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Plasmin-Plasmininhibitor-Komplex

Verfasst von: T. Stief und P. Kiefer
Plasmin-Plasmininhibitor-Komplex
Synonym(e)
Plasmin-α2-Antiplasmin-Komplex
Englischer Begriff
plasmin-inhibitor complex; PAP
Definition
Freies Plasmin wird nahezu schlagartig an seinen Inaktivator α2-Antiplasmin (Plasmininhibitor, PI) in einem 1:1 Komplex (PAP) gebunden. Die plasmatische PAP-Konzentration hängt von der Aktivität der plasmatischen Plasminogen-Aktivatoren, von der Konzentration an Plasminogen oder PI und von der Hepatozyten-Funktion (PAP-Clearance) ab.
Beschreibung
PAP ist gegebenenfalls ein Maß für die Bildung von Plasmin sowohl bei der primären wie bei der sekundären Hyperfibrinolyse. Erhöhte PAP-Werte werden aber auch bei Hepatozyten-Insuffizienz gefunden. Die Bestimmung erfolgt mit einem Enzymimmunoassay (ELISA). Die Plasmakonzentration beträgt ca. 1-2 μg/L (gemessen im Arginin-stabilisierten EDTA-Plasma) allerdings sind die Werte durch präanalytische Fibrinolyseaktivierung (im unstabilisierten Citratplasma) oft 100-1000fach falsch hoch. Verglichen mit der amidolytischen Plasmin-Aktivität (Plasmin gebunden und transportiert im alpha2-Makroglobulin) ist plasmatisches PAP ein „sprunghafter“ Parameter.
Literatur
Stief TW, Ulbricht K, Max M (2010) Circulating plasmin activity in severe sepsis. Hemost Lab 3:105–120
Stief T (2014) The true PAP concentration in plasma. Hemost Lab 7:367–72