Das aus einer Polypeptidkette (439
Aminosäuren) bestehende, ganz überwiegend in den Hepatozyten synthetisierte, kohlenhydratreiche, elektrophoretisch in der β
1-Globulin-Fraktion wandernde Glykoprotein (Molmasse 60 kDa, 20 % Kohlenhydratmassenanteil) besitzt unter den bekannten Serumproteinen die höchste Bindungsaffinität für Häm (Kd <1 pmol/L), was Hpx als dessen Detoxifikations- und Transportprotein definiert. Genlokalisation auf
Chromosom 11p15.4–p15.5. Hpx bindet das potenziell hochtoxische Häm, das in Lipidmembranen interkaliert und Hydroxylradikale generiert, im molaren 1:1-Verhältnis und verhindert somit Hämvermittelten oxidativen Stress und renalen Verlust von Häm-gebundenem
Eisen. Der Hpx-Häm-Komplex wird mit einer
Halbwertszeit von ca. 8 Stunden rasch und spezifisch von Hepatozyten aufgenommen und dort katabolisiert, freies Hpx hat eine Halbwertszeit von 7 Tagen. Bei physiologischer Hpx-Konzentration von 0,8 g/L bindet die gesamte Hpx-Menge ca. 25 mg Häm, was 0,7 g
Hämoglobin oder ca. 10 % des täglichen Hämoglobin-Turnovers entspricht. Hpx bindet zusätzlich weitere
Porphyrine und Hämatin vom Methämalbuminkomplex.