Die Insektizide wirken beim Menschen als Nervengifte. Sie werden bei Exposition aufgenommen. Lindan (γHCH, Hexachlorcyclohexan) war auch in einem Präparat zur externen Scabiesbehandlung (Jacutin) enthalten, wird aber aufgrund möglicher Toxizität nicht mehr als pharmazeutischer Wirkstoff eingesetzt.
Neben dem Nachweis einer akuten Exposition oder Vergiftung besitzt die Analytik der Organo-Chlor-Insektizide vor allem im Rahmen des Biomonitorings und aus umweltmedizinischer Sicht Bedeutung. Im Falle von Hexachlorcyclohexan wird üblicherweise β-HCH, von dem die größte Umweltbelastung der HCH-Isomere ausgeht, als Marker herangezogen. Bei DDT (Dichlordiphenyltrichlorethan) dient der Hauptmetabolit DDE (Dichlordiphenyldichlorethan) dem Nachweis einer Belastung. Die Kommission Human-Biomonitoring des Umweltbundesamtes hat entsprechende Referenzwerte (im Sinne einer statistischen Bewertungsbasis für die nicht beruflich belastete Allgemeinbevölkerung) abgeleitet. Die Organo-Chlor-Insektizide reichern sich nach Aufnahme im Organismus an, daher sind die Referenzwerte für diese Stoffe altersabhängig gestaffelt (detaillierte Angaben s. Schulz und Kolossa-Gehring 2010).
Geldmacher-von Mallinckrodt M, Degel F, Daldrup T et al (2002) Pestizide. In: Külpmann WR (Hrsg) Klinisch-toxikologische Analytik. Wiley-VCH, Weinheim, S 467–471
Schulz C, Kolossa-Gehring M (2010) Orientierungswerte – Human-Biomonitoring. In: Wichmann HE et al (Hrsg) Handbuch Umweltmedizin. 44. Erg. Lfg. 12/10, ecomed, Landsberg, S 1–12