Rangordnung von Methoden unterschiedlicher Richtigkeit.
Beschreibung
Im Konzept der Methodenhierarchie werden die benutzten Methoden entsprechend ihrer Richtigkeit in 3 Klassen unterteilt:
Definitive Methoden: Analysenmethoden, bei denen nach erschöpfender Prüfung festgestellt wurde, dass bei ihnen keine Ursachen für Unrichtigkeiten oder andere Mängel gefunden wurden. Dem Anspruch dieser Methoden der geringsten Unrichtigkeit entsprechend ist die Durchführung der Analysen extrem aufwendig, was komplizierte Geräte und hoch spezialisierte Analytiker anbelangt. Demzufolge sind definitive Methoden nur in wenigen, besonders ausgewiesenen Laboratorien verfügbar (Methode, definitive).
Referenzmethoden: Analysenmethoden, deren Unrichtigkeit und Unpräzision, wie durch Vergleich mit einer definitiven Methode belegt ist, sehr klein sind und deren Anfälligkeit für bekannte Störgrößen ebenso sehr klein und sorgfältig dokumentiert ist (Präzisionskontrolle). Unrichtigkeit und Unpräzision sind bei der Entwicklung, Prüfung und Durchführung der Referenzmethode ständig zu kontrollieren. Im Allgemeinen werden Referenzmethoden nicht in der klinisch-chemischen Routine eingesetzt (Referenzmessverfahren).
Routinemethoden: Analysenmethoden, deren Zuverlässigkeit (Unpräzision und Unrichtigkeit) den medizinischen Erfordernissen für die jeweiligen Untersuchungen genügt. Die Zuverlässigkeit der Routinemethoden muss bei der Publikation, der Einführung im Laboratorium und während der Durchführung der Routineuntersuchungen genau geprüft werden (kontinuierliche Qualitätssicherung) (Routinemessverfahren).
Nachfolgend ist die Messmethodenhierarchie mit Angabe der (prozentualen) Unrichtigkeit dargestellt (aus: Uriano und Cali 1977):
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Literatur
Stamm D (1995) Zuverlässigkeit von Messergebnissen. In: Greiling H, Gressner AM (Hrsg) Lehrbuch der Klinischen Chemie und Pathobiochemie, 3. Aufl. Schattauer Verlag, Stuttgart
Uriano GA, Cali JP (1977) Role of reference materials and reference methods in the measurement process. In: De Voe JR (Hrsg) Validation of the measurement process. Amer Chem Soc 140–161 [zitiert nach Stamm (1995)]