryonales Antigen), zur „epidermal growth factor (EGF)“-Bindungsdomäne des EGF-Rezeptors und zum
Immunglobulin G. Es gehört zusammen mit α
1-Mikroglobulin (α
1-Mikroglobulin im
Urin), Retinol-bindendem Protein (
Retinol-bindendes Protein) u. a. zur Lipocalin-Superfamilie (
Lipocaline) sekretorischer Proteine. Die
Halbwertszeit in der Zirkulation beträgt 5 Tage, die Elimination erfolgt über den „klassischen“, durch den Asialoglykoprotein-Rezeptor (Ashwell-Rezeptor) vermittelten Endozytoseweg an Hepatozyten, der spezifisch präterminale Galaktosereste der N-Glykane erkennt, wenn vorher deren terminale Sialinsäurereste enzymatisch entfernt sind.