Lexikon der Medizinischen Laboratoriumsdiagnostik
Info
Verfasst von:
G. Schumann
Publiziert am: 04.04.2018

Kontrollkarte nach Levey und Jennings

Kontrollkarte nach Levey und Jennings
Englischer Begriff
control chart
Definition
Graphische Darstellung zur Beurteilung der Unpräzision der Ergebnisse von Kontrollprobenuntersuchungen.
Beschreibung
Auf der Abszisse einer Kontrollkarte (Einführung im Jahr 1950 durch S. Levey und E.R. Jennings) werden üblicherweise das Datum, bzw. die fortlaufende Seriennummer, auf der Ordinate Mittelwert oder Zielwert ± 2s-Grenzen (± 2 × Standardabweichung = Warngrenze), bzw. die 3s-Grenzen (= Kontrollgrenze) aufgetragen. Es wird eine Mittellinie, eine obere und eine untere Grenzlinie parallel zur Abszisse gezogen. Früher wurden Kontrollkarten als manuelle Hilfsmittel der sog. statistischen Qualitätskontrolle geführt, heute sind sie im Allgemeinen in die Labor-EDV integriert. Spätestens bei Überschreiten der Kontrollgrenzen wird das Verfahren als „außer Kontrolle“ bewertet (Aktionsgrenzen).
Die Kontrollkarte kann auch zur Überwachung systemischer Messabweichungen eingesetzt werden, wenn der Quotient aus Kontrollprobenergebnis durch den Zielwert in die Karte eingetragen wird. Auf der Ordinate steht an der Mittellinie 1,0, an der oberen Grenzlinie 1,1 bzw. 1,2 und an der unteren Grenzlinie 0,8 bzw. 0,9, je nachdem, ob eine Abweichung von 10 % oder 20 % vom Zielwert zulässig ist.
Literatur
Begriffe der Qualitätssicherheit und Statistik; Begriffe der statistischen Prozesslenkung (SPC) (1993-9) DIN 55350 Teil 33, 3.2