Heterophile Antikörper, die nach einer Applikation von Kaninchen-Immunglobulinen im Zuge von diagnostischen oder therapeutischen Maßnahmen gebildet werden.
Im Rahmen einer Immunszintigraphie oder einer Immuntherapie mit Kaninchen-Immunglobulinen werden heterophile Anti-Kaninchen-Antikörper gebildet, die in Testsysteme, in denen monoklonale Kaninchen-Antikörper verwendet werden, zu falsch positiven Werten führen können. Diese heterophilen Antikörper können auch bei Patienten, die mit „Frischzellen“ behandelt worden sind, vorkommen und falsch hohe Tumormarkerwerte vortäuschen. Heterophile Antikörper werden nach intensivem Kontakt mit Tieren jedoch sehr selten auch bei Normalpersonen gefunden.
Abklärung plötzlich erhöhter oder unerklärlich hoher Tumormarkerwerte ohne klinisches Korrelat und negativen HAMA-Werten.
Interpretation
Heterophile Anti-Kaninchen-Antikörper sollten bei plötzlich erhöhten oder unerklärlich hohen Tumormarkerwerten ohne klinisches Korrelat und negativen HAMA-Werten untersucht werden. Erhöhte HARA-Werte erübrigen eine weitere Diagnostik mit Tumormarkern.
Diagnostische Wertigkeit
Abklärung plötzlich erhöhter oder unerklärlich hoher Tumormarkerwerte ohne klinisches Korrelat und negativen HAMA-Werten.
Literatur
Diamandis E, Fritsche HA, Lilja H (2002) Tumor markers. Physiology, pathobiology, technology, and clinical applications. AACC Press, Washington, DC
Stieber P, Heinemann V (2008) Sinnvoller Einsatz von Tumormarkern. J Lab Med 32:339–360