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Leukotrien-Freisetzung

Verfasst von: H. Renz und B. Gierten
Leukotrien-Freisetzung
Synonym(e)
Zellulärer Antigen-Stimulationstest; CAST
Englischer Begriff
cellular antigen stimulation test; CAST
Definition
In-vitro-Test mit vitalen Basophilen zur Diagnostik von Typ-I-Allergien.
Durchführung
Aus Vollblut isolierte Leukozyten werden nach Vorbehandlung mit IL-3 (zur Aktivierung) mit potenziellen Allergenen stimuliert. Bei Vorliegen bereits sensibilisierter Basophiler werden Leukotrien C4 (LTC4) und dessen Abbauprodukte D4 und E4 (LTD4, LTE4) produziert. Im Anschluss an die Stimulation werden die freigesetzten Leukotriene mittels ELISA im Inkubationsmedium quantifiziert.
Für jede Probe wird eine basale LT-Freisetzung (Background) nach IL-3-Stimulation ohne Allergenzusatz bestimmt. Die maximale Stimulation und damit Vitalitätskontrolle der eingesetzten Zellen wird z. B. durch Zusatz von Anti-IgE-Rezeptor-(FcεRI-)Antikörpern anstelle des Allergens mit anschließender Leukotrienbestimmung durchgeführt.
Funktion – Pathophysiologie
Neben den genannten gespeicherten Mediatoren produzieren Basophile auf den Allergenreiz hin Leukotrien C4, das zusammen mit seinen Abbauprodukten als Messgröße in zellulären Antigenstimulationstests genutzt werden kann.
Untersuchungsmaterial – Entnahmebedingungen
Heparin-Blut.
Probenstabilität
24 Stunden bei Raumtemperatur.
Analytik
  • Allergenstimulation in vitro
  • Leukotrienbestimmung mit ELISA
Konventionelle Einheit
pg/mL (ng/L).
Referenzbereich – Erwachsene
Nach Antigenstimulation (Inhalationsantigen, Lebensmittelantigen, Insektengiftantigen, Latex) um >200 pg/mL gesteigerte LT-Konzentration im Inkubationsmedium.
Interpretation
Medikamentenallergene sowie chemische Allergene und einige Lebensmittelzusatzstoffe ergeben erfahrungsgemäß geringere Freisetzungsraten von Leukotrien bei sensibilisierten Patienten als die im Referenzbereich genannten Allergene.
Denkbar ist für diesen Test neben der Einsendung der Vollblutprobe die Einsendung der potenziell allergieauslösenden Substanz. Dabei muss jedoch darauf geachtet werden, dass die Präparation keine Leukotriene oder zytotoxische Chemikalien, Stabilisatoren oder Konservierungsmittel enthält.
Diagnostische Wertigkeit
Literatur
Kinet JP (1990) The high affinity receptor for IgE. Curr Opin Immunol 2:499–505CrossRef
Klein J (1990) Immunology. Blackwell Scientific Publications, Oxford, S 610