Photometrische Bestimmung der Hämoglobinkonzentration in einer Flüssigkeit.
Physikalisch-chemisches Prinzip
Mit Kaliumhexacyanoferrat(III) wird Hämoglobin zu Hämiglobin oxidiert. In einer anschließenden Reaktion reagiert das gebildete Hämiglobin mit Kaliumcyanid zu Hämiglobincyanid. Dieses sehr stabile Hämiglobincyanid hat bei 546 nm ein Absorptionsmaximum und kann so fotometrisch bestimmt werden.
Einsatzgebiet
Bestimmung der Hämoglobinkonzentration in Blut und anderen Körperflüssigkeiten.
Untersuchungsmaterial
EDTA-Blut, andere Körperflüssigkeiten.
Instrumentierung
Die Bestimmung des Hämoglobins wird von allen modernen Blutbildanalysegeräten zusammen mit der Zählung der zellulären Bestandteile parallel durchgeführt.
Fehlermöglichkeit
Falsch hohe Messwerte können gefunden werden, wenn andere Substanzen im Blut vorkommen, die bei der gleichen Wellenlänge wie das Hämiglobincyanid ein Extinktionsmaximum haben (Bilirubin) oder die Probe trübe ist (Triglyzeride, extreme Leukozytose).
Praktikabilität – Automatisierung – Kosten
Die Methode ist einfach und zuverlässig. Sie ist problemlos automatisierbar, wobei in mechanisierten Analysengeräten keine Endpunktmessung, sondern eine kinetische Messung durchgeführt wird.
Bewertung – Methodenhierarchie (allg.)
Es gibt verschiedene Methoden zur Hämoglobinbestimmung. Empfohlen wird jedoch ausschließlich die Cyanhämiglobinmethode. Die Cyanhämiglobinmethode erfasst alle im Blut vorkommenden Hämoglobine und wandelt sie quantitativ in den stabilen Hämiglobincyanidkomplex um.
Literatur
Stobbe H (1991) Analyte des Kleinen Blutbildes – Hämoglobinkonzentration. In: Boll I, Heller S (Hrsg) Praktische Blutzelldiagnostik. Springer, Berlin/Heidelberg/New York, S 44–54CrossRef