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Kälteantikörper

Verfasst von: K. Kleesiek, C. Götting, J. Diekmann, J. Dreier und M. Schmidt
Kälteantikörper
Synonym(e)
Kältereaktive Antikörper
Englischer Begriff
cold antibodies
Definition
Antikörper, deren Reaktionsoptimum der Antigen-Antikörper-Bindung in blutgruppenserologischen Tests bei 4 °C liegt.
Beschreibung
Die Klassifizierung in Wärmeantikörper und Kälteantikörper erfolgt anhand des Optimums der Antigen-Antikörper-Bindung der jeweiligen Antikörper in blutgruppenserologischen Testverfahren. Zu den Kälteantikörpern zählt man Antikörper, deren Antigenbindung bei 4 °C am schnellsten erfolgt und bei Temperaturen von 20–25 °C zunehmend schwächer ausgebildet ist. Bei Temperaturen oberhalb von ca. 30 °C findet keine Antigen-Antikörper-Reaktion mehr statt. Wärmeantikörper haben hingegen ihr Optimum der Antigenbindung bei 37 °C. Kälteantikörper sind meistens natürlich vorkommende, d. h. ohne Immunisierung durch transfundierte Fremderythrozyten entstehende Antikörper vom IgM-Typ. Die Spezifität der Kälteantikörper ist häufig gegen die Blutgruppensysteme AB0, MN, P, Le oder Ii gerichtet. Die Kälte- bzw. Wärmereaktivität der Antigen-Antikörper-Bindung hängt jedoch nicht oder nur wenig von den gebildeten Antikörpern, sondern mehr von der chemischen Natur der Antigene und ihrer Temperaturbeeinflussung ab.
Literatur
Metaxas-Bühler M (1993) Blutgruppen und Transfusionsmedizin. Verlag Hans Huber, Bern/Göttingen/Toronto/Seatle
Mollison PL, Engelfriet CP (1993) Blood transfusion in clinical medicine. Blackwell Scientific, London