In den letzten Jahren wurden zunehmend Laborbereiche oder die gesamte
Laboratoriumsmedizin von Krankenhäusern mit dem Ziel der Kostenreduktion ausgegliedert, obwohl diese nur ca. 2–3 % der Gesamtkosten eines Krankenhauses ausmachen. Dem erwarteten ökonomischen Vorteil sind gegenüberzustellen: z. T. erhebliche räumliche Trennung zwischen ärztlichem Auftraggeber einer Laboruntersuchung und dem Laborpersonal, weite Transportwege mit entsprechenden Transportkosten und Problemen der
präanalytischen Phase (Präanalytische Phase), Zeitverzögerung zwischen Primärprobennahme und Befunderstellung, ggf. Wegfall eines Notfalllabors (
STAT-Labor) sowie Konzentrierung der Laboratoriumsmedizin in eine zunehmend kleiner werdende Zahl von externen medizinischen Großlaboratorien. Vorteile können resultieren aus einer Kostensenkung durch Zusammenführung kleiner
Analysenserien und Einsatz entsprechender automatisierter
Analysegeräte (Analysegerät) mit einem geringeren Anteil an Kalibratoren (
Kalibrierung) und Qualitätskontrollen (
Qualitätskontrolle, statistische) je Untersuchungsauftrag sowie einem reduzierten Bedarf an Probensplitting (Erzeugung von Tochter- oder
Sekundärprobe aus den Mutter- oder
Primärprobe). Dies kann über geringere Mengen zu entnehmenden Probenmaterials zu einer Entlastung der Patienten führen. Gleichzeitig sollte sich der aus großen Analysen- und Fallzahlen gewonnene Erfahrungsschatz bei der Durchführung labormedizinischer Analysen und bei der Interpretation von deren Ergebnissen positiv auswirken.