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Liquor/Serum-IgA-Quotient

Verfasst von: T. O. Kleine
Liquor/Serum-IgA-Quotient
Synonym(e)
QIgA
Englischer Begriff
QIgA
Definition
Liquor cerebrospinalis (CSF)/Serum-Quotient der IgA-Konzentration [igA]: QIgA.
Struktur
Molmasse
Monomer 160 kDa, Dimer 335 kDa (Immunglobulin A).
Untersuchungsmaterial – Entnahmebedingungen
1 mL native entzellte CSF (Ventrikel-, subokzipital (SOP-), Lumbal-Liquor) 1–2 Stunden alt, 0,5 mL simultan gewonnenes Blutserum, hämolysefrei.
Probenstabilität
Lagerung bis zu 2 Monaten bei ca. 5 °C in sterilen verschlossenen Plastikröhrchen, z. B. aus Polystyrol.
Analytik
Referenzbereich – Erwachsene
Median, 0- bis 100-%-Bereich: Lumbal-Liquor 0,8 (0,24–2,6) × 10−3, SOP-Liquor 0,17 (0–0,77) × 10−3.
Referenzbereich – Kinder
Nicht vorhanden; QIgA ist abhängig von der Blut-Hirn-Schranken- (BHS-)Funktion und damit ein Schrankenparameter, der von [Monomer-IgA + Dimer-IgA] im Serum beeinflusst wird. Dazu kommt Altersabhängigkeit von QIgA, die besonders bei Kleinkindern mit unreifer BHS-Funktion ausgeprägt ist.
Diagnostische Wertigkeit
Erhöhte Konzentrationen von dimeren IgA bei Zentralnervensystem-Entzündungen in CSF liefern falsch-erniedrigte [IgA] und QIgA-Werte, wenn CSF-Dimer-IgA mit Monomer-IgA-Standard bestimmt wird mittels Serumstandard.
QIgA ist beeinflussbare und störanfällige Kenngröße des Liquor-Routineprogrammes, die bei der IgA-Bestimmung, intrathekal rechnerisch oder empirisch, benötigt wird. Bei Ringversuchen wird QIgA nicht zertifiziert, da in den Richtlinien der Bundesärztekammer hierzu keine Angaben gemacht werden.
Literatur
Kleine TO (2004) Qualitätskontrolle in der Liquordiagnostik: Anmerkungen zur Analyse von Proteinen und Interpretation von Liquor/Serum-Konzentrationsquotienten sowie zu Formeln bei der Diagnostik der Blut/Liquor-Schranken-Funktion und intrathekalen Immunglobulinproduktion. J Lab Med 28:6–13