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Komplement-Spaltprodukte

Verfasst von: H. Renz und B. Gierten
Komplement-Spaltprodukte
Englischer Begriff
complement split products; C3a; C3e; C4a; C5a
Definition
Kleine biologisch aktive Bruchstücke, die nach enzymatischer Spaltung der inaktiven Komplementfaktoren C3, C4 und C5 entstehen.
Struktur
Einzelne Polypeptidketten von 77 (C3a, C4a) bzw. 74 (C5a) Aminosäuren entstehend aus den N-terminalen Enden der α-Ketten ihrer entsprechenden Komplementfaktoren.
Molmasse
C3a 9 kDa, C3e 10 kDa, C4a 9 kDa, C5a 11 kDa.
Funktion – Pathophysiologie
Komplement-Spaltprodukte wirken als Anaphylatoxine und erhöhen die Gefäßpermeabilität. Weitere spezielle Funktionen sind:
  • C3a: Degranulation und Histaminfreisetzung von Mastzellen und Basophilen und Suppression der Antikörperproduktion
  • C3e: Mobilisation von Leukozyten aus dem Knochenmark
  • C4a: ähnlich C3a und C5a
  • C5a: Chemotaxis von Neutrophilen, Eosinophilen und Monozyten, Histaminfreisetzung aus Mastzellen und IL-1-Freisetzung aus Monozyten
Untersuchungsmaterial – Entnahmebedingungen
Präanalytik
Lagerung von Serum- oder Plasmaproben bei Raumtemperatur führt durch spontane Komplementaktivierung zu erhöhten Konzentrationen der Komplement-Spaltprodukte.
Analytik
Immunchemischer Nachweis mit RIA, ELISA.
Literatur
Klein J, Horejsi V (1997) Immunology, 2. Aufl. Blackwell Sciences, Oxford, S 358–364
Thomas L (Hrsg) (2005) Labor und Diagnose. Indikation und Bewertung von Laborbefunden für die medizinische Diagnostik, 6. Aufl. TH-Books, Frankfurt am Main, S 1136