HTLA-Antikörper stellen eine Untergruppe der
Antikörper gegen häufige
Antigene (
Häufige Antigene, erythrozytäre) dar, wobei die Mehrzahl der HTLA-Antikörper gegen das Chido-Antigen (Cha) (
Chido/Rodgers-Blutgruppensystem) und gegen das Knops-Antigen (Kna) gerichtet ist. Die im Patientenserum nachgewiesenen
Antikörpertiter sind sehr variabel und können Titerhöhen von mehr als 1:10.000 erreichen. Charakteristisch für HTLA-Antikörper ist das Fehlen einer kontinuierlichen Abnahme der Reaktivität in immunhämatologischen Tests bei der Bestimmung des Antikörpertiters, die durch eine niedrige
Avidität des Antikörpers zum adressierten Antigen erklärt wird. HTLA-Antikörper sind in der Regel ohne klinische Relevanz, können jedoch die Bereitstellung serologisch verträglicher Blutkonserven für Patienten mit HTLA-Antikörpern sehr verkomplizieren, da Antikörper gegen hochfrequente Antigene im Rahmen der
serologischen Verträglichkeitsprobe (Kreuzprobe; s. serologische Verträglichkeitsprobe) und der serologischen
Antikörperdifferenzierung mit einer Vielzahl von Testerythrozyten reagieren und so weitere transfusionsmedizinisch relevante
Alloantikörper maskieren können. Dies ist bei HTLA-Antikörpern von besonderer Bedeutung, da wissenschaftliche Untersuchungen gezeigt haben, dass bei mehr als 10 % der Patienten mit HTLA-Antikörpern weitere Alloantikörper nachweisbar sind.