Lexikon der Medizinischen Laboratoriumsdiagnostik
Info
Verfasst von:
C. Vidal und W. R. Külpmann
Publiziert am: 22.02.2018

Mehrfachanalyse

Mehrfachanalyse
Definition
Gleichzeitige(r) Nachweis und/oder Bestimmung mehrerer Messgrößen in einer Probe (ggf. mithilfe eines Analysengerätes).
Beschreibung
Beispiel: Urinuntersuchung mittels Teststreifen zur gleichzeitigen Untersuchung z. B. auf Protein (s. Protein, gesamt im Serum (Plasma), Protein, gesamt im Urin), Glukose, Bilirubin, Urobilin(ogen), Nitrat (s. Nitrit im Urin) und Ketonkörper.
Zur gleichzeitigen quantitativen Bestimmung mehrerer Messgrößen in einer Probe werden Mehrkanalanalysensysteme eingesetzt, die (selektiv) die verschiedenen Bestimmungen durchführen. Die Auswertung der Mehrfachanalyse erlaubt weitergehende diagnostische Schlüsse als die Bestimmung nur einer Messgröße oder der zeitlich versetzten Messung verschiedener Messgrößen. Es muss bei der Auswertung berücksichtigt werden, ob die Messgrößen bezüglich z. B. der speziellen Krankheit voneinander abhängig oder unabhängig sind (s. a. Befundkranke).
Literatur
Büttner J, Stamm D (1995) Ärztliche Verwendung von klinisch-chemischen Befunden. In: Greiling H, Gressner AM (Hrsg) Lehrbuch der Klinischen Chemie und Pathobiochemie, 3. Aufl. Schattauer Verlag, Stuttgart, S 96–111
Galen RS, Gambino SR (1979) Norm und Normabweichung klinischer Daten. G. Fischer-Verlag, Stuttgart