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Haplo-Insuffizienz

Verfasst von: J. Arnemann
Haplo-Insuffizienz
Synonym(e)
Unzulänglichkeit einer haploiden Gendosis
Englischer Begriff
haploinsuffiency
Definition
Haplo-Insuffizienz beschreibt einen pathogenen Phänotyp aufgrund des Ausfalls einer Genkopie.
Beschreibung
Wenn eine Genkopie in einer Situation, in der die Expression bzw. Gendosis beider Kopien für eine Normalentwicklung notwendig ist, z. B. aufgrund von Mutationen ausfällt und die „haploide“ Expression nicht ausreichend ist, führt diese Haplo-Insuffizienz zu einem klinisch auffälligen Phänotyp.
So werden Mutationen in diesen Genen, die zu keinem oder zu einem verkürzten Transkript oder Protein führen, als dominante Loss-of-function-Mutation definiert. Die Deletion eines kompletten Gens wird hingegen als allelische Insuffizienz definiert.
Formal-genetisch muss man diese Gene als kodominant definieren, da die Effekte beider Gene im Phänotyp zu sehen und notwendig sind.
Literatur
Berger AH, Pandolfi PP (2011) Haplo-insufficiency: a driving force in cancer. J Pathol 223:137–146CrossRefPubMed
Huang N et al (2010) Characterising and predicting haploinsufficiency in the human genome. PLoS Genet 6(10):e1001154CrossRefPubMedPubMedCentral